Ludwigshafen, Berliner Platz (c) privat |
Das 10. Festival des deutschen Films 2014 ging am Sonntag, den 6. Juli mit einen neuen Besucherrekord zu Ende. In 19 spannenden Festivaltagen haben am Ende 78.000 Besucher auf der Parkinsel am Rhein bei Ludwigshafen die 43 Filme und neun Kinderfilme des Programms gesehen. Damit ist das Festival zehn Jahre nach seiner Gründung nach der Berlinale das zweitgrößte Publikumsfestival Deutschlands.
Die Besucher haben Stars hautnah erlebt, in den über 100 Filmgesprächen über die unterschiedlichsten Filme intensiv diskutiert und sich am Strand von den mannigfaltigen Ausflügen in fremde Welten erholt. Nicht Genre oder Format stehen hier im Mittelpunkt, sondern allein die Frage, ob der Film das Publikum erreicht. Die Gleichbehandlung von Spielfilmen, die nicht ins Kino kommen mit denen, die dies versuchen oder versucht haben, hat sich bewährt. Nie ist auf diesem Festival von Geld die Rede, teilen die Veranstlter mit, hier werden keine Geschäfte gemacht oder Subventionszusagen ausgehandelt. Das Festival des deutschen Films hat sich auf diese Weise zu einer liebevoll unaufgeregten Begegnung von Publikum, Stars und Branche entwickelt. Na hoffentlich haben die Filmemacher dann einen pekuniären Erfolg und Fortschritt in anderer Hinsicht, denn von Luft und Liebe lässt es sich nicht leben!
Am heutigen Samstag werden im Rahmen einer Galaveranstaltung die Preise des 10. Festival des deutschen Films vergeben, darunter der Publikumspreis, der Filmkunstpreis, besondere Auszeichnungen. Der Preis für Schauspielkunst, der Drehbuchpreis und der neu geschaffene Medienkulturpreis sind bereits vergeben und waren Glanzpunkte des Festivals.
Die Jury und das Publikum haben entschieden:
FILMKUNSTPREIS 2014 geht an
VERGISS MEIN ICH von Jan Schomburg
Der Filmkunstpreis 2014 des 10. Festival des deutschen Films in Ludwigshafen ist mit einem Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro verbunden. 10.000 Euro gehen davon an den Regisseur Jan Schomburg, 10.000 Euro an die Produktion Pandora Film Produktion GmbH, Köln und 30.000 Euro an den Verleih Real Fiction Filmverleih e.K., Köln.
Die Begründung der Jury (Liv Lisa Fries, Jockel Tschiersch und Hans-Jochen Wagner):
Oft begreift man erst durch den Verlust, den Wert dessen, was man verloren hat. Verliert ein Mensch das, was man die Persönlichkeit nennt, kommt ihm sein Selbst abhanden und seiner Umgebung das Gegenüber. Dem Regisseur Jan Schomburg ist es mit "Vergiss mein ich" gelungen, aus dieser Hypothese einen sinnlichen Film zu machen. Er zeigt, dass ein Abhandenkommen von Definition neue Spielräume schafft, in denen man sich schmerzhaft verirren oder neu erfinden kann: erschaffen wir uns selbst oder die anderen uns? Durch seine Schauspieler, die Bildgestaltung und die Musik hält der Film eine Intensität, die wir mit grosser Freude auszeichnen möchten. Wir freuen uns, den Filmkunstpreis 2014 an "Vergiss mein ich" von Jan Schomburg zu verleihen.
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