Franz Schreker, 1911 |
Der ferne Klang
von Franz Schreker
Premiere am 10. Juli, 19.30 Uhr, Opernhaus Mannheim
Einführungsmatinee am 28. Juni, 11.00 Uhr, Theatercafe
Die Sphären der schönen Kunst und der realen Welt prallen aufeinander – und stoßen sich ab. Der Komponist Fritz hat einen sirenenhaften Klang im Ohr, dem er durch die Welt reisend folgt. Zurück lässt er seine Geliebte Grete. Sie soll von ihrem Vater mit einem Gaststättenwirt verheiratet werden. Das Mädchen entflieht dem Elternhaus und folgt Fritz. Zehn Jahre später findet sie sich in einem Freudenhaus wieder, wo sie einen Wettbewerb anregt: Der Mann, der sie am effektivsten von ihrer Liebessehnsucht ablenkt, soll sie als Preis erhalten. Da kommt Fritz und für Grete ist klar, wer der Sieger dieses Wettstreits ist. Doch als dem Künstler bewusst wird, an was für einem Ort er sich befindet, stößt er seine ehemalige Liebe entsetzt von sich. Einige Jahre später treffen sie sich noch einmal. Grete ist als Straßendirne gesellschaftlich geächtet, Fritz als Opernkomponist durchgefallen. Schwer erkrankt ahnt er, dass er sein Glück selbst verspielt hat und sehnt sich nach Grete. In ihren Armen hört er letztmalig den fernen Klang – so stark wie nie zuvor.
Für Franz Schreker steht die Musik im Zentrum seiner Oper, in dem von ihm selbst verfassten Libretto ist sie handlungstreibendes Element und szenisches Stilmittel. Durch die Verbindung verschiedener Kompositionstechniken entsteht ein oszillierendes Miteinander verschiedener Klangwelten. An akustische Realitäten angelehnte Momente, wie Wirtshauslärm oder milieuspezifische Tanzmusik gehören dabei genauso zur musiktheatralen Dramaturgie wie der aus anderen Sphären stammende »ferne Klang«.
Musikalische Leitung Dan Ettinger / Alois Seidlmeier- Inszenierung Tatjana Gürbaca - Bühne Marc Weeger - Kostüme Silke Willrett - Licht Christian Wurmbach - Dramaturgie Merle Fahrholz - Chor Anton Tremmel
mit Tamara Banješević / Vera-Lotte Böcker, Ludovica Bello / Dorottya Láng, Evelyn Krahe, Edna Prochnik / Marie-Belle Sandis, Cornelia Ptassek, Petra Welteroth, Raymond Ayers, Michael Baba / Martin Muehle, Sung Ha / John In Eichen, Andreas Hermann / Juhan Tralla, David Lee / Ziad Nehme, Sebastian Pilgrim, Bartosz Urbanowicz
Die nächsten Vorstellungen: 12. Juli (B-Premiere), 15. und 28. Juli