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Sonntag, 19. November 2017

Wie war's in der Uraufführung von DER MIETER in der Oper Frankfurt a.M.?

Björn Bürger (Georg)
(c) Barbara Aumüller
 
Die Uraufführung von DER MIETER von Arnulf Herrmann in Frankfurt am Main ist ein wirklich gelungener Start für eine unique und sehenswerte Inszenierung. Die Oper thematisiert die totale Aufsaugung des Individuums durch Riten, Zwänge und Mobbing. Durch komplette Verwirrung und Schizophrenisierung wird der individuelle Spielraum immer kleiner. Die Entpersönlichung und die manipulierte und herbeigeführte Identitätsaufgabe zu Gunsten einer erwünschten Identität endet in der Selbstauslöschung. Weil es so irreal ist, erscheint einem das Ganze wie ein in überspitzte Bühnenbilder und Szenen umgesetzter individueller Zwang und Wahn mit kräftig schizophrenem kollektivem Umfeld. Die Psyche eines Mieters, der durch exogene Kräfte zu dieser Selbstleugnung und zum Selbstauslöschen gezwungen wird, erscheint als bunt-grotesker Alptraum. Dazu eine sehr gut aufnehmbare und ausdrucksstarke Musik und Gesang. Die musikalische Leitung hatte Kazushi Ono souverän inne.

Herrmanns Grammatik der Musik und Bilder korrespondiert aufs Feinste mit der Grammatik des Librettos, das von Klaus Händl stammt, einem österrreichischen Multikünstler. Der Schriftsteller, Filmregisseur und Dramatiker, Schauspieler und Dozent für Bühnenbild hat bereits etliche Libretti geschrieben, darunter für Eduard Demetz, Klaus Lang, Georg Friedrich Haas. Im Vordergrund seine eigene Stücke, Hörspiele und 2016 auch einen Film. Für sein Schaffen hat er u.a. den Robert-Walser- und den Ingeborg-Bachmann-Preis erhalten.

Wortfetzen, Wiederholungen, aufgelöste und invertierte Grammatik, traumartige Konstruktionen mit wenig Sinn und kaum regulärem Konnotationenverlauf. Die meisten Wörter sind durch Doppelpunkte voneinander getrennt. Klopf- und andere Geräusche werden in dieser Sprache des Unbewussten zu Taktgebern des Alptraummetronoms. 

Die Psyche von anderen Mietern, die ihren Freiraum bis aufs Äußerste
Björn Bürger (Georg) und
Philharmonia Chor Wien
(c) Barbara Aumüller
verteidigen wollen, einen Kampf um die Wohnberechtigung vom Zaun brechen, scheint nur auf die Auslöschung des Neuen, Fremden, Bedrohlichen ausgerichtet zu sein. Das Geschehen wird durch die Überanpassung an Regeln und Zwänge und das Überangebot derselben getragen. Die Mobbergesinnung mancher Menschen (nicht nur) im alltäglichen Wohnumfeld findet hier einen starken Niederschlag. Polanskis Thrillerdramatik taucht hier auf, Hitchcocks Dramaturgie klopft den Takt für Mieter, und davon gibt es wirklich genug. Fast jeder kommt einmal in die Verlegenheit in einer Mietwohnung zu landen, wo andere Mieter sich als sehr schwierig entpuppen. Es sind sicher auch etliche Mieter dabei, bei denen das Mietverhältnis unerträglich wurde. Ganz schlimm wenn Verfolgungen dazukommen, Anhänger autoritärer Systeme auf eigene Faust oder mit juristischer Legitimation unter dem Deckmäntelchen irgendwelcher "notwendigen" Maßnahmen Nachbarn bespitzeln, observieren, überwachen oder gar schädigen nach Vorbild der vielen billig-brutalen Fighterwelten der Games. Je dritter der Weg desto übler die Methoden. Was aber Georg in DER MIETER passiert ist noch mal eine Potenzierung. Der filmische Bezug wird auch durch überdimensionale Videoprojektionen von Bibi Abel hergestellt.


In einer völlig grotesk-absurden Übersteigerung der Vermieter- und Mitmieterallmacht gemischt mit einem magisch-rituellen Geschehen der Entpersönlichung hat hier Arnulf Hermann eine sehr gelungene Psychothrilleroper geschaffen. Das Vorgeschehen wird hier als ein so verpflichtender und oktroyierter Auftrag zur Nachahmung angeboten, dass es einen ungeheuren Sog auf den neuen Mieter Georg ausübt. Man steckt mittendrin in der Ontologie über das Ansteckende von sozialen Zwängen und ihre destruktive Kraft.

Georg Schwarz (wunderbarer Bariton Björn Bürger mit hier sehr hohem schauspielerischem Engagement) zieht in eine Wohnung, in der sich eine Frau namens Johanna (gelungenes Debüt der Sopranistin Anja Peterson) eingemietet hatte, die Selbstmord beging und durch das geschlossene Fenster sprang. Die Spuren sind noch zu sehen, das Glasdach unter dem Fenster ist noch kaputt, Glasscherben liegen im Zimmer herum. Alles wäre blutig gewesen - "die Schweinerei". Die Wohnung in Paris ist spärlich eingerichtet, aber er nimmt sie, weil auch zu dieser Zeit große Wohnungsnot herrscht. Es herrscht ein strenger und rüder Ton, Frauen sind im Zimmer nicht erlaubt und "Wir sind ein stilles Haus" - schnell wird er von Haushälterin Bach (vertratscht Hanna Schwarz) und Vermieter Zenk (streng im Hausrock Bass Alfred Reiter) in die Hausordnung eingeführt. Im Café gegenüber beginnt der gesellschaftliche Zwang, ihn zur Vormieterin mutieren zu wollen, statt Kaffee soll er Schokolade trinken, die Filterlosen (verführerisch im Strumpfband des Kellners steckend, eine homoerotische Verführung den Sprung zur Frau zu wagen) aufgedrängt, obwohl er Nichtraucher ist. Die ganze Cafészene ein grotesk-irreales Geschehen, der Kellner ist wie in einem Spiegellabyrinth vervielfältigt, es gibt fast keine anderen Gäste, einer der Kellner jongliert eine Toiletten- statt Suppenschüssel. Die Nachbarn Krell (Tenor Theo Lebow, USA) und Kögel (Schlaf- und Ruhefetischist Tenor Michael Porter, USA)  verbreiten Angststimmung, indem sie einen Vorfall aus der Zeitung thematisieren, bei dem ein zu lauter Mieter erschossen wurde.

Georg lädt Gäste zur Einweihung ein, die Einweihungsfete mit Bekannten wird lauter als geplant. Herr Kögel weist ihn in die Schranken von wegen Ruhestörung nach 22 Uhr und wird immer unverschämter und unhöflicher, "Halten Sie Ihr blödes Maul", "Fahren Sie zur Hölle, Schwarz". Die erste Attacke gegen den neuen Mieter ist geritten. Hier beginnt eine weitere Ebene, nämlich die Bekämpfung des Mieters, sein Wegdrängen, der ja letztendlich eine jener Kreaturen ist, die man nicht mag, verachtet, weil er stören, laut werden und anders sein könnte.

Björn Bürger (Georg) und
Anja Petersen (Johanna)
(c) Barbara Aumüller
Die Nachbarinnen Dorn (reizende Mezzosopranistin Judita Nagyová) und Haushälterin Bach wollen ihn zu einer Unterschriftenaktion gegen Frau Greiner und ihre gehbehinderte taubstumme Tochter wegen Ruhestörung zwingen, aber er lehnt ab. Die Damen werden zu Furien und Georg verweist sie der Wohnung. Dennoch ist Frau Greiner (in bekannter Qualität Mezzosopranistin Claudia Mahnke) der Meinung, er habe sie angezeigt, Georg beteuert seine Unschuld. Er ist entsetzt über die Mieter und Verhältnisse in diesem Haus. Hin- und hergerissen zwischen Selbstbehauptung und Anpassung beginnt die äußere Verwandlung zu Johanna, die ihm nun auch "erscheint". Erst als er merkt, dass er schon Frauenkleider und -schuhe trägt, um nicht aufzufallen, und Nachbarn sowie Handwerker am Dach ihn deswegen verhöhnen, bemerkt er, was ihn da erfasst.

Der Chor dokumentiert die exogenen Kräfte mit

wir : haben : dich : und : packen : dich :
wir : küssen : dich : verwandeln : dich :
und : küssen : hassen : dich :



Vorne Alfred Reiter (Herr Zenk; stehend) und Björn Bürger
(Georg; liegend und in der Projektion) sowie im Hintergrund Philharmonia Chor Wien
(c) Barbara Aumüller


 















Eine Demonstration - im Grunde gegen ihn - betritt das Haus, umzingelt ihn als multipler Verfolgungswahn, es lärmt und schreit um ihn herum. In einer sehr einprägsamen Szene beginnt die letzte Phase des Ichaustauschs im dritten Akt "Verwandlung" (nach "Der neue Mieter" und "Die Nachbarn") zwischen Georg und Johanna. Von der Regie unter Johannes Erath und dem Bühnenbild von Kaspar Glarner sind auch diese Szenen packend, einprägsam und anspruchsvoll gestaltet. Das Eingangsvideo könnte einer Produktion aus dem Schauspiel nebenan entnommen sein. Ein riesiger Gregor Samsa/Georg Schwarz in einem viel zu kleinen Zimmer mit einem Miniaturtisch. Georg am oberen Ende einer Schräge zum Sprung bereit, Aug in Aug mit Johanna am unteren Ende. Die Absorption der weiblichen Persönlichkeit wird zu einem fast zu lange dauernden Prozess, der aus der Spiegelung und Synthese, dem Dialog der Persönlichkeiten lebt, und im Endeffekt als Plateau des zweifachen Selbstmordversuchs Georgs bis zum Erfolg dient. Der Chor/die Mieter / Nachbarn / Mitmenschen fordert sein Springen, und er tut es, durchschlägt das Glasdach, aber überlebt.

und an : und an : so : dass ich : sprang
und still : e : sang : bist du : bin ich
die zitternd : spricht : es : ist
die luft : schlug : auf : brach
sich : der schlag :
er : öffnet  :
mich :


Das feste Todesziel vor Augen schleppt er sich blutend mit Knochenbrüchen wieder hoch in seine Wohnung und springt erneut - mit Erfolg...

und du bist : und : ich : nehm : schweig : die hand :
wie du : und bin : ich : still :


Eine spannende zeitgenössische Oper, die Verbindungen zum literarischen Expressionismus zeigt, Großstadt und Sprache bei August Stramm beispielsweise, um nur einen zu nennen. Auch kennt sie Kafkas Welten - schon die Bezeichnung des dritten Aktes stellt deutliche Bezüge zu Kafka her. Als Romanvorlage diente der Roman LE LOCATAIRE CHIMÉRIQUE von Roland Topor (1964), der als DER MIETER von und mit Roman Polanski als Trelkovsky verfilmt wurde (Erscheinungsjahr 1976). Mit der Romanlektüre und dem Film hat man dann drei Varianten der gesammelten Wahnvorstellungen, Irrealität und des Grotesken in Form von Thriller und Horror.



Die Uraufführung wurde von Südwestrundfunk (SWR2) in Koproduktion mit dem Hessischen Rundfunk (HR2), Westdeutschen Rundfunk (WDR3) und Deutschlandfunk Kultur (DLF Kultur) aufgezeichnet.

Freitag, 10. November 2017

Premiere in der Frankfurter Oper: DER MIETER von Arnulf Herrmann

Premiere / Uraufführung
DER MIETER
Oper in drei Akten von Arnulf Herrmann (*1968)
Text von Händl Klaus
frei nach Motiven des Romans Le Locataire chimérique (1964) von Roland Topor

Kazushi Ōno (Musikalische Leitung)
(c) Luca Trascinelli

Auftragswerk der Oper Frankfurt
Mit Übertiteln

Musikalische Leitung: Kazushi Ōno
Regie: Johannes Erath
Bühnenbild: Kaspar Glarner
Kostüme: Katharina Tasch
Licht: Joachim Klein
Video: Bibi Abel
Sounddesign: Josh Jürgen Martin
Chor: Walter Zeh
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy




Georg: Björn Bürger
Johanna: Anja Petersen
Herr Zenk: Alfred Reiter
Frau Bach: Hanna Schwarz
Frau Greiner: Claudia Mahnke
Frau Dorn: Judita Nagyová
Körner: Michael Porter
Krell: Theo Lebow
Ingo / Kellner: Sebastian Geyer u.a.
Philharmonia Chor Wien; Statisterie der Oper Frankfurt; 
Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der Aventis Foundation
und des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

Georg (Björn Bürger, Bariton / Titelpartie
(c) Barbara Aumüller
Der 1968 in Heidelberg geborene Komponist Arnulf Herrmann studierte in München, Dresden, Paris und Berlin. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit führenden internationalen Ensembles für zeitgenössische Musik und verschiedenen Orchestern. Seine Werke werden im In- und Ausland gespielt und sind auf allen großen Festivals präsent (u.a. Donaueschingen, Witten, München, Wien). Seine Oper Wasser wurde 2012 bei der Münchener Biennale in Kooperation mit der Oper Frankfurt vom Ensemble Modern uraufgeführt, gefolgt von Vorstellungen im Frankfurt LAB.
Herrmanns Oper Der Mieter auf ein Libretto von Händl Klaus ist ein Auftragswerk der Oper Frankfurt und basiert auf Motiven des Romans Le Locataire chimérique (1964) von Roland Topor. Nach dieser Vorlage entstand auch Roman Polanskis Psychothriller Le locataire (Der Mieter) von 1976. Anders als Buch und Film konzentriert sich die Oper jedoch zentral auf die Frage der Anpassung. Wie weit ist man bereit zu gehen? Ein junger Mann bezieht ein Zimmer, dessen Vormieterin sich aus dem Fenster gestürzt hat. Unter dem unheilvollen Einfluss seiner Nachbarn gerät er in eine fatale Identitätskrise, die ihn dasselbe Schicksal wie die junge Frau erleiden lässt.
Die musikalische Leitung liegt im Rahmen seines Hausdebüts bei Kazushi Ōno, der seit 2008 als musikalischer Leiter der Opéra de Lyon wirkt. Daneben dirigiert der Japaner an internationalen Opernhäusern wie der Metropolitan Opera, der Wiener Staatsoper und der Mailänder Scala. Regisseur Johannes Erath ist regelmäßiger Gast an der Oper Frankfurt, wo er zuletzt 2014/15 Webers Euryanthe inszenierte. Zu seinen jüngsten Aufgaben gehört u.a. Offenbachs Les contes d’Hoffmann an der Dresdner Semperoper. Dort gastierte kürzlich Ensemblemitglied Björn Bürger (Georg) in der Titelpartie von Rossinis Il barbiere di Siviglia, nachdem er in Frankfurt als Debussys Pelléas und beim Glyndebourne Festival als Harlekin in Strauss’ Ariadne auf Naxos erfolgreich war. Die lyrische Koloratursopranistin Anja Petersen (Johanna) ist nach Stationen an den Theatern von Oldenburg und Augsburg freischaffend tätig und gastiert erstmals an der Oper Frankfurt. Im Rahmen ihrer internationalen Karriere kehrt die renommierte Mezzosopranistin Hanna Schwarz (Frau Bach) zurück nach Frankfurt, wo sie in den 70-er Jahren als Page neben Anja Siljas Salome und unter Christoph von Dohnányi eingesprungen war. Die übrige Besetzung stammt mit Alfred Reiter (Herr Zenk), Claudia Mahnke (Frau Greiner), Judita Nagyová (Frau Dorn), Michael Porter (Körner), Theo Lebow (Krell) und Sebastian Geyer (Ingo / Kellner) aus dem Ensemble.

Premiere / Uraufführung: Sonntag, 12. November 2017, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 16., 18., 24., 29. November, 2., 7. Dezember 2017
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Montag, 6. November 2017

Oper Frankfurt im November


Im Spielplan der Oper Frankfurt finden Sie im November 2017 (Änderungen vorbehalten) folgende interessante Inszenierungen:


Sonntag, 12. November 2017, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Premiere / Uraufführung
DER MIETER
Oper von Arnulf Herrmann (*1968)
Mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Kazushi Ōno / Karsten Januschke; Regie: Johannes Erath

Kazushi Ōno (Musikalische Leitung)
(c) Luca Trascinelli

Mitwirkende: Björn Bürger (Georg), Anja Petersen (Johanna), Alfred Reiter (Herr Zenk),
Hanna Schwarz (Frau Bach), Claudia Mahnke (Frau Greiner), Judita Nagyová (Frau Dorn), Michael Porter (Körner), Theo Lebow (Krell), Sebastian Geyer (Ingo / Kellner) u.a.


Weitere Vorstellungen: 16., 18., 24., 29. November, 2., 7. Dezember 2017


Auftragswerk der Oper Frankfurt


Mit freundlicher Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der Aventis Foundation und des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper


Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Björn Bürger (Georg)        (c) ? 

Der 1968 in Heidelberg geborene Komponist Arnulf Herrmann studierte in München, Dresden, Paris und Berlin. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit führenden internationalen Ensembles für zeitgenössische Musik und verschiedenen Orchestern. Seine Werke werden im In- und Ausland gespielt und sind auf allen großen Festivals präsent (u.a. Donaueschingen, Witten, München, Wien). Seine Oper Wasser wurde 2012 bei der Münchener Biennale in Kooperation mit der Oper Frankfurt vom Ensemble Modern uraufgeführt, gefolgt von Vorstellungen im Frankfurt LAB.

 

Freitag, 17. November 2017, um 19.00 Uhr im Opernhaus
Fünfte Wiederaufnahme
COSÌ FAN TUTTE OSSIA LA SCUOLA DEGLI AMANTI
Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Rory Macdonald / Nikolai Petersen; Inszenierung: Christof Loy

Mitwirkende: Juanita Lascarro / Karen Vuong (Fiordiligi), Cecelia Hall / Nina Tarandek (Dorabella), Daniel Schmutzhard / Iurii Samoilov (Guglielmo), Ben Bliss / Michael Porter (Ferrando), Louise Alder (Despina), Simon Bailey (Don Alfonso)
 

Weitere Vorstellungen: 22. November, 1., 14., 17. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 20., 22. Dezember 2017, 1. (18.00 Uhr) Januar 2018.

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

 

Così fan tutte von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) in der Inszenierung von Christof Loy gehört seit der Saison 2007/08 unbestritten zu den Dauerbrennern im Repertoire der Oper Frankfurt, erfreut sich die Produktion doch stets des ungebrochenen Zuspruchs des Publikums.
Aber nicht nur die Zuschauer zeigen sich angetan von Loys reduzierter Inszenierung, die dasInnenleben ihrer Protagonisten in den Mittelpunkt stellt – auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung jubelte: „Ovationen für ein Frankfurter Mozart-Glück“. Nun wird die Produktion, für die Loy u.a. in der Autorenumfrage des Fachmagazins Opernwelt – neben Hans Neuenfels – zum „Regisseur des Jahres“ 2008 gekürt wurde, zum fünften Mal wiederaufgenommen.




Sonntag, 26. November 2017, um 19.00 Uhr im Opernhaus
Zweite Wiederaufnahme
LES VÊPRES SICILIENNES (DIE SIZILIANISCHE VESPER)
Oper in fünf Akten von Giuseppe Verdi
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Stefan Soltesz; Regie: Jens-Daniel Herzog


Mitwirkende: Christopher Maltman (Guy de Montfort), Brandon Cedel (Sire de Béthune),
Jonathan Beyer (Graf von Vaudemont), Russell Thomas (Henri, ein junger Sizilianer),
Kihwan Sim (Jean Procida, Arzt aus Sizilien), Barbara Haveman (Herzogin Hélène),
Nina Tarandek (Ninetta, ihr Kindermädchen), Hans-Jürgen Lazar (Danieli),
Michael McCown (Mainfroid), Mitglied des Opernstudios (Thibault), Dietrich Volle (Robert)


Weitere Vorstellungen: 30. November, 3. (18.00 Uhr), 9., 16. Dezember 2017


Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

 

Mit der Frankfurter Erstaufführung der Sizilianischen Vesper von Giuseppe Verdi (1813-1901) in der französischen Fassung ging die Saison 2012/13 im Opernhaus zu Ende. In einer der Kritiken war zu lesen: „Regisseur Jens-Daniel Herzog geht vor allem der Frage nach, wo berechtigter Widerstand die Grenze zum Terror überschreitet, und so selbst zum Unrecht wird.“ (www.diedeutsche-buehne.de) Ein weiterer Rezensent schrieb: „Herzog weitet den fatalen Vater-Sohn-Konflikt, den die eigentlich im sizilianischen Mittelalter angesiedelte Geschichte erzählt, zu einem großen Konflikt der Generationen, der in die Zeit um 1968 verlegt wird und immer wieder starke szenische Plausibilität bekommt.“ 
(Wiesbadener Kurier)
Carolyn Sampson (Sopran)
(c) Marco Borggreve


 

Dienstag, 7. November 2017, um 20.00 Uhr im Opernhaus
Liederabend

 
CAROLYN SAMPSON, Sopran
JOSEPH MIDDLETON, Klavier
Fleurs – Lieder von Franz Schubert, Robert Schumann, Richard Strauss,
Benjamin Britten, Claude Debussy, Gabriel Fauré, Francis Poulenc u.v.a.


Mit freundlicher Unterstützung der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt / Offenbach
Preise: € 15 bis 95 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Carolyn Sampson hat sich in den letzten Jahren mit einem vielseitigen Repertoire von Barock bis zu Zeitgenössischem international einen Namen gemacht. Bei den BBC Proms ist sie ein ebenso gern gesehener Gast wie im Amsterdamer Concertgebouw oder dem Leipziger Gewandhaus und konzertiert regelmäßig mit Ensembles wie den Rotterdamer Philharmonikern, dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia oder den Wiener Symphonikern. Auf der Opernbühne wird die britische Sopranistin von Glyndebourne über die English National Opera und die Opernhäuser in Montpellier, Straßburg und Paris mit Partien wie Dido (Dido and Aeneas), Dorinda (Orlando), Mozarts Pamina, Anne Trulove (The Rake’s Progress) und Mélisande gefeiert. Als Liedinterpretin glänzte Carolyn Sampson bisher in so renommierten Konzertsälen wie der Londoner Wigmore Hall und der New Yorker Carnegie Hall, aber auch beim Aldeburgh Festival.
 






Dienstag, 28. November 2017, um 20.00 Uhr im Opernhaus
Liederabend

 
MICHAEL VOLLE, Bariton
HELMUT DEUTSCH, Klavier
Lieder von Franz Schubert und Gustav Mahler


Mit freundlicher Unterstützung der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt / Offenbach


Preise: € 15 bis 95 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


„Er ist ein Theatertier. Er strotzt vor Spielfreude und vokaler Kraft. Ein ewig Neugieriger“, schrieb die Opernwelt über Michael Volle, der von den Kritikern der Fachzeitschrift 2008 und 2014 zum „Sänger des Jahres“ gewählt wurde. Für seine Gestaltung des Wozzeck an der Bayerischen Staatsoper in München, deren Ensemble er viele Jahre angehörte, wurde ihm der FAUSTTheaterpreis verliehen. Vokaler Ausdruck und körperliche Präsenz dieses Ausnahmebaritons sind atemberaubend. Vor allem als Interpret von Wagner-Partien wie Hans Sachs (erst kürzlich wieder in Bayreuth in der Regie von Barrie Kosky), Wotan, Wanderer, Holländer, Wolfram von Eschenbach und Amfortas ist er international begehrt und wurde vom Publikum bei den Salzburger Festspielen, an der New Yorker Met, der Mailänder Scala, der Wiener und Berliner Staatsoper, am Royal Opera House Covent Garden in London und am Opernhaus Zürich gefeiert. 2014 war Michael Volle schon einmal von der Oper Frankfurt zu einem Liederabend eingeladen, musste jedoch aufgrund einer stimmlichen Indisposition kurzfristig absagen. Umso erfreulicher, dass er an der Seite seines langjährigen Klavierpartners Helmut Deutsch nun erneut den Weg nach Frankfurt
antreten wird.


Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.