Gefahr für Herzpatienten durch Terminnot beim Arzt
Die langen Wartezeiten für Facharzttermine, die zurzeit im Zentrum öffentlicher Diskussion stehen, sind für Herzpatienten besonders kritisch, unter Umständen sogar gefährlich. „Die Terminnot bei vielen Fachärzten kann für Herzpatienten mit ernsthaften Beschwerden durch eine Erkrankung der Herzkranzgefäße oder durch bedrohliche Herzrhythmusstörungen fatale Auswirkungen haben“, betont der Kardiologe Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Um dieser Terminnot abzuhelfen, hat der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) ein Modell entwickelt, das bundesweit verwirklicht werden soll: die Brustschmerz-Ambulanz, die durchgehend von 8 bis 18 Uhr von Montag bis Freitag Patienten mit Brustschmerz ohne Voranmeldung und ohne Überweisung offensteht. Dadurch bieten die Brustschmerz-Ambulanzen wichtige Vorteile:
+ Patienten mit möglicherweise gefährlicher Entwicklung ihrer Herzkrankheit können umgehend untersucht und behandelt werden. Voraussetzung für die Zertifizierung einer Brustschmerz-Ambulanz durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) ist ja die Anbindung an eine CPU (Chest Pain Unit/Herznotfallambulanz).
+ Noch immer scheitert eine schnelle, effektive Behandlung von Herzinfarkten daran, dass Patienten zu spät die 112 anrufen oder sich zu spät in eine CPU fahren lassen. Die Hemmschwelle der Patienten wäre gegenüber Brustschmerz-Ambulanzen deutlich niedriger, sodass auch bei der Therapie des Herzinfarkts durch die Brustschmerz-Ambulanzen deutliche Fortschritte erzielt werden könnten.
+ Bei vielen Patienten ist der Brustschmerz auf andere Erkrankungen, z. B. orthopädische Probleme, zurückzuführen. Diese Patienten würden schnell herausgefiltert und anderen Fachärzten überwiesen. So würden Notfallaufnahmen der Krankenhäuser und CPUs entlastet.
„Wir sehen die Verteilung von Brustschmerz-Ambulanzen gerade in versorgungsschwachen Regionen wie Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Brandenburg, wo die nächste CPU oft weit entfernt ist, als eine notwendige Ergänzung, um eine umgehende Versorgung von gefährdeten Herzpatienten zu gewährleisten. Bei den Brustschmerz-Ambulanzen ist von Anfang auf eine flächendeckende bundesweite Verteilung zu achten“, mahnt Prof. Meinertz.
Finanzierung problematisch
Allerdings stellt die Finanzierung solcher Ambulanzen noch ein Problem dar. Die Brustschmerz-Ambulanzen erfordern Investitionen in Infrastruktur und gut ausgebildetes Assistenzpersonal. „All diese zusätzlichen Leistungen müssen finanziert werden“, sagt der Kardiologe Dr. med. Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des BNK. „Angebracht wäre eine Vergütung von etwa 100 Euro für jeden untersuchten Patienten, damit die Brustschmerz-Ambulanz sich finanziell trägt.“ Smetak zufolge erhält ein Kardiologe für den Kassenpatienten pro Quartal je nach Region 40 bis 60 Euro. Darin seien Untersuchungen (EKG, Echokardiographie, Labor) eingeschlossen.
Die Deutsche Herzstiftung unterstützt das Modellprojekt des BNK. „Es ist klar, dass dieses Projekt nicht ohne zusätzliche Honorierung umgesetzt werden kann. Man kann von den Kardiologen nicht verlangen, dass sie umsonst diese Leistung vollbringen“, stellt Prof. Meinertz fest. Deshalb erfolgten bereits erste Gespräche mit den Krankenkassen: „Zusammen mit der Herzstiftung haben wir wegen der Finanzierung bereits Gespräche mit den Spitzenverbänden der Krankenkassen geführt und die Brustschmerz-Ambulanz als optimales Modell zur Terminentzerrung vorgestellt“, hebt Dr. Smetak hervor.
Die langen Wartezeiten für Facharzttermine, die zurzeit im Zentrum öffentlicher Diskussion stehen, sind für Herzpatienten besonders kritisch, unter Umständen sogar gefährlich. „Die Terminnot bei vielen Fachärzten kann für Herzpatienten mit ernsthaften Beschwerden durch eine Erkrankung der Herzkranzgefäße oder durch bedrohliche Herzrhythmusstörungen fatale Auswirkungen haben“, betont der Kardiologe Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Um dieser Terminnot abzuhelfen, hat der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) ein Modell entwickelt, das bundesweit verwirklicht werden soll: die Brustschmerz-Ambulanz, die durchgehend von 8 bis 18 Uhr von Montag bis Freitag Patienten mit Brustschmerz ohne Voranmeldung und ohne Überweisung offensteht. Dadurch bieten die Brustschmerz-Ambulanzen wichtige Vorteile:
+ Patienten mit möglicherweise gefährlicher Entwicklung ihrer Herzkrankheit können umgehend untersucht und behandelt werden. Voraussetzung für die Zertifizierung einer Brustschmerz-Ambulanz durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) ist ja die Anbindung an eine CPU (Chest Pain Unit/Herznotfallambulanz).
+ Noch immer scheitert eine schnelle, effektive Behandlung von Herzinfarkten daran, dass Patienten zu spät die 112 anrufen oder sich zu spät in eine CPU fahren lassen. Die Hemmschwelle der Patienten wäre gegenüber Brustschmerz-Ambulanzen deutlich niedriger, sodass auch bei der Therapie des Herzinfarkts durch die Brustschmerz-Ambulanzen deutliche Fortschritte erzielt werden könnten.
+ Bei vielen Patienten ist der Brustschmerz auf andere Erkrankungen, z. B. orthopädische Probleme, zurückzuführen. Diese Patienten würden schnell herausgefiltert und anderen Fachärzten überwiesen. So würden Notfallaufnahmen der Krankenhäuser und CPUs entlastet.
„Wir sehen die Verteilung von Brustschmerz-Ambulanzen gerade in versorgungsschwachen Regionen wie Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Brandenburg, wo die nächste CPU oft weit entfernt ist, als eine notwendige Ergänzung, um eine umgehende Versorgung von gefährdeten Herzpatienten zu gewährleisten. Bei den Brustschmerz-Ambulanzen ist von Anfang auf eine flächendeckende bundesweite Verteilung zu achten“, mahnt Prof. Meinertz.
Finanzierung problematisch
Allerdings stellt die Finanzierung solcher Ambulanzen noch ein Problem dar. Die Brustschmerz-Ambulanzen erfordern Investitionen in Infrastruktur und gut ausgebildetes Assistenzpersonal. „All diese zusätzlichen Leistungen müssen finanziert werden“, sagt der Kardiologe Dr. med. Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des BNK. „Angebracht wäre eine Vergütung von etwa 100 Euro für jeden untersuchten Patienten, damit die Brustschmerz-Ambulanz sich finanziell trägt.“ Smetak zufolge erhält ein Kardiologe für den Kassenpatienten pro Quartal je nach Region 40 bis 60 Euro. Darin seien Untersuchungen (EKG, Echokardiographie, Labor) eingeschlossen.
Die Deutsche Herzstiftung unterstützt das Modellprojekt des BNK. „Es ist klar, dass dieses Projekt nicht ohne zusätzliche Honorierung umgesetzt werden kann. Man kann von den Kardiologen nicht verlangen, dass sie umsonst diese Leistung vollbringen“, stellt Prof. Meinertz fest. Deshalb erfolgten bereits erste Gespräche mit den Krankenkassen: „Zusammen mit der Herzstiftung haben wir wegen der Finanzierung bereits Gespräche mit den Spitzenverbänden der Krankenkassen geführt und die Brustschmerz-Ambulanz als optimales Modell zur Terminentzerrung vorgestellt“, hebt Dr. Smetak hervor.
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