2. Juli, 19:30 Uhr, Opernhaus
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Polizeichef Baron Scarpia will Tosca haben und erniedrigen. (c) Barbara Aumüller |
TOSCA
GIACOMO PUCCINI 1858-1924
Melodramma in drei Akten
Text von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica
nach dem Drama La Tosca (1887) von Victorien Sardou
Uraufführung am 14. Januar 1900, Teatro Constanzi, Rom
Premiere am 16. Januar 2011
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Einführung eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn vor jeder Vorstellung im Holzfoyer
Musikalische Leitung
Antonino Fogliani
Regie
Andreas Kriegenburg
Floria Tosca Keri Alkema
Baron Scarpia Dimitri Platanias
Mario Cavaradossi Leonardo Caimi
Cesare Angelotti Gordon Bintner
Der Mesner Franz Mayer
Spoletta Michael McCown
Sciarrone Barnaby Rea
Hirt Anthony Muresan
Ein Schließer Yongchul Lim
Chor, Extrachor und Kinderchor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Nicht einmal 24 Stunden zählt jener veristische Krimi um die kapriziöse, tief religiöse Sängerin Floria Tosca, ihren Geliebten, den Maler und Aufstandssympathisanten Mario Cavaradossi, und den sadistischen Polizeichef Scarpia. Auf dem Höhepunkt der fiktiven, doch in einen authentischen historischen Kontext – Rom in den Tagen der Schlacht bei Marengo im Jahr 1800 – eingebetteten, Dreiecksgeschichte um Künstlertum und Gesellschaft, Macht und Gewalt, Politik und privates Glück, Liebe und Tod stellen sich Fragen nach dem Wesen des Menschen in Extremsituationen: Wie lange sind physische und psychische Misshandlungen auszuhalten? Wie weit geht ein Despot im Wahn von Macht und Erotik? Puccini setzt den heftigen Handlungsvorgängen in seiner emotionsgeladenen und farbenreichen Partitur bisweilen friedliche, feierliche, gar heitere Klänge entgegen. Er erreicht in diesem Widerspruch eine weitere Zuspitzung der Situation, die sich – von verbindenden Erinnerungsmotiven durchflochten – im Rahmen eines durchkomponierten Gesamtbogens entwickelt. Das Prinzip der Kontrastierung wird zum Anknüpfungspunkt für Andreas Kriegenburgs Inszenierung, die sensibel und nuanciert den Handlungsmotiven der Agierenden und damit ihrer Menschlichkeit nachspürt. Zeitlos abstrakt, dabei symbolhaft schärfen Bühnenbild und Kostüme den konzentrierten Blick auf jenes Werk, das einen der größten Skandale der Opernliteratur behandelt.