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Freitag, 22. November 2024

Severin Groebners Neuer Glossenhauer #49: Einen Doppelten bitte!



Jetzt heißt es sich doppelt anstrengen - Foto © Dominic Reichenbach, Artwork © Claus Piffl

 

Einen Doppelten bitte!


In Zeiten, wo die einen Regierungen zerbröseln, die anderen keine Regierung zusammen bekommen und die dritten Menschen in Regierungsämter wählen, die dafür absolut ungeeignet sind, wird man entweder wahnsinnig - oder Anarchist. 

Bei ersterem Lösungsmodell sagt man sich von der Realität los, bei letzterem sagt man sich von jeglicher Regierung los. Wie nachhaltig das ist, bleibt fraglich. Denn sowohl Realität als auch Regierung kümmern sich nämlich gerne weiter um einen, auch wenn man das gar nicht will. 

Bleibt noch die dritte Möglichkeit: Man konzentriert sich auf total nebensächlichen Unsinn.

Das ändert zwar nichts, regt einen aber wenigstens nicht auf.

So war dieser Tage zu lesen, es gäbe einen Hype um Doppelgängerwettbewerbe. 

Also Competitions, wo sich Leute treffen, die meinen, sie sähen aus wie… Tja, wie eigentlich?

Ich weiß es nicht. Denn ich kenn die Originale schon nicht: Schauspieler, Reality-TV-Stars, Musiker, die in meiner Fast-schon-alter-Satiriker-mit-Büchern-und-Schallplatten-Blase überhaupt keine Rolle spielen. 

Dafür weiß ich genau, welcher Doppelgänger eigentlich wirklich von Nöten wäre.

Meiner.

Denn ich brauche dringend einen Doppelgänger.

Irgendjemand, der sich für mich all diese Filme, TV-Sendungen und Musikvideos reinzieht, wo die Originale von den anderen Doppelgängern auftauchen. Der kann dann mitreden, mein Doppelgänger. Auch bei Doppelgänger-Wettbewerben. Vielleicht trifft er dort auch Doppelgänger von anderen, und diese Doppelgänger reden dann untereinander über die Doppelgänger-Wettbewerbe. Das sind dann echte Doppelgänger-Doppelgänger-Fachgespräche.

Denn mein Doppelgänger, der kennt sich aus.

Und wenn er dann heim kommt, kann er sich auch gleich um meine Steuererklärung kümmern, den Brief an die Krankenkasse abschicken, das schwere Hanteltraining durchziehen (täglich), geduldig und verständnisvoll mit Menschen sein, die am Ende von Rolltreppen stehen bleiben (weil dort die Aussicht so schön ist), er soll auch für mehr Klimaschutz, bessere Bezahlung von Menschen in Pflege und sozialen Berufen, autofreie Innen… nein: Autofreie Städte und gegen Nazis demonstrieren und - wenn er schon dabei ist - auch den Müll mit runter nehmen. 

Ja, auch den Biomüll.

Und das ist nur die Liste für die  Eingewöhnungszeit. Anschließend möge er bitte mit Witz, Geduld und Sachargumenten in den sozialen Netzwerken mit all den verrückten Verschwörungsgläubigen diskutieren und ihnen freundlich, aber zwingend logisch erläutern, dass die Welt wahrscheinlich doch nicht von jüdisch-kommunistischen Faschisten in Gestalt von Eidechsen regiert wird, welche unter der Erde leben, wo sie das Blut von Barbiepuppen trinken und satanische Verse in den demokratischen Verfassungen der Welt verstecken, welche erst zu Tage treten, wenn man die Grundgesetze auf dem Kopf stehend rückwärts liest. 

Und wenn er damit fertig ist, soll mein Doppelgänger, die faule Sau, auch noch einen riesigen Laubbläser erfinden, der alle Laubbläser (und ihre Besitzer) wegpustet. Weit weg. In die nächste Stadt, ins nächste Land, auf den Nachbarkontinent oder am besten ins hinterste Eck der Milchstraße. Dort können die dann weiterröhren. Denn Laubbläser sind in Wahrheit der Paarungsschrei der Gartengestalter. Je größer das sexuelle Verlangen, desto lauter der Laubbläser. Das weiß ich bestimmt. 

Denn das hat mir mein Doppelgänger erzählt. Der kennt sich aus. 

Der macht nämlich auch Witze. Die besten Scherze über verurteilte Narzissten mit faschistischen Neigungen im weißen Haus, die - laut ehemaligen Geheimdienstlern - wahrscheinlich von faschistischen, ehemaligen Geheimdienstlern im Kreml erpresst werden. Großartige Pointen! 

Ich kenn sie leider nicht, aber mein Doppelgänger kann sowas. 

Der kennt sich auch mit der KI aus und sagt, dass es gar kein Problem gäbe mit künstlicher Intelligenz. Und ich sage: Er muss es wissen, er ist schließlich eine. Und mein Leben ist durch ihn besser geworden. Ich kann mich endlich auf die angenehmen Seiten des Lebens konzentrieren: 

Vergnügen und Verdrängung, wie auch Verblödung. Klappt super! Ich kapier schon jetzt nur mehr die Hälfte von dem, was hier geschrieben steht.

Insofern: Danke Doppelgänger!


P.S.:

Und Newsletter schreiben kann er auch schon ganz gut.




Groebner live:


18.11. Wien - Radiokulturhaus zu Gast bei der ORF-Tafelrunde / 21.11. München - Wirtshaus im Schlachthof /

23.11. Geislingen - Rätsche / 24.11. Frankfurt - Stalburg Theater / 30.11. Amorbach - Zehntscheuer / 

alle Termine hier.


Das Satire-Pop-Album „Nicht Mein Problem“ gibt’s hier physisch oder hier digital




Der „Neue Glossenhauer“ ist ein Projekt der freiwilligen Selbstausbeutung, wer es dennoch materiell unterstützen will, hier wäre die Bankverbindung für Österreich: 

Severin Groebner, Bawag, IBAN: AT39 6000 0000 7212 6709 

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Donnerstag, 24. Oktober 2024

Severin Groebners Neuer Glossenhauer #48 - Nobelpreis für unangebrachte Freundlichkeit

 



Groebner grün vor braunem Hintergrund, Foto: @Dominic Reichenbach/ Artwork @Claus Piffl










Nobelpreis für unangebrachte Freundlichkeit

Dieser Oktober! 
Immer dasselbe mit ihm: Kaum sind die Alkoholleichen von der „Wiesn“ weggekehrt, gibt’s die Nobelpreise, sind die durch, ist in Frankfurt Buchmesse, danach haben alle Grippe, und dann ist Weltspartag - und Halloween.
Da sind die, die während des ganzen Zinnobers in den Wald gehen und Pilze suchen, nicht die Dümmsten.
Apropos: Nobelpreis für Dummheit gibt’s leider keinen. 
Das Feld der Infragekommenden ist schlicht zu groß.
Deswegen gibt’s wieder die üblichen Auszeichnungen: Medizin, Physik, Chemie. 
Da kriegen Menschen, die man nicht kennt, Geld für etwas, das man nicht versteht. 
Dann kommt Literatur, und man wurde schon wieder übergangen, und das obwohl man gerade wieder eine Kriminalkurzgeschichte* veröffentlicht hat. Und brav Newsletter schreibt.
Und danach kommt der Friedensnobelpreis. 

Und man denkt sich: Was? Frieden? Bei der Weltlage? Woits mi heckerln? (Für die deutschen Leser: Do you want to pull my leg?)
Das ist doch völlig aus der Zeit gefallen! 

Das 21. Jahrhundert ist zwar erst knackige 24 Jahre alt, und damit wird es für es langsam Zeit,  mit dem Studium fertig zu werden und auf eigenen Beinen zu stehen. Und von zuhause ausziehen sollte es auch, ist aber bei den Wohnungspreisen gar nicht so einfach. Und man fragt es, was es nicht schon alles hätte tun können mit seinen 24 Jahren, das Scheißjahrhundert. Es hätte eine Lehre abschließen können, einen Beruf ausüben und sein eigenes Geld verdienen. Oder ein Start-Up ins Leben rufen. Und so das Geld von wem anderen beim Fenster rausschmeißen. Es hätte auch eine Band gründen können und Protestlieder schreiben können. Protestlieder gegen sich selbst. Es hätte wenigstens eine App entwickeln können!
Was aber hat es getan? Das Jahrhundert, die faule Drecksau!?
Krieg gespielt. Seit Jahr und Tag sitzt es da und produziert eine Krise nach der anderen.

Da fragt man sich doch:
Warum gibt es eigentlich keinen Nobelpreis für Zeitverschwendung? Oder einen Nobelpreis für guten Ideen (die nie umgesetzt wurden)? Oder Nobelpreis für unangebrachte Freundlichkeit?
Oder ganz einfach einen Krisen-Nobelpreis?
Ja, endlich! Ein Preis für Menschen, die aus einigermaßen funktionierenden Systemen einen Sauhaufen machen. Eine Anerkennung für Destruktivitätsmeister. Die gehören doch auch einmal ausgezeichnet. Die suchen doch die Öffentlichkeit. Mit Gewalt.
Die haben doch gerade Konjunktur. Nicht nur in Russland. Nein.
Von dort bekommen sie nur Geld und Internettrolle.
Es gibt sie weltweit. Argentinien, Brasilien, USA, Großbritannien (dort schreiben sie so gar Bücher!) und natürlich in Europa. Auch in Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Und selbstverständlich erst recht in Österreich.
Da samma daham! Da gibt es Zustimmungsraten um die 30 Prozent für diese Leute.
Also scheinbar 30 Prozent. 

Denn schließlich dürfen alle mit einem anderen Pass in diesen Ländern zwar Steuern zahlen, in der Pflege arbeiten, Müll weg bringen, in Elternabenden sitzen, auf den Bus warten, Notrufe betätigen, Sozialversicherungsbeiträge bezahlen, oder „Möchten Sie noch etwas dazu?“ sagen, aber eins dürfen sie nicht: Wählen.
Weshalb sie sich auch wunderbar zum wehrlosen Sündenbock eignen.
Dürften die nämlich auch wählen, wären sie plötzlich nämlich kein Problem mehr, sondern eine Wählergruppe, die „adressiert“ werden müsste. Der man ein „Angebot machen“ sollte. Und obendrein wären die 30 Prozent aufgrund der größeren Zahl abgegebener Stimmen auch keine 30 Prozent mehr. Sondern weniger.

Allerdings hätte diese Anhänger der Destruktiven dann zwar weniger Prozente, aber natürlich immer noch „Heimat im Herzen“.
Ein seltsamer Begriff übrigens: Heimat im Herzen. Jedesmal, wenn man das liest, sagt man sich: Das klingt doch nach einer Diagnose.

„Warum ist denn der Manfred seit neuestem so schlecht drauf?“ 
- „Dem geht’s nicht gut. Der hat doch Heimat im Herzen!“
„Der Arme… das ist ja so schlecht fürs Gehirn. Mein Opa hat das auch gehabt, der ist innerhalb eines Jahres völlig verblödet.“

Vielleicht sollte man all das pathologisch betrachten: Heimat, Patriotismus, Nationalismus… das ist keine politische Überzeugung. Das ist eine gefährliche, ansteckende Krankheit. Zuerst hast Du Heimat im Herzen, dann streut das Zeug und dann hast du Grant in der Galle, Neid in der Niere, Machiavellismus im Magen, Rassismus im Rachen und Zynismus auf der Zunge.
Es könnte auch sein, dass diese Krankheiten das Knochenwachstum hemmen.
Es gibt ja Politiker, die nicht sehr groß sind und ständig von Heimat sprechen.
Besteht da vielleicht ein direkter Zusammenhang?
Vielleicht sollten wir diese Wahlergebnisse und die dazugehörigen Überzeugungen endlich mal als medizinisches Problem begreifen. Nicht als geistig verwirrte Einzeltäter, sondern als emotional verrohte Massenbewegung. Also eine Pandemie.
Und wer weiß, was dagegen zu tun ist, der… oder die… oder das… bekommt den Nobelpreis.
Wenn’s sein muss auch den für unangebrachte Freundlichkeit.


*Messer, Gabel, Mord - Küchenkrimis. U.a. mit einer Geschichte von Severin Groebner erschienen im Residenz Verlag.

XXX

Groebner live: 
18.10. Salzburg, ARGE Salzburg - 19.10. Bad Wurzach, Adler Dietmanns - 23.10. Oberhaching, Bibliothekssaal - 26.10. Dortmund „Beste Gäste“ bei Fritz Eckenga - 1.11. Karben, Kulturscheune  - 3.11. Frankfurt, Käs - Alle Termine hier.

Musik-Album mit Lieder übers Da&Wegsein „Nicht Mein Problem“ bei Monkey Records.


XXX


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Sonntag, 19. November 2023

Noch ein (brandneuer) Groebner-Glossenhauer: Dance the Kompetenz-Dance

Foto: © Dominik Reichenbach / Artwork: © Claus Piffl






Dance the Kompetenz-Dance

Wahrscheinlich ist der Monotheismus schuld.
In längst vergangenen Zeiten waren sich die Menschen sicher, dass in einem Baum der Gott des Baumes steckte. In einem Bach dagegen aber der Gott des Wassers. Im Schilf die Göttin des Schilfs, und so weiter und so fort. Es herrschte eine ordentliche, mystische Arbeitsteilung vom Gott des Feuers und des lahmenden Pferdes, über den Gott der Kindererziehung und den der Gewürzmischung bis zum Gott des häuslichen Zwist und den Gott der Essenszustellung, dem berühmten „Bringmalherda“.
Und so hatte jeder seinen Aufgabenbereich. Und kein vernünftiger Mensch paganen Glaubens wäre draufgekommen, vom Gott der Steine sich zu wünschen, dass er es regnen lassen sollte. Außer man wollte unbedingt Steinschlag ernten. Aber diese Zeitgenossen waren nur eine sektiererische Splittergruppe, die auch bald keine Anhänger mehr hatte, da der Schutzhelm noch nicht erfunden war.
Also: Jede Göttin und jeder Gott hatte seinen Aufgabenbereich und fertig.
Es war wie am Amt. Da geht man ja auch nicht, wenn ein Kind geboren wurde, zur KFZ-Zulassungsstelle. Außer das Kind hat vier Räder.
Zurück zum Polytheismus. Da war alles fein und geordnet. Jedes überirdische Wesen hatte seinen ganz klaren Kompetenzrahmen, jeder Gott blieb in seinem Tanzbereich.
Aber dann kam das spirituelle All-Inklusive-Angebot der Billiganbieter aus dem Nahen Osten, das Rund-um-sorglos-Paket für die ganze Familie, das ultimative mystische Power-Produkt:

„Ein Gott für alle Lebenslagen! Sie sparen bis zu 99% der Gebete und Opfer!
Wechseln Sie schon heute zu: M-o-n-o-t-h-e-i-s-m-u-s!
Einer für alles - und alles im Eimer!“

Und weil die Leute auch damals schon faul und gierig waren und Kaiser Konstantin dringend Soldaten für seinen Bürgerkrieg gegen seine Mit-, Neben-, Gegen- und Unterkaiser brauchte, wurde der Monotheismus anerkannt, das Christentum breitete sich im Römischen Reich aus wie eine Grippewelle und das Drama nahm seinen Lauf.
Und seither glauben alle die Geschichte von diesem einen, der alles kann.
Der eine, der es schon richten wird. Der, der es drauf hat. Der nur so - Schnipp! - machen muss und dann wird alles gut. Und sie müssen nur daneben stehen, „Bravo!“ schreien oder „Gut gemacht!“ oder „Zugabe!“ und selber nichts tun.
Also alles kriegen, aber nichts investieren müssen. Wie gesagt: Gierig, aber faul.
Und wenn auch heute viele Leute nicht mehr an Gott glauben, glauben sie immer noch an den einen, der alles kann.
Was dann zu seltsamsten Kompetenzkollisionen führt.
So muss man mal eindeutig sagen: Junge Frauen, die sich in Sachen Klimakatastrophe wirklich gut auskennen, sind nicht zwangsläufig Expertinnen für den Nahostkonflikt.
Ja, auch Millionäre, die mit Zahlungsmethoden fürs Internet reich geworden sind, müssen nicht automatisch Experten für Social-Media-Plattformen oder Raumfahrt sein.
Und tatsächlich - es klingt verrückt - sind auch Leute, die gut über das Beziehungsgeflecht zwischen dem Menschen und einem ausgedachten, unsichtbaren Freund, der in einem nicht näher definierten „Himmel“ wohnt und seinen jüdischen Sohn von römischen Soldaten hat umbringen lassen (weil er ihn so liebt), diese Menschen sind überraschenderweise keine ausgewiesenen Experten für tatsächlich gelebte Sexualität.
Auch wenn sie und ihr Chef im Cross-Gender-Dress in Rom das anders sehen.
Und nur weil einer sich in seiner Partei gut nach oben intrigiert hat, ist er nicht automatisch ein talentierter Finanzminister …
Es ist dramatisch. Alles Spätfolgen des Eingottglaubens. Oder anders gesagt: Unterm Zeus hätt’s das nicht gegeben! Man sollte eine Produkthaftungsklage gegen die monotheistischen Weltreligionen anstrengen. Nur: Wo bringt man die ein? Beim jüngsten Gericht?
Schwierig.
Und so wird man wohl weiter zusehen müssen, wie viele Menschen nach dem Motto leben: Kompetenz ist, wenn man’s trotzdem macht.
Bei Journalisten etwa.
Ja, Journalisten. Die, die es sowieso schon nicht leicht haben. In den einen Ländern werden sie verfolgt, verprügelt oder umgebracht und in den anderen werden sie von rechtsextremen Antidemokraten beschimpft, die sich „besorgte Bürger“, „Querdenker“ oder andere Fantasienamen geben, damit sie sich nicht eingestehen müssen, dass sie längst Faschisten geworden sind. „Lügenpresse“, “bezahlte Büttel“, „Haltungsjournalismus“ sind da noch die feineren Vorwürfe.
Dafür feiern diese Menschen dann das Vorbild Russland, wo noch die - einzig gültige - Wahrheit berichtet werde, ein Präsident mit einer Meinung das einige Land regiert, weswegen man dort schon ins Gefängnis wandert, wenn man mit einem weißen Blatt Papier auf der Straße steht.
Denn darauf könnte ja eine abweichende Meinung stehen.
Russland, ein sehr monotheistisches Land.
Und sehr groß. Und sehr komplex. Und deshalb braucht man auch Experten, die einem dieses Land erklären. Und weil man über eine Diktatur, die ständig Kriege führt und ihre Oppositionellen unterdrückt oder gleich erschießt, nicht dauernd hören will, dass das eine Diktatur ist, die ständig Kriege führt und ihre Oppositionellen unterdrückt oder gleich erschießt, weil man von der Diktatur seit Jahren billig Gas kauft, braucht man auch mal andere Experten.
Experten, bei denen die, die ständig „Lügenpresse“ brüllen, auch mal „Endlich einer, der die Wahrheit sagt“ in die Kommentare schreien können. Das heißt dann „Ausgewogenheit“.
Vielleicht zu Recht.
Denn der Experte ist wirklich super. Der hat irrsinnig viel Zeit mit Putin verbracht. Und zwei Bücher über Putin und Russland geschrieben. Und Filme gemacht über Putin und Russland.
Und wenn man sich die Filme ansieht, weiß man: Der eine ist der Putin, der andere ist der Putout.
Denn der Putin erzählt ihm was, und er trägt das in die Welt.
Aber er ist ja nicht irgendwer. Er ist Journalist. Der hat doch sein Handwerk gelernt. Er hinterfragt natürlich. Wenn ihm der Putin was erzählt, ist er ja vor Ort. Der kann das überprüfen. Muss ja nur mit irgendjemand anderem reden, ob das so auch stimmt. Muss ja nur die Menschen auf der Straße fragen. In Moskau. In Petersburg. Irgendwo in Russland. Kein Problem. Schließlich ist er ja Russland-Experte.

Nur leider spricht er kein Russisch.
Ja, Kompetenz ist, wenn man’s trotzdem macht.

Wie gut, dass Putin fließend Deutsch spricht.
Und beide sprechen noch eine andere Sprache. Eine Sprache, die die ganze Welt versteht. Die Völker und Kulturen verbindet und die Herzen höher schlagen lässt. Eine Sprache, die wirklich universal ist. Wo es keine Hindernisse und Schranken gibt. Und wir alle wissen, was gemeint ist, nämlich….na?
Was? Nein, nicht Musik.
Wen interessiert denn das Gedudel? Obwohl natürlich auch Putin zugeben würde, dass ein Cellist im Freundeskreis immer von Nutzen sein kann.
Nein, die Weltsprache ist: Geld.
Weswegen jetzt auch herausgekommen ist, dass der Russland-Experte ohne Russisch-Kenntnisse über Strohmänner und deren Firmen vom Kreml bezahlt worden ist.
Wie soll man sowas nennen? Lügenpresse? Bezahlter Büttel? Haltungsjournalismus?
Als man ihn mal direkt gefragt hat, ob er Geld aus Russland bezogen hat, hat er jedenfalls gesagt: „Geht’s noch?“
Heute weiß man: Ja, geht. Geht sehr gut sogar.
Kompetenz ist, wenn man’s trotzdem macht.

Am besten über Zypern.

Eine schöne Insel im östlichen Mittelmeer. In der Antike, in polytheistischen Zeiten, galt Zypern als Insel der Göttin Aphrodite. Die Göttin, die für die Liebe zuständig war (und für sonst nichts!). Sie soll dort einem postpatriarchalem Schaum entstiegen sein und an Land gegangen. Zu dieser Zeit war auch Zypern für seine Kupfer-Bergwerke berühmt. Und aus Kupfer machte man Becher, Kultobjekte, Schmuck, Waffen und vor allem: Geld.
Zypern also: Liebe und Geld.
Oder vielleicht sogar: Liebe zum Geld.
Denn Geld kann ja alles. Glaubt man.
Auf Zypern zumindest. Und in Russland. Und sonst auf der Welt.
Monetärer Monotheismus mondial.
Amen.




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Donnerstag, 19. März 2020

Dienstag, 17. März 2020

Severin Groebners Videokolumne als Kulturersatz in der Corona-Wartezeit: DEKAMERONE2020 - erster Tag: Mo

Werte Menschheit!
Liebe Leute vor den Bildschirmen zuhause!
Hochverehrtes, aber weit entferntes Publikum!

Was soll man dazu sagen?

Ein Kleinstlebewesen, das nicht einmal ein echtes Lebewesen ist, lässt uns alle daheim bleiben. Was weder Greta, noch Donald, noch Andreas Gabalier geschafft hat, dieses klitzekleine Dingsbums schafft es. Und da sitzen wir nun. Was tun?

Alle Witze über Klopapier und Nudeln sind schon gemacht, alle Keller gefüllt, und angeblich fährt sogar die Bahn total pünktlich - aber keiner kriegt es mit. Es ist seltsam.

Aber ich als alleiniger Vorstandsvorsitzender und Totalaktionär der weltumspannenden „Groebner-Entertainment-Enterprises®“ hab mir trotzdem für Euch etwas ausgedacht.

Das „Dekamerone2020“ - die Videokolumne für Daheimgebliebene. Hier Teil 1 der Serie.

Jeden Tag eine Geschichte. Immer um 20:20 veröffentlicht.
Und das schon seit Freitag dem 13. (Seit wann sonst?).
Wenn Euch langweilig ist, schaut rein.
Abonniert den Kanal.
Teilt und schickt rum.
Denn: Ich tu das nur für Euch.
Sonst könnt ich mir das ja auch alles alleine zuhause selbst vorlesen.





1.Tag (siehe Video oben)
https://www.youtube.com/watch?v=E57PQv0gydM

2.Tag
https://www.youtube.com/watch?v=A1lYDap38Ww

3. Tag
https://www.youtube.com/watch?v=3cel128QkEc


Und Montag 16.3. gibt es schon wieder eins.
Aber erst um 20:20. Und zwar hier:
https://www.youtube.com/watch?v=T2O4v39JxlU&feature=youtu.be

So geht das mindestens noch eine Woche weiter, bis das Deka vom Dekamerone fertig ist.
(Wer wissen will, was „Deka“ ist, fragt einen alten Griechen.)
Und dann sehen wir weiter.

Wer dieses Projekt finanziell oder sonst wie unterstützen mag, ist herzlich willkommen.
Eine Nachricht an den Absender und wir reden drüber.
Denn bekanntlich sind wir Künstler dieser Tage alle sehr, sehr reich.
Aber nur an Ideen.

Ich wünsche uns allen eine stabile Gesundheit, Zuversicht, grundlose Freude und daß das bald vorüber geht.

Und natürlich nicht vergessen: Hände waschen!
Wenn es gar nicht anders geht, auch in Unschuld.

In diesem Sinne
Euer
Groebner

Donnerstag, 20. September 2018

Severin Groebner: Newsletter für September und Oktober

Werte Endverbraucherinnen und Endverbraucher!
Hallo Menschheit!

Hier erfährt der interessierte Mensch alles über die kommenden Auftritte vom Groebner im September und Oktober. 
Diesmal besonders relevant für Menschen in Frankfurt, Wien, München, Südtirol, Hannover, Bad Kissingen, Salzburg, Seefeld, Markdorf, Düsseldorf, Feucht, Schweinfurt, Holzkirchen und - last but not least - Berlin (sprich: „Bählien“).

Nachdem der letzte Newsletter mit der Frage, ob man oder frau weiter Informationen erhalten wolle, mit soviel extrem positiver Resonanz beantwortet wurde („Ja, ich will!“, „Bitte nicht aufhören!“ oder „Gern, aber die Wohnung putz ich trotzdem nicht.“), hat sich auch das optische Erscheinungsbild - hoffentlich (???) - ein wenig verbessert. 
Das war gar nicht so einfach. 
Oder anders gesagt: 
„Computer hin, Computer her/ der Groebner wird kein Hacker mehr.“

Andere dagegen sind gut vernetzt. 
Die Rechtsextremen aus der gesamten BRD etwa haben die letzten Tage dazu genutzt den Ruf der Stadt Chemnitz ordentlich zu ruinieren. Das kann die Gemeinden Freital, Dresden oder Hoyerswerda natürlich nur freuen, wenn ihnen jetzt die ehemalige Karl-Marx-Stadt die braune Laterne abgenommen hat.
Als Österreicher kennt man das ja. Angesichts der eigenen Regierung verweist man auch gern nach Polen oder Ungarn und sagt: „So schlimm ist es bei uns aber noch nicht.“ Man beachte das „noch“.
Oder in Russland… obwohl da darf man gar nichts sagen. 
Denn der russische Präsident ist ja gern gesehener Hochzeits-Gast in Österreich. Denn, wenn eine Aussenministerin heiratet, ist das natürlich eine ganz, ganz private Angelegenheit. Deswegen hat sie ja auch die gesamte in- und ausländische Presse eingeladen. 
Macht man ja so, wenn man unter sich sein will.
Apropos unter sich: 
In Deutschland fragt man sich ja zur Zeit ob die Partei „Angst fördert Dummheit“ (kurz AfD) vom Verfassungsschutz beobachtet werden soll. Weiß keiner so recht, ob das eine gute Idee ist. Wenn die so gut überwacht werden, wie seinerzeit der NSU… dann lieber nicht. Sonst sitzt womöglich ein hessischer V-Mann bei einer Partei-internen Schießübung und kriegt gar nichts mit davon.
Auch nicht allzu viel dürfte die entsprechende österreichische Behörde mitbekommen, das BVT (kurz für: Bin vorübergehenden taub). Da marschiert mal so die Polizei hinein, dann wieder raus und ein paar Akten verschwinden. Und keiner weiß, wo die jetzt sind. Oder was drinnen gestanden ist. 
Das ist eben der Unterschied: 
In Deutschland weiß angeblich keiner, was die Rechten machen. 
In Österreich dagegen, weiß man, wie man es mit Macht rechts macht. 
Es ist ein Spaß.

Wie man es dem Publikum recht macht, das weiß ich dagegen.
„Ein großer, sehr gescheiter Spaß mit Tiefgang“ schrieb die Süddeutsche Zeitung anläßlich der Premiere meines Programms „Der Abendgang des Unterlands“. 
Ob das stimmt?
Bitte sich hier und dann selbst zu überzeugen:



Donnerstag 27.9. 
BAD KISSINGEN
Hotel Sonnenhügel

Freitag 28. & Samstag 29.9. - 19:30
WIEN
Kabarett Niedermair
Karten: 0043/1/408 44 92

Donnerstag 4.10. - 20h
SALZBURG
ARGEkultur Salzburg
Karten: +43-662-848784

Freitag 5.10. - 20h
SEEFELD
Kultur im Schloss Seefeld e.V.

Samstag 6.10. - 20:30
MARKDORF
Wirtshaus am Gehrenberg und Theaterstadl
Karten: 07544/2791

Mittwoch 10. & Donnerstag 11.10. - 20h
DÜSSELDORF
Kom(m)ödchen
Karten: 0211/329443

Samstag 20.10. - 20h
FEUCHT
Reichswaldhalle
Karten: kultur@spd-feucht.de

Donnerstag 25.10. - 19:30
SCHWEINFURT
Disharmonie
Karten: 09721/7309898

Freitag 26.10. - 20h
FRANKFURT/M.
Die KÄS - Kabarett-Theater Frankfurt
Karten: 069/407662580

Samstag 27.10. - 20h
HOLZKIRCHEN
Kultur im Oberbräu - Fools Theater
Karten: 08024/478505

Mittwoch 31.10. - 20h
BERLIN
ufaFabrik Wolfgang-Neuss-Salon
Karten: 030-755030

Obendrein haben auch die besten Lesebühnen, bei denen ich mitmachen darf, wieder geöffnet.
Erstens: die „Lesebühne Ihres Vertrauens“ 
in FRANKFURT-SACHSENHAUSEN, im Elfer Club
Sonntag 9.9. und 14.10. - Beginn 20h
Und die „Letzte Wiener Lesebühne“ nimmt auch wieder ihre Arbeit mit Vergnügen auf und zwar überraschender Weise
in WIEN, im Vienna Ballhaus, 9., Berggasse 5.
Sonntag 28.10. - Beginn 19h  

Wer mich lesen will, kann das Woche für Woche tun und zwar in der world-famous Wiener Zeitung.

Noch mehr Lesestoff gibt es ab 10.10.:
Denn da erscheint mein Epoche-machen-werdendes Werk 
„Das Lexikon der Nichtigkeiten“ 
im Satyr Verlag.
Buchpräsentationen: 
22.10. - 21h
Frankfurt, Satire-Landgasthof Henscheid
24.10. - 19:30
Wien, Buchhandlung Leporello

Kommt also alle dahin. Oder dorthin. Oder wohin auch immer. 
Hauptsache die gute Laune geht uns nicht aus. 
Und das ist in diesen Zeiten ohnehin schon einiges.
In diesem Sinne
Euer 
Groebner

Freitag, 21. August 2015

Groebners Zwischentrommler: München und ORF rufen

Werte Überlebende der Hitzewelle!

Nur kurz aus dem Restschlamm des ausgetrockneten Badesees
aufgetaucht, möchte der Kabarettist an zwei Dinge erinnern:

Erstens, Dienstag 18.8. bis Samstag 22.8. in München, 
Lach&Schiessgesellschaft, 20h
"Vom kleinen Mann, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf g'schissen hat"
Kommt! Das Theater ist sowohl gut bedacht, als auch gut klimatisiert. Und die Süddeutsche 
Zeitung fand, das Programm wäre ein "Meisterwerk".

Und morgen, also fast heute, Dienstag 18.8: ORF 1, im Rahmen des Sommerkabaretts, 22:50
"Servus Piefke"
Das mit dem "Österreichischen Kabarettpreis 2013" ausgezeichnete Programm im 
Patschenkino. Also Glotze. Vulgo TV.
Da wie dort also Severin Groebner, lebendig, in Farbe, Original ohne Untertitel.
Im September dann wieder mehr.

Bis dahin, einen schönen Restsommer wünscht
Euer Groebner

Sonntag, 16. November 2014

Groebners Newsletter für den November, Dezember und das Jahresende 2014!!

Hallo, werte verzweifelte Steuerzahlerinnen und Steuerzahler!
Schönen Tag, liebe verzagte Bahnfahrerinnen und - fahrer!
Grias Eich, immer noch mitlesende Geheimdienste!
Hochverehrtes Publikum!

Die Tage sind grau, die Blätter bunt, die ersten Weihnachtsdekos in den Supermärkten: 
Es muß wohl November sein. 
November, der Lieblingsmonat der depressiven Melancholiker, der November, der den Dichter sinnierend aus dem Fenster blicken lässt, um schließlich horchend zu fragen: 
„Wer klingt denn da wie ein verendendes Wildschwein? Das muß der Nachbar mit dem Laubbläser wohl sein!“
Ja, es ist Herbst. Und da wird es kalt. 
Dagegen kann man aber etwas tun, scheinen sich manche Zeitgenossen zu denken und hauen so richtig heiße Sachen raus. 
In der Ost-Ukraine etwa. Da befürchten sogenannte Beobachter den „Kollaps der Waffenruhe“. Euphemistischer könnte ich „Krieg“ jetzt auch nicht ausdrücken.
Oder in der EZB. Da hat man sich jetzt den total strengen Stresstest für die Banken Europas ausgedacht. Der ging, glaube ich, in etwa so: Irgendwer ist unangekündigt in das Büro vom Chef gestürmt, hat „Buh!“ geschrien und dann gefragt, wieviel zwei mal sieben ist. Und alle die das richtig beantworten konnten, hatten bestanden. Und jetzt sind Europas Banken total sicher! Juhu!
Also genauso sicher wie vor der Krise.
Auch heiß ist die FPÖ. Die fanatischste Partei Österreichs, die so drauf ist, wie die AfD (Aktion für Dummheit) gern wäre, macht in diesen kalten Tagen mit allerlei heißen Themen von sich reden. 
Da wäre zunächst mal die FPÖ-Chefin von Gänserndorf (das ist jene Gemeinde bei Wien, in der 1867 die Preussen stationiert waren, sowas hat sichtlich langfristige Folgen), die jetzt die Hauptrolle in einem Video spielt, in dem sie am hellichten Tag durch Gänserndorf spaziert… also wankt… teilweise kriecht, weil sie ein oder zwei Gläser… nein… Liter… Fässer… wohl zu viel getrunken haben muß. Warum wird sie wahrscheinlich nicht mehr so genau wissen.
Anders ist das bei einem FPÖ-Funktionär im Burgenland, der hat mittlerweile zugegeben, zu Halloween auf eine 13jährige geschossen zu haben. Die junge Dame ist Leichtathletik-Nachwuchs und hat jetzt ein Projektil im Becken stecken. Sie wird wahrscheinlich bei jeder Sicherheitskontrolle am Flughafen an die FPÖ-Burgenland denken. 
Den heißesten Scheiß hat aber der Chef der FPÖ-Niederösterreich von sich gegeben, der Flüchtlinge und Asylbewerber als „Erd- und Höhlenmenschen“ bezeichnet hat. Jetzt stelle man sich nur vor, da flieht man aus seinem Heimatland, weil dort Bürgerkrieg ist und diverse Armeeverbände einander bekämpfen, schlägt sich bis zur Grenze durch, kommt in ein Flüchtlingslager zusammen mit hunderttausenden anderen, schafft es da raus, über eine Odysee von Drittstaaten und bruchbudenartigen Unterkünften mit Schiff, Zug oder Auto nach Österreich und dann wird man erst wieder eingeschlossen mit tausenden anderen. Und dann kommt noch der Chef einer Partei, deren Mitglieder gerne Schießwütige und Alkoholiker sind und nennt Dich einen Höhlenmenschen. Was denkst Du Dir da? Vielleicht soetwas wie: „Das sind die selben Sprüche, die die Leute bei mir zu Hause von sich gegeben haben, bevor sie den Bürgerkrieg angefangen haben…“
So etwas würde aber die FPÖ nie tun, da gehen die vorher lieber einen trinken.
In Deutschland dagegen sind die geistigen Freunde der FPÖ, die Hooligans, auf der Straße unterwegs um sich mit ihren geistigen Verwandten, den Salafisten, zu prügeln. Warum? Wahrscheinlich damit Ihnen nicht kalt wird. Sonst sind sich diese scheinbar sehr unterschiedlichen Menschen nämlich recht ähnlich: Frustriert, orientierungslos, immer in Gruppen unterwegs, hassen Zwischenfragen, Fragen im Allgemeinen, überhaupt Worte, außer wenn sie sprechen, und neigen zu geschmackfreier Gestaltung ihrer Aussenhülle: Glatze, Tatoos, Bierbauch auf der einen Seite, Nachthemd und blöder Bart auf der anderen. 
Auch bei ihrem Drogenkonsum gibt es klare Ähnlichkeiten: Die einen berauschen sich an Dosenbier und Nazipropaganda, die anderen an Hasspredigern und Herrschaftsfantasien. Und beide radikalisieren sich im Internet. 
Die sind doch eindeutig verwandt! Geschwister wahrscheinlich. Denn wie heißt es so schön: 
Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.
Aber es gibt noch Hoffnung. Im All. Dort ist dieser Tage eine Raumsonde namens Rosetta auf einem Kometen namens „Tschuri“ gelandet. Wer dem Wienerischen mächtig ist, hat daran besondere Freude. Alle anderen dürfen hoffen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Frühzeit der Galaxie zu erhalten. Vielleicht sogar Antworten auf die Frage, wie das Leben auf unserem Planeten entstanden ist!
Ungeklärt wird aber weiterhin bleiben, welcher Saudepp den Laubbläser erfunden hat.

Um eine Frage und ihre Antwort geht es auch in meinem neuen Programm, das da heißt:
„Vom kleinen Mann, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf g’schissen hat“
Eine klassische Who-done-it-Story also, die aber auch lustig ist und viele unterschiedliche Charaktäre auftreten lässt. Und gesungen wird auch noch. Und das alles von meiner Wenigkeit.

Die FAZ war so freundlich das Programm schon einen „wunderbaren Abend“ zu nennen und glaubt sogar, man hätte so etwas „lange nicht gesehen auf deutschen Kleinkunstbühnen“.

Dabei kann man und frau und mensch und maus das Programm durchaus auf deutschen Kleinkunstbühnen sehen.

Zum Beispiel:

Im November

Freitag 21.11. Darmstadt - HalbNeunTheater
Samstag 29.11. Worms - LincolnTheater

Im Dezember

Freitag 5.12. Bad Hersfeld - Buchcafe in der Alten Druckerei
Samstag 6.12. Düsseldorf - Kom(m)ödchen
Donnerstag 11. bis Samstag 13.12. Wien - Kabarett Niedermair (Österreich-Premiere!)
Mittwoch 17. bis Samstag 20.12. Mainz - Unterhaus

Im Jänner (bzw. Januar) 2015

Mittwoch 7. bis Samstag 10.1. Graz - Theatercafé
Dienstag 20. bis Samstag 24.1.
und
Donnerstag 29. bis Samstag 31.1. München - Lach&Schießgesellschaft (München-Premiere!)

Obendrein bin ich der Gastgeber der „Melange des Monats“ im Düsseldorfer Kom(m)ödchen. Jeden letzten Sonntag im Monat. Also das nächste mal am 
30. November und 28. Dezember.

Mit den geschätzt bis geliebten Kollegen Tilman Birr und Elis verbindet mich nicht nur bisweilen übertriebener Alkoholkonsum, sondern auch die „Lesebühne Ihres Vertrauens“. Und diese öffnet das nächste Mal ihre Türen im Ponyhof am: 14.12.

Aber natürlich gibt es auch dieses Jahr ein Präsilvestrales Jahresendzeitereignis (einfacher kann man das, glaube ich, nicht ausdrücken) im Elfer-Club (vis-a-vis vom Ponyhof in der Klappergasse) mit den Highlights und Downdarks des Jahres 2014 und zwar am: Montag 29.12.

Und für die world-famous Wiener Zeitung darf ich auch weiterhin Texte verfassen. Einmal die Woche sogar. Die findet man hier.


Also es gibt jede Menge Gelegenheiten, sich von mir bespaßen zu lassen, sowohl hier als auch da, wie auch dort. Auf meiner Homepage ist das ebenfalls übersichtlich zusammengefasst und im Buch der Fratzen kann man mich sogar liken.

In diesem Sinne
wünsche ich ein angenehmes, beschauliches, aber auch fröhliches Leben. 
Also eines ohne Laubbläser.

Euer
Groebner