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Dienstag, 19. August 2025

Trump, Europa, Selenskyi und die Architektur des Friedens in der UKRAINE im August 2025


Der Ukraine-Krieg hat sich über Jahre hinweg als eine der großen geopolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts erwiesen. Jetzt, im Sommer 2025, scheint sich ein Fenster der Geschichte zu öffnen. Der diplomatische Fahrplan, der beim Washingtoner Ukraine-Gipfel skizziert wurde, trägt die Handschrift eines ungewöhnlichen Architekten: Donald Trump. Inmitten globaler Spannungen gelingt es ihm, trotz aller sonstigen Verrücktheiten, Bewegung in einen festgefahrenen Konflikt zu bringen. Gleichzeitig tritt Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut als entschlossener, aber dialogbereiter Staatsmann auf, der die Ukraine in den Friedensprozess einbringt, ohne ihre Souveränität preiszugeben. Gemeinsam wagen ganz unterschiedliche Kräfte einen Schritt in einen internationalen Dialog, der – getragen von Europas sich aufbauendem Rückhalt – einen Frieden herbeiführen kann, wenn Wladimir Putin bereit ist, seine erzkonservative Rückeroberungsstrategie aufzugeben. So entsteht die Umrisslinie einer neuen Architektur des Friedens: komplex, tragfähig und fragil zugleich, aber nicht unmöglich.


Donald Trump: Der unkonventionelle Vermittler

Donald Trump, eher als Polarisierer und Verzerrer von Realität bekannt, tritt in dieser Phase als strategischer Vermittler auf. Seine Rolle ist nicht die eines klassischen Diplomaten, sondern die eines Machtspielers, der die Regeln neu schreibt. Drei Elemente machen seine Position entscheidend:

Zugang zu Putin: Trump ist einer der wenigen westlichen Akteure, die einen direkten Draht zu Wladimir Putin haben. Diese Verbindung erlaubt ihm, Gesprächsbereitschaft auf russischer Seite zu erzeugen – ohne Gesichtsverlust für Moskau.

Druckmittel und Hebelwirkung: Als ehemaliger und derzeitiger US-Präsident kann Trump Sicherheitsgarantien in Aussicht stellen, die über bisherige Verneinung und symbolische Solidarität hinausgehen. Trump wagt sich weiter in den Machtbereich hinein, den er gestalten kann. Er nutzt diese Hebel, um beide Seiten – auch und vor allem Selenskyj – in einen strategischen Dialog zu führen, der nicht in Vorbedingungen erstarrt und unmöglich schien.

Inszenierung als Friedensstifter: Trump inszeniert sich als Brückenbauer, der die Kontrahenten an einen Tisch bringt. Er war auch im aktuellen Gaza-Konflikt der Einzige, der erkannte und formulierte, dass die räumliche Nähe der Gegner den Konflikt immer weiter nährt. Seine mediale Präsenz und sein politisches Gewicht verleihen dem Prozess eine Dynamik, die klassische Diplomatie allein nicht erzeugt hätte. Wir wissen, dass auch Joe Biden hier handlungskräftig vorgegangen wäre, aber nicht wie. Eventuell sogar vergleichbar. 


Wolodymyr Selenskyj: Standhaftigkeit im Dialog

Selenskyj bleibt in dieser Architektur des Friedens und gleichzeitig Ausbildung von europäischen Stärkefunktionen nicht bloß ein Objekt internationaler Vermittlung, sondern ein aktiver Gestalter. Seine Rolle ist entscheidend, weil sie Prinzipientreue mit Lösungsorientierung verbindet.

Er ist standhaft in seinen Interessen und macht klar, dass die Ukraine nicht zur Kapitulation bereit ist. Territoriale Integrität und nationale Souveränität bleiben unantastbar. Seine klare Haltung verhindert, dass Russland die Verhandlungen als Schwäche interpretiert. Russland ist nach wie vor ein extremer Schädiger, auch wenn es selbst massiv verletzbar ist. Gleichzeitig zeigt Selenskyj die Bereitschaft, in einen echten Dialog einzutreten – nicht als Geste der Schwäche, sondern als strategische Klugheit.

Ukraines Präsident signalisiert, dass die Ukraine in einer verhandelten Sicherheitsordnung Platz hat, wenn diese ihr Überleben und sich als ernstzunehmender Partner garantiert. In Selenskyjs Auftritten wird deutlich, dass er den Willen der ukrainischen Gesellschaft repräsentiert und sie als Verteidiger und Bewahrer der Tradition aufbaut. Er verleiht dem Friedensprozess Legitimität, weil er als Verteidiger und zugleich als sehr kompetenter und erfolgreicher Brückenbauer anerkannt ist.


Die europäischen Partner: Schutzmacht und moralische Instanz

Während Trump die Bühne bereitet und Selenskyj sie mit Leben füllt, sind es die europäischen Staaten, die die Ukraine strategisch, moralisch und strukturell bereits seit Kriegsbeginn absichern. Ihre Rollen sind vielfältig und komplementär.

Deutschland: Der Stabilitätsanker

Bundeskanzler Merz positioniert Deutschland als verlässlichen Verteidiger der Ukraine, insbesondere in der militärischen und humanitären Unterstützung. Deutschland übernimmt die Aufgabe, europäische Sicherheitsinteressen mit ukrainischen Bedürfnissen zu verzahnen – etwa durch langfristige Rüstungskooperationen und Wiederaufbauprogramme, die deutlich zeigen, dass ein starker Partner gewonnen wurde.

Frankreich: Der diplomatische Taktgeber

Präsident Macron agiert als mächtiger europäischer Vermittler, der zwischen Washington, Kiew und Moskau balanciert. Frankreich bringt seine UNO- und OSZE-Erfahrung ein, um einen rechtlich belastbaren Friedensvertrag zu entwerfen. Es zeigt auch Stärke im Unterstützungswillen und in der Handlungsbereitschaft. 

Großbritannien: Der strategische Garant

Premierminister Starmer sichert der Ukraine operative Unterstützung zu – etwa durch Geheimdienstkooperation und Cyberabwehr. Das Vereinigte Großbritannien tritt als Garant für die Umsetzung möglicher Vereinbarungen auf, insbesondere bei der Überwachung von Waffenstillständen. Sein Vorschlag, den Luftraum über der Ukraine aktiv zu überwachen, hebt die Fähigkeit der Briten hervor, starken Gegnern die Stirn zu bieten und sie durch Innovationsschnelligkeit zu schlagen.


Gemeinsame Zielrichtung: Frieden durch Stärke und Recht

Die Kombination aus Trumps Vermittlungskraft, Selenskyjs Standhaftigkeit und Europas Schutzfunktion erzeugt eine diplomatische Symbiose, die auf drei Säulen ruht:

  • Verhandlungsstärke
  • Rechtliche Verankerung
  • Langfristige Sicherheit

Selenskyj bleibt kompromisslos in der Verteidigung der ukrainischen Interessen, aber offen für realpolitische Lösungen. Europa drängt auf einen Friedensvertrag, der völkerrechtlich bindend ist und internationale Kontrollmechanismen ebenso enthält wie rechtliche Aufarbeitung der Usurpation. Die USA und Europa bieten der Ukraine ein Sicherheitsnetz, das über den Tag hinaus wirkt – militärisch, wirtschaftlich und institutionell.

Der Weg zum Frieden ist kein linearer Prozess, sondern ein diplomatisches Mosaik, das aus Macht, Moral und Recht zusammengesetzt wird. Donald Trump hat – ob man ihn mag oder nicht – Bewegung erzeugt, wo zuvor Stillstand herrschte. Wolodymyr Selenskyj wiederum gibt dem Prozess die notwendige Legitimität, indem er Standhaftigkeit mit Dialogbereitschaft verbindet. Die europäischen Partner verleihen dem Ganzen wirtschaftliche Durchsetzungsfähigkeit, Struktur und Absicherung. Gemeinsam entsteht die Chance auf ein Ende des Krieges – nicht durch Kapitulation, sondern durch eine verhandelte Gerechtigkeit, die Sicherheit und Souveränität vereint.

Voraussetzung dafür bleibt, dass Putin seine zerstörerische Rückeroberungsstrategie aufgibt. Erst dann kann aus Diplomatie freiheitliche Realität werden: eine fragile, aber mögliche Friedensordnung für die Ukraine und Europa.

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