Weitere Informationen zum Titel und Zeichner sowie eine Leseprobe finden Sie unter dem folgenden Link: http://www.ventil-verlag.de/titel/1449/totes-meer
Die Laudatio der Erlanger Jury:
Damit hatten die Metzger die Jury schon mal eingenommen: Dass man wieder einmal einfach nur da sitzen und darüber staunen darf, was der deutsche Comic alles vermag. Die Sammlung vom Ventil Verlag gibt einen besonders schönen Überblick über den dadaistischen Nonsens, den die Serie „Totes Meer“ immerhin bereits seit 2003 unter die Leser der „Jungle World“ streut. Zweifellos hätte Hans Arp seine Freude an der Sache gehabt, Jean Genet natürlich auch. (Hin und wieder, scheint es, ist auch ein Augenzwinkern von Kurt Schwitters mit im Spiel.) Der Humor, die coole Linienführung, die weltanschauliche Schärfe oder auch nur schlichte Verspieltheit dieser Ein- bis Vierpanel-Streifen lassen alle zusammen und jedes für sich kaum etwas zu wünschen übrig, und was für die Sammlung gilt, scheint – studiert man die Metzger-Website – sich in den weiteren Strips einfach immer nur noch fortzusetzen. Gerne im Farbstiftstrich blühen hier aus den toten Gewässern im St riptitel zuweilen fast hockneyhaft Matrosenscherze auf, zwischenzeitlich ergänzt durch fotografisch genaue Großschiff-Ansichten … manchmal ist dann auch weit und breit kein Wasser (und kein Matrose) zu sehen, dafür die Schweiz. Das ist dann sinnig und redlich verdient bei der sonderbaren Plakatkunst, die die rechten Parteien in dem kleinen Alpenland pflegen. Politisch können sie nämlich auch, die Metzger(!), soll damit gesagt sein, und bei soviel Können bleibt gar nichts anderes übrig, als den Streifen-Bauern den Max und Moritz-Preis für den besten deutschsprachigen Strip anzutragen.
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