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Dienstag, 14. November 2023

Kusel: Die PoetryKUS-Schärpe 13.11.2023 geht an Judith!




Das Schöne an einem Poetry Slam ist die Steigerung. Was zuerst harmlos, fragwürdig oder doch interessant, hintergründig anfängt, darf auf der Bühne wachsen, kann sich mit fortschreitender Vielfalt und Ausbreitung von intellektuellem Anspruch zu einem wirklichen Genuss und Sturm von Virtuosität, Wort- und Weltenvielfalt entwickeln. 

In Kusels vielseitigem Hotspot für alternative Strömungen in Musik, Bühne, Kabarett und jetzt auch Poetry Slam, dem ehemaligen Kino, Kinett genannt, fand am 13.11.2023 ein Wettbewerb statt zur begehrten PoetryKUS(sprich: Poetrikus)-Schärpe nebst Schoko-Wundereiern in drei verschiedenen Größen für die drei Finalisten. Fünf willkürlich festgelegte Jurymitglieder gaben die Stimmung im Umfeld und ihre eigene mit ihrer Wertung wieder. Die Veranstaltung moderierte Felix Schunke (@schunke_iii bei Instagram), der in seiner Biografie u.a. auf 24 Semester Organisation von Uni-Poetry-Slam in Mainz zurückschauen kann.

Benjamin hatte den schwersten Part, die Zuschauer, die nicht unbedingt sofort in der Lage waren, schwierige Texte zu konsumieren, auf Vordermann zu bringen und zum konzentrierten Zuhören zu motivieren. Die große Problematik in seinem Katzenhaushalt ist die Ruhe nicht zu verlieren und immer wieder gemeinsam nach ausgiebigem Chaos und Brainstorming die Ordnung zu begrüßen, Friede im Katzenkorb.
Phriedrich aus Mannheim hat es bereits krachen lassen. Mit vielfältigen Animationen setzte er mit uns an zu einem wilden Sortier-Ritt durch "Macht Sinn - Macht keinen Sinn" und einer Bricolage von Silben, hier "mit-", die oft zu unerwarteten Ergebnissen führte. Sein immanenter Zorn in der Rede lässt sich ganz schön hochfahren, hier schläft keiner ein. Er moderiert übrigens das monatliche KOMMon!-Poetry Slam in Kaiserslautern (am 16.11.2023 das letzte Mal in diesem Jahr), in der Kammgarn.
Fatih aus Koblenz dann auf der Suche nach der verlorenen Familie. Das wichtigste Glied im klerikalen islamischen Staat - die Gemeinschaft oft riesengroß, sprich wahnsinnig viele Mitglieder - zelebriert und die Fahnen hoch, die ordentlichen, fleißigen Migranten, die sich nichts vorzuwerfen haben, weil alles stimmt, zwangs- und oft überangepasst. Manchmal auch total aggressiv, nicht jedoch hier. Genau diese Familien bewundern wir insgeheim: Friedlich zusammensitzen beim Chai oder Wasserpfeife, fleißige Leute, die sich im Herkunftsland ihr Haus bauen ansonsten gute Beobachter der deutschen Szene sind. Und der wirklich wahre Fürst regiert zu Hause, im Herkunftsland! Und doch fehlt etwas, die wahre Heimat in der Heimat, in der Familie. Was ist das? Wer sind wir? Die alte Identität lässt sich halt nicht festhalten, die neue zweifelhaft, vielleicht gibt es keine mehr? Aber sie bleiben zusammen und werden ihre Rituale weiter vollziehen. Und genau deswegen sind sie weiterhin Familie und werden sie bewahren. 
Und dann kam EMM ... das Frankfurter Schwergewicht ist ein solch leichtfüßiger Turner zwischen den Stilen und den Vorstellungswelten, hochgradig detailliert  und vielseitig, 3D-plastisch, im Grunde eine Zwei- bis Drei-Mann-Gruppe in einem. Komödiantische, kabarettistische, tänzerische (im Stand!) Momente, gepaart mit Gemütszuständen und dem freien Flow der Assoziationen. Satire, Posen und tiefes Empfinden. Alles auswendig. Er steckte den ersten Teil der Darbietungen einmal komplett in die Tasche. Was die Punkte betrifft, nähern sich alle Kandidaten weitgehend an. Hier ist keiner schlecht, vielleicht anders, unerwarteter oder ungewöhnlicher als die anderen.

In der zweiten Hälfte Judith aus Heidelberg zuerst. Sie ist eine Dichterin, sie schreibt und denkt fast klassisch nach den großen Vorbildern und Schulen. Eine Humanistin, eine Frau und Philosophin, die Gefühlswelt als Wichtigstes im Leben. Eine große emotionale Reife und die Fähigkeit Manifeste für die Liebe zu verfassen, sie performt auch auswendig. 
Vanessa aus Saarbücken ist auf einem ähnlichen Weg, aber noch nicht soweit wie Judith. Sie sucht den richtigen Weg durch das Leben, baut auf Beziehungen und ebenfalls die Liebe. Noch vieles  Unausgesprochenes wartet auf sein Offensichtlichwerden. 
Laura aus Mainz ist eine energiegeladene Standup-Performerin (auch 2-in-1-Charakter), sie lässt einen Starkregen von Theatralik, Assoziationen im Dialog zwischen provokativer, keifender, nachäffender, rücksichtsloser, bohrender, beschämender, verletzender Stimme und dem absinkenden depressiven hilflosen Wesen auf der anderen Seite los. Auch als innerer Dialog lesbar, der innere Reichsparteitag. Ein Donnerwetter von fast schon Gehässigkeit und Anklage. Der Pegel der Persönlichkeitszertrümmerung steigt mit fortlaufendem Geschehen, am Ende ist eine Reinkarnation des Neuen möglich.

Die Finalisten hießen dann auch EMM, Judith und Laura. Und jeder steigerte seinen Stil noch einmal deutlich, jeder ein absoluter Könner in seinem Stil. Am Ende gab es keine Votings nach Absprache mehr, sondern slamtypisch nach Lautstärke des Klatschens und Johlens. So durfte Judith mit einem weiteren formvollendeten Manifest der Liebe, die unabhängig von kulturellen, religiösen Zwängen und Ansichten anderer ihren Weg finden sollte, den größten Lärm aus dem Publikum entgegennehmen. Im Grunde hätte jeder der drei für seinen Stil die Höchstwertung verdient. Beim nächsten Poetry Slam können die Karten wieder anders gemischt sein. 

Viele werden auf eine Fortsetzung des Poetry Slams in Kusel hoffen, ist er doch eine lebhaftere und aktivere Form der Dichterlesung und von aller Langweiligkeit befreit. Wobei es auch viele Dichterlesungen gibt, die auch ohne Slam keine Spur langweilig sind. Aber beim Slammen kommt mehr Stimmung auf.


Dienstag, 30. Juni 2015

MUSEUM ANGEWANDTE KUNST Frankfurt a.M.: Handylyrik und Poetry Slam


MITTWOCH, 1. JULI 2015, 19 UHR

Handylyrik
Live Performance mit interaktivem Poetry Slam

Handylyrik – Wie uns der Computer Schreiben und Dichten abnimmt


Wer ist hier der Autor – Sie oder Ihr Handy? Beide. Das Handy schlägt vor, wir wählen aus. Es kann aber auch ganz allein schreiben – mit unseren Worten.

Der Computerlinguist Henning Lobin (ZMI Gießen) zeigt an diesem Abend, dass das Mobiltelefon inzwischen auch in die kreativen Bereiche menschlicher Kultur vordringt.
Wer wissen will, wie das halbautomatische Schreiben auf Handy-Tastaturen funktioniert und wie wir damit unsere ganz persönlichen Gedichte erzeugen können, kann mit seinem eigenen Mobiltelefon zum Handylyriker werden.
Die interessantesten Ergebnisse des Abends werden vom Poetry Slammer Dalibor Markovic vorgetragen, das Publikum stimmt per Applaus ab.

Markovic beweist in seiner charismatischen Live-Performance, dass zu Autorenschaft und Poesie vielleicht doch mehr gehört als Festplatte und Algorithmus.

Wir laden Sie sehr herzlich zu einem interaktiven Abend ein, am Mittwoch, den 1. Juli 2015 ab 19 Uhr, ins Museum Angewandte Kunst.

Dieser Termin ist der letzte einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe mit Prof. Henning Lobin.

Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro

Freitag, 22. August 2014

Newcomer: ROSL REDDY (Berlin/München) - Autorin. Hier als Poetry Slammerin



Rosl Reddys Poetry-Slam-Videoclip "Do you remember?" wurde am 10. Juli 2014 live gefilmt im Lustgarten zwischen dem Berliner Dom und dem Alten Museum in Berlin-Mitte.

Rosl Reddy ist u.a. Autorin von „Ganesha wirft das Handtuch und schlürft Sekt auf Sylt".
Erhältlich über Amazon oder direkt über die Autorin: 
roslreddy@yahoo.de
Bei Wunsch auch mit einer persönlichen Widmung.

Dieser Videoclip wurde produziert von:
SPERLING MOVIES 

Donnerstag, 15. Mai 2014

Wie war's beim POETRY SLAM in der StreitBAR im Ludwigshafener Pfalzbau?


Eine sehr schöne Einladung zum Poetry Slam im Ludwigshafener Pfalzbau hatte der Intendant Hansgünther Heyme in Kooperation mit dem ZKW (Zentrum für Kultur- und Wissensdialog der Universität Koblenz-Landau) am gestrigen Abend, 14.05.2014, ausgesprochen. Im Vorspann der Veranstaltung überreichten die Theaterfreunde einen Scheck über 5000 € an das Theater und führte der Intendant Heyme über einen Hinweis auf das ab September 2014 geplante Gilgamesch-Projekt in den Abend ein.
Dieses uralte Epos, das gute 4000 Jahre alt ist, dreht sich um die Männerfreundschaft zwischen Gilgamesch, dem Herrscher der Stadt Uruk, und Enkidu, dem wilden Mann aus der Steppe. Aus einem Kampf wird Liebe und eine langjährige Freundschaft.
"Iss doch vom Brot, Enkidu, trink doch vom Bier, Enkidu!", wandelte Hansgünther Heyme in eine Einladung an alle Gäste um, ein kleine Ausgabe vom Ludwigshafener Pfalzstoff auf den Weg in die poetische Dichterarena mitzunehmen. Er hob hervor, dass sämtliche Erfahrungen der Poeten eine Affinität zu Todesahnung und Träumen haben werden.

Und mit dem Moderator Hanz begann der Wettbewerb in der StreitBAR, wie das Gläserne Foyer des Pfalzbaus im Rahmen verschiedener Veranstaltungen auch genannt wird. Zur Einstimmung präsentierte er einen Text über einen Abend in der Herrensauna, wo nichts als Überalterung herrschte und keiner den jungen Mann reinlassen wollte. In dieser Vorkammer zur Endlichkeit ging es auch nur um das Thema Tod, der Aufguss aus Granufink. Überraschende Wendung, das poetische Ich hilft einem Alten, der ihn als letzten Zivi erkennt, und der Junge erkennt mit einem Schmunzeln, dass er einen neuen Homie kennengelernt hat ...


von li nach re: Moderator Hanz, Daniel Wagner, Stefan Dörsing, Malin Lamparter, Dominique Macri 
Copyright: 
Shirin Ballosch, Junges-Spiel-Theater
 Zu Gast waren Stefan Dörsing aus Wetzlar, Lasse Sanström aus Bonn-Beuel, Malin Lamparter aus Augsburg, Felix Lobrecht aus Marburg, Dominique Macri aus Marburg und Daniel Wagner aus Heidelberg.

Stefan D. kam mit Texten über die geistige Beschränktheit, die reduzierte Wahrnehmung - wenn 1 + 1 = 1 oder 11 wird, als Ketchup nur Heinz zugelassen ist, liegt eben eine "Behinderung" vor. In einem weiteren Text nahm er die aufbrausende Gerechtigkeitssuche der asozialen Gamer auf die Schippe, die am liebsten mit dem Faustrecht aufräumen.
Lasse S. mit dem Kennwort "weine Rillenssache" brachte uns eine ganz eigene Nahtoderfahrung nahe, nämlich die des fehlerhaften, aber Wahrheitsgehalt beherbergenden meisterhaften Vertauschs der Anfangsbuchstaben. Die Theorien des Normalen bekommen dadurch einen eigenen Reiz, sie werden ad absurdum geführt, für Pfälzer und Liebhaber von Hugo Ball aus Pirmasens ohnehin. Leider wurde seine Ausscheidung draus, völlig unverdient.
M. Lamparter trug ein gefühlvolles Gewittergedicht vor. Sie formulierte die Sehnsucht nach ihm, während er sich von ihrem Übergewicht nicht begeistert zeigt. Sie ist und bleibt gefangen von ihm, will jedoch insgeheim die Ketten und Fesseln sprengen, die "stinkende Stadt" verlassen. Im zweiten Beitrag das Thema Glück und Unglück: Was ist schon Jans Tanzen wie ein absterbender Motor gegen ihre Freudin Louisa, die zwischen 12 und 16 zur Strafe vom Vater auf den Tisch gefesselt wurde, um sie mit dem Gürtel zu schlagen?
F. Lobrecht präsentierte "9,20 €, bitte!". Eine witzige Geschichte um den Stühle-Danny und den 3-Euro-Andi, das Kneipen-Leben und die Wirklichkeit des Ich. Das einzig Abenteuerliche im Leben war das Streicheln einer Kuh! "Ich hasse mein Leben, morgen früh um 6 geht es weiter." Im Slam die Ausscheidung trotz cooler Darbietung.
D. Macri aus Marburg thematisierte zunächst mit tiefgründigem Bodengang und empathischer Darbietung jene Überraschung, die Kinder, die sich freuen, empfinden, wenn die Hand sich öffnet und das Rätsel im Versteck gelöst wird. Später die Stille, der Frust, die Leere. Wenn Wörter hinter den Scheibenwischern sich in der Leere drehen und drehen, ihre Bedeutung verloren haben, eine Beziehung widerspiegeln, die ebenso leer dreht. Der Schluss ein schnippisches Schulterzucken: "Wer braucht schon Eier?"
D. Wagner, der dynamisch und nachdrücklich resigniert hat, nur noch einem Zauberer die Fähigkeit zuschreibt, diesen Dauerbetrug, die angestrichenen Esel als Zebras zu verkaufen, die Absurdität der Produktewelt, den Bioschwindel, das Umetikettieren alter Idee zu beenden.
Hierzu passend "Missverständnisse 2.0", die heute so leicht geschehen, wenn Leute sich mit Smartphone-Schreibautomatik völlig unsinnige Botschaften schicken, die sinnentleert und komplett verdreht - zu Verständnisproblemen führen. 
Felix Lobrecht, MarburgCopyright: Shirin Ballosch, Junges-Spiel-Theater

Stefan Dörsing, Wetzlar
Copyright: 
Shirin Ballosch, Junges-Spiel-Theater
Daniel Wagner, Heidelberg
Copyright: 
Shirin Ballosch, Junges-Spiel-Theater

Der Abend war sehr gelungen und unterhaltsam, voller Gags und Wortverdrehungen, Überraschungen und Provokationen, Eigenkreationen und Emotionen, Enthusiasmus und Tiefgang. Angefangen bei der interessanten Schriftprojektion an die Wand über der Bühne, über den sehr humorvollen Moderator, die sechs sehr guten Slammer, das eigenwillige Siegergeschenk für insgesamt 4 (!) Sieger, denn es waren keine echten Unterschiede in der Qualität dieser ganz unterschiedlichen Ansätze festzustellen, bis zum Veranstaltungsrahmen in der StreitBAR. Das Siegergeschenk war eine Karte mit Aufnahmemöglichkeit, aufgenommen wurde der Applaus der Besucher, eingefangen durch ein Umlaufen der Besucher durch Hanz!

Freitag, 13. Dezember 2013

Heute Abend in Heidelberg: 2x POETRY SLAM

Poetry Slam
Heute, 20 Uhr
Marstallcafé, Im Marstallhof 1-5, 69117 Heidelberg

Literaturwettstreit (freier Eintritt und offene Liste)

„Die Feder ist mächtiger als das Schwert“

Was vorgetragen wird, steht jedem frei – nach dem Motto „Was beliebt ist, ist auch erlaubt“ kann von der Kurzgeschichte über das selbstverfasste Gedicht oder ein Kapitel eures eigenen Romans alles vorgelesen werden. Wichtig ist nur, dass die Vorträge sich an einen zeitlichen Rahmen von ungefähr fünf bis zehn Minuten halten. Nur so hat jeder die Chance, zu Wort zu kommen. Wichtig und eigentlich die einzige Regel ist, dass keinerlei Hilfsmittel eingesetzt werden dürfen. Keine Panik, man muss seinen Text nicht aus dem Gedächtnis rezitieren, sondern darf ihn natürlich ablesen, aber jede andere Form von Unterstützung, etwa durch Musik, Bilder, Pyroeffekte oder was einem sonst noch so einfällt, ist verboten. Der Sieger oder die Siegerin wird dann durch das Klatschen und Jubeln des Publikums ermittelt. Der Gewinner erhält einen Einkaufsgutschein über sage und schreibe 50 Euro. Anmeldungen für die offene Liste ab 19.30 Uhr.



Word up! Poetry Slam
Heute, 20 Uhr
Deutsch-Amerikanisches Institut (DAI), Sofienstraße 12, 69115 Heidelberg

Das Phänomen Poetry Slam erobert seit Jahren durch seine unverwechselbare Mischung aus Literatur und Performance nicht nur die Bühnen von Kulturhäusern und Clubs, sondern auch die Herzen der Zuhörer.

Autoren präsentieren innerhalb von sechs Minuten ihre Texte und stellen sich dem Votum des Publikums. Form und Inhalt sind völlig frei. So wird jeder Poetry Slam zu einem packenden Ereignis, bei dem nichts vorhersehbar ist.


Freuen wir uns auf ein Feuerwerk der Worte und Emotionen, beste Unterhaltung, aber auch Tiefgang, beißende Kritik und schräge Komödianten. WORD UP!


Mit Sushi (Bonn), Marvin Ruppert (Marburg), Aaron Schmitt (Karlsruhe), Sophie Passmann (Münchweier), Theresa Hahl (Bochum), Rolf Thum (Hockenheim) ...


Weitere Informationen und Kartenvorverkauf unter:

www.wordup-hd.de

VVK (zzgl. Gebühren)

Regulär: 8,- €
Ermäßigt: 5,- €
Mitglieder: 4,- €

Abendkasse

Regulär: 10,- €
Ermäßigt: 7,- €
Mitglieder: 6,- €

Tickets online kaufen zzgl. VVK-Gebühren

Montag, 24. Juni 2013

17. Internationale Schillertage: SCHILL-OUT - POETRY SLAM



SCHILL-OUT SPECIAL
DEAD OR ALIVE? - POETRY SLAM

Der Dead or Alive Slam ist zurück bei den Schill-Outs! Tote Poeten – verkörpert von Studierenden der Mannheimer Theaterakademie – treten mit Texten zum Festivalthema »Die Kritische Masse« gegen die Crème de la Crème der Slam-Szene an und Nektarios Vlachopoulos (deutscher Poetry Slam Meister 2011) moderiert!

Mit Sebastian Borucki, Roman Kimmich, Melina Schöfer (Theaterakademie Mannheim); Anke Fuchs (Köln), Karsten »Grohacke« Hohage (Weinheim), Florian Cieslik (Frankfurt)

Nationaltheater Mannheim, Unteres Foyer
24. Juni, 22:30 Uhr
(Eintritt frei)

Montag, 22. April 2013

Wie war's bei der Mannheimer Fightnight der Poetry Slammer im Nationaltheater?

Freitagabend, den 19.04.2013, plante ich ja eigentlich eine kleine Tour durch das Angebot des Nationaltheaters, beginnend mit der Fightnight Of The Arts (Poetry Slam) im Werkhaus und fortsetzend mit La Voix humaine, einer Monooper von Jean Cocteau im Tanzhaus ... Leider kam der Streik der öffentlichen Verkehrsmittel in Mannheim dazwischen und es wurde nur ein einteiliger Abend. Aber kein Problem. Die Dichter waren schwer am Arbeiten und es ist eine der kurzweiligsten Shows, die Leute zwischen 15 und 50 und älter immer lieber konsumieren, denn hier ist wirklich Können gefragt und Dichtkunst. Es wird auch geblödelt und ordentlich Nonsens verzapft, aber einige wunderbare lyrische Momente entschädigen den Ästhet wieder mehrfach. Wie es schmunzelnd hieß, ging der Wettstreit schon mehrfach unentschieden aus, so auch an diesem Abend.
 

Es traten Mannheim mit Phillip (Gewinner einiger Contests) in Vertretung von Nektarios Vlachopoulos (deutscher Poetry Slam Champion 2011) als Moderator sowie Sylvie Lebonheur und Tobias Krahlke im weiteren Team an, Marburg mit Bleu Broode (deutscher U20 Slam Champion 2008, Hessen Champion 2010) in der Moderation, Christian Offe und Maik Ruppart als Recken.

Die lyrischsten Moment konnten die Kurpfälzer Sylvie Lebonheur und besonders Tobias Krahlke vermitteln. Sylvi L. mit einem krassen Rap über den unvermittelt seine Freundin als Objekt benutzende Schwarze, der null Interesse an Emotionen und Vorspiel hat, Slip runter, Bluse hoch und rein in die Mitte, was sie ihm ordentlich um die Ohren haut: "Da wo du herkommst, stellt man die leere Popcorntüte ans Maisfeld" und wartet darauf, dass sie sich mit Mais füllt und die Erderwärmung Popcorn daraus macht. Und Tobias K. mit einer auffordernden Lyrik: "Im Morgengrauen werden wir mit brennender Geduld diese Stätte bestreiten" - empören wir uns, verändern wir die Welt, nicht die Steinewerfer interessieren uns, sondern die, die den Mensch wieder entdecken wollen. Sylvie heimste mit ihrem zweiten Auftritt in Englisch, einem leidenschaftlichen Poem, das sie gekonnt amerikanisierend vortrug, entscheidende Punkte für Mannheim ein, Tobias mit seinem Gedicht über die Stadt bei Nacht ebenfalls. Phillip nicht der geschmeidige Rollenwechsler und Genreaustauscher, aber beim Limerick wieder klasse.


Stark für Marburg der verpeilte WG-Bewohner und jugendliche Oblomov sowie in der Improvisation mit Stimmen, Genren und Vortragsvarianten überzeugende Christian Offe und Maik Ruppart mit seinem Woyzeck in 8 Fragmenten, den er im Countdown-Verfahren von hinten nach vorne vortrug,  Marie mit dem Schlagzeuger fremdgehen ließ. Beim Autorennenspiel beginnt der Knatsch, am Ende der Schrei Maries im Stadtdickicht. Bleu Broode mit seiner (am Ende schroff zurückgewiesenen) Liebeserklärung an seine Mathelehrerin - 2 x 3 = Sex - voller mathematischer Begriffe erotisch eingesetzt und extremer Lust auf die Lehrerin begeisterte die Zuschauer mit seinen Kaskaden "Ich will die Hypotenuse zwischen deinen Katheten sein (...) und dich im G-Punkt schneiden". Hier zeigt sich schon sehr viel Beweglichkeit und Eloquenz im Dichten. 


Schön gedichtet und alles gegeben, bis nach 23 Uhr "gekämpft" und erlöst auseinandergegangen. :-) Die Fightnight der Hirne, nicht der RTL-Showwrestler. Ich freue mich auf weitere Wettbewerbe, wo es wieder richtig zur Sache geht.

Samstag, 20. April 2013

Heute Abend in Trier: Trierer Poetry Slam



20. April 2013  I  20 Uhr  I  Mergener Hof, Rindertanzstr. 4, Trier, T.: 0651 / 97848 - 0


Trierer Poetry Slam
Verbum Varium Treverorum - Dichterwettstreit


Über 75 Poetry Slams haben die Trierer Slammacher seit 19. Dezember 2003 auf die Beine gestellt. Dazu gehörten neben Ausgaben in Metz, Luxemburg und Hermeskeil, Kooperationen mit dem Studierendenwerk Trier, dem Theater Trier, den Asten, Fachschaften, diversen Jugendeinrichtungen und Verbänden.

531 Künstler aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, sowie aus dem benachbarten Frankreich, Luxemburg und Belgien standen auf der Bühne während der bisherigen 74 Poetry Slams.

Endlich werden wieder die verbalen Fetzen fliegen, wenn die Dichter mit ihrer selbst verfassten, zeitgenössischen Slam-Poesie die Bühne stürmen. Und welche Performance, welcher Text, ob gesprochen, geschrieen oder geflüstert, hinterlässt beim Publikum den stärksten Eindruck? Prosa und Poesie, Genie und Wahnsinn, Shock und Awe, bei diesem literarischen Freestyle-Wettbewerb entscheiden die Zuschauer über Sieg und weniger Sieg. Jeder der Künstler hat sieben Minuten Zeit, seinen Text zu präsentieren.

Für bereits erworbene Tickets ist keine weitere Reservierung über den Veranstalter notwendig. Sie erhalten automatisch einen Sitzplatz.

Einlass: eine halbe Stunde vor Beginn

 
Vorverkaufsstellen:

Tourist-Information Trier
und in allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional
Telefonische Bestellung: 0651 / 9790777


Preise: Freie Platzwahl
Normalpreis    6.55 €
Bezieher AlG I / II    5.45 €
Rentner, Behinderte    5.45 €
Schüler, Studenten    5.45 €

Donnerstag, 10. Mai 2012

Poetry Slam Meisterschaft 2011 in Hamburg: 45 Beiträge

Poetry Slam kennt jeder mittlerweile, ein literarischer Vortragswettbewerb, bei dem selbstgeschriebene Texte innerhalb einer vorgegebenen Zeit einem Publikum vorgetragen werden. Die Zuhörer und Zuschauer bewerten anschließend die Ergebnisse und bestimmen ihre Favoriten. Poetry Slam entstand 1986 in Chicago.
Viele waren jedoch noch nicht dort, um es live zu erleben, obwohl es tatsächlich empfehlenswert ist. Bei Jugendlichen total beliebt, wird der Abend ein rauschendes Performancefest, das die Besucher fasziniert. Ich halte solche Wettbewerbe für hochgradig kreativ. Sie schaffen eine literarische Szene in Städten und auf dem Land, die sich um Kunst, Literatur und Gesellschaft kümmert - auf ihre Art und Weise. Nicht immer sind es die großen Wettbewerbe, sondern die kleinen in der Szenenkneipe, im Treff oder Club, die richtig Spaß machen. Dennoch die nationalen und internationalen Meisterschaften sind auch ein absoluter Hit.


VIEL SPASS BEIM ANHÖREN UND NACHMACHEN!




Montag, 19. Dezember 2011

Hörbuch: Poetry Tapes - Der Slam Sampler


Nico Semsrott   Foto: Johannes Henseler
Patrick Salmen        Foto: Fabian Stürtz
Seit einigen Jahren erfreut sich Poetry Slam in Deutschland einer immer größer werdenden Fangemeinde. Mit über 100 Veranstaltungen pro Monat im deutschsprachigen Raum und mehreren regelmäßigen Fernseh- und Radioformaten, ist diese literarische Bewegung von enormer Popularität. Der Höhepunkt der Szene ist die jährliche deutschsprachige Meisterschaft. Nachdem die letztjährigen Meisterschaften im Rahmen der Ruhr.2010 einen neuen Besucherrekord verbuchen konnten, fand im Oktober 2011 Europas größtes Bühnenliteratur-Festival in der Poetry-Slam-Hochburg Hamburg mit rund 15.000 Besuchern statt. Ein neues Kulturgenre ist schon länger geboren, jetzt auf den eigenen Füßen!


Poetry Slam - Das ist Bühnenliteratur live
Gegen und gemeinsam mit den Poeten aus unterschiedlichsten Gattungen treten die Slammer im freundschaftlichen Wettstreit gegeneinander an. Der Inhalt bestimmt den Vortrag: Es wird gedichtet, gerappt, erzählt! Vom brüllend komischen, bis hin zum tiefsinnigen, sozialkritischen Spoken Word Text wird unter tosendem Applaus des Publikums alles auf die Bühne gebracht.

Poetry Tapes - Der Slam Sampler (Feez/Sony)
Florian Cieslik   Foto: Fabian Stürtz
Gemeinsam mit etablierten Slampoeten und Newcomern zusammengestellt, lernen wir kennen: Julian Heun (U20 Meister 2007), Nico Semsrott (Publikumspreis Stuttgarter Besen 2011, NDR Comedy Contest Gewinner), Laurin Buser (U20 Meister 2010), Florian Cieslik (Veranstalter NRW Meisterschaft, Finalist 2008), Sebastian 23 (Deutscher Meister 2008) sowie den amtierenden Deutschen Meister Patrick Salmen und den neuen NRW Meister 2011 Andy Strauß.