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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dienstag, 18. September 2012

Eigenverleger bei viereggtext: GANESHA WIRFT DAS HANDTUCH UND SCHLÜRFT SEKT AUF SYLT von Rosl Reddy

Rosl Reddy
 

Ganesha wirft das Handtuch und schlürft Sekt auf Sylt
 

1. Auflage 2012, 12,00 EUR
289 Seiten, Taschenbuch, ca. 135 mm x 200 mm, 359 g
Pro BUSINESS Verlag
ISBN: 978-3-86386-212-1




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Ein junges Mädchen verliebt sich in ihrer Heimatstadt Hamburg in einen Inder. Eine unbewusste, unerklärliche Kraft drängt sie nach Indien: Ist es die Suche nach ihrer Spiritualität oder opfert sie sich für die große Liebe? Eine starke Frau, die im Rausch der Gefühle zwischen zwei extrem unterschiedlichen Kulturen zu zerbrechen droht. Ein Nahtod-Erlebnis lässt sie alle Stationen ihres Lebens reflektieren und sich entscheiden.

Die Autorin:
1943 in Bayern geboren, in Hamburg aufgewachsen, fühlt sich die Autorin bis heute dem Buddhismus sehr nahe. Die Ehe mit einem Inder führt sie nach Indien, wo ihre Tochter geboren wird. Es folgen fünf Jahre in Holland und als die Ehe geschieden wird, kehrt sie nach Deutschland zurück. Heute lebt die Autorin in Berlin. Glücklich darüber, dass ihre Familie ebenfalls nach Berlin gezogen ist, genießt sie das vielfältige kulturelle Leben und die wunderschöne Landschaft in und um Berlin.


LESEPROBE:

"Endlich war es soweit. Wir fuhren in Serpentinen einen großen Berg hinauf, vorbei an den Pilgern, die zu Fuß zu dem Tempelgelände gingen. Kurz bevor wir den Tempel erreichten, hörte man Musik, so wie bei uns auf Jahrmärkten. Viele Menschen mit geschorenen Köpfen, Mönche und Gurus bewegten sich auf den Wegen. Die Eltern hatten einen Bungalow für uns gemietet. Für mich war es ein Widerspruch, ich verband Pilgern mit Einfachheit und in sich gekehrt sein, auf der Suche nach Zwiesprache mit einem Gott. Dieses Tempelgeschehnis in Luxus zu erleben ging mir gegen den Strich. Die Pilger, die zu Fuß den Berg hinaufgingen, vermittelten mir zumindest mehr Spiritualität als meine Familie. Ich wäre lieber wie sie zu Fuß den Berg hinaufgegangen, um mich geistig vorzubereiten und meine Gedanken zu sammeln. Meine Schwiegermutter ging zielstrebig in einen der Tempel und warf eine große Menge Geld in eine Art Käfig. Eine Menge Geld hieß in diesem Fall ca. eintausend US Dollar. In dem käfigähnlichen Raum saßen Menschen, die die Münzen mithilfe von großen Sieben, welche verschieden große Löcher hatten, sortierten. Dieser klirrende Lärm war weit über das Gelände zu hören. Das Sortieren des Papiergeldes war geräuschlos. Am Wegrand gab es Läden, die verschiedenste Haarteile zum Kauf anboten. Gerade dem Gott geopfert, wurde das Haar hier gleich wieder verkauft.

Am nächsten Morgen kam ein Mönch aus dem Tempel zu uns, ein alter Mann, gebeugt, mit einer Art Sichel in der Hand. Er würde Dich kahl scheren. Ich saß im Schneidersitz vorm Bungalow und hielt dich fest, während der Mönch sich vor mich hockte und mit dem riesigen Messer durch Deine schwarzen Locken fuhr.

[...] an diesem Abend kam ich zu spät, der Vortrag hatte bereits begonnen. Ich drückte mich unauffällig in die hintere Reihe. Ich war abgespannt und gehetzt, als mich die Worte des indischen Vortragsredners, der eine mystische Ausstrahlung auf mich hatte, trafen: "Veden und Upanischaden" (Das Wort "Veda" bedeutet "Wissen". Gemeint ist ein göttliches oder spirituelles Wissen, das zunächst mündlich weitergegeben wurde und erst später in schriftlicher Form festgehalten wurde. Das Wort "Upanischaden" bedeutet "das Sichniedersetzen". Gemeint ist, sich zu Füßen eines Lehrers [Gurus] setzen. Sie sind eine Sammlung philosophischer Schriften des Hinduismus und Bestandteil der Veden).

Ein Stromschlag von 1000 Volt schoss durch meinen Körper, der bewusstlos vom Stuhl glitt. Man trug mich aus dem Saal, um den Vortrag nicht zu stören. Als ich wieder zu mir kam, sah ich in die tiefschwarzen Augen des Inders. Es war wie angekommen, Heimat. Ich hatte mich wiedergefunden. Alles schien mir vertraut.

Es begann eine ganz normale Liebesgeschichte.


"[...] Seitdem ich Deutschland verlassen habe, hatte ich keinerlei Vorsorge-Untersuchung. Wie soll die Geburt geschehen und wo? Ich habe Schmerzen, die ich als Vorwehen analysiere. Meine Eingeweide ziehen sich zusammen, Krämpfe, Angst. Ich lese in den Mythen und beobachte meinen Körper, versuche, nicht zu denken, nicht zu grübeln. Keine eigene Bleibe, weder hier noch in Deutschland, kein Einkommen, ich schiebe alles weg, bin glücklich, ich werde leben schenken, dem Wesen, das so lange dafür gekämpft hat, und ich lasse nicht zu, dass Dir böse Gedanken vermittelt werden. Die Situation spitzt sich zu [...]"


Hinweis der Autorin:

LESETERMIN:
Am 4. Oktober 2012, 19.30 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) im Cafe "K", Sensburger Allee 26, 14055 Berlin Westend. Der Eintritt ist frei, Reservierung direkt an das Cafe erbeten unter info@cafe-k.com.

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