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Dienstag, 5. Dezember 2017

Kampf für die Freiheit: ELSER (Film)




Georg Elser (Christian Friedel, 2.r.) und seine Familie sind in der von Nazis 
dominierten Dorfgemeinschaft unerwünscht
 (c) Lucky Bird Pictures



Die Geschichte: Während der Jubiläumsrede Hitlers am 8. November 1939 wird ein Mann an der Grenze zur Schweiz wegen des Besitzes verdächtiger Gegenstände festgenommen. Nur Minuten später explodiert im Münchner Bürgerbräukeller unmittelbar hinter dem Rednerpult des „Führers“ eine Bombe und reißt acht Menschen in den Tod. Der Mann ist Georg Elser (Christian Friedel), ein Schreiner aus dem schwäbischen Königsbronn. Als man bei ihm eine Karte des Anschlagsortes und Sprengzünder findet, wird er dem Chef der Kripo im Reichssicherheitshauptamt Arthur Nebe (Burghart Klaußner) und dem Gestapochef Heinrich Müller (Johann von Bülow) zum Verhör überstellt. Von ihnen erfährt Elser, dass sein Vorhaben gescheitert ist - dass der Mann, den er töten wollte, um das Blutvergießen des gerade begonnen Weltkriegs zu verhindern, den Bürgerbräukeller 13 Minuten vor der Explosion verlassen hat. Tagelang wird Elser von Nebe und Müller verhört, tagelang hält er ihren Fragen stand. Bis er schließlich gesteht - und die Geschichte seiner Tat schildert. So erinnert sich Elser, wie der Nationalsozialismus langsam in seinem Heimatdorf metastasierte. Wie er versuchte, sich gemeinsam mit seinem besten Freund Josef Schurr (David Zimmerschied) und wenigen anderen dagegen zu stellen. Wie er Elsa (Katharina Schüttler) kennen lernte, sich in sie verliebte, sich wegen seiner Pläne aber von ihr, seinen Freunden und seiner Familie abwenden musste. Und wie er schließlich handelte - wie er die Bombe baute und am Anschlagsort in nächtelanger Arbeit einbaute. Er, der seine Tat ganz allein beging, wie er Nebe und Müller immer wieder beschwört, die ihn foltern, um Hintermänner zu finden. Nach den Verhören kommt er in die KZs Sachsenhausen und Dachau - wo Georg Elser schließlich auf Befehl Hitlers am 9. April 1945 ermordet wird. Nur wenige Tage vor Ende des Kriegs.



ELSER (2015)

Regie: Oliver Hirschbiegel
Besetzung: Christian Friedel, Johann von Bülow, Katharina Schüttler, Burghart Klaußner

Donnerstag, 9. April 2015

Ab heute im Kino: ELSER


Neuer Kinofilm über Hitler-Attentäter mit ehemaligem Mainzer Schauspieler



Johann von Bülow - Foto: Olaf Kosinsky / Wikipedia
Foto: Olaf Kosinsky / Wikipedia

In einem Film über den Hitler-Attentäter Georg Elser spielt an der Seite von Katharina Schüttler ein ehemaliges Mitglied des Mainzer Schauspielensembles mit, nämlich Johann von Bülow. Von 1992 bis 1995 absolvierte er eine Ausbildung zum Schauspieler an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Sein erstes Engagement führte ihn von 1996 bis 1998 ans Staatstheater Mainz. 1999 wechselte er ans Schauspiel Leipzig, wo er unter anderem in Wolfgang Engels neunstündiger Faust-Inszenierung den jungen Faust verkörperte. Von 2000 bis 2004 war er festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum. Er wirkt häufig in KIno- und Fernsehfilmen mit, darunter auch in mehreren Tatort-Krimis.

Der Spielfilm, der am 9. April 2015 in den deutschen Kinos anläuft, schildert das Leben des Widerstandskämpfers Georg Elser, dessen Attentat auf Adolf Hitler und nahezu die gesamte NS-Führungsspitze im Bürgerbräukeller in München scheiterte. Der Film handelt sowohl vom Einbau der Bombe im Bürgerbräu 1939, als auch von den Verhören unter Folter im selben Jahr bis zu Elsers Ermordung am 9. April 1945. In Rückblenden wird geschildert wie Georg Elser von einem lebensbejahenden Menschen zum entschlossenen Widerstandkämpfer wird und wie er mit dem Konflikt umgeht, Menschenleben zu opfern, um das 1939 absehbare unermesslich Blutvergießen im Zweiten Weltkrieg zu verhindern. Der Gestapo-Chef Heinrich Müller, der Georg Elser verhört und foltern lässt, wird vom früheren Mainzer Schauspieler Johann von Bülow gespielt. Christian Friedel spielt den Protagonisten Georg Elser und Katharina Schüttler Elsa.

Der Film wurde von der Deutschen Film- und Medienbewertung mit den Prädikat besonders wertvoll und als Beste Produktion mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.


Inhalt:
Was wäre der Welt erspart geblieben wäre, hätte der Schreiner Georg Elser (Christian Friedel) Erfolg gehabt? Am 8. November 1939, zwei Monate nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen, verübte der Widerstandskämpfer im Münchener Bürgerbräukeller ein Bombenattentat. Sein Ziel war der Tod der NS-Führungsriege, vor allem aber der Adolf Hitlers. Unvorhergesehen verlassen Hitler und sein Stab die Veranstaltung jedoch früher, so dass die Detonation 13 Minuten zu spät kommt. Nachdem man an der Schweizer Grenze einen Sprengzünder und eine Karte des Anschlagsortes bei Elser findet, verhören ihn der Chef der Kripo im Reichssicherheitshauptamt, Arthur Nebe (Burghart Klaußner), und der Chef der Gestapo, Heinrich Müller (Johann von Bülow). Erst dort erfährt Elser vom Misserfolg seines Attentats. Nach Tagen der Folter gesteht er schließlich und teilt den ganzen Tathergang mit. Elser beginnt seine Geschichte mit der Ausbreitung der Nazis in seinem Heimatdorf Königsbronn, erzählt, wie er mit seinem Freund Josef Schurr (David Zimmerschied) in den Widerstand ging und er seine Geliebte Elsa (Katharina Schüttler) kennenlernte. Elsers Schilderungen enden mit der Planung, dem Bau und der Deponierung der Bombe am Tatort. Schlussendlich wird er in die KZs Sachsenhausen und Dachau verfrachtet und am 9. April 1945 ermordet.

Starttermin9. April 2015 (1 Std. 54 Min.)              AB 12 
RegieOliver Hirschbiegel
MitChristian Friedel, Katharina Schüttler, Burghart Klaußner, Johann von Bülow

Mittwoch, 4. November 2009

Der Tag, der den Krieg verhindert hätte: 8. November 1939

Georg Elser ist der unbekanntere der gescheiterten Hitler-Attentäter, er wollte die Beseitigung dieser Diktatur jedoch wesentlich früher verwirklichen und hätte die blutigen Entwicklungen rechtzeitig verhindern können.
Elser, einfacher Schreiner, den Kommunisten zugeneigt, selbst 10 Jahre zuvor KPD-Mitglied gewesen, absoluter Gegner der Nazis, wollte "noch größeres Blutvergießen verhindern". Ihm war kurz vor Kriegsbeginn klar geworden, was auf Deutschland zukommt und hatte nur noch eins im Sinn: Der Führer muss weg. Ganz allein auf sich gestellt, bastelte er eine Bombe und deponierte den Zeitzünder in 30-tägiger Nachtarbeit in einer Säule des Bürgerbräukellers in München, der in der Rosenheimer Straße, in unmittelbarer Nähe des heutigen Kulturzentrums Gasteig lag. Der Keller war eng mit der Entstehungsgeschichte der Nazis, dem Putsch 1923 usw. verbunden.
Die Bombe sollte Hitler und die Spitze des NS-Regimes treffen, die sich am 8. November 1939 zu einer Gedenkfeier anlässlich des Hitler-Putsches 1923 versammelten. Sie explodierte planmäßig, tötete sieben ehemalige Putschteilnehmer und eine Kellnerin, 63 Menschen wurden verletzt. Hitler überlebte - wie auch Goebbels und Himmler, ihnen galt der Vernichtungsschlag in erster Linie. Hitler musste wegen widriger Wetterverhältnisse den Nachtzug statt Flieger nach Berlin nehmen und ging 13 Minuten früher...
Georg Elser wurde als Staatshäftling in Berlin, im KZ Sachsenhausen, später im KZ Dachau inhaftiert, verhört und gefoltert, am Ende des Krieges noch vor dem Eintreffen der Amerikaner am 9. April 1945 ermordet. Ihm gebührt ein ebenso wichtiger, wenn nicht bedeutenderer Platz in der Geschichte des deutschen Widerstands wie Stauffenberg, denn Elser wollte das Unheil abstellen, bevor es losging.