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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 4. November 2018

Jetzt in Mannheim: Born to be Blue - enjoy jazz Cinema

Odeon Kino, Mannheim  

Die „Icon of Cool“ Chet Baker (1929 – 1988) gilt als wohl einer der prägnantesten, aber auch umstrittensten Trompeter der Jazz-Geschichte. Sein lyrisches Spiel zeichnete sich durch eine aufs Essentielle verdichtete, fast schon abstrakte Melancholie und Fragilität aus. Als Mitglied des Gerry Mulligan Quartet war Baker Anfang der 1950er Jahre berühmt geworden, doch seine von der Presse spekulativ ausgeschlachtete Heroinsucht verhinderte eine entsprechende künstlerische Weiterentwicklung. Die Karriere Bakers war ein Auf-und-Ab voller Katastrophen und Comebacks, Enttäuschungen und überraschender Geniestreiche. Robert Budreaus „Born to be blue“ (2015) behandelt zwar eine nur kurze, aber dafür besonders aussagekräftige Episode der Biografie des Musikers und mischt dabei munter Fakt und Fiktion. Im Rahmen einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit seinem Dealer verliert der Trompeter, gespielt von Ethan Hawke, 1968 seine vorderen Zähne und steht vor dem Ende seiner musikalischen Karriere und dem finanziellen Ruin. Doch Chet Baker gibt nicht auf, er macht den Entzug, kämpft sich 1973/74 zurück auf die Bühne und erspielt sich die Aufmerksamkeit der Jazzszene. Unterfüttert wird der Plot mit einer romantischen Liebesbeziehung. „Born to be blue“ spürt nicht nur nach den Gründen für Bakers Drogensucht, sondern lässt auch dessen Musik aufleben.




Sonntag, 22. Juli 2018

Bürgerinitiative Neuro-Kids: Ergebnisse und Sommerfest



(c) Neuro-Kids

Liebe Freunde und Wegbegleiter!

Anstrengende Wochen liegen hinter uns, in denen wir uns intensiv mit den neuen Herausforderungen der DSGVO auseinandergesetzt haben. Auf alle Vereine kam nun noch mehr Verwaltungsarbeit hinzu. Wertvolle Zeit, die oft von der Entwicklung neuer Projekte abgeht. Ob sich die Initiatoren der DSGVO dies so genau überlegt hatten? Wir haben da so unsere Zweifel. Aber alles Jammern hilft nicht - es musste umgesetzt werden. In diesem Zusammenhang haben wir gleich ein paar Neuerungen auf der Website umgesetzt und den Flyer neu aufgesetzt. Besuchen Sie doch unsere Website oder schauen Sie auf Facebook bei uns rein. Wir freuen uns auf Sie!


Einen herrlichen Sommer wünscht Ihnen 

Ihre Samina Shazi-König 

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Datenschutz DSGVO
Wir haben den Stichtag der Umsetzung der DSGVO am 25.05.2018 zum Anlass genommen, um unseren Flyer und unsere Website entsprechend anzupassen. Auch interne Abläufe und die Sicherung Ihrer personenbezogenen Daten haben wir den Vorgaben folgend angepasst. 
Haben Sie Fragen zur DSGVO? Sprechen Sie uns an.* kontakt@neurologisch-krankes-kind.de 

*Mit dem Absenden Ihrer Anfrage erklären Sie sich mit der Verarbeitung Ihrer angegebenen Daten zum Zweck der Bearbeitung Ihrer Anfrage einverstanden

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Herzliche Einladung - Sommerfest der Neuro-Kids

Wir möchten Sie ganz herzlich zu unserem diesjährigen Sommerfest einladen. Wir treffen uns am Samstag, den 21.Juli um 15.00 Uhr im Herzogenriedpark in Mannheim. Sie finden uns auf der großen Wiese in der Nähe des Kinderspielplatzes. Für Essen und Trinken ist reichlich gesorgt. Wir freuen uns auf Sie! 
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Nach "lieben" ist "helfen" das schönste Zeitwort der Welt.
B.v. Suttner

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Jonathan Zelter, der am 12. Mai 10 Familien mit neurologisch erkrankten Kindern einen unvergesslichen Konzertabend im Capitol in Mannheim geschenkt hat.
  
(c) Neuro-Kids
Der Gartenverein Mallau e.V. aus Mannheim hatte im Rahmen des Glühweinfestes fleißig für den guten Zweck gesammelt. Wir freuen uns, dass wir zusammen mit einer weiteren Einrichtung eine Spende in Höhe von 350,00 Euro entgegen nehmen durften. Vielen Dank auch an unsere Botschafterin Marianne Bade, sie hatte uns als Spendenempfänger empfohlen. 
(c) Neuro-Kids

Herzlichen Dank an XXXLutz, Volker Michels, Herrn Stefanov und vor allem dem Newcomer-Stern am Songhimmel, Jonathan Zelter, für das wunderbare Charity-Konzert mit Verzicht auf die Gage zu Gunsten der Kinderherzstiftung und der Neuro-Kids! 
(c) Neuro-Kids







Herzlichen Dank an die Stiftergemeinschaft der "Bülent Ceylan für Kinder Stiftung" für die großzügige Spende in Höhe von 3.000 € zu Gunsten unserer Neuro-Kids, mit der wir nachhaltig unsere Arbeit vorantreiben können! 







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Einkaufen & Helfen
Verbinden Sie Ihren nächsten Online-Einkauf mit einer guten Tat. Es geht ganz leicht - lesen Sie hier, wie Sie ohne großen Aufwand dem Verein Neurologisch erkrankte Kinder Mannheim e.V. schnell helfen können. 

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Leichter geht Helfen nicht! Von jedem Einkauf geht ein kleiner Prozentsatz von Ihrem Einkauf an den Verein Neurologisch erkrankte Kinder Mannheim. Wir sagen schon jetzt und heute: DANKESCHÖN für Ihre Unterstüzung. Laden Sie sich doch gleich den Shop-Alarm von WeCanHelp herunter, so wird man bei jedem Einkauf kurz an die Unterstützung erinnert. www.wecanhelp.de/467071004 

Donnerstag, 23. November 2017

Drohnenperspektive: Ludwigshafen a.Rh.





Vorsicht mit Nachahmung: Solche Startplätze und Höhen wie gezeigt
sind nur mit Sondergenehmigungen und geeignetem Gerät möglich.
Unsachgemäße Handhabung der Drohnen kann zu Unfällen 
mit Personen- oder Sachschaden am Boden führen.



Mittwoch, 31. Mai 2017

Mannheim: Neuer Schauspielintendant im Gespräch


Christian Holtzhauer                (c)  Candy Welz
Ein potenzieller Nachfolger für den scheidenden Schauspielintendanten Burkhard C. Kosminski ist gefunden: Ab der Spielzeit 2018/2019 soll Christian Holtzhauer die Schauspielsparte am Nationaltheater Mannheim (NTM) leiten. Dafür hat sich heute der Kulturausschuss in einer nichtöffentlichen Sondersitzung ausgesprochen. Die endgültige Entscheidung fällt in der nächsten Gemeinderatssitzung am 27. Juni. Der gebürtige Leipziger ist seit 2013 als künstlerischer Leiter des Kunstfestes Weimar tätig und soll zum 1. September 2018 nach Mannheim wechseln. Die Stelle ist auf fünf Jahre befristet.

„Mit Christian Holtzhauer gewinnen wir einen Schauspielintendanten, dessen Biografie und konzeptionelle Ansätze zu unserer Stadt und der Aufgabe sehr gut passen“, so Oberbürgermeister Dr. Kurz. Auch Kulturbürgermeister Michael Grötsch ist überzeugt, mit Holtzhauer einen versierten Dramaturgen und Bühnenkenner gefunden zu haben. „Seine bisherigen beruflichen Stationen bieten beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Leitung der Schauspielsparte des Nationaltheaters.“ Die kulturpolitischen Sprecher der im Kulturausschuss vertretenen Fraktionen und Gruppierungen hatten Mitte Mai unter Leitung von Bürgermeister Grötsch Auswahlgespräche geführt und sich auf Holtzhauer als Nachfolger verständigt.

Holtzhauer war von 2011 bis Anfang 2017 Vorsitzender der Dramaturgischen Gesellschaft e.V., einem Netzwerk von Theatermachern aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und aller Produktions- und Organisationsformen des Theaters. Durch dieses Amt, das Holtzhauer auf eigenen Wunsch abgegeben hat, ist er bestens in der Theaterlandschaft vernetzt. Von 2005 bis 2013 war er Dramaturg und Projektleiter am Staatstheater Stuttgart. Auf den Wechsel nach Mannheim und die neuen Aufgaben freue er sich. Die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Intendanten der anderen Sparten sieht er als Voraussetzung für den Erfolg der Schauspielsparte und damit des gesamten Hauses. Mit der Arbeit am NTM verbindet Holtzhauer ein klares Ziel: „Es soll sich eine programmatische Handschrift herausbilden, eine Mannheimer Dramaturgie, die es ermöglicht, das Schauspiel des NTM lokal zu verorten und die gleichzeitig für überregionale Wahrnehmung sorgt.“

Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski ist im April dieses Jahres ans Staatstheater Stuttgart berufen worden und verlässt das NTM im Juli 2018. Dort war er seit 2006 erfolgreich tätig, zunächst als Schauspieldirektor und seit März 2013 als Schauspielintendant und Betriebsleiter. Zudem war er seit 2006 künstlerischer Leiter der Schillertage.

Donnerstag, 24. November 2016

Wie war's bei MAYER HAWTHORNE in Mannheim? (Enjoy Jazz 2016)

(c) Stefan Vieregg

Mayer Hawthorne ... Wer das ist? Noch nie gehört? Dann wird's Zeit, allerdings nur, wenn sie so richtig US-amerikanische Musik und fast -urtypische Shows mögen. Aber der 37-jährige Musiker und Falsettsänger macht daraus natürlich eine Persiflage. Er mimt den Whisky trinkenden US-Macho, Marke Nordstaatler, den Nerd, Showmaster Mister America und viele mehr. Kein Kitsch, und schon gar keine Langeweile! 

Bei Enjoy Jazz Rhein-Neckar eingebucht, Jazz ist es nicht gerade, Elemente aus dem Funk Jazz vielleicht, aber egal, alles irgendwie neu und gut, deswegen nah an den Jazzscouts in unbekannten Gefilden, da ist er zugelassen, aber doch schon Bekanntes dabei und verführerisch zum Tanzen. Auch Liebhaber anderer Musikstile finden den gebürtigen Kaukasier gut, so die Rapper, zum Beispiel Snoopy Dog, obwohl Mayer, das ist in den USA resp. Michigan ein VORNAME, ganz andere Musik macht. Eine Mischung aus frischer aufgepeppter und veränderter Vintage Philadelphia Nostalgie der 1970er, White + Black Soul, Curtis Mayfield, ein Brise Earth Wind & Fire, Commodores und irgendwie ein bisschen den Show-Zappa.  
(c) Stefan Vieregg

Allerdings ist er auch eigen, was die Zeiten betrifft. Wer lässt schon unentschuldigt seine Fans eine Stunde in der Halle stehen, wo es nicht einen Sitzplatz gab? Die Alte Feuerwache Mannheim hatte sich in kompletter Länge auf einen Abtanz- und Fetzabend eingestimmt. Die erste Stunde war schwach, DJ Kurs spielte sich langsam warm, aber Stimmung brachte das nicht. Nicht wenige Leute aus den USA waren da, sie kennen ihren Mayer schon Jahre, viele junge Fans um die 20 bis 30, und beachtlich angetreten die guten alten Oldies aus der Gerade-schon oder Noch-nicht-Renten-Zeit.


Mayer Hawthorne verbindet, seine Nachname ist die Straße in der er in Ann Arbor, Michigan, aufwuchs, dort allerdings als Andrew Mayer Cohen. Und er gibt viel, unermüdlich turnt er über die Bühne, an der Seite seiner reizvollen Background- und Partnerstimme, seiner Musiker. Mal gibt er als Obertrommler den Ton mit Paukenschlägen bei den Drums an, mal reißt er die Gitarre mit dem Bassgitarristen um die Wette. Immer was los bei Mayer H., er bringt Stimmung mit einfachen Tricks rein, und schon machen alle mit. Auch seine Videos sind so individuell, übertrieben amerikanisch. Mit viel Humor nimmt er die dortige Gesellschaft auf den Arm.



Liebe, und was davon übrig bleibt


Donnerstag, 3. November 2016

Wie war's bei FAKEAR in der Alten Feuerwache Mannheim? (Enjoy Jazz 2016)

(c) Stefan Vieregg
Wenn man Fakir hört denkt man unweigerlich an die netten Nageluntergünde, die einem die vielgepriesene Nervenstimulation und Kreislaufzirkulation verschaffen sollen. Die Anwender kontemplativ auf absolute Körper- und Selbstbeherrschung ausgerichtet. FAKEAR ist doch etwas anderes, die Wortschöpfung erinnert noch am meisten an Fake und hear, denn alle Sounds werden gefaked, verändert und imitiert. Die elektronische Musik des Franzosen Théo Le Vigoureux, besagter Fakear, ist dennoch konzentriert und stimulierend für Nerven und Muskeln zugleich, weil jeder mitmachen und seinen Body bewegen will. Am 29. November 1991 in Caen (Normandie) geboren, ist der junge Komponist, Songwriter und Musiker ein konsequenter Anwender der elektronischen Musik für gute Stimmung. Es gibt ja viele "Elektroniker", die recht unhörbare Musikexperimente anbieten, Théo LV macht ein unterhaltsames Tanzvergnügen mit teils anspruchsvoller, teils simpler Ohrwurm-Musik draus.

Mit geschickter Beherrschung der Tasten und Sinn für dynamische Rhythmen entlockt er seiner MPC = Music Production Center, ehemals MIDI Production Center, so heißen die Kompositions- und Mischmaschinen vom Originalhersteller Akai, überzeugende Titel mit reichlich Effekten, umrahmt von passenden Lichtspielen. Extreme Bässe und tosendes Aufschäumen von Klangwelten werden mit leicht zu merkenden Melodien und Texten (Bababadubaba) gemischt - und schon dopst der/die Zuhörer/in als unermüdlicher Gummiball vor der Bühne. Letzten Samstag in der Mannheimer Feuerwache ein schönes Vergnügen für vielleicht 100 Leute, die einfach gerne in elektronischen Gewässern mit Esprit baden. Ein Ausflug ins jazztypische Experimentieren, ohne noch große Bezüge zum Jazz zu haben.

FAKEAR hat tatsächlich einen akademischen Musikhintergrund: Beide Eltern sind Professoren der Musik, die ihn ermunterten mehrere Instrumente zu lernen, darunter Saxophon, Gitarre, Violine, Klavier. Im Gymnasium gründete er eine Ska-Punk-Band mit fünf Freunden einschließlich Gabriel, der heute solo als SUPERPOZE unterwegs ist. Théo LV verließ die Gruppe 2013, um danach solo sieben EP und 2016 das erste Album "Animal" zu produzieren.

Für alle Interessenten: Er komponiert mit der Software REASON vom Entwickler Propellerhead Software für Windows und OS X, kompatibel mit der MIDI-Software. Die Einreihung in die multiplen Strömungen der EBM (Electronic Body Music), die schon in den 1970ern mit Can und Klaus Schulze, Kraftwerk und DAF, Jean Michel Jarre und anderen begann und recht bunt diversifizierte, fällt schwer. Elemente aus Synth-Pop, Indie, Rock, Electro, Wave, Beat, Techno, Trance paaren sich zu einer bemerkenswerten Mischung.

Montag, 9. November 2015

Wie war's bei der Premiere von ALPHA-OMEGA von Kevin O'Day in Mannheim?




Eines der Meisterwerke des Balletts am NTM ist ALPHA-OMEGA von Kevin O'Day mit seiner Premiere am 6. November 2015 geworden. Zum Ende der 14. Spielzeit der jetzigen Ensemblekonstellation und Aufgabe des alten Labels präsentierte der Ballettintendant und Choreograph zusammen mit seinem Kevin O'Day Ballett in Mannheim eine hervorragende Arbeit mit dem New Yorker Komponisten John King, dem Bühnen- und Kostümdesigner Thomas Mika, dem New Yorker Lichtdesigner Mark Stainley, Fotoarbeiten in Videoprojektion des Mannheimer Fotografen Peter Schlör und dem Kinderchor des Mannheimer Nationaltheaters.

(c) Hans Jörg Michel
John King, der für bedeutende Auftraggeber wie die Ballettensembles aus New York, Stuttgart und Monte Carlo komponiert und selbst Opern geschrieben hat, so Herzstück/Heartpiece nach einem Text von Heiner Müller, La belle captive nach Alain Robbe-Grillet und Dice Thrown nach Stéphane Mallarmé kam in 2015 noch mit Piano Vectors für 6 Flügel in New York zur Uraufführung. Er arbeitet seit 20 Jahren mit Kevin O'Day zusammen.

Thomas Mika, ein studierter Musiktheater-Regiesseur, hat mit 25 sein erstes Kostüm- und Bühnenbild für das Staatsballett Berlin geschaffen, arbeitet mit bedeutenden Ballettcompagnien zusammen und hat mit ALPHA-OMEGA seine vierte Kooperation mit Kevin O'Day. Er erhielt von O'Day die Gedichte FOUR QUARTETS von T.S. Eliot zusammen mit dem Auftrag und nutzte diese Inspirationsquelle, besonders die Gedichte SHIFTING STAR und SHAFTS OF SUNLIGHT, sowie die allgemeinen Impressionen von Landschaft.  Seine Idee der Lichtschächte am linken Bühnenbildrand gibt der Bühne etwas Martialisches, sie spucken allerdings ganz friedlich nur Licht und Sterne aus ... Die Sterne aus den Schächten werden zum begehrten Objekt, Kommunikationsmittel und Spielzeug.

Mark Stanley ist Associate Professor für Lichtdesign an der Bostson University und hat allein für 190 Premieren des New York City Balletts das Licht gestaltet. In satter Ausleuchtung ohne Aufdringlichkeit bekommt alles eine hohe Brillianz. Die Fotomotive von Thomas Schlör in Videoprojektion geraten so dominant in den Fokus des Zuschauers und bilden Kulisse für das Tanzgeschehen.

Kevin O'Day lässt vor Beginn seiner träumerischen Bühnenmetapher zu Geburt, Leben und Tod von einzigartigen Wesen, die wohl durch die Sterne im Universum symbolisiert werden, die Besucher 10 Minuten vor Beginn im Foyer abholen. Als singende Boten (eventuell T.S.-Elliot-Verse) strömen die Kinder in die wartende Menge und sammeln langsam alle Besucher. Gemeinsam betreten sie das Schauspielhaus, die Boten voraus. Die Zuschauer erwartet eine riesige Bühne mit Tiefe, Helligkeit wie bei Vollmond und ein bühnenbreiter Brunnen. Die Sonnenlichtschächte zur Linken und überall Sterne auf dem Boden. Ein Baum von Schlör überdimensional und wie beim Großteilepuzzle nicht vollständig auf den Zwischenwänden. Der Chor nimmt Platz am Wasser wie kleine buddhistische Mönche im Schneidersitz, allerdings in Weiß (alte Herrenoberhemden bewusst als "Kutten", das Gebrauchte). Die Verteilung der Sterne beginnt, Paare fangen an zu tanzen, eines spielt am Wasser, anderen liegen zwischen den Sternen, 1 Tänzer trinkt in biblischer Theatralik. Die von der Art her serielle Musik wandelt sich vom klassischen Streich-Quartett-Charakter zu experimenteller, elektronisch verzerrter. Spalier für Solotanz, ineinandergreifende Ketten von Tänzern, wildes Treiben zu aufleuchtenden Sonnenlichtschächten, kreuz und quer rennende Tänzer zur Auflösung von statischen Bildern sind Bausteine der Choreografie. Immer wieder rastet ein Paar am Wasser.

Alles eilt einem Höhepunkt entgegen, der im Jazzgesang von Antonia Schuchardt erreicht ist. Das Ende der Dinge, "The last days of fire and sun", kommt an, regungslose Tänzer aufgereiht am Boden, am Bühnenrand unterhalb des projizierten Baums bewegen sich Tänzer in einer Reihe wie bei einem ekstatischen Ritt oder wie bei einer rituellen Handlung zur an sich monoton-seriellen, dennoch rhythmischen Musik. Während sich eine Reihe immerzu verbeugt, bilden sich lose Gruppierungen auf der Bühne, am Ende dann eine Zeugenreihe der Tänzer, das Quartett betrachtend, mit dem Rücken zu den Zuschauern. In ihrem Rücken tanzen verschiedene Solotänzer und final fast das ganze Ensemble im Brunnen, die anderen davor hockend und die Wasserspiele unterstützend. Der Traum ist vorbei ...

(c) Hans Jörg Michel


Ein wirklich großartiges letztes Stück des Kevin O'Day Balletts, überzeugend, ästhetisch, spannend, mit fesselnder Musik in einem ungewöhnlichen Bühnenbild. Absolute Begeisterung bei den Premierengästen.


Montag, 19. Oktober 2015

Wie war's bei LISA FITZ - "Weltmeisterinnen - gewonnen wird im Kopf"?

Lisa Fitz als Putzfrau Hilde                           (c) Stefan Vieregg


Lisa Fitz, seit rund 32 Jahren mit bissig-bayrischem Kabarett auf der Bühne, und noch länger als Schauspielerin und Sängerin, hat im Mannheimer Capitol gezeigt, dass man auch mit 64 Jahren noch locker ein unterhaltsames Programm mit einigen Speerspitzen in alle Richtungen zelebrieren kann. Kein giftiger Biss, der zum überraschten Nachdenken zwingt, aber viele Probleme, bei denen die Leute sagen: Genau, so sehe ich das auch! Und wie viele Frauen haben bei all den eindringlichen Frauenproblemen mit den Männern aufgelacht, endlich sagt das mal wieder jemand frei und frech von der Bühne runter!

"Weltmeisterinnen - gewonnen wird im Kopf", das ist der Titel des aktuellen Programms. Die Frauenfiguren Hilde Eberl, Putzfrau, die Feministin Inge von Stein in Leder, die verführerische Geheimagentin Olga Geheimnikowa wie aus einem billigen Film und die CSU-Abgeordnete Gerda Wimmer im schrillen Landei-Look sollen Weltmeisterinnen in ihrem Universum sein. Jedenfalls haben sie die große Klappe dazu. Falls das nicht, dann wenigstens kollektive Weltmeisterinnen im Fußball. Männer sind passé, bei allen. Na ja, Olga noch ein bisschen. Die erste tratscht ein bisschen beim Arbeiten, die zweite hat kapiert, dass das Abhören eine Katastrophe ist, die dritte betont, dass die Geostrategie nach wie vor die Taktik der Stunde ist, und Gerda erkennt, dass Bayern arabisch wird.

Bei Hilde wissen wir gleich, wo's lang geht, die Lage der Politik eindeutig offen auf dem Tisch: "Politiker gehen nicht arbeiten, und wir nicht wählen." Kein Wunder, dass so viel Stuss passiert. Gerade das mit dem Radio-frequency identification (RFID)! Wahrscheinlich demnächst ab Geburt zur Abrechnung an allen möglichen Orten bereits implantiert, zum Beispiel beim Discobesuch freies Konsumieren, und bei Mama läuft die Rechnung auf. Nichts mehr von all dem Aufbegehren der Hilde-Zeitgenossen früher, Widerstände, Demos, Glaubenskriege, nein, die Generation, die damals schon lieber Wirt, Postler, Bahner oder Polizist wurde, gibt es heute noch mehr. Böse, böse: Wer nix kann und nix ist wird Polizist, hieß es damals. Dazu ein Liedchen.

Inge ist Journalistin mit Magister, schreibt Kritiken, und zwar kräftige, so dass es häufig zu Auseinandersetzungen kommt. Sie ist von der Kommunikationswelt entsetzt, die Kinder simsen sich am Tisch schweigend Gespräche zu. Vorteil: Es erzieht und hält ruhig! Für Erwachsene ist das Handy das beste Kontrollinstrument. Der Abhörspion sitzt nicht in den USA, sondern "in der Jackentasche"! Alles wird geortet und überprüft, auch die Kinder oder umgekehrt, müsste man hinzufügen, und dennoch nur verschwindend kleine Terroristen-Funde ... Unsere Kommunikation und Überwachung hat sich gravierend geändert, auch für den "ferngesteuerten Hosenanzug" Angela M. in Berlin. Wir als Verbraucher sind letztlich nur noch Laborratten mit Geldbeutel. Alle Überwachung nur Wirtschaftsspionage ... Das perfekte Bild des Verbrauchers wird also gesucht, das steht dahinter! Auch ein Indiz für die elektronische Überbetonung: Ip-Adressen gibt es so viele pro mm², dass man aufpassen muss, nicht Millionen beim Gehen zu zerstören.

Olga macht klar, dass alle Überwachung in Russland noch stärker ist. Wäre unser Reichstag fest in russischer Hand,  würde er leuchten vor lauter Wanzen. Außerdem beschäftigt man sich viel mit Geostrategie, vor allem die der USA, um es dann selbst auch richtig zu machen. Fitz macht hier keinen Schlenker zu der aktuellen geostrategischen Absurdsituation Syrien, wo wochenlang unkoordiniert zwischen den Großmächten ganz andere Interessen verfolgt wurden als IS-Bekämpfung. Beide Mächte am Strategiepunkt Öl und Mittelmeerzugang. Die einen Richtung Krim, die anderen Richtung Gibraltar. Ärgern soll sich immer der Dritte bei der Geostrategie, laut Olgas Definition, das wäre hier Syrien, die ihren Konflikt nicht verlassen sollen (dürfen). Hat die rebellische Opposition in Syrien das Geld, Waffen, Know-how der Amerikaner zur IS getragen, ist Assad keinen Schritt weiter. Soll so sein? Die Achse beginnt bereits im Irak und und dem Öl und geht durch bis Kasachstan und dem Öl. Und auf dieser Achse gibt es Konflikte, an denen beide basteln. Drogengeschäfte der ganz großen Art noch dazwischen. Wie wahr ... Die US-Politik erscheint als überzeugte Aktion, Demokratie in die Länder zu bomben, wo Öl ist. Ob die gegenwärtige Flüchtlingssituation auch damit zusammenhängt, dass dem Alkohol in Europa - wir haben ja nationale Hauptdrogen und unterschiedliche Fahnen, die uns unterscheiden - stark zugesprochen wird? Lisa Fitz via Olga sagt nichts darüber, dass er stumpf im Verstand macht und so manches verschleiert.

Und Gerda? Als (wie sich später rausstellt) fast schon anarchistisches Mitglied in der CSU weiß sie, dass die Partei alles fest in der Hand hat. Vom frühen Praktikum bei der CSU für die Schüler bis zum Horstifat, das man sich bei den Migranten abgeschaut hat. Sie glaubt erst an wahre Emanzipation und Arabisierung, wenn der Mann hinter der Frau läuft, eine Trachtenburka auf dem Markt ist und wenn alle zum Dauerslogan "Hopfen und Malz, Allah erhalt's" übergehen. Der Pfarrer als Muezin vom Kirchturm sowieso! Im Übrigen ist der Landtag nebst seinen männlichen Vertretern so stur, dass Frecking unterm Fundament wirklich Sinn machen würde.

Und zuletzt Lisa Fitz als Vorleserin eines eigenen Textes, der die wahren Grabenkämpfe zwischen den Geschlechtern und erzkonservative Sturköpfigkeit beleuchtet: "Salz fehlt!" Die Verweigerung, dem Ehemann Salz zu holen, führt zu wahren Abgründen, alle beteiligen sich an dieser sinnlosen Diskussion, auch die Kinder, Frontenbildung und Spannung, in der der echte Sturkopf drauf beharrt: "Die Frau holt das Salz!" Die Wurzel vielerlei Übels, vom Frauenunterdrückung bis Fremdenfeindlickeit. Nur Frauenpower kann den Unsinn abstellen. 

Ein runder Abend, unterbrochen mit harmlosen Liedern, der so vieles bestätigt, manches nicht angesprochen und ganz Krasses weggelassen hat. Großer Beifall der Fans im komplett besetzten Capitol für eine immer noch streitbare Kabarettistin, die nicht an Rente denkt.

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Wie war's bei PAOLO FRESU und DANIELE DI BONAVENTURA in Mannheim?

(c) Stefan Vieregg

(c) Stefan Vieregg

Am Dienstagabend, dem 06.10.2015, traten Paolo Fresu und Daniele di Bonaventura im Rahmen von Enjoy Jazz 2015 in der Alten Feuerwache in Mannheim auf. Ganz sich ihren eigenen Ressourcen überlassend erforschten sie eine breite Palette von musikalischen Traditionen zwischen Argentinien, Italien und Deutschland. Selbst ein Thema aus Puccinis La Bohème, liturgische Musik, Stücke des legendären chilenischen Barden Victor Jara and des uruguayischen Liedermachers Jaime Roos, Musik des neapolitanischen Komponisten Ernesto de Curtis, “O que sera” des Brasilianers Chico Buarque, sardische Volksmusik und vieles mehr werden zitiert und angespielt.

Daniele Di Bonaventura hat viel Zeit darauf verwandt, Jazz und lateinamerikanische Traditionen zusammenzubringen, und Paolo Fresu bringt seine europäisch-sardisch-italienischen Traditionen mit und formierte sie zu einer exponierten Stellung innerhalb der lyrischen Stimmen des zeitgenössischen Improvisierens.

Mit seiner Trompete und seinem Flügelhorn spielt Fresu Zeitgenössisches, zitiert Miles Davis, kommt mit Pastoralem und Klassischem. Sein nachdenkliches Flügelhorn, die romantische oder lebendige Trompete verbreitet eine Magie und Anziehungskraft, die ihresgleichen sucht. Und er bewegt sich wie ein Taucher im Mittelmeer ohne Hilfsmittel mindestens zwei Minuten unter Wasser ... mit einem nicht enden wollenden Ton entlockt er seiner Lunge Reserven enormen Ausmaßes. Typisch auch seine angestrengte Embryohaltung, worin er wirkt, wie in wenigen Sekunden nach vorne oder hinten abrollend. Mit Sordine und elektronischem Hallverstärker schafft er mit dem grandiosen Bandoneonspiel von Daniele di Bonaventura eine raumfüllende Akustik, die aus Dialogelementen von Instrumenten und Hall besteht, so wie unter anderen Pierre Boulez ganze Stücke komponiert hat.

Der geniale Bandoneonspieler Daniele di Bonaventura eröffnet uns ungewohnte Weiten des Erlebens, vom argentinischen Tangocafé und dieser unvergleichlichen melancholisch-lebendigen Seelenstimmung, bis zum europäischen Narrativ der Südeuropäer. Saluzzi, Volksfest, Feierlaune der Italiener - alles ist in jedem Atemzug seines Spiels zu spüren und dennoch wischt alles nur vorüber wie eine kurze Impression, um einer anderen Platz zu machen.

Die Beziehung zwischen den Musikern und Instrumenten wechselt zwischen den Attributen Nähe und Fern, Laut und Leise, Dominanz und Begleitung, Melancholie und Lebensfreude, Tänze und Meditation, Geselligkeit und Einsamkeit.
(c) Stefan Vieregg
(c) Stefan Vieregg

Ein großartiger Abend mit zwei sensiblen und großartigen Musikern vor einem vollem Saal. Die beiden letzten beeindruckenden Alben waren MISTICI MEDITERRANEO und IN MAGGIORE.





Montag, 14. September 2015

Mannheim: Das Nationaltheater meldet sich aus den Theaterferien zurück und startet in seine 237. Spielzeit


Nach einer sechswöchigen Sommerpause beginnt am heutigen 14. September am Nationaltheater endlich wieder der Spielbetrieb! Die Vorbereitungen laufen ab heute wieder auf Hochtouren, bevor am Mittwoch, 16. September Türe und Tore für das Publikum der Theater Sneak geöffnet werden. Das Schauspiel startet gleich am Donnerstag, 17. September um 19.30 Uhr mit Lutz Hübners Phantom (ein spiel) mit der ersten Premiere der neuen Spielzeit. Am 20. September steht das neue Ensemblemitglied Carmen Witt bei der Wiederaufnahme von Homo faber auf der Bühne des Schauspielhauses.

Am Freitag, 18. September steht in der Oper die Wiederaufnahme des Erfolgsmusicals Blues Brothers – Unterwegs im Auftrag des Herrn auf dem Spielplan, gefolgt von der Wiederaufnahme Turandot  unter der musikalischen Leitung von GMD Dan Ettinger am 19. September.

Am Sonntag, 20. September sind Mitglieder des Opernensembles beim Eröffnungskonzert Der Ring an einem Abend von Loriot unter der musikalischen Leitung von Alois Seidlmeier zu hören.

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150


Samstag, 20. Juni 2015

Wie war's bei der WALLENSTEIN-Trilogie in Mannheim?

Thekla Wallenstein und Max Piccolomini, Buttler im Ledergehrock, Wallenstein vorne rechts
(c)  Matthias Horn

Friedrich Schillers "Wallenstein" wurde 1798/99 in Weimar uraufgeführt, was dem Theater Erfurt in Koproduktion mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar 2015 genug Anlass war, eine mehrstündige Inszenierung (durch Hasko Weber) zu wagen, die Schiller aktualisieren, ihn in die Jetztzeit holen soll. Eine Aufführung davon war bei den 18. Schillertagen in Mannheim zu sehen, die wieder frech, bunt und spritzig Konservatives und Hyperprogressives mischen. Unkonventionelle Inszenierungen setzen natürlich immer mehr in Bewegung als die anderen.

So ist die Wallenstein-Trilogie aus Weimar/Erfurt im Gefolge großer Versuche, z.B. in Mannheim (Rimini-Protokoll) und Berlin (Peter Stein), trotz modernisiertem und aussagekräftigem Bühnenbild von Thilo Reuter, trotz Attacken auf das Abwartende im Zuschauer aufgrund des spröden Textes und Inhalts mittels kriegerischer, aggressiver und überlauter Hallowach-Musikpassagen (Sven Helbig), trotz interessanter Einfälle in der Inszenierung und schauspielerischer Leistungen auch zähe Kost.

Das Stück ist zu lang, obwohl es Umbaupausen gibt, die Spannung kommt nur bedingt zum Tragen, die Dramatik mancher Szenen geht unter in Zitaten von Botho Strauß' unverbindlicher Gesprächs- und Handlungstechnik. Es kommt einfach kein Wind auf, obwohl der Anfang noch Hoffnung zulässt. Fantastisch mit einem großen Kreuz als Zeichen für den historischen Hintergrund, den 30-jährigen Krieg, die große Abschlachterei ohne Sinn und Ziel, auch Start- und Sprungrampe ins Kriegsgetümmel ist. Soldaten rennen bei Einsetzen der lauten Musik mit Trommeln und Schießgeräuschen, die zum Kämpfen rufen, die Rampe hinauf und springen ins Getümmel, in den Tod (?), während das Kreuz leuchtet wie die Neonreklame einer Diskothek. Der Zeitvertreib, das Amüsement werden hier angesprochen, wobei es die andere Seite des Vergnügens darstellt, die hochperverse, mordende, raubende, vergewaltigende und dreckige Seite. Eine Straßendirne ist ein Mann mit blonder Perücke und wird brutal misshandelt. Die Kirchen mit zwei gebrechlichen Bischöfen karikiert, um deren Lehre willen ja das Verbrechen stattfindet. Ein Konfessionskrieg der übelsten Sorte zwischen Katholiken und Protestanten.

Der Krieg ist zum Zeitpunkt des fiktiven Geschehens im Winter 1633/34 nach 16 Jahren etwa bei der Halbzeit angelangt, und die tatsächlichen politischen Tendenzen waren Abfallen der Franzosen und Verbünden mit den protestantischen Schweden gegen das katholische Österreich. Wallenstein (überzeugend gespielt von Dominique Horwitz) wollte das Schlachten abstellen und Böhmen den Frieden bringen, war aber politisch viel zu früh mit seinen Bestrebungen. Der Kaiser misskreditierte alle Versuche, die Schweden zu unterstützen, mit ihnen Friede zu schließen, mit ihnen zu paktieren. Das war auch Wallensteins historisches Schicksal.
Wallenstein und seine Mörder         (c)  Matthias Horn

Realiter wurde er durch ein Geheimgericht verurteilt, abgesetzt und sollte von seinen Generälen Aldringen, Gallas und Piccolomini (nur der erscheint im Stück) tot oder lebendig ausgeliefert werden. Da Wallenstein seine Offiziere noch einmal auf sich vereidigen konnte, die Heere aber wegen des Verrats unruhig wurden, kam es unter dem Kommando des Schotten Walter Bu(t)tler (mit einem t mehr Sebastian Kowski) und des Franzosen Walter Deveroux (Jonas Schlagowsky) doch zur Ermordung Wallensteins mit einer Lanze (25. Februar 1634). Im Stück hängt als Ankündigung des Mordes gegen Ende ein von einer Lanze durchbohrtes Pferd kopfüber von der Decke. Ein Pferd war zu dieser Zeit sehr viel wert, es entscheidete über Leben und Tod. Es ist auch ein Zeichen für den Herzog, den obersten Befehlshaber, der ja Wallenstein zweimal in seinen Kriegsjahren war, der nun kopfüber (tot) handlungsunfähig ist.

Die Soldaten laufen allesamt mit Hinweisen auf österreichisch-deutsche militärische Vergangenheit herum, die Nazizeit immer angedeutet mit Uniformen, Schriftzügen auf den T-Shirts, wobei auch der schwedische Oberst, mit dem Wallenstein verhandelt, in eine SS-Gala-Uniform gesteckt wurde (ohne Abzeichen natürlich). Die Machtbesessenheit und Blindheit aller Seiten ist klar erkennbar, der Wille zur Macht allüberall. Auch die Verdorbenheit der hohen Offiziere im Dienste ihres Kreuzes deutlich herausgestellt: Alkohol und Drogen sind ihr Zusatzplaisir, enthemmen sie, erleichtern alles. Von Religion keine Spur.

Wallensteins Tochter (bei Schiller:) Thekla sieht ihren Vater nach vielen Jahren wieder und erkennt, dass er kaum nahbar ist, recht unpersönlich ihr begegnet. Dennoch ist sie froh, ihn zu sehen, bei ihm zu leben. Sie verliebt sich in Max Piccolomini, den Sohn des späteren Generalleutnants Octavio Piccolomini, der vom Kaiser autorisiert, Wallensteins Armee und Generäle auf seine Seite zieht, aber jämmerlich im Kampf gegen die von Wallenstein gerufenen 15 000 Schweden untergeht. Max als Anführer der Pappenheimer kommt dabei zu Tode, Thekla folgt ihm durch Selbstmord. Markanter Inszenierungseinfall: Sie läuft ins Jenseits, den Ort, wo Max im Lichtkegel steht, und springt in seine Arme. In Wirklichkeit wurde Wallensteins Tochter Maria schwer geächtet und kam erst viel später zu Gnadenehren. Wallensteins Frau eine kritisierende, aber gehorsame Person (Anna Windmüller). Die Gräfin Terzky (Johann Geißler) als Unterstützerin der Friedenspläne - sie überredet ihn dazu, so auch Illo (Krunoslv Sebrek) und Terzky (Sebastian Nakajew). Die Frauen modern in hautengen Cocktailkleidern, attraktiv als Bewegerinnen im Hintergrund.

Enorm und exponiert der doppelte Loyalitätskonflikt des Max Piccolomini, der Kaiser und seinem Wallenstein treu bleiben will, auch Buttler hadert mit sich ob der geforderten Untreue, er bricht in Tränen aus wegen des Konflikts und wegen der Vorfreude kaiserlich ernannter Herr über ein Regiment, das ihm der Kaiser in Aussicht stellt, zu werden. Sie kehren alle zur kaiserlichen Treue zurück, weil der Rückhalt bröckelt, die Existenz auf dem Spiel steht.

Eine große geschichtliche Tragödie, größer jedoch die Borniertheit, Skrupellosigkeit und Machtbesessenheit der beteiligten Parteien, die einen europaweiten Krieg aus ihren Konfessionsansichten und politischen Wünschen machten. Das Letztere war zu schwach im Ausdruck, aber das Stück an sich setzt hier auch Grenzen.

Dienstag, 2. Juni 2015

Die nächsten 14 Tage im CAPITOL, Mannheim (bis 14.06.2015)

Ab Mittwoch zeigt sich der Veranstaltungskalender wieder in seiner vollen Pracht und somit ist der Juni mit spannenden Gastspielen voll gepackt. Den Auftakt der Reihe macht der italienische Songwriter Pippo Pollina. Einige Tage später geben sich die Lampertheimer Sängerin Barbara Boll und Céline Bouvier das Mikrofon in die Hand und lassen das Schlagerherz höher schlagen. Für pastellfarbene Träume sorgt das Capitol-Ensemble bei der 80er Jahre Show „Sweet Dreams of the 80’s“ und Roland Junghans macht mit seinen genialen Coversongs die Bühne unsicher. Das CAPITOL freut sich auf die nächsten zwei Wochen!

Mittwoch, 03.06. Pippo Pollina Konzert

Freitag, 05.06. Künstler für Dr. Peter Kurz Kulturpolitik, Beginn 19.30 Uhr

Sonntag, 07.06. Koschfrönig Kindertheater im Casablanca, Beginn 11.00 Uhr

Sonntag, 07.06. Die Schlagerdiven Party, Beginn 18.00 Uhr

Montag, 08.06. Sascha im Quadrat Konzert

Dienstag, 09.06. RebellComedy Comedy

Donnerstag, 11.06. Sweet Dreams of the 80’s The 80s in Concert

Samstag, 13.06. Der Blasse Bertram Konzert

Sonntag, 14.06. Rotkäppchen und der böse Wolf Kindertheater im Casablanca, Beginn 11.00 Uhr

Samstag, 16. Mai 2015

Mannheimer Nationaltheater: Neuer Spielplan für 2015/2016 vorgestellt

Foto, v.l.: Kevin O´Day (Intendant Ballett), Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr
(Intendant Oper),  
Dr. Ralf Klöter (Geschäftsführender Intendant), 
Andrea Gronemeyer (Intendantin Schnawwl),  Burkhard C. Kosminski (Intendant Schauspiel)
© Christian Kleiner

Die neue Spielzeit 2015/2016 des Nationaltheater Mannheim


Das Intendantenteam Andrea Gronemeyer, Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr, Dr. Ralf Klöter, Kevin O´Day sowie Burkhard C. Kosminski und sein Stellvertreter Ingoh Brux präsentierten heute bei einer Pressekonferenz den vielfältigen Spielplan für 2015/2016. Mit 34 Premieren in Oper, Schauspiel, Ballett, Junges Nationaltheater und Mannheimer Bürgerbühne, davon 15 Uraufführungen, sowie insgesamt rund 65 Wiederaufnahmen startet das Nationaltheater im September in seine 237. Spielzeit.


Mit Hans Werner Henzes Die Bassariden eröffnet die Oper des Nationaltheaters die neue Spielzeit. Die 1966 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführte Oper zählt zu den bedeutendsten und monumentalsten Musiktheaterwerken des 20. Jahrhunderts mit gigantischer Orchesterbesetzung und höchsten Anforderungen an Solisten und Chor. Frank Hilbrich, der in Mannheim The Turn of the Screw in Szene setzte, wird Henzes Stück auf die Bühne bringen.
Auch Cordula Däuper kehrt ans Nationaltheater Mannheim zurück. Nach Prokofjews Die Liebe zu drei Orangen und Cole Porter – Ein Songbook inszeniert sie in Mannheim Gioachino Rossinis Tancredi.
Im November bringt das Nationaltheater eine Operettengala mit dem Titel Die ganze Welt ist himmelblau auf die Bühne, die von dem Schauspieler, Kabarettisten und Regisseur Michael Quast konzipiert und moderiert wird.
Mit einer Koproduktion des Nationaltheaters und dem Kunsthuis Opera Vlaanderen (Belgien) steht Fromental Halevys La Juiveauf dem Programm. Das Stück feierte im April 2015 Premiere in Gent/Antwerpen und kommt im Januar 2016 nach Mannheim.
Der Spieler von Sergei Prokofjew rundet nach Der Idiot und Böse Geister die Dostojewski-Trilogie in der Oper ab. Tilman Knabe inszeniert das Stück, das die ambivalente Mischung aus Faszination und Bedrohung zeigt, die für den Menschen vom Spiel ausgeht.
Mit der Uraufführung Der Golem von Bernhard Lang setzt die Oper ihren Fokus auf das zeitgenössische Musiktheater fort. Bernhard Langs Montezuma – Fallender Adler wurde bereits 2010 in Mannheim uraufgeführt. In Anlehnung an den phantastischen Roman von Gustav Meyrink schuf Peter Missotten kein schriftliches Libretto, sondern einen experimentellen Film. Er dient als Basis dieser Neukomposition, so dass die Form der entstehenden Oper von optischen Wirkungsmechanismen geprägt ist. Bernhard Lang nutzt die neuen, im herkömmlichen Musiktheater ungenutzten Formen, um mit unterschiedlichen instrumentalen sowie vokalen Effekten zu arbeiten und verschiedene Genres in das Werk einfließen zu lassen. Der Golem  wird am 16. April 2016 in der Inszenierung und Bühnenausstattung von Peter Missotten uraufgeführt.
Vom 16.-24. Juli 2016 findet der Mannheimer Mozartsommer statt, der sich wieder auf vielfältige Weise um die Musik Mozarts und ihre ungebrochene Aktualität dreht. Opernhöhepunkte werden zwei Mozart-Opern sein: Die Neuproduktion von MozartsIdomeneo, ein Dramma per musica, das Mozart in München mit dem seit 1778 dort wirkenden Mannheimer Orchester einstudierte, sowie die Wiederaufnahme von Lucio Silla, die im Schwetzinger Rokokotheater ihren festlichen Rahmen findet.
Die Festlichen Opernabende versprechen in der Spielzeit 2015/2016 wieder glanzvolle musikalische Höhepunkte zu werden. Das Nationaltheater holt Sänger ins Opernhaus, die derzeit an den größten Bühnen der Welt engagiert sind, so u.a. Klaus Florian Vogt, Maria Guleghina, José Cura, Marina Rebeka, Wookyung Kim, Petra Maria Schnitzer, Michael Volle, Angela Brower, Lawrence Brownlee u.a.

Das klassische Repertoire mit Stücken u.a. von Shakespeare, Büchner, Brecht und das zeitgenössische Autorentheater mit Stücken von renommierten Autoren wie Roland Schimmelpfennig, Lutz Hübner oder Ewald Palmetshofer bilden den Spielplan des Schauspiels am Nationaltheater Mannheim. Insgesamt wird das Schauspiel fünf Uraufführungen sowie eine Deutschsprachige Erstaufführung und eine Deutsche Erstaufführung auf die Bühne bringen.
Gleich zu Beginn der Spielzeit inszeniert Tim Egloff, ehemaliges Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim, Lutz Hübners Phantom (Ein Spiel) (UA). Lutz Hübner ist einer der meistgespielten Gegenwartsdramatiker, seine Stück werden auf der ganzen Welt gezeigt und wurden mehrfach ausgezeichnet, darunter mit Einladungen zum Berliner Theatertreffen und den Mülheimer Theatertagen. Noch im September folgt die Deutsche Erstaufführung von die unverheiratete (DE), Ewald Palmetshofers fünftem Stück am Nationaltheater.
Nach Das schwarze Wasser wird Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski die Deutschsprachige Erstaufführung von Roland Schimmelpfennigs An und Aus (DSE) inszenieren.
Der amerikanische Theater- und Drehbuchautor Noah Haidle hat mit Götterspeise (UA) eine abgründige und anrührende Komödie geschrieben, die die menschliche Existenz als bitteren Witz vorführt und die im Januar im Studio uraufgeführt wird.
Anne Lepper ist in der laufenden Spielzeit Hausautorin am Nationaltheater und hat ein neues Stück geschrieben, das im Mai 2016 Premiere feiern wird. Inszeniert wird Drei Sonnen (UA) von Hausregisseur Dominic Friedel.

Die Reihe des zeitgenössischen Theaters wird ergänzt durch einen Autor und ein Künstlerkollektiv, die dem Mannheimer Publikum ebenfalls bereits vertraut sind. Akin E. Sipal, dessen Stück Santa Monica in der laufenden Spielzeit gezeigt wurde, schreibt für Mannheim ein Auftragswerk mit dem Titel Kalami Beach (UA). Und das Künstlerkollektiv Rimini Protokoll, das bereits mitWallenstein bei den Schillertagen 2005 und 2007 und beim 2. Bürgerbühnenfestival im März 2015 mit Qualitätskontrolle zu Gast war, begibt sich in universitären Giftschränken, auf heimischen Dachböden und ausländischen Flohmärkten auf Spurensuche nach Hitlers Mein Kampf . Mit dem Stück Adolf Hitler: Mein Kampf 1&2, einer Koproduktion des NTM mit dem Nationaltheater Weimar, den Münchner Kammerspielen, dem steirischen herbst festival Graz und dem HAU Hebbel am Ufer geht Rimini Protokoll der Frage nach, was aus 12 Millionen Bücherexemplaren nach 1945 geworden ist.

In Zusammenarbeit mit der Mannheimer Bürgerbühne entstehen in der Spielzeit zwei Stücke im Schauspiel: Aischylos Tragödie Die Schutzflehenden wird in der Inszenierung von Volker Lösch mit der gegenwärtigen Situation von Schutzflehenden in unserer Gesellschaft in Zusammenhang gebracht. Und Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski wird Arthur Millers Ein Blick von der Brücke inszenieren.

Mit Georg Büchners Leonce und Lena holt das Schauspiel Sebastian Schug als Regisseur zurück nach Mannheim (Viel Lärm um nichts, Die Glasmenagerie). Elmar Goerden, dem Publikum bekannt als Regisseur von Emilia Galotti und  Die Wildente, kehrt mit Hamlet, Prinz von Dänemark von William Shakespeare nach Mannheim zurück. Und auch Georg Schmiedleitner, der in Mannheim zuletzt bei Homo faber und Woyzeck Regie führte, inszeniert im März 2016 Bertolt Brechts Die heilige Johanna der Schlachthöfe. Im Juni gibt die Regisseurin und Nestroy-Theaterpreisträgerin Susanne Lietzow mit Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben ihr Regiedebüt am Nationaltheater Mannheim.

Der neue Hausautor in der Spielzeit 2015/2016 ist Thomas Köck. Thomas Köck absolvierte  an der Freien Universität Berlin ein Masterstudium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft, in Wien studierte er Philosophie. Seit 2012 ist er an der Universität der Künste in Berlin (Studium des Szenischen Schreibens) mit Aufenthalt am Deutschen Literaturinstitut Leipzig (Studium Literarisches Schreiben). Köck wurde bereits zum Kaltstart Theaterfestival eingeladen, war Teilnehmer des 18. Literaturkurses der Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt und mit einem Filmprojekt über Beirut zu Berlinale Talents eingeladen. Im Februar 2015 erhielt er für sein Stück Isabelle Huppert (geopfert wird immer) den Stückepreis des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises. Mit paradies fluten (verirrte sinfonie)  war Köck zu Gast beim Heidelberger Stückemarkt. 2015 wurde Thomas Köck Thomas-Bernhard-Stipendiat am Landestheater Linz. Am 20. Mai wird sein Stück jenseits von fukuyamaim Studio des Nationaltheaters gezeigt.

Mit Ende der Spielzeit 2015/2016 verabschieden sich Kevin O´Day und sein Ensemble vom Nationaltheater Mannheim. Mit Farewell!, einem mehrteiligen Abend bestehend aus dem 3. Akt aus Dominique Dumais` Tracing Isadora, dem Pas de deux We will..., ausgewählten Szenen aus Chansons und dem zweiten Akt von I´m with the band zeigen Kevin O´Day und seine Stellvertreterin Dominique Dumais viele wichtige Aspekte ihres Schaffens während der vergangenen 13 Jahre am NTM.

Aber auch drei neue Produktionen bringt das Ballett in der kommenden Spielzeit auf die Bühne. Im November eröffnet es mit Livemusik, Gesang und Tanz mit dem Stück Alpha –Omega (UA). Die mit R.A.W. und PURE begonnene Trilogie beendet Dominique Dumais im April 2016 mit dem Stück NAKED (UA). Als letzte Premiere der Spielzeit folgt traditionell im Sommer die Choreografische Werkstatt (UA), bei der Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles eigene Stücke präsentieren.

Ab der kommenden Spielzeit führt das Nationaltheater keine neue Sparte ein, sondern verbindet, was schon lange zusammen gehört. Junge Oper, Schnawwl und Junger Tanz werden in Zukunft als vierte Sparte des Nationaltheaters unter dem Begriff Junges Nationaltheater geführt.
Mit Mannheimification (UA) werden Ensemblemitglieder des Schnawwl und freie Tänzer den Tanz für das junge Publikum ausbauen. Die Sprache des Körpers im Raum steht im Zentrum der Performance, die auf den Erfahrungen mit dem Festival für jungen Tanz StepX und mit der Inszenierung Tanz Trommel (UA) aufbaut. Der Schnawwl startet mit einer Uraufführung von Ingeborg von Zadows Haus blaues Wunder, das davon erzählt, wie auf engstem Raum aus Rivalen Freunde werden können. Unter dem Projekttitel Mehrsprache (Projekttitel) schreibt Jagoda Marinić ein Stück für den Schnawwl, das aufgrund des großen Umfanges der Arbeit mit sechs mehrsprachigen Kindergruppen in Mannheim von der laufenden Spielzeit auf die kommende Spielzeit verschoben wurde und nun im Januar 2016 zur Uraufführung kommt. Mit dem Regisseur Jan Friedrich wird das Schnawwl-Ensemble eine Interpretation von Goethes Faust – Der Tragödie erster Teil vorstellen, die das junge Publikum fest im Blick hat. Und zwei Spielerinnen und eine Puppe werden in einem neuen Kleinkinderstück (UA) in der Inszenierung von Cédric Pintarelli die jüngsten Zuschauer zu einer Begegnung mit dem Theater einladen.
Die Junge Oper zeigt mit Die Königin der Farben eine Uraufführung nach dem Bilderbuch von Jutta Bauer, die 2009 für ihr Gesamtkunstwerk bereits mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde. Mit Amor (Arbeitstitel) (UA) entsteht eine Fassung von Georg Friedrich Händels Orlando, in der barocke Arien sich mit Jazzelementen und neuen Kompositionen verbinden. Im Rahmen der Jungen Bürgerbühne Mannheim entsteht ebenfalls in der Jungen Oper mit Haendel on Fire eine musiktheatrale Performance zur Produktion Amor, in der Jugendliche in verschiedenen Modulen ihre eigene Version des Stoffes erarbeiten.

Die erste Inszenierung der Mannheimer Bürgerbühne in 2015/2016, High Voltage (UA), ist ein Projekt über Energie, Ressourcen und Blackouts und wird im Oktober 2015 im Studio Premiere feiern. Und nach dem erfolgreichen Auftakt des Mannheimer Geräuschorchesters #1 folgt nun eine neue experimentierfreudige zweite Auflage mit Geräuschorchester #2. Auch in der neuen Spielzeit wird es wieder verschiedene Clubs und monatliche Einzelworkshops aller Sparten bei der Mannheimer Bürgerbühne geben.

Der Vorverkauf für die Vorstellungen im September und Oktober sowie für alle Musicalvorstellungen, Festlichen Opernabende undParsifal  (Karfreitag und Christi Himmelfahrt) startet am 3. Juli.

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150


Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim, wird gefördert durch die Stadt Mannheim und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.