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Freitag, 22. November 2024

Severin Groebners Neuer Glossenhauer #49: Einen Doppelten bitte!



Jetzt heißt es sich doppelt anstrengen - Foto © Dominic Reichenbach, Artwork © Claus Piffl

 

Einen Doppelten bitte!


In Zeiten, wo die einen Regierungen zerbröseln, die anderen keine Regierung zusammen bekommen und die dritten Menschen in Regierungsämter wählen, die dafür absolut ungeeignet sind, wird man entweder wahnsinnig - oder Anarchist. 

Bei ersterem Lösungsmodell sagt man sich von der Realität los, bei letzterem sagt man sich von jeglicher Regierung los. Wie nachhaltig das ist, bleibt fraglich. Denn sowohl Realität als auch Regierung kümmern sich nämlich gerne weiter um einen, auch wenn man das gar nicht will. 

Bleibt noch die dritte Möglichkeit: Man konzentriert sich auf total nebensächlichen Unsinn.

Das ändert zwar nichts, regt einen aber wenigstens nicht auf.

So war dieser Tage zu lesen, es gäbe einen Hype um Doppelgängerwettbewerbe. 

Also Competitions, wo sich Leute treffen, die meinen, sie sähen aus wie… Tja, wie eigentlich?

Ich weiß es nicht. Denn ich kenn die Originale schon nicht: Schauspieler, Reality-TV-Stars, Musiker, die in meiner Fast-schon-alter-Satiriker-mit-Büchern-und-Schallplatten-Blase überhaupt keine Rolle spielen. 

Dafür weiß ich genau, welcher Doppelgänger eigentlich wirklich von Nöten wäre.

Meiner.

Denn ich brauche dringend einen Doppelgänger.

Irgendjemand, der sich für mich all diese Filme, TV-Sendungen und Musikvideos reinzieht, wo die Originale von den anderen Doppelgängern auftauchen. Der kann dann mitreden, mein Doppelgänger. Auch bei Doppelgänger-Wettbewerben. Vielleicht trifft er dort auch Doppelgänger von anderen, und diese Doppelgänger reden dann untereinander über die Doppelgänger-Wettbewerbe. Das sind dann echte Doppelgänger-Doppelgänger-Fachgespräche.

Denn mein Doppelgänger, der kennt sich aus.

Und wenn er dann heim kommt, kann er sich auch gleich um meine Steuererklärung kümmern, den Brief an die Krankenkasse abschicken, das schwere Hanteltraining durchziehen (täglich), geduldig und verständnisvoll mit Menschen sein, die am Ende von Rolltreppen stehen bleiben (weil dort die Aussicht so schön ist), er soll auch für mehr Klimaschutz, bessere Bezahlung von Menschen in Pflege und sozialen Berufen, autofreie Innen… nein: Autofreie Städte und gegen Nazis demonstrieren und - wenn er schon dabei ist - auch den Müll mit runter nehmen. 

Ja, auch den Biomüll.

Und das ist nur die Liste für die  Eingewöhnungszeit. Anschließend möge er bitte mit Witz, Geduld und Sachargumenten in den sozialen Netzwerken mit all den verrückten Verschwörungsgläubigen diskutieren und ihnen freundlich, aber zwingend logisch erläutern, dass die Welt wahrscheinlich doch nicht von jüdisch-kommunistischen Faschisten in Gestalt von Eidechsen regiert wird, welche unter der Erde leben, wo sie das Blut von Barbiepuppen trinken und satanische Verse in den demokratischen Verfassungen der Welt verstecken, welche erst zu Tage treten, wenn man die Grundgesetze auf dem Kopf stehend rückwärts liest. 

Und wenn er damit fertig ist, soll mein Doppelgänger, die faule Sau, auch noch einen riesigen Laubbläser erfinden, der alle Laubbläser (und ihre Besitzer) wegpustet. Weit weg. In die nächste Stadt, ins nächste Land, auf den Nachbarkontinent oder am besten ins hinterste Eck der Milchstraße. Dort können die dann weiterröhren. Denn Laubbläser sind in Wahrheit der Paarungsschrei der Gartengestalter. Je größer das sexuelle Verlangen, desto lauter der Laubbläser. Das weiß ich bestimmt. 

Denn das hat mir mein Doppelgänger erzählt. Der kennt sich aus. 

Der macht nämlich auch Witze. Die besten Scherze über verurteilte Narzissten mit faschistischen Neigungen im weißen Haus, die - laut ehemaligen Geheimdienstlern - wahrscheinlich von faschistischen, ehemaligen Geheimdienstlern im Kreml erpresst werden. Großartige Pointen! 

Ich kenn sie leider nicht, aber mein Doppelgänger kann sowas. 

Der kennt sich auch mit der KI aus und sagt, dass es gar kein Problem gäbe mit künstlicher Intelligenz. Und ich sage: Er muss es wissen, er ist schließlich eine. Und mein Leben ist durch ihn besser geworden. Ich kann mich endlich auf die angenehmen Seiten des Lebens konzentrieren: 

Vergnügen und Verdrängung, wie auch Verblödung. Klappt super! Ich kapier schon jetzt nur mehr die Hälfte von dem, was hier geschrieben steht.

Insofern: Danke Doppelgänger!


P.S.:

Und Newsletter schreiben kann er auch schon ganz gut.




Groebner live:


18.11. Wien - Radiokulturhaus zu Gast bei der ORF-Tafelrunde / 21.11. München - Wirtshaus im Schlachthof /

23.11. Geislingen - Rätsche / 24.11. Frankfurt - Stalburg Theater / 30.11. Amorbach - Zehntscheuer / 

alle Termine hier.


Das Satire-Pop-Album „Nicht Mein Problem“ gibt’s hier physisch oder hier digital




Der „Neue Glossenhauer“ ist ein Projekt der freiwilligen Selbstausbeutung, wer es dennoch materiell unterstützen will, hier wäre die Bankverbindung für Österreich: 

Severin Groebner, Bawag, IBAN: AT39 6000 0000 7212 6709 

Hier die jene für Deutschland: 

Severin Groebner, Stadtsparkasse München, IBAN: DE51 7015 0000 0031 1293 64


Sonntag, 12. Juni 2022

Kabarett: Groebners Newsletter für Juni, Preisträger und die Post



Sehr geehrte Menschheit!

Hallo Zeit&Leidgenossinnen und -nossen!
Oh Publikum!


„Es wurde schon alles gesagt - nur noch nicht von allen“ dieser Satz über die sozialen Medien stammt von Karl Valentin, der - kaum hatte er ihn ausgesprochen - danach beschloß,  zusammen mit Hitler und Gandhi Twitter zu kaufen. Hätte auch fast geklappt. Leider war Twitter damals noch den Vögeln vorbehalten. Deswegen machte daraufhin Gandhi Revolution in Indien und aus Australien, Hitler verzog sich mit den Nazis in dem Raumschiff „Space X“ auf den Mond (auch wenn das X damals noch Haken hatte) und Karl Valentin gründete den FC Bayern am 14. Februar, woran wir jedes Jahr denken, wenn unser Partner uns versucht mit einem Blumentopf zu erschlagen. Und das ist die Wahrheit!
Aber wen interessieren heutzutage schon Fakten?
Viel lieber schreiben Menschen Briefe. Führende Geistesstöfchen tun sich zusammen und formulieren schöne Worte an… nein, nicht das Christkind, auch nicht den Osterhasen oder den freien Markt, sondern an den deutschen Bundeskanzler. Mit dem - leicht simplifiziertem - simplen Inhalt: Er möge doch bitte darauf schauen, daß die Welt nicht mehr so gefährlich ist. Bitte. Danke, Liebe Grüße, die Klassensprecher und -Innen.
Das ist so lieb, so herzerweichend und von erschütternder Relevanz wie ein in Watte gepackter Ziegelstein aus dem vierten Stock, der in die Biomülltonne fällt.
Gottseidank wurde dazu nicht geschwiegen, nein, es gab einen zweiten Brief. Auch an den Bundeskanzler. Der war mehr so wie ein mit Ziegel ummauerter Wattebausch, der in die Restmülltonne knallt.
Aber das ist schon okay, so bringt man auch seine Lebenszeit rum.
Das alles passiert freilich nur in Deutschland. In Österreich wird im gleichen Zeitraum nicht über die Neutralität diskutiert. Und am folgenden Tag wieder nicht. Und wenn Tags darauf wieder nicht darüber diskutiert wird, kommt der Bundeskanzler (der österreichische diesmal, der Kiefer-Karli) und beendet die Diskussion. Worauf am nächsten Tag wieder nicht weiter diskutiert wird.
Das ist gelebte Demokratie à la Autriche.

Wer sich da noch auskennt, der ist entweder Teilchenphysiker oder hat einen russischen Propagandakanal abonniert. Denn dort gibt es… was? Die Wahrheit.
Und das stimmt auch, denn das haben mir Hitler, Gandhi und Valentin in einem offenen Brief geschrieben (der leider nur mir zugänglich ist).

Für jedermann und jederfrau zugänglich ist dagegen der Rest meines Gesamtwerks.
Apropos Gesamtwerk: Für dieses wurde mir der „Dieter-Hildebrandt-Preis“ der Stadt München überreicht.
https://stadt.muenchen.de/infos/dieter-hildebrandt-preis.html
Als zweitem Österreicher überhaupt.
Nur die Nachwuchshoffnung Josef Hader (Empfehlung! Schauen Sie sich den an. Aus dem wird noch mal was!) hat den vor mir bekommen.
Dementsprechend fühle ich mich geehrt. Und sage: Danke, g’schamster Diener und ein Prosit der Gemütlichkeit!

Verleihung war am 30. Mai 2022.
Das aktuelle Programm „Gut Möglich!“ spiele ich am Samstag 18.Juni zum letzten Mal in München (!) im Schlachthof.
https://www.im-schlachthof.de/spielplan-details/items/.3584.html
Da schaut’s amoi vorbei, es Bierdimpfe und Weißwürscht!

Teile des Gesamtwerks liegen ja auch in schriftlicher Form vor.
Denn seit 10 Jahren (in Worten: zehn) schreibe ich jede Woche die Kolumne „Glossenhauer“ für die - vielleicht - berühmteste Zeitung meiner Heimatstadt, jedenfalls die älteste (der Welt):
Die Wiener Zeitung.
https://www.wienerzeitung.at/meinung/glossen/2148159-Mei-potschertes-Lebn.html
Das will gefeiert und belesen werden. Also bitte notieren:

Diese Matinée war am Samstag 28. Mai 2022, in Wien, Theater Drachengasse/ Bar&Co
https://drachengasse.at/aktuelleproduktionen_detail.asp?ID=1017


Und mit den Kollegen Birr & Bihn veranstalte ich regelmäßig die „Lesebühne Ihres Vertrauens“ in Frankfurt.
https://www.dielesebuehne.de/

Das nächste Mal am 12.Juni 2022. Im Ponyhof.
Wahrscheinlich wird der Abend unter dem Motto stehen: Wie ich unter österreichischer Leitung die Europa League gewann und mir der Bürgermeister dann den Pokal geklaut hat. Oder so.
Oder wir schreiben einen offenen Brief.

Apropos schreiben:
Jeden Sonntag in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (Abt.: Rhein-Main) formuliere ich Gutes und Böses über die Nachbarschaft.
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/nachbarn-severin-groebners-kolumne-gegenueber-nebenan-17853526.html
Wie es sich für Nachbarn gehört, hinter einer Wand. Einer Pay-Wall in diesem Fall.

Aber ich kann auch Sprechen. So weit es einem Wiener möglich ist, sogar deutlich.
Deshalb darf ich auch regelmäßig im WDR-Radio mein Un-und Anwesen treiben.
Aktuell hier zu hören:
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/satire-deluxe/verteidigung-deluxe-100.html

Die gesammelten Hörerlebnisse sind auf meiner Homepage zu finden:
https://www.severin-groebner.de/show_content.php?sid=9

Eine Seite, die ich übrigens grundsätzlich empfehlen kann.
Und mir kann man trauen. Ich bin schließlich Reisfeger… äh… Preisträger.

Dort finden sich auch sämtliche Auftrittstermine:
https://www.severin-groebner.de/show_content.php?hid=4
Viele Kolumnen:
https://www.severin-groebner.de/show_content.php?sid=8
Und so mancher TV-Auftritt:
https://www.ardmediathek.de/video/schlachthof/severin-groebner-der-pr-berater/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvL2Q4ZTIzZGM0LTZlNDktNDFmOC05MWExLWVmMDA4YTFkZjlkNg

Ich hoffe also, wir sehen uns. Oder wir sehen sich. Oder sogar einander.
Und wenn irgendwas nicht passt, zwickt oder stört… einfach einen Brief schreiben.
Wenn’s sein muß auch einen offenen. Das hilft immer.
Zumindest der Post.

In diesem Sinne
Bis Bald
Euer
Groebner

Mittwoch, 22. Januar 2020

Samstag, 2. Dezember 2017

Kabarett: Torsten Sträter im Mainzer Unterhaus



Torsten Sträter - Als ich in meinem Alter war!

Torsten Sträter (* 4. Sept. 1966 in Dortmund), gelernter Herrenschneider, 
deutscher Horror- und Comedy-Schriftsteller, Slam-Poet und Kabarettist.

Samstag, 21. Oktober 2017

Samstag, 23. September 2017

Kabarett: Politischer Aschermittwoch in Berlin 2017





Politischer Aschermittwoch der Kabarettisten in Berlin 2017
Mit Arnulf Rating, Wilfried Schmickler, Nessie Tausendschoen, U. Priol etc.

Samstag, 9. September 2017

Kabarett: 50 Jahre Mainzer Unterhaus





50 Jahre Mainzer "Unterhaus" Kabarett
mit Urban Priol, Erwin Pelzig, Georg Schramm, Jochen Malmsheimer und Anulf Rating