| | PRESSEMITTEILUNG
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe zeigt mit »Talking Heads« Portraitfotografie von Katharina John als Video-Reenactment
Neue Ausstellung »Katharina John. Talking Heads. Digital überarbeitete Fotografie« 29.09. – 06.11.2022
Die Berliner Fotografin Katharina John ist bekannt für ihre klassischen analogen Fotografien. In Kooperation mit dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe erweitert sie die fast 200 Jahre alte Technik der Analogfotografie um eine neue Dimension, in dem ihre Portraitfotografien als Video-Reenactment zu sehen sind. Das ZKM zeigt die Werke unter dem Titel »Katharina John. Talking Heads. Digital erweiterte Fotografie« vom 29.09. bis zum 06.11.2022 auf dem Museumsbalkon und im PanoramaLabor bei freiem Eintritt. Katharina John ist bekannt für ihre klassischen analogen Fotografien, hat aber im Zeitalter der digitalen Revolution den Wunsch verspürt, einer Technik, die bald 200 Jahre alt ist, eine neue Dimension zu geben. Sie möchte mit ihrem Korpus von Werken die analoge Portraitfotografie durch eine digitale Erweiterung zum Leben erwecken. In Kooperation mit dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe zeigt Katharina John nun erstmals ihre Portraits als Video-Reenactment. Die Personen ihrer Portraits verharren nicht mehr in der Statik ihrer Entstehung. Ihre Personen werden aus ihrer analogen Quarantäne der chemischen Speicherung befreit und mittels Umwandlung in digitale Speicherung in die Freiheit des belebten Animus entlassen. Dank der Video-Reenactment-Technologie des ZKM erleben wir die Begegnung mit einer Fotografie, welche die Welt nicht mehr allein aus der persönlichen Perspektive der Schöpferin abbildet, sondern die Portraitierten ein mimisches und verbales Eigenleben entfalten. Die Portraitierten rebellieren verbal gegen ihre Schöpferin, weil sie sich mit der erlittenen Sprachlosigkeit ihres Portrait-Status nicht mehr abfinden wollen. Die Fotografien der Portraitierten beginnen plötzlich zu sprechen. Die Stimme leihen ihnen dabei Schauspieler:innen, darunter auch Katharina Johns Ehemann Ulrich Tukur.
Peter Weibel, künstlerisch-wissenschaftlicher Vorstand des ZKM sagt: „In der analogen Fotografie sind ja Objekte und Subjekte in einem Stillstand eingefroren, im Gefängnis des Moments. Aber jedes Medium beinhaltet schon Eigenschaften des nächsten Mediums. Die Sequenzfotografie hat das Bewegtbild Film schon vorweggenommen. Im Ausdruck der porträtierten Gesichter sind bereits ‚eingefrorene Mitteilungen‘ vorhanden, die Katharina John nun digital erschließt. Die Portraitierten entwickeln aus dem Charme analoger Fotografie ihr Eigenleben hinein in die vierte Dimension der Zeit, auf einer Brücke zwischen analogen und digitalen Welten.“
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