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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 3. November 2017

Heute Abend in Heidelberg: ARUN GHOSH (Enjoy Jazz 2017)

Arun Ghosh


Fr 03.11.2017






Karlstorbahnhof Heidelberg

VVK: 16 € zzgl. Geb

AK: 20 €

Beginn: 21:00

Einlass: 20:00



Land: Großbritannien


Arun Ghosh: cl
Chris Williams: as
Shirley Tetteh: g
Liran Donin: b
Tansay Omar: dr


In den letzten Jahren gibt es im politischen Diskurs eine merkwürdige Renaissance homogener Kulturvorstellungen. Als würde noch irgendwer in einem abgeschotteten Dorf leben und vom Trubel der Welt nichts mitbekommen! Die Realität ist zum Glück komplexer, und das Komplexe auch meist beglückender. Nehmen wir Arun Ghosh, Sohn eines Bengalen und einer Pakistanerin. Ghosh wuchs in einem Vorort Manchesters auf, entdeckte mit 12 die Klarinette und durch den Saxofonisten Courtney Pine den Jazz. Alle möglichen Stile von Indie-Rock über Rave bis zu Klassik beeinflussten Ghosh noch dazu, ganz zu schweigen von unterschiedlichsten Traditionslinien südasiatischer Musiken – die etwa in seine „South Asian Suite“ Eingang gefunden haben. Von Anfang an hat Ghosh sich mit dem beschäftigt, was er aufschnappte – und darüber improvisiert. Der Shooting-Star der britischen Szene hat einmal erzählt, dass für ihn Musik immer schon mit Kommunikation zu tun hatte. Er spielte früh vor Verwandten und Freunden. Das sei wichtiger gewesen als jede Unterrichtsstunde. Sein eklektischer, intuitiver, intensiver, mäandernder, repetitiver Indo- Jazz, basierend auf dem klassischen Instrumentarium, zuweilen ergänzt um exotische oder elektronische Zutaten, hat ihm Preise eingebracht und neben seinen eigenen Projekten etliche Aufträge für Film- oder Theaterproduktionen. Ghosh ist gut beschäftigt, und seine Experimentierfreude scheint unerschöpflich – wovon man sich nun neuerdings überzeugen darf.

Donnerstag, 10. November 2016

Heute Abend in Heidelberg: Julia Holter

(c) Tonje Thilesen
Karlstorbahnhof Heidelberg

Julia Holter
Do 10.11.2016
Land: USA

VVK: 24 € zzgl. Geb
AK: 29 €

Beginn: 21:00
Einlass: 20:00

Tickets kaufen


Besetzung:
Julia Holter: voc, keys
Devin Hoff: kb
Deanna Maccabe: v, voc
Corey Fogel: dr


Kein ernstzunehmender Musik-Poll kam Ende 2015 noch an Julia Holter und ihrem geradezu magischen Album „Have You In My Wilderness“ vorbei! Mit erstaunlich wenigen, aber stets folgerichtigen Schritten hat sich die Kalifornierin seit ihrem Debütalbum „Tragedy“ (2011) von Low Key-High Concept-Kunst in Richtung songorientiertem, catchy Dream Pop bewegt. Vom geheimen Geheimtipp einer Off-Szene hin zum international gefeierten Liebling aller undogmatischen und neugierigen Musikconnaisseure. Nach dem Abschluss in Elektronischer Musik am California Institute of the Arts gingen bei der hoch gebildeten und sehr belesenen Musikerin die Reduktion des Konzeptuellen einher mit der Erhöhung der Production Values und der wachsenden Erdung ihrer eigenwilligen Orchestrierungen durch Einzug handgemachter Musik. Bereits auf „Loud City Song“ (2013) waren Cello, Kontrabass, Saxophon, Posaune, Keyboards und Percussions zu hören, während die Tracks musikalisch zwischen Laurie Anderson, Siouxie Sioux und Jon Hassell changierten. Auf dem vierten Album „Have You In My Wilderness“ – mit Schlagzeug und Streichern! – stehen die Songs jetzt nicht länger für ein geborgtes literarisches Narrativ, sondern nur noch für sich selbst. Das erstaunliche Spektrum reicht vom fast perfekten Off Beat-Hit „Feel You“ bis zum jazzig-polyphonen „Vasquez“. Der Witz dabei: Je häufiger man dieses Album hört, desto geheimnisvoller wird es. Die Frage bleibt: Wie fühlt sich mysteriöse Zugänglichkeit live im Konzertsaal an?

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Wie war's bei ATOMIC in Heidelberg (Enjoy Jazz 2014)?

(c) Stefan Vieregg

Im kleinen Karlstorbahnhof in Heidelberg, perfekt an der S-Bahn gelegen und mit Busverbindung, durften sich ATOMIC aus Norwegen und Schweden in der "Dunkelkammer" mit ihren experimentellen Jazzklängen austoben. Vor etwa 70 bis 100 Besuchern und hartgesottenen Free-Jazz-Fans kam dann nach kurzer Begrüßung auch ein Medias-res-Einsatz, der bereits wieder schnell wach machte. Der Hammerschlag und erste Kostprobe des anstrengenden Gemischs aus hektischen, atonalen und chaotischen Melodien hieß "Lucidity". Fredrik Ljungkvist an Saxophon und Klarinette, Magnus Broo an der Trompete waren die Frontmen dieser fünfköpfigen Gruppe. Magnus voller Konzentration mit geschlosenen Augen auf seinen Einsatz wartend, der immer sehr kraftvoll war. Fredrik moderierte witzig durch den Abend und überzeugte mit voll ausgenutztem Sax und wilder Klarinette.

Im zweiten Lied, dessen Titel klang wie eine Obsthändler "Latelma Interfruit" kombinierten sich serielles Piano von Håvard Wiik mit eher ruhigem Sax und Trumpet, die sich dann mit einem gleitenden Aufwärtsschub ins Laute, Chaotische steigerte. Fusion und Confusion at it's finest. Herrliche Passagen mit trällerndem Sax, ein hervorragender Solo von Ingebrigt Håker Flaten am Bass, dann ein Duett zwischen Piano und Bass, mit beruhigendem Blech dazwischen. Das Piano klang wie ausgeklinkt und steigerte sich unterdessen zu wüsten Kaskaden.

In einem Stück ohne Titel, das von Fredrik stammt, wird ein schwedisches Weihnachtslied verarbeitet, das noch gelegentlich in einer rudimentären Melodie herausspitzelt. In diesem Stück wurde spätestens klar, dass der neue Drummer Hans Hulbækmo ordentlich was drauf hat, denn in seinem Solo und in seiner Begleitung bewegte er sich auf hohem experimentellen Niveau. Seine lange Gestalt hinter dem Schlagzeug bewegt sich sehr eigentümlich mit weit ausholenden und rudernden Bewegungen der ebenso langen Arme, ist aber mittendrin im Rhythmus und bietet eine solche Vielfalt von Klängen, Beats und Geräuschen, dass man vor Ehrfurcht erstarrt!
Dazu gab es gestrichenen Bass an Confusion, bis alles tatsächlich in einen melodischen Part einbog.

In "Meggae Guffins Tale" in Dur dominierte die Klarinette, und kämpfte ein resistenter Basspuls um die Aufmerksamkeit. Begleitet von Hans' Streichen am Beckenrand und Einsatz von feingliedrigen Ketten (präparierte Drums) und mehr zur Soundbereicherung fanden Sax und Trompete wieder auf lange Strecke zum Schluss zusammen.

Erwähnt sei hier noch "Stucked in Stockholm", ein sehr dynamisches Stück mit gelegentlichem Fusionjazz-, Brass-Sound, die urbane Weite heraufbeschwörend und ein kribbeliges Chaos, bevor der Bass zum Solo ansetzte.
(c) Stefan Vieregg

Atomic hat hier komplett aufgeräumt mit den Klischees, dass Skandinavien nur Jan-Gabarek- und Terje-Rypdal-Sounds, um nur zwei Vertreter zu nennen, bietet, alles im rituellen, getragenen, verspielten und mystischen Fjordsound komponiert sei. Obwohl man ja genau die auch nicht missen möchte, sie waren prägend in den 70er, und 80ern und in den Jahren danach, echte Wegbereiter für qualitativ hochwertige hörbare experimentelle Jazzmusik. Aber Ice-Bucketting ist ja eh in, also einen Abend mal weg mit den Träumen ...:-)

Sonntag, 5. Oktober 2014

Heute Abend bei Enjoy Jazz 2014: ATOMIC



Atomic

Karlstorbahnhof, Heidelberg
Beginn 21 Uhr / Einlass 20 Uhr
AK 19 €



Fredrik Ljungkvist: sax, cl
Magnus Broo: tp
Håvard Wiik: p
Ingebrigt Håker Flaten: b
Hans Hulbækmo: dr

Seit der Jahrtausendwende ist das schwedisch-norwegische Quintett Atomic Teil einer Bewegung, die den skandinavischen Jazz von der klischeehaften „Sound-Idee des Nordens“ zu befreien sucht. Statt auf den üblichen „Mountain Sound“ setzten Atomic, Fans von Charles Mingus, George Russell und Ornette Coleman, auf eine explosive Mischung aus afro-amerikanischer „Fire Music“ und europäischen Free Jazz-Traditionen.

Sonntag, 7. April 2013

Heute Abend in Heidelberg: TEEN - Indie, Pop, Folk

So 07.04.13 / 21.00 Uhr / KARLSTORBAHNHOF

TEEN
Indie, Pop, Folk

TEEN besteht aus den drei Schwestern Teeny, Kathrine und Lizzy, sowie deren langjähriger Freundin Jane Hership. Im Sommer 2011 vereinten die Vier ihre Leidenschaft zur Musik und schufen ihr erstes Album „In Limbo“. Die Songs der Platte imponieren durch einen einzigartig psychedelischen Sound, dem euphorische Texte und amorphe Orgelklänge entgegengesetzt werden. Dazu ein düster wirkender, geisterartiger Gesang, der jeden auf eine musikalische, tranceartige Reise entführt. Allgemein verstehen es TEEN hervorragend, aus einem komplexen Ganzen aus verwandlungsreichen Keyboards, treibenden Synthesizern und Buschtrommeln ihre geniale Stimmakrobatik strahlend hervortreten zu lassen und somit jedes Mitglied der Band klar herauszuheben.