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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Mittwoch, 31. Mai 2017

Mannheim: Neuer Schauspielintendant im Gespräch


Christian Holtzhauer                (c)  Candy Welz
Ein potenzieller Nachfolger für den scheidenden Schauspielintendanten Burkhard C. Kosminski ist gefunden: Ab der Spielzeit 2018/2019 soll Christian Holtzhauer die Schauspielsparte am Nationaltheater Mannheim (NTM) leiten. Dafür hat sich heute der Kulturausschuss in einer nichtöffentlichen Sondersitzung ausgesprochen. Die endgültige Entscheidung fällt in der nächsten Gemeinderatssitzung am 27. Juni. Der gebürtige Leipziger ist seit 2013 als künstlerischer Leiter des Kunstfestes Weimar tätig und soll zum 1. September 2018 nach Mannheim wechseln. Die Stelle ist auf fünf Jahre befristet.

„Mit Christian Holtzhauer gewinnen wir einen Schauspielintendanten, dessen Biografie und konzeptionelle Ansätze zu unserer Stadt und der Aufgabe sehr gut passen“, so Oberbürgermeister Dr. Kurz. Auch Kulturbürgermeister Michael Grötsch ist überzeugt, mit Holtzhauer einen versierten Dramaturgen und Bühnenkenner gefunden zu haben. „Seine bisherigen beruflichen Stationen bieten beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Leitung der Schauspielsparte des Nationaltheaters.“ Die kulturpolitischen Sprecher der im Kulturausschuss vertretenen Fraktionen und Gruppierungen hatten Mitte Mai unter Leitung von Bürgermeister Grötsch Auswahlgespräche geführt und sich auf Holtzhauer als Nachfolger verständigt.

Holtzhauer war von 2011 bis Anfang 2017 Vorsitzender der Dramaturgischen Gesellschaft e.V., einem Netzwerk von Theatermachern aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und aller Produktions- und Organisationsformen des Theaters. Durch dieses Amt, das Holtzhauer auf eigenen Wunsch abgegeben hat, ist er bestens in der Theaterlandschaft vernetzt. Von 2005 bis 2013 war er Dramaturg und Projektleiter am Staatstheater Stuttgart. Auf den Wechsel nach Mannheim und die neuen Aufgaben freue er sich. Die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Intendanten der anderen Sparten sieht er als Voraussetzung für den Erfolg der Schauspielsparte und damit des gesamten Hauses. Mit der Arbeit am NTM verbindet Holtzhauer ein klares Ziel: „Es soll sich eine programmatische Handschrift herausbilden, eine Mannheimer Dramaturgie, die es ermöglicht, das Schauspiel des NTM lokal zu verorten und die gleichzeitig für überregionale Wahrnehmung sorgt.“

Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski ist im April dieses Jahres ans Staatstheater Stuttgart berufen worden und verlässt das NTM im Juli 2018. Dort war er seit 2006 erfolgreich tätig, zunächst als Schauspieldirektor und seit März 2013 als Schauspielintendant und Betriebsleiter. Zudem war er seit 2006 künstlerischer Leiter der Schillertage.

Montag, 14. September 2015

Mannheim: Das Nationaltheater meldet sich aus den Theaterferien zurück und startet in seine 237. Spielzeit


Nach einer sechswöchigen Sommerpause beginnt am heutigen 14. September am Nationaltheater endlich wieder der Spielbetrieb! Die Vorbereitungen laufen ab heute wieder auf Hochtouren, bevor am Mittwoch, 16. September Türe und Tore für das Publikum der Theater Sneak geöffnet werden. Das Schauspiel startet gleich am Donnerstag, 17. September um 19.30 Uhr mit Lutz Hübners Phantom (ein spiel) mit der ersten Premiere der neuen Spielzeit. Am 20. September steht das neue Ensemblemitglied Carmen Witt bei der Wiederaufnahme von Homo faber auf der Bühne des Schauspielhauses.

Am Freitag, 18. September steht in der Oper die Wiederaufnahme des Erfolgsmusicals Blues Brothers – Unterwegs im Auftrag des Herrn auf dem Spielplan, gefolgt von der Wiederaufnahme Turandot  unter der musikalischen Leitung von GMD Dan Ettinger am 19. September.

Am Sonntag, 20. September sind Mitglieder des Opernensembles beim Eröffnungskonzert Der Ring an einem Abend von Loriot unter der musikalischen Leitung von Alois Seidlmeier zu hören.

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150


Samstag, 27. Juni 2015

Opernhaus Mannheim: DER FERNE KLANG von Franz Schreker (PREMIERE)

Franz  Schreker, 1911
Der ferne Klang

von Franz Schreker

Premiere am 10. Juli, 19.30 Uhr, Opernhaus Mannheim
Einführungsmatinee am 28. Juni, 11.00 Uhr, Theatercafe

Die Sphären der schönen Kunst und der realen Welt prallen aufeinander – und stoßen sich ab. Der Komponist Fritz hat einen sirenenhaften Klang im Ohr, dem er durch die Welt reisend folgt. Zurück lässt er seine Geliebte Grete. Sie soll von ihrem Vater mit einem Gaststättenwirt verheiratet werden. Das Mädchen entflieht dem Elternhaus und folgt Fritz. Zehn Jahre später findet sie sich in einem Freudenhaus wieder, wo sie einen Wettbewerb anregt: Der Mann, der sie am effektivsten von ihrer Liebessehnsucht ablenkt, soll sie als Preis erhalten. Da kommt Fritz und für Grete ist klar, wer der Sieger dieses Wettstreits ist. Doch als dem Künstler bewusst wird, an was für einem Ort er sich befindet, stößt er seine ehemalige Liebe entsetzt von sich. Einige Jahre später treffen sie sich noch einmal. Grete ist als Straßendirne gesellschaftlich geächtet, Fritz als Opernkomponist durchgefallen. Schwer erkrankt ahnt er, dass er sein Glück selbst verspielt hat und sehnt sich nach Grete. In ihren Armen hört er letztmalig den fernen Klang – so stark wie nie zuvor.
Für Franz Schreker steht die Musik im Zentrum seiner Oper, in dem von ihm selbst verfassten Libretto ist sie handlungstreibendes Element und szenisches Stilmittel. Durch die Verbindung verschiedener Kompositionstechniken entsteht ein oszillierendes Miteinander verschiedener Klangwelten. An akustische Realitäten angelehnte Momente, wie Wirtshauslärm oder milieuspezifische Tanzmusik gehören dabei genauso zur musiktheatralen Dramaturgie wie der aus anderen Sphären stammende »ferne Klang«.

Musikalische Leitung Dan Ettinger / Alois Seidlmeier- Inszenierung Tatjana Gürbaca - Bühne Marc Weeger - Kostüme Silke Willrett - Licht Christian Wurmbach - Dramaturgie Merle Fahrholz - Chor Anton Tremmel

mit Tamara Banješević / Vera-Lotte Böcker, Ludovica Bello / Dorottya Láng, Evelyn Krahe, Edna Prochnik / Marie-Belle Sandis, Cornelia Ptassek, Petra Welteroth, Raymond Ayers, Michael Baba / Martin Muehle, Sung Ha / John In Eichen, Andreas Hermann / Juhan Tralla, David Lee / Ziad Nehme, Sebastian Pilgrim, Bartosz Urbanowicz

Die nächsten Vorstellungen: 12. Juli (B-Premiere), 15. und 28. Juli

Samstag, 20. Juni 2015

Wie war's bei der WALLENSTEIN-Trilogie in Mannheim?

Thekla Wallenstein und Max Piccolomini, Buttler im Ledergehrock, Wallenstein vorne rechts
(c)  Matthias Horn

Friedrich Schillers "Wallenstein" wurde 1798/99 in Weimar uraufgeführt, was dem Theater Erfurt in Koproduktion mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar 2015 genug Anlass war, eine mehrstündige Inszenierung (durch Hasko Weber) zu wagen, die Schiller aktualisieren, ihn in die Jetztzeit holen soll. Eine Aufführung davon war bei den 18. Schillertagen in Mannheim zu sehen, die wieder frech, bunt und spritzig Konservatives und Hyperprogressives mischen. Unkonventionelle Inszenierungen setzen natürlich immer mehr in Bewegung als die anderen.

So ist die Wallenstein-Trilogie aus Weimar/Erfurt im Gefolge großer Versuche, z.B. in Mannheim (Rimini-Protokoll) und Berlin (Peter Stein), trotz modernisiertem und aussagekräftigem Bühnenbild von Thilo Reuter, trotz Attacken auf das Abwartende im Zuschauer aufgrund des spröden Textes und Inhalts mittels kriegerischer, aggressiver und überlauter Hallowach-Musikpassagen (Sven Helbig), trotz interessanter Einfälle in der Inszenierung und schauspielerischer Leistungen auch zähe Kost.

Das Stück ist zu lang, obwohl es Umbaupausen gibt, die Spannung kommt nur bedingt zum Tragen, die Dramatik mancher Szenen geht unter in Zitaten von Botho Strauß' unverbindlicher Gesprächs- und Handlungstechnik. Es kommt einfach kein Wind auf, obwohl der Anfang noch Hoffnung zulässt. Fantastisch mit einem großen Kreuz als Zeichen für den historischen Hintergrund, den 30-jährigen Krieg, die große Abschlachterei ohne Sinn und Ziel, auch Start- und Sprungrampe ins Kriegsgetümmel ist. Soldaten rennen bei Einsetzen der lauten Musik mit Trommeln und Schießgeräuschen, die zum Kämpfen rufen, die Rampe hinauf und springen ins Getümmel, in den Tod (?), während das Kreuz leuchtet wie die Neonreklame einer Diskothek. Der Zeitvertreib, das Amüsement werden hier angesprochen, wobei es die andere Seite des Vergnügens darstellt, die hochperverse, mordende, raubende, vergewaltigende und dreckige Seite. Eine Straßendirne ist ein Mann mit blonder Perücke und wird brutal misshandelt. Die Kirchen mit zwei gebrechlichen Bischöfen karikiert, um deren Lehre willen ja das Verbrechen stattfindet. Ein Konfessionskrieg der übelsten Sorte zwischen Katholiken und Protestanten.

Der Krieg ist zum Zeitpunkt des fiktiven Geschehens im Winter 1633/34 nach 16 Jahren etwa bei der Halbzeit angelangt, und die tatsächlichen politischen Tendenzen waren Abfallen der Franzosen und Verbünden mit den protestantischen Schweden gegen das katholische Österreich. Wallenstein (überzeugend gespielt von Dominique Horwitz) wollte das Schlachten abstellen und Böhmen den Frieden bringen, war aber politisch viel zu früh mit seinen Bestrebungen. Der Kaiser misskreditierte alle Versuche, die Schweden zu unterstützen, mit ihnen Friede zu schließen, mit ihnen zu paktieren. Das war auch Wallensteins historisches Schicksal.
Wallenstein und seine Mörder         (c)  Matthias Horn

Realiter wurde er durch ein Geheimgericht verurteilt, abgesetzt und sollte von seinen Generälen Aldringen, Gallas und Piccolomini (nur der erscheint im Stück) tot oder lebendig ausgeliefert werden. Da Wallenstein seine Offiziere noch einmal auf sich vereidigen konnte, die Heere aber wegen des Verrats unruhig wurden, kam es unter dem Kommando des Schotten Walter Bu(t)tler (mit einem t mehr Sebastian Kowski) und des Franzosen Walter Deveroux (Jonas Schlagowsky) doch zur Ermordung Wallensteins mit einer Lanze (25. Februar 1634). Im Stück hängt als Ankündigung des Mordes gegen Ende ein von einer Lanze durchbohrtes Pferd kopfüber von der Decke. Ein Pferd war zu dieser Zeit sehr viel wert, es entscheidete über Leben und Tod. Es ist auch ein Zeichen für den Herzog, den obersten Befehlshaber, der ja Wallenstein zweimal in seinen Kriegsjahren war, der nun kopfüber (tot) handlungsunfähig ist.

Die Soldaten laufen allesamt mit Hinweisen auf österreichisch-deutsche militärische Vergangenheit herum, die Nazizeit immer angedeutet mit Uniformen, Schriftzügen auf den T-Shirts, wobei auch der schwedische Oberst, mit dem Wallenstein verhandelt, in eine SS-Gala-Uniform gesteckt wurde (ohne Abzeichen natürlich). Die Machtbesessenheit und Blindheit aller Seiten ist klar erkennbar, der Wille zur Macht allüberall. Auch die Verdorbenheit der hohen Offiziere im Dienste ihres Kreuzes deutlich herausgestellt: Alkohol und Drogen sind ihr Zusatzplaisir, enthemmen sie, erleichtern alles. Von Religion keine Spur.

Wallensteins Tochter (bei Schiller:) Thekla sieht ihren Vater nach vielen Jahren wieder und erkennt, dass er kaum nahbar ist, recht unpersönlich ihr begegnet. Dennoch ist sie froh, ihn zu sehen, bei ihm zu leben. Sie verliebt sich in Max Piccolomini, den Sohn des späteren Generalleutnants Octavio Piccolomini, der vom Kaiser autorisiert, Wallensteins Armee und Generäle auf seine Seite zieht, aber jämmerlich im Kampf gegen die von Wallenstein gerufenen 15 000 Schweden untergeht. Max als Anführer der Pappenheimer kommt dabei zu Tode, Thekla folgt ihm durch Selbstmord. Markanter Inszenierungseinfall: Sie läuft ins Jenseits, den Ort, wo Max im Lichtkegel steht, und springt in seine Arme. In Wirklichkeit wurde Wallensteins Tochter Maria schwer geächtet und kam erst viel später zu Gnadenehren. Wallensteins Frau eine kritisierende, aber gehorsame Person (Anna Windmüller). Die Gräfin Terzky (Johann Geißler) als Unterstützerin der Friedenspläne - sie überredet ihn dazu, so auch Illo (Krunoslv Sebrek) und Terzky (Sebastian Nakajew). Die Frauen modern in hautengen Cocktailkleidern, attraktiv als Bewegerinnen im Hintergrund.

Enorm und exponiert der doppelte Loyalitätskonflikt des Max Piccolomini, der Kaiser und seinem Wallenstein treu bleiben will, auch Buttler hadert mit sich ob der geforderten Untreue, er bricht in Tränen aus wegen des Konflikts und wegen der Vorfreude kaiserlich ernannter Herr über ein Regiment, das ihm der Kaiser in Aussicht stellt, zu werden. Sie kehren alle zur kaiserlichen Treue zurück, weil der Rückhalt bröckelt, die Existenz auf dem Spiel steht.

Eine große geschichtliche Tragödie, größer jedoch die Borniertheit, Skrupellosigkeit und Machtbesessenheit der beteiligten Parteien, die einen europaweiten Krieg aus ihren Konfessionsansichten und politischen Wünschen machten. Das Letztere war zu schwach im Ausdruck, aber das Stück an sich setzt hier auch Grenzen.

Donnerstag, 19. März 2015

Am Freitag startet das 2. Bürgerbühnenfestival AUFTRITT VOLK, dieses Mal in Mannheim



In Mannheim startet am kommenden Freitag, 20. März das Bürgerbühnenfestival. Nach dem 1. Bürgerbühnenfestival, das im Mai 2014 am Staatsschauspiel Dresden stattfand, wird vom 20. bis 27. März 2015 das 2. Bürgerbühnenfestival vom Nationaltheater Mannheim unter dem Motto „Auftritt Volk“ ausgerichtet.

Das Festival präsentiert zwölf herausragende Inszenierungen professionellen partizipatorischen Theaters aus allen Sparten und mit Darstellern jeden Alters. Über 300 Bürger aus ganz Deutschland, aus der Schweiz, den Niederlande, aus Belgien und Dänemark werden die die große und die kleine Bühne des Nationaltheater Mannheim bespielen.

Daneben lädt ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Diskussionen und Workshops zur Qualitätsdebatte über professionelle Theaterarbeit mit nichtprofessionellen Darstellern ein. Zu Gast werden unter anderem Ministerin Theresia Bauer, Carl Hegemann, Matthias Lilienthal, dm-Gründer Prof. Götz W. Werner, Árpád Schilling uvm. sein.

Feierlich eröffnet wird das Festival um 18.30 Uhr von Ministerin Theresia Bauer und Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. Im Anschluss sind die Produktion von Rimini Protokoll in Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart Qualitätskontrolle und das szenische Konzert Geräuschorchester #1 der Mannheimer Bürgerbühne zu sehen und zu hören. Mit der Eröffnungsparty ab 22.00 Uhr klingt der 1. Festivaltag im Theatercafé aus.

Das komplette Programm des 2. Bürgerbühnenfestivals unter www.buergerbuehnenfestival.de 

Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Mittwoch, 13. November 2013

Wir lernen Kurpfälzisch 06 - g


Gaaß/Geeß - Ziege („Geiß“)
Gaul - Pferd
Gawwl - Gabel
gedriggld - getrocknet
Geedl/Goodl - Patentante
Geelerriewe, Gelwerriewe - Möhren, Karotten („Gelbe Rüben“)
Geil - Pferde
…gell? - („…oder?“, „nicht wahr?“)
Geknoddel - Durcheinander, undurchsichtige Sache
gepalde - behalten
Ghannsdrauwe/Ghonnsdraawe - Johannisbeeren („Johannistrauben“)
Glotzbagg/Glotzbäggele - Stiefmütterchen (Pflanze)
Gnaams/Immes - Tagesration Nahrung
Gnaaz (auch: Knatsch) - Ärger
gnoddere - meckern
Gogglrobber - Kleintierzüchter („Hahnenrupfer“)
Gosch - Mund (abwertend beim Menschen), Maul eines Tieres
greine - weinen
Griffel - Finger (Pl.)
Grumbeer, auch: Kadoffl - Kartoffel („Grundbirne“)
Grusslbeer - Stachelbeere
gruuschdle - ungeplant etwas suchen oder ausführen
Gscherrabdrickelhandischel - Geschirrtuch
Gschnuddl, das - nachlässig gemachte Hausaufgabe, nachlässig verfasstes Schreiben
gschtoppt - gefüllte Geldbörse (von „gestopft“)
Guudheer - Eichelhäher
Guudsl - Bonbon („Der kleebd an dir wie e babbisch Guudsl!“)

Freitag, 18. Oktober 2013

An Halloween in Mannheim: DIE GLASMENAGERIE von Tennessee Williams


Tennessee Williams
Premiere am 31. Oktober, 19.30 Uhr, Schauspielhaus


Die Glasmenagerie von Tennessee Williams


Inszenierung: Sebastian Schug – Bühne: Christian Kiehl – Kostüme: Nico Zielke – Musik: Johannes Winde – Dramaturgie: Stefanie Gottfriedmit  Anne-Marie Lux, Ragna Pitoll; Martin Aselmann, Matthias Thömmes


Mit Die Glasmenagerie, einem Stück über seine eigene Jugend und Familie, gelang Tennessee Williams 1945 einer seiner größten Bühnenerfolge. Hochkarätig besetzte Verfilmungen machten das Drama weltberühmt. Noch heute besticht es durch seine schonungslose Härte wie durch seine Gefühlstiefe gleichermaßen.

Zur Zeit der wirtschaftlichen Depression in den 30er-Jahren lebt Amanda Wingfield mit ihren beiden erwachsenen Kindern beengt in ärmlichen Verhältnissen in St. Louis. Einst umschwärmt, jetzt von ihrem Mann verlassen, traktiert sie die Restfamilie mit Mutterliebe und ihrer Vorstellung von einer heilen Familie: Erst wenn ihre leicht körperbehinderte Tochter Laura verheiratet ist, werden alle wieder glücklich sein. Doch beide Kinder entfliehen den in sie gesetzten Erwartungen: Tom, der mit Fabrikjobs die Familie ernähren muss, geht lieber ins Kino und träumt von einer großen Schriftstellerkarriere, während Laura sich in ihre Sammlung von zerbrechlichen Glastieren verliert. Als aber eines Tages Toms Arbeitskollege Jim zum Abendessen kommt, implodiert die auf Lüge und Verdrängung gegründete Familienkonstruktion ...


Die nächste Vorstellung: 5. November 2013
www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

Dienstag, 2. Juli 2013

Bilanz der Mannheimer Schillertage 2013 vom Nationaltheater





Nach neun Festivaltagen mit einem außergewöhnlichen Programm und erfreulichen Besucherzahlen ziehen die Schillertage 2013 Bilanz:

Mit den 17. Internationalen Schillertagen 2013, die am Samstag, 29. Juni zu Ende gehen, zeigte das Nationaltheater Mannheim erneut, wie aktuell und anregend die Beschäftigung mit Schiller ist.

An neun Tagen standen bei den 17. Internationalen Schillertagen an 13Spielstätten im Nationaltheater Mannheim, Alte Feuerwache, Community art Center Mannheim, TiG7, Zeitraumexit, Cinema Quadrat und im Stadtraum insgesamt neun Gastspiele, acht Auftragsproduktionen, sieben Uraufführungen, zwei Eigenproduktionen und insgesamt über 100 Einzelveranstaltungen unter dem MottoDie kritische Masse auf dem Programm.


Mit 22.000 Besuchern, einer Auslastung von 93,8% und meist ausverkauften Vorstellungen konnte die Gesamtbesucherzahl gegenüber den Schillertagen 2011 um 1.000 Besucher gesteigert werden.


Nationale und internationale Gastspiele aus dem Iran, Russland, den Niederlanden, der Schweiz und Österreich, Auftrags- und Koproduktionen und Grenzgänge zwischen Theater und Bildender Kunst, aber auch die Schill-Outs mit regional und überregional bekannten Bands fanden zahlreiche Begeisterte. Im Rahmenprogramm wurde beim SWR Forum an fünf Tagen über die Frage Demokratie – Aber welche? diskutiert und in den Publikumsgesprächen konnten sich Besucher und Künstler intensiv austauschen. Das Schillertage-Stipendiatenprogramm bot den rund 60 Stipendiaten mit Themen rund um das diesjährige Motto eine hochkarätige Riege an Seminarleitern wie z.B. Calixto Bieito, Theresia Walser, Prof. Thomas Schmidt, Prof. Carl Hegemann uvm.




Die von Presse und Publikum umjubelte Auftragsproduktion Der Parasit in Kooperation mit dem Staatsschauspiel Dresden machte den diesjährigen Auftakt der 17. Internationalen Schillertage.
„Stefan Bachmann inszeniert den ungewöhnlichen Schiller-Spaß mit einem wunderbar eingespielten Ensemble und hervorragendem Sinn für Timing und dosierten Gags im Dienste des Ganzen“, so Die Deutsche Bühne. „Kaum je gespielt, kann man nun in Stefan Bachmanns fulminantem Glanzstück der Regie- und Schauspielkunst zusehen, welches Maß an Intrigen und glücklichen Zufällen selbst auf dem Theater dazu gehört, einen mit allen Wassern der Verstellungskunst gewaschenen korrupten Heuchler und windigen Speichellecker wie Selicour zu entlarven. […] Einfach großartig!“, so Deutschlandradio. Am gestrigen Freitag feierte das Stück in Dresden Premiere.

Machina eX war bereits bei der letzten Ausgabe der Schillertage im Rahmen von X 
Wohnungen zu Gast. Das Theater- und Medienkollektivmacht theatrale Computerspiele in lebensechter Grafik und baut Hybride aus Illusionstheater und Point’n’Click-Adventure. Mit Blind Variation #3 (UA) hat es in diesem Jahr einen unterirdischen Rätselparcours im Künstlerhaus zeitraumexit aufgebaut. Die Zuschauer erspielen sich in kleinen Spielgruppen den Weg durch den Abend und durch das Lösen von Rätseln auch die Geschichte. Heute Abend gibt es hierzu zum letzten Mal die Gelegenheit.

Neben Heimat - Träume? (UA) im Community art Center und The Earthaluja! Extinction Revival (UA) von Reverend Billy & The Stop Shopping Choir steht heute noch ein letzter Höhepunkt der diesjährigen Schillertage auf dem Programm: das Burgtheater Wien ist mit räuber.schuldengenital von Mannheims ehemaligem Hausautor Ewald Palmetshofer in der Regie von Stephan Kimmig zu Gast.



Die 17. Internationalen Schillertage wurden ermöglicht und gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Ministerium für Wissenschaft, 
Poetry Slam
Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie die Stadt Mannheim.

Wir danken für die großzügige Unterstützung den Förderern Heinrich-Vetter-Stiftung, Goethe-Institut und den Freunden und Förderern des Nationaltheaters Mannheim e.V., unseren Hauptsponsoren Roche Diagnostics und John Deere sowie unseren zahlreichen Co-Sponsoren und Kooperationspartnern.

Samstag, 29. Juni 2013

Heute bei den Schillertagen neu: RÄUBER. SCHULDENGENITAL

17. Internationale Schillertage

29. Juni 2013    I    20 Uhr    I    Nationaltheater, Schauspielhaus
(PUBLIKUMSGESPRÄCH im Anschluss an die Vorstellung)




BURGTHEATER WIEN (AT)
RÄUBER. SCHULDENGENITAL
EWALD PALMETSHOFER

»Warten«, »Kommen«, »Leben (ewig)« heißen die drei Teile von Ewald Palmetshofers neuem Stück, das er als Auftragsarbeit für das Burgtheater geschrieben hat. Die Alten warten und hoffen, dass die Jungen nicht kommen, um ihr Erbe schon jetzt und heute anzutreten. Aber die zukünftigen Generationen kommen – Karl und Franz, die Räuber – und sie wollen sich ihr Erbe holen, bevor es nichts mehr gibt. Aber sie müssen es den Alten abringen, abpressen, stehlen. Die Reichen, die Gesättigten, halten ihre Kühlschränke zu. Erst wenn alles aufgegessen und ausgetrunken ist, kommen die anderen dran, die Zukünftigen. In der Mitte des Titels von Palmetshofers Stück steht wie eine Art Scharnier, wie ein Magnet, der die beiden anderen Worte angezogen hat und jetzt festhält: »SCHULDEN«. Und diese Mittlerposition zwischen Davor und Danach liegt vermutlich in der Natur dieses Wortes. Schulden zeigen immer in zwei Richtungen. Sie wenden sich von der Gegenwart weg, hin auf ein vergangenes Davor, auf ihren Geburtsort quasi, den Ort des Mangels oder des unleistbaren Genießens, um sich im selben Moment umzukehren und in eine Zukunft zu weisen, in der es sie nicht mehr geben soll, der Tag der Tilgung, der unter Umständen in ewige Ferne rückt, wie ein Jüngstes Gericht, weil diese verschuldete Gegenwart nicht enden will.

EWALD PALMETSHOFER war 2010 / 2011 am Nationaltheater Mannheim Hausautor. 2008 wurde er von Theater heute zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gewählt. Er wurde 2008 und 2010 zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen.

STEPHAN KIMMIG war 1996 bis 1998 Hausregisseur in Heidelberg, 1998 bis 2000 fester Regisseur am Staatstheater Stuttgart. Seitdem inszenierte er u. a. am Maxim Gorki Theater Berlin, am Thalia Theater in Hamburg, an den Münchner Kammerspielen und am Burgtheater Wien. Er wurde mehrfach zum Berliner Theatertreffen eingeladen und vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2011 mit DER FAUST. Das Mannheimer Publikum konnte 2009 bei den 15. Internationalen Schillertagen Maria Stuart in seiner Regie erleben.


INSZENIERUNG Stephan Kimmig | BÜHNE Oliver Helf | KOSTÜME Johanna Pfau | MUSIK Michael Verhovec | LICHT Felix Dreyer | DRAMATURGIE Klaus Missbach
MIT Therese Affolter, Sarah Viktoria Frick, Barbara Petritsch; Philipp Hauß, Michael König, Christoph Luser, Martin Schwab




Donnerstag, 6. Juni 2013

MANNHEIMER SCHILLERTAGE: Großartige Gelegenheit, Schiller zu studieren und seinen Horizont zu erweitern



Die kritische Masse
17. Internationale Schillertage

Vom 21. bis 29. Juni wird Mannheim wieder zum pulsierenden Treffpunkt von Theatermachern und Theaterfreunden - die 17. Internationalen Schillertage bringen wieder internationale Theaterproduktionen ans Nationaltheater Mannheim!

2013 steht „Die kritische Masse“ im Blickpunkt der Betrachtung. Ausgehend vom Theater als einem der ältesten Versammlungsorte, die es gibt, eröffnen die 17. Internationalen Schillertage ein Spielfeld des Sozialen. Das Theater ist die sozialste unter den Kunstformen, da sich seine Existenz der Anwesenheit einer Gruppe verdankt. Ohne Kollektiv, und sei es noch so temporär, kein Theater. Doch wie sieht es eigentlich aus, dieses Kollektiv im Theater? Wann erreicht ein Publikum seine kritische Masse? Zeitgenössische Theaterformen bringen das Publikum in Bewegung, schicken es auf die Suche, teilen und setzen es neu zusammen. Die Theaterrevolution des letzten Jahrhunderts hat aus braven Zuschauern Mittäter gemacht oder sie zumindest als Zeugen moralisch in die Pflicht genommen. Die 17. Internationalen Schillertage werden sich mit dem Festivalprogramm diesen Fragestellungen und Thematiken widmen und gemeinsam mit Künstlern und Publikum ganz unterschiedliche Antworten finden.

Eröffnet werden die 17. Internationalen Schillertage am 21. Juni mit Der Parasit, einem Lustspiel von Friedrich Schiller nach Louis Benoît Picard. Die Koproduktion mit dem Staatsschauspiel Dresden wird von Stefan Bachmann inszeniert, der derzeit fester Regisseur am Wiener Burgtheater ist und 2013 Intendant des Schauspiel Köln wird.
Gastspiele renommierter Häuser wie dem Thalia Theater Hamburg (Don Carlos) und dem Maxim Gorki Theater Berlin (Die Räuber) sowie die internationalen Gastspiele aus dem Iran (Die Räuber, Schauspielhaus Teheran), Russland (Kabale und Liebe, Theater Prijut Komedianta, St. Petersburg), den Niederlande (Agoraphobia von Lotte van den Berg, der Schweiz (Wilhelm Tell, Schauspielhaus Zürich und Wilhelm Tell, Theater Neumarkt, Zürich) und Österreich (WE des Wiener Künstlerkollektivs Nadaproduction und Räuber.schuldengenital, Burgtheater Wien) erwarten die Besucher während der neun Tage des Festivals, die jeden Abend mit den legendären Partys und Konzerten der Schill-Outs ausklingen. Von Electroclash über Electro-Pop, Chansons, Folk, Balkanbeats, Streetpunk, Rockabilly, Indietronic und Elektroswing sollte für jeden Geschmack etwas bei den Schill-Outs ab 22.30 Uhr im Festivalzentrum dabei sein.

Bereits zum vierten Mal sind die Internationalen Schillertage auch selbst produzierendes Festival. In diesem Jahr wird sich der Berliner Regisseur Patrick Wengenroth mit seinen Berliner Weggefährten und Schauspielern des NTM in Über die ästhetische Erziehung des Menschen oder Freiheit ist nur ein anderes Wort für Nix mehr zu verlieren (UA) den philosophischen Gedanken Schillers widmen und lädt ein zu einer musikalisch-performativen Abendschule über die Freiheit der Kunst und die Kunst der Freiheit.

Das Theater- und Medienkollektiv machina eX macht theatrale Computerspiele in lebensechter Grafik und begibt sich in Blind Variation # 3 (UA) auf Wahrheitssuche. Ausgangspunkt ist Schillers Ballade Das verschleierte Bild zu Sais. In kleinen Spielergruppen zocken sich die Zuschauer ihren Weg durch den Abend und erspielen sich durch das Lösen von Rätseln die Geschichte.

Der in Berlin lebende Bildende Künstler, Bühnenbildner, Regisseur und Performer Jonathan Meese tanzt inGeneraltanz den Erzschiller (UA) eine Nacht lang Schiller auf der großen Schauspielbühne des Nationaltheaters.

Im Community Art Center Mannheim beziehen sich die Künstler mit ihrer Kunst auf die Bevölkerung der Neckarstadt-West. Zusammen mit dem NTM begeben sie sich direkt wieder in die Stadt hinein und laden in Heimat-Träume? (UA) vier Künstlerinnen unterschiedlicher Bereiche ein, zu den Erwartungen und Träumen der neu zugezogenen und alt eingesessenen Gruppen der Neckarstadt-West zu forschen und ihre Ergebnisse zu präsentieren.

Der Performer und Aktivist Reverend Billy kreierte in den 90er Jahren die Figur des kapitalismuskritischen Erweckungspredigers. Seit Ende der 90er Jahre tourt das Kollektiv Reverend Billy & The Stop Shopping Choir u.a. auch durch Europa und bringt die Botschaft der Kapitalismuskritik zu den Menschen, so auch mit The Earthaluja! Extinction Revival (UA) bei den 17. Internationalen Schillertagen.

In diesem Jahr wird das Nationaltheater Mannheim gleich vier Produktionen aus dem eigenen Repertoire zeigen, und zwar quer durch drei Sparten des Hauses. Die Oper zeigt die hauseigene Produktion Don Carloin der Inszenierung von Jens-Daniel Herzog. Das Schauspiel zeigt die Jungfrau von Orleans in der Inszenierung von Georg Schmiedleitner, dessen Don Karlos auch bei den letzten Schillertagen zu sehen war. Der Schnawwl zeigt sein zweites internationales Theaterprojekt, Mit den Augen der Anderen (UA), das in Zusammenarbeit mit dem Teatro Alexandria entstanden ist. Im Zentrum stehen zwei Inszenierungen, die jeweils eine Geschichte aus dem Kulturgut des Partnerlandes erarbeitet haben: König Hamed und das furchtlose Mädchen und Ein erster Schritt. Im Rahmen der 17. Internationalen Schillertage beenden beide Theater ihre Kooperation und präsentieren zum Abschluss das zweisprachige Bilderbuch, das beide Geschichten vereint. Als Auftragsarbeit für Mannheim hat Ad de Bont das Drama einer ägyptischen Familie geschrieben, gebeutelt von den Wirren der Revolution. Im Zentrum der Uraufführung Tahrir Tell (UA) steht analog zu Wilhelm Tell die Frage nach der individuellen und kollektiven Freiheit, nach Freiheit und Verantwortung des Einzelnen.

Das SWR2-Forum, in diesem Jahr mit dem Thema Demokratie – Aber welche? eröffnet am 22. Juni seine Reihe mit dem Thema: Wann wird die Masse kritisch? Weitere Diskussionsthemen  wie z.B. Wie selbstbestimmt leben wir?Wie klug ist das Volk?Sind autoritäre Regime erfolgreich? und Schiller und das Kollektiv folgen im Laufe der Festivalwoche. Die Diskussionsreihe Utopie-Station, eine Veranstaltungsreihe des Nationaltheaters in Kooperation mit dem Ernst-Bloch-Zentrum Ludwigshafen und der Heinrich-Böll-Stiftung (Bundesstiftung und Landesstiftung Baden-Württemberg)widmet sich im Rahmen der Schillertage dem Thema Alle Menschen werden Geschwister. Neue Gesellschaftsmodelle vom Universalismus bis zum Postnationalen.  Zu Gast sein werden Carl Hegemann, Anna Barbara Dell und Paul Poet.

Das Cinema Quadrat ist in diesem Jahr Kooperationspartner der Internationalen Schillertage und veranstaltet eine Filmreihe über Alternative Gesellschaften und Gesellschaftliche Alternativen. Gezeigt werden die Filme Archipelago Scifi & The Making of Utopia von Tellervo Kalleinen, Alles war wir geben mussten von Mark Romanek und Empire me. Der Staat bin ich von Paul Poet.

Und letztlich als traditionellen Teil der Schillertage gibt es wieder ein Stipendiatenprogramm, das dem Theaternachwuchs die Gelegenheit zur intensiven Auseinandersetzung mit Schiller gibt. Die Stipendiaten, die sich der Festivalzeitung widmen, bringen vier Doppelausgaben heraus, die Besucher und solche, die es werden wollen, über die aktuellen Ereignisse während der Schillertage informiert.

Für Festivalbesucher, die während der ereignisreichen Tage und auch danach mobil bleiben wollen, gibt es 60 Fahrräder, die in Kooperation mit Biotopia gestaltet und am letzten Tag versteigert werden. Zuvor sind alle Fahrradbesitzer von Mozart- und Schillerrädern dazu aufgerufen, bei der 6. Mannheimer Radparade am 22. Juni teilzunehmen. Die ersten 20 Teilnehmer erwartet eine Überraschung!

Freitag, 3. Mai 2013

Heute Abend im Nationaltheater Mannheim: OTHELLO



OTHELLO (UA)

Kevin O'Day nach William Shakespeare

Choreografie, Libretto, Musikauswahl    Kevin O'Day
Musikalische Leitung    Joseph Trafton
Musik    John Adams / Jefferson Friedman / David Lang / Philip Glass / Aaron Jay Kernis
Ausstattung    Tatyana van Walsum
Licht    Mark Stanley

Shakespeares Tragödie aus dem Jahr 1604 basiert auf einer Erzählung aus Giraldi Cinthios Novellensammlung Hecatommithi, einer Geschichte über die zerstörerische Macht von Neid und Eifersucht. Der englische Theaterdichter entwickelte daraus ein hochkomplexes Drama, dessen ausgefeilte, mehrdimensionale Psychologie der Charaktere bis heute beeindruckt. Othello ist ein Fremder in der venezianischen Kultur, jedoch als Militärbefehlshaber hoch angesehen und gesellschaftlich integriert, nicht zuletzt durch die Heirat mit der jungen Venezianerin Desdemona. Othellos Fähnrich Jago hegt eine heimliche Missgunst gegen seinen Herrn und spinnt eine Intrige mit verheerenden Folgen. Durch raffinierte Manipulationskünste spielt er mit Othellos Wahrnehmung und redet ihm die Untreue Desdemonas ein. Von wahnhafter Eifersucht befallen, wird aus dem stolzen Kriegshelden ein verunsicherter Ehemann, der in einer scheinbaren Ausweglosigkeit seine eigene Frau tötet und schließlich sich selbst.

Nach Hamlet (Stuttgart, 2008 / Toronto, 2012) und Romeo und Julia (Mannheim, 2011) bedient sich der Mannheimer Ballettintendant einer weiteren Vorlage Shakespeares und entwickelt mit Othello sein drittes Handlungsballett.

Kevin O’Day interessiert Jago als führender Protagonist der Tragödie, der durch Täuschung und Suggestion ein überzeugendes Schauspiel inszeniert.