Ludwigshafener Drehbuchpreis geht an Holger Joos für „Ein offener Käfig“
Das Festival des deutschen Films zeichnet zum zweiten Mal einen Drehbuch-Autor aus
Holger Joos erhält den Ludwigshafener Drehbuchpreis für sein besonders gelungenes Drehbuch für den Fernsehfilm „Ein offener Käfig“.
Der Ludwigshafener Drehbuchpreis betont die Bedeutung guter Drehbücher für das Gelingen von Filmwerken in Deutschland. Klugheit der Dialoge und Tiefgang in der Konstruktion der Situationen und der Dramaturgie – all dies liegt beim Autor des Drehbuches.
Der Fernsehfilm „Ein offener Käfig“ stellt in eindrucksvoller Weise die Frage um Schuld und Versöhnung von Sexualstraftätern.
Die Antwort darauf musste auch Drehbuchpreisträger Holger Joos suchen:
„Natürlich lag ein großer Teil meiner Arbeit auch darin, die Frage nach Schuld und Versöhnung zu diskutieren. Bedeutet das Verbüßen einer Schuld im Gefängnis auch gleichzeitig das „Reinwaschen“ von eben dieser Schuld? Natürlich - im rechtlichen Sinne schon.
Doch was empfinden Menschen, die einem entlassenen Sexualstraftäters gegenüber stehen? Vielleicht direkt neben ihm wohnen? Wie geht man mit der Angst um, dass dieser Mensch möglicherweise erneut zum Täter wird? Darf man diesen Menschen für etwas vorverurteilen, das der vielleicht gar nicht mehr begehen wird?
Wenn man sich diese Fragen stellt, mag man auf dem „Papier" vielleicht noch richtige Antworten finden. Wird man dann aber - wie die Figuren in unserem Film - tatsächlich damit konfrontiert, muss man schnell einsehen, dass diese einfachen Antworten ihre Gültigkeit verlieren. Aus diesem Grund kann es im Film „Ein offener Käfig“ kein „Happy End“ geben - so traurig es ist.“
Die Antwort darauf musste auch Drehbuchpreisträger Holger Joos suchen:
„Natürlich lag ein großer Teil meiner Arbeit auch darin, die Frage nach Schuld und Versöhnung zu diskutieren. Bedeutet das Verbüßen einer Schuld im Gefängnis auch gleichzeitig das „Reinwaschen“ von eben dieser Schuld? Natürlich - im rechtlichen Sinne schon.
Doch was empfinden Menschen, die einem entlassenen Sexualstraftäters gegenüber stehen? Vielleicht direkt neben ihm wohnen? Wie geht man mit der Angst um, dass dieser Mensch möglicherweise erneut zum Täter wird? Darf man diesen Menschen für etwas vorverurteilen, das der vielleicht gar nicht mehr begehen wird?
Wenn man sich diese Fragen stellt, mag man auf dem „Papier" vielleicht noch richtige Antworten finden. Wird man dann aber - wie die Figuren in unserem Film - tatsächlich damit konfrontiert, muss man schnell einsehen, dass diese einfachen Antworten ihre Gültigkeit verlieren. Aus diesem Grund kann es im Film „Ein offener Käfig“ kein „Happy End“ geben - so traurig es ist.“
Die feierliche Preisverleihung an den Drehbuch-Autor Holger Joos findet am 02. Juli um 19:00 Uhr im Festivalkino 1 statt.
Im Jahr 2013 ging der Ludwigshafener Drehbuchpreis an Martin Rauhaus ("Adieu Paris"), Beatrice Meier ("Abseitsfalle") und Jürgen Werner ("Tod an der Ostsee").