Georg Elser ist der unbekanntere der gescheiterten Hitler-Attentäter, er wollte die Beseitigung dieser Diktatur jedoch wesentlich früher verwirklichen und hätte die blutigen Entwicklungen rechtzeitig verhindern können.
Elser, einfacher Schreiner, den Kommunisten zugeneigt, selbst 10 Jahre zuvor KPD-Mitglied gewesen, absoluter Gegner der Nazis, wollte "noch größeres Blutvergießen verhindern". Ihm war kurz vor Kriegsbeginn klar geworden, was auf Deutschland zukommt und hatte nur noch eins im Sinn: Der Führer muss weg. Ganz allein auf sich gestellt, bastelte er eine Bombe und deponierte den Zeitzünder in 30-tägiger Nachtarbeit in einer Säule des Bürgerbräukellers in München, der in der Rosenheimer Straße, in unmittelbarer Nähe des heutigen Kulturzentrums Gasteig lag. Der Keller war eng mit der Entstehungsgeschichte der Nazis, dem Putsch 1923 usw. verbunden.
Die Bombe sollte Hitler und die Spitze des NS-Regimes treffen, die sich am 8. November 1939 zu einer Gedenkfeier anlässlich des Hitler-Putsches 1923 versammelten. Sie explodierte planmäßig, tötete sieben ehemalige Putschteilnehmer und eine Kellnerin, 63 Menschen wurden verletzt. Hitler überlebte - wie auch Goebbels und Himmler, ihnen galt der Vernichtungsschlag in erster Linie. Hitler musste wegen widriger Wetterverhältnisse den Nachtzug statt Flieger nach Berlin nehmen und ging 13 Minuten früher...
Georg Elser wurde als Staatshäftling in Berlin, im KZ Sachsenhausen, später im KZ Dachau inhaftiert, verhört und gefoltert, am Ende des Krieges noch vor dem Eintreffen der Amerikaner am 9. April 1945 ermordet. Ihm gebührt ein ebenso wichtiger, wenn nicht bedeutenderer Platz in der Geschichte des deutschen Widerstands wie Stauffenberg, denn Elser wollte das Unheil abstellen, bevor es losging.