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Montag, 9. August 2010

Buchbesprechung: Den Tiger reiten, Petersberg 2009

Peter Reiter
Den Tiger reiten
Vision einer neuen globalen Ökonomie
Petersberg 2010, 316 S., Broschur, Vianova Verlag, 19,95 €


Der Autor, Betriebswirt, Doktor der Psychologie und Philosophie, Magister der Publizistik, Unternehmer, Trainer, Coach und Therapeut, entfaltet breit angelegt eine Darstellung der momentanen Lage und Situation in der Wirtschaft, die bereits mit einem humorvollen, aber treffenden Handlungsvergleich einer deutschen und einer japanischen Firma im Geleitwort beginnt:  
Eine deutsche und eine japanische Firma treten mit einem Ruderwettbewerb gegeneinander an. Die Japaner gewinnen. Während die deutsche Firma durch gezielte, teure Management-Maßnahmen am Ziel vorbei die Zahl der Ruderer auf einen verringert, dafür das gut bezahlte Steuerungsteam auf 7 Mann erhöht, beschäftigt Japan 7 Ruderer und einen Chef! Nach einer erneuten Niederlage wurde der verbleibende deutsche Ruderer entlassen.

Den Tiger reiten ist eine Metapher für ein neues Wirtschafts- und Denksystem, das den unbändigen und wilden, aber durchaus zähmbaren Tiger der Wirtschaft, die den einzigen wirklichen Veränderungshorizont in einem dynamischen Rahmen bietet, für seine Zwecke nutzt. Nicht der statische, reglementierende und kontrollierende, kassierende und bremsende Staat bringt uns weiter, sondern die 5 % der deutschen Lenker und Macher, die zuerst beginnen, diesen Ritt umzusetzen. Der Autor vertraut dabei auf das kollektive Unbewusste, dass einerseits durch direkte Imitation und andererseits durch Nutzung unserer spirituellen Kräfte und Intelligenz wir es genauso schaffen, eine Veränderung herbeizuführen - ganz wie Affenpopulationen, die unabhängig voneinander ähnliche Problemlösungsstrategien entwickeln, ohne sich zu kennen.

Wo heute noch Egoismus und Wertezerfall, Konkurrenzdenken, Druck und Ausbooten, Angst und Fixierung auf Negatives herrschen, Quantitätsdenken, Gewinnsteigerungen, Umweltschädigungen, Blindheit für soziale Verträglichkeiten und den Mensch an sich entscheidende Zäsuren in unserem Leben setzen und es fern aller sozialen oder christlichen Orientierung in Armut für viele und Reichtum für wenige fragmentieren, heißt die Antwort im "Bewusstseinszeitalter": Schluss mit den "fiesen Chefs" und her mit dem "neuen Geldsystem". Mit Herz, Qualitätsbewusstsein, Kooperation und Teamwork, neuen Werten entlang den Tao-Prinzipien soll der Mensch, die Arbeit das Geld verdienen, nicht das Geld sich selbst.

Wegbegleiter ist der Autor als Coach und Trainer, der mit diversen Imaginations- und Bewusstseinsverfahren sowie Aufstellungsmethoden die Transformation des Bewusstseins durch seine Seminare eben bei diesen 5 % der Manager von innen nach außen tragen helfen will. Ein interessanter Ansatz, längst notwendig, von vielen herbeigesehnt, noch wenig verwirklicht, ein Weg in die bessere, gerechtere Zukunft. Die Ausführlichkeit des Buches vermeidet es nicht, vieles zu wiederholen. Als Leser wünscht man sich oft etwas mehr Verdichtung der Gedanken. Auch schwebt der Ansatz noch sehr im Bereich des vielleicht Möglichen. Man muss auch klar sagen: Auch ohne spirituelles Bewusstein oder psychologischer individueller Vergangenheitsbewältigung, allein mit klarer Erkenntnis der Misere und Konzeption der Veränderung wäre dieser Weg herstellbar. Allein, es sind noch zu viele andere Hürden, die es verhindern, dass Einzelne es durchsetzen.

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Sonntag, 30. Mai 2010

Die Top-Jobs 2010

Nach der Talfahrt im letzten Jahr erwarteten Wirtschaftsexperten starkes Wachstum für 2010. Während die Regierung 1,2 Prozent veranschlagte, sagten führende Volkswirte von namhaften Banken und Forschungsinstituten in einer Umfrage der Financial Times Deutschland bis zu 2,5 Prozent Wachstum voraus. Die OECD schätzt in ihrem aktuellen Wirtschaftsausblick (siehe Grafik; vergrößern durch Anklicken) vom 26.5.2010 1,9 %, nach den letztjährigen minus 4,9 % im BIP (Bruttoinlandsprodukt)! 
Leider alles bislang daneben: Das Wachstum im ersten Quartal betrug gerade mal 0, 2 %. 

"Getrieben ist diese Entwicklung in diesem Jahr vor allem von anziehenden Exporten und öffentlichen Investitionen aus den Konjunkturprogrammen. Der private Konsum dürfte im laufenden Jahr dagegen leicht zurückgehen, auch weil zu erwarten ist, dass zusätzliches Einkommen aus Steuererleichterungen in erster Line in Ersparnisse fließt. Im kommenden Jahr setzen Export und anziehende private Investitionen die Wachstumsimpulse. Auch der private Konsum dürfte sich dann leicht erholen.  [...]                   
Das öffentliche Defizit in Deutschland dürfte in diesem Jahr deutlich auf 5,4 Prozent der
Wirtschaftsleistung steigen. Für 2011 wird mit einem Defizit von 4,5 Prozent des BIP gerechnet.
Wichtigster Grund für diese Entwicklung ist ein Rückgang der Einnahmen, nicht zuletzt aufgrund der Reduzierung der Einkommensteuer. Die in der  Verfassung verankerte Schuldenbremse verlangt, dass im kommenden Jahr mit der Konsolidierung begonnen wird. Hier sollte der Schwerpunkt auf einem Abbau von Subventionen und Steuervergünstigungen liegen. Diese müssen so gestaltet werden, dass sie das Wachstum möglichst wenig belasten (Grafik: OECD, vergrößern durch Anklicken).
Zusammen mit der Konsolidierung der öffentlichen Haushalte sollten auch Strukturreformen an Produkt und Arbeitsmärkten angegangen werden, um damit die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und weitere Wachstumskräfte freizusetzen. In Deutschland sollten die Märkte für Dienstleistungen geöffnet werden.
Gleichzeitig sollten die Bedingungen für Innovationen verbessert und das Angebot an hochqualifizierten Arbeitskräften erhöht werden. Eine solche Stärkung der Binnenwirtschaft könnte auch zu einem Abbau der deutschen Leistungsbilanzüberschüsse beitragen. Dem Bericht zufolge dürften die deutschen Überschüsse 2011 wieder das Niveau vor der Wirtschaftskrise erreichen.
Am Arbeitsmarkt wird sich der Aufschwung vorerst nicht bemerkbar machen. Die Zahl der Arbeitslosen ist in den OECD-Ländern in den vergangenen zwei Jahren um 16 Millionen gestiegen. Mittlerweile dürfte die Arbeitslosenquote in den OECD-Ländern mit durchschnittlich 8,5 Prozent ihren Höchststand erreicht haben. Sie wird aber auf kurze Sicht nur leicht zurückgehen. Die Regierungen müssen deshalb Mittel für effiziente Arbeitsmarktprogramme bereitstellen, um ein Abdriften der Arbeitslosen in Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern. In Deutschland zeigt sich der Arbeitsmarkt im OECD-Vergleich und auch im Vergleich zu früheren Krisen nach wie vor robust. Für 2011 wird mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 8,0 Prozent (ILO-Standard) gerechnet." (OECD, 26.5.2010)

Das Sorgenkind für 2010 heißt weiterhin Arbeitsmarkt und Einkommen. Da in einigen Schlüsselindustrien stark auf Kurzarbeit gesetzt wurde und diese nicht dauerhaft aufrecht erhalten werden kann, geht der Chef der Bundesagentur für Arbeit Frank-Jürgen Weise von einem starken Jobabbau in der Hightech-, Maschinenbau- und Autoindustrie aus. Mehr in winner's cool blog




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