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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 18. Februar 2012

DVD: Brandneu bei Koch Media - "SUPER" von James Gunn



Super − Shut Up, Crime! ist ein paradoxer Film. Satirisch, sarkastisch, eine Gewaltorgie mit Comedyeinlagen. Die US-amerikanische "Action-Komödie" aus dem Jahr 2010 bemüht einen Haufen Klischees und hebt sie teilweise auch wieder auf. Ein Anti-Klischee? Superman mal anders? Scheint so. Die DVD dazu ist bei Koch Media erschienen.
Der "Blutrote Blitz" ist tollpatschig, ein Loser, eine arme Sau, ein Antityp, kein Mann, auf den Frauen stehen..., doch! Eben die zwei im Film, Sarah, die ihn als Kumpel mag, und Libby, eigentlich wirklich nur die kleine Libby. Er ist ein Sensibelchen, misshandelt, inhuman erzogen, das über sich und das Schicksal der Welt heulen muss, überhaupt nicht unbesiegbar, aber fürchterlich wütend, weil Drogendealer ihm seine Frau Sarah weggenommen haben ... Der Independentfilm von James Gunn zeigt mit viel schwarzem Humor diese Anti-Supermangeschichte eines Fast-Food-Buden-Kochs und einer Comic-Verkäuferin, die ihm bei seinem Rachefeldzug assistiert.

Franks Frau Sarah war früher drogenabhängig. Eines Tages taucht die alte Welt in Form des Strip-Club- und Dealerbosses Jacques wieder auf und Sarah verschwindet aus ihrer Ehe. Frank ist todunglücklich und baut mit Hilfe von Psychopathien, Wahn- und Omnipotenzvorstellungen, Comics, TV und Videos ein neues Ichbild des "Blutroten Blitzes" auf, der unbesiegbar gegen das Verbrechen zu Felde zieht. Bei der Polizei findet er kein Gehör. Nach anfänglichen kläglichen Versuchen kann er einige Missionen (wie ein






Klempner mit einer roten Rohrzange als Schlaginstrument) erfolgreich erledigen und verprügelt Dealer, Diebe, Pädophile und andere, bis er dann gestärkt Jacques Verbrecherwelt angreifen kann. Beim ersten Mal ist er auch noch zu schwach. Beim zweiten Versuch unterstützt ihn bereits Libby, die Teenie-Comicverkäuferin, die zur gelbgrünen "Blizzie" wird, den wahnsinnig religiösen und in ihren Augen unbesiegbaren "Blutroten Blitz" begehrt, auch mal vernascht und ihn auf seinen Feldzügen begleitet. Mit ihren Scheinwelten im Kopf werden sie immer brutaler und greifen schließlich schwer bewaffnet Jacques bewachtes Haus an. Mit selbstgebastelten Stielhandgranaten, Gewehren, Revolvern bekämpfen sie die Wächter erfolgreich, Libby kommt dabei ums Leben, aber Frank killt alle, einschließlich Jacques. Von Polizei übrigens keine Spur, nur im Hintergrund der machtlose Medien- und Polizeiapparat. Frank wird auch nie gestellt oder groß gesucht ... der ermittelnde Detective wird Opfer einer Verwechslung und erschossen. Franks Sarah dankt ihm die Befreiungsaktion mit seiner Pflege, da er ziemlich zu Schaden kam, und verschwindet dann wieder, um Anthropologie zu studieren, vier Kinder zu bekommen - mit ihrem neuen Mann! Happy End. Und Frank sitzt weinend zu Hause, vermisst seine Sarah, seine Libby, aber er ist glücklicher als zuvor und hat seine Erlebnisse in Form von Zeichnungen an die Wand geheftet. Es ist was passiert ...
Der Film macht total aggressiv und verführt geradezu dazu, solche Aktionen ebenfalls einzuplanen. Die klassisch amerikanische Durchschlagaktion gegen das Böse, alles beseitigen und dabei gewinnen, durchgeführt von einem Schwachen! Auf den Arm genommen? Übrigens auch im Namen Jesus und Gottes ... "Halt's Maul, Verbrechen!" Es wird nicht mit grausamen Bildern zu heiter beschwingter Musik gespart, am Ende die Eskalation... Merkwürdig, merkwürdig... was an diesem Film soll kultig sein? Ab 18 Jahren.


Sonntag, 30. Oktober 2011

Buchbesprechung: Verschwiegene Wunden


Wunibald Müller
Verschwiegene Wunden
Sexuellen Missbrauch in der Kirche erkennen und verhindern
Mit einem Vorwort von Anselm Grün
München 2010, 222 Seiten, Broschur mit Umschlagklappen,
14,95 € (D), Kösel

Die katholische Kirche ist in Aufruhr. In bedrückend großer Anzahl treten Opfer sexuellen Missbrauchs ans Licht, ihre Verletzungen finden endlich Sprache. Kirchliches Personal, Priester, Mönche, Erzieher stehen unter Verdacht. Unbedingte Solidarität mit den Opfern macht einen differenzierten Blick auf die vielfältigen Ursachen der augenblicklichen Notsituation dringlich. Aktuell wurde die verhältnismäßig kleine Summe von 3 Mio € Entschädigungen für die Opfer gegenüber den Kosten des Papstbesuches in Deutschland von über 30 Mio € diskutiert. Es bleibt der fahle Nachgeschmack einer Geistlichkeit, die im Namen Gottes Missbrauch betreibt.
Wunibald Müller, erfahrener Psychotherapeut und Theologe, kennt die Situation sexuellen Missbrauchs in der Kirche aufgrund seiner täglichen Arbeit. Der renommierte Fachmann klärt für das Thema Missbrauch wesentliche Zusammenhänge (u.a. Zölibat, Homosexualität, unreife sexuelle Vorstellungen der Priester, Pädophilie). Er analysiert hierarchische Beziehungen, die zum Missbrauch führen können, und liefert spirituell und therapeutisch tragfähige Hilfestellungen, um der dramatischen Situation präventiv und nachhaltig zu begegnen.

»So schmerzlich für die Kirche die gegenwärtige Situation ist, in der täglich neue Opfer sich melden, für die Opfer ist es die Gelegenheit, ihre bisher verschwiegenen Wunden nicht länger zu verschweigen. Endlich ist ein Damm gebrochen, hinter dem so viel an seelischer Not, Scham, Hilflosigkeit, Angst und Schmerz zurückgehalten wurde. Jetzt kann für viele der Betroffenen der Heilungsprozess weitergehen. Das sollte auch von der Kirche gewürdigt werden, und die Zahl derer unter den Verantwortlichen, die das so sehen, wächst. Es handelt sich dabei um einen Heilungsprozess auf Opferseite, der natürlich auch positive Auswirkungen auf den Heilungsprozess haben kann, der dadurch für die Täter, aber auch die Kirche selbst ausgelöst wird, wenn sie die Chance dafür nutzen.«
Wunibald Müller

Dr.Wunibald Müller, geboren 1950, ist Theologe, Psychologe und Psychotherapeut. Er leitet mit Pater Anselm Grün OSB das Recollectio-Haus der Abtei Münsterschwarzach. Seit mehreren Jahrzehnten forscht er zu Fragen im Spannungsfeld von Sexualität, kirchlicher Moral und Priestertum. Er hat sowohl populäre als auch  fachliche Publikationen veröffentlicht.