Na,
dahinter steckt doch sicher ein wildes Gemisch an Musikrichtungen,
eine Sängerin mit algerischen Wurzeln, Jazz, Rythm'n'Blues, Soul,
Groove, arabische Musik und Co, werden Sie sich fragen. Stimmt, aber kaum hatte sich die Lust
auf mehr entwickelt, hat uns Mellika Meskine, Sängerin, Songtexterin
und Vocal Coach mit ihrer Band wieder verlassen. Wenig mehr als 60
Minuten dauerte das Kennenlernen des Euriental Pops.
Ganz
brav, ein wenig unsicher, aber sonst alles Kismet überlassend, was
dieser Freitag, der 13. wohl noch bereithält, begann Mellika ihre
Show mit poppigen, leicht souligen und jazzigen Passagen, Lieder über
die Liebe, das Angezogenwerden, das fatale Erkennen und Abstürzen,
die suchende und liebende Frau im Reigen der Geschlechterattraktion. Bis auf zwei Ausnahmen alle Lieder von ihr geschrieben. Ihre Band international besetzt mit deutschem virtuosem Keyboarder und
takt- wie dramaturgiestarkem Schlagzeuger, einem engagierten und
präsenten E-Bass-Gitarristen aus Luxemburg, einem vielseitigen
Gitarristen aus Manchester (GB) und einem orientalischen
Percussionisten, der durch rasante Soli und Rhythmusbeherrschung
gefiel.
Allmählich
steigerte sich die im Auftreten noch zurückhaltende, aber stimmlich
kraftvolle Sängerin, und nach einem getragenen Lied mit
Akustikgitarrebegleitung kam mehr Power, Ausdruckskraft und Substanz
auf. Die Interpretation eines Liedes von Stevie Nicks, einer
amerikanischen Songwriterin, gelang ausgezeichnet und es folgten
dynamische und gehaltvolle Lieder von “Mama Quilla“, "Mrs
Unavailable" über einen Rock'n'Roll-Titel zu einem
wunderschönen (An-?)Ausblick, einer vereinnahmenden Sicht, bei
Kaffee und Kerze ..., bis schließlich die Wildkatze aktiv wurde und
ihre ungestüme und kraftvolle Art zeigte ... Orientalische Tonfolgen
und arabisch klingender Sound zu dominanter E-Gitarre in "Escape",
danach die sehr interessante Interpretation von "Wasting my
time", später "Break free", wie das Abwerfen aller
Last eines muslimisch beeinflussten Girls und Aufgehen, Genießen
der völligen Freiheit. Da war er schon der Break, die Band
vorstellen, auf Konzerte verweisen und gerade noch mal kurze Zugaben,
darunter ein schöner Song über Abgewiesenwerden vom Geliebten, der
eine kalte Atmosphäre um sich verbreitet, kalte Augen zeigt, selbst
die Facebookseite wirkt kalt und unnahbar ..."I'm wondering of
you".
Insgesamt
war bei Mellika ein großes Potenzial an Dynamik und Power zu
entdecken, mit Shakira- und aktuellen Klängen gemischte Orientalik,
die ansatzweise an Algiers Nachtleben im Jahr 2012 denken lässt. Für
mich kommt ihre volle Überzeugungskraft erst mit den kraftvollen,
musik- und arabisch stimmgewaltigen Songs auf, dann aber wirklich mit
tiefer Emotion und ausgeprägter Verve. Hier liegt wohl der
Erfolgskurs für die Band ...
Zum Reinhören:
http://www.myspace.com/mellikamusic