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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 20. Juli 2013

Dichterhain: AN MEINER WAND von Artem Zolotarov


An meiner Wand

Jede Metapher rahm ich ein
und häng sie dann an meine Wand.
Denn jedes Bild, das sprechen kann,
soll zieren meine Wand fortan.

An meiner Wand hängt mancher Mist
und vieles, was nicht reden kann.
Doch mit der Zeit und viel Geduld,
erreichen ein paar Zeilen dann,
von meiner Wand,
deinen Verstand.

An meiner Wand, da hängt die Welt,
und jedes Wort im Goldgewand.
Zufrieden schau ich sie an,
die leere Wand aus Wind und Sand,
mit bunten Bildern im Verstand.
Und das, was hier und jetzt entstand,

ja, das kommt auch an meine Wand.

Donnerstag, 18. Juli 2013

Kurzfilm: LEAVE ME von Ryan Dunlap



Leave Me
from Ryan Dunlap // Daros Films
A recent widower deals with his grief through his wife's broken camera.

Sonntag, 14. Juli 2013

Kurzfilm: DEAR SHANE von Ryan Dunlap



Dear Shane
from Ryan Dunlap // Daros Films
A young man views his father's hometown through the lens of his old camera.

Donnerstag, 11. Juli 2013

Kurzfilm: Wenn die Zeit alles bestimmt und beschränkt - 12:01




12:01
von Ryan Dunlap // Daros Films 
A young man finds he is unexpectedly running out of time.
*WINNER of the 2010 36-Hour ChristianFilmmakers.org Contest

Sonntag, 23. Juni 2013

Ankes Fundstücke: Kluges zum subjektiven Zeitverständnis






(c) Marlin Whoop, featuring
Eea Elena
Wenn ich eine Minute auf der heißen Herdplatte sitze, ist diese Minute unendlich lang. Wenn ich aber eine Minute mit einer schönen Frau zusammen bin, ist das zu kurz. 


Albert Einstein









Mittwoch, 5. Juni 2013

Wie war Elfriede Jelineks "Winterreise" in Kaiserslautern?

Fotos: Stephan Walzl 

Eine große und im Pfalztheater Kaiserslautern toll gemeisterte Herausforderung für die Bühne ist Elfriede Jelineks "Winterreise". Gesehen am 31.05.2013, der letzten Aufführung in der Saison. Ein Zustandsbericht aus dem Kopf der Autorin quasi, ein unerbittliches Reflektieren über das Leben, den Tod, die Zeit, den Verlust des Bewusstseins, des Verstandes im Zeichen von Demenz, psychiatrischer Erkrankungen und durch das Vergehen von Zeit. Im Pfalztheater von Martin Kloepfer sehr interessant und multiperspektivisch auf die Bühne gebracht. Keine Namen, keine greifbaren Figuren, alles nur Ahnung und Zuordnung durch das Spiel der Dinge ... Ein biografischer Bezug, die Mutter, ein herrischer Mensch, eine Intolerante und Dominante, der Vater in die Psychiatrie eingewiesen, in diesem Theaterstück wird alles lebendig. Mit einem Exkurs in die Welt der Sexualität, Exhibitionismus, in die Welt des Datens über Internetseiten, als letzte Chance noch jemanden kennenzulernen, die Fastschon-Sucht der Tochter, von der Mutter kommentiert und abgelehnt.

Das erzählende Ich aufgespalten in Heiminsassen, psychisch Kranke, Familienangehörige, Männer aus dem Internet und in eine Art Jury am Regietisch am Kopfende der Spielfläche. Dominique Bals als Harlekin mit Henning Kohne unterwegs, in drei Runden kommentieren sie das Geschehen zu Beginn mit "Scheiße", dann "Super", zur ironischen Deutung der Altensituation in Heimen oder Psychiatrie, oder "Seltsam" angesichts des Todes. Rainer Furch als Regisseur und Vater der Autorin, Hannelore Bähr als Regisseurin, Mutter von Jelinek, die den Vater zu Hause nicht mehr sehen will, "Er hat zu Hause nichts mehr zu suchen", Natalie Forester als die junge Autorin, fassungslos über die Entrücktheit ihres Vaters, unsicher in Datingangelegenheiten - "Die Guten schickt man weg, die Schlechten fi*** man" - und an Mutter und Schwester gebunden (ausgeliefert im Keller wie das Langzeitentführungsopfer Natascha Kampusch?), Elif Esmen als Schwester und in weiteren Rollen. 

Die Regisseure, Beobachter, Kommentatoren im Spiel machen die Geräusche zum Abendessen der Altersheim-/Psychiatrieinsassen, schlürfen, gießen Wasser um, Rühren mit dem Löffel in der Tasse, tragen dabei Gedanken über die Zeit vor, rezitieren Gedichte von Wilhelm Müller, spinnen sie weiter und dichten sie um. Auch Franz Schuberts Lieder, die dem Stück seinen Namen gaben, werden integriert. Ein wunderbares Mittel, Dementen den Eindruck zu vermitteln, dass sie wirklich aus einem ganz bestimmten Grund warten, nämlich auf einen Bus zur Weiterfahrt, wird mit einer Haltestelle zum Tod verglichen. Das Alter, der Rest des Lebens, wartend, zeitverlustig, alles löst sich auf.
  
Fast wie Becketts Figuren in "Endspiel" oder "Glückliche Tage", die die Sinnlosigkeit und Vergeblichkeit beklagen, auch bei Jelinek: "Geschichte und Zeit wiederholen sich nicht ..." Sie gehen immer weiter, alles Gedachte ist vorbei, wenn es gedacht wurde. Die Zeit steht am einen Ende einer Strecke, das Ich am anderen, das Ich ist das eine Ende der Zeit. Selbst Gegenwart versteht sich nicht mal mehr als Gegenwärtiges, der Tod lächerlich. Eine angestrandete Frauenleiche zum Feixen: "Was soll ich mit diesem Gegenstand"? 

Alles ist irgendwo Zitat, aber auch Eigenes. Gehaltvolle Aussagen und Reflexionen über das Alter und Vergessen jagen einander: "Wieso begegne ich nie der Zeit?", "Ich falle! Das kommt davon, wenn man im Jetzt leben will, aber Jetzt gar nicht ist!", "Wir haben das Hotel zum Totenacker schon gebucht." Oder der Vater: "Ich werde das Ende nicht erreichen, weil ich den Anfang nicht mehr sehe, alles löst sich auf." Der Sprung in die Grube nur noch ein Jux.  

Donnerstag, 31. Januar 2013

Dichterhain: OHNE TITEL III von Viktoria Vonseelen







jeder tag
ohne dich
ist ein
langer tag -
und doch
ein
kurzer wimpernschlag
der ewigkeit.

hast mich nicht
erkannt,
sagst du.

so viele tore
habe ich durchschritten
auf meiner reise
durch die zeit.

angst und pein
zurückgelassen,
ohnmacht, zweifel
abgestreift.

GEDULD
ist meine
wahre
prüfung.


(c) Viktoria Vonseelen   Frankfurt, 27.10.2012

Mittwoch, 23. Januar 2013

Kleine philosophische Gedanken über die Zeit ... von Karin Michaeli

Die Zeit

Manchmal sehe ich Menschen nach Jahrzehnten und nichts, aber auch nichts deutet darauf hin, dass eine „Zeit“ zwischen uns lag.
Manchmal besuche ich Orte, die ich Jahrzehnte nicht sah und ich spüre keine Zeit in mir.

Ich frage mich, ob es die „Zeit“ überhaupt gibt. Menschen versuchen seit Jahrtausenden, die Zeit festzuhalten, sie zu katalogisieren. Künstlich festzulegen, wann ein Jahr beginnt und wann es aufhört.

Und wir machen diesen Quatsch alle mit. Warum? Weil wir in einer Kunstgesellschaft leben, die für alles ein Konstrukt erfindet. So ist auch die Zeit ein willentliches menschliches Konstrukt. Ich wage mittlerweile zu bezweifeln, dass es sie wirklich gibt.

Wir werden auf die Welt geboren, wachsen heran, durchlaufen verschiedene Institutionen und denken uns, es sei „an der Zeit“, einen Beruf auszuüben, sind dafür aber möglicherweise noch viel zu kindlich, um zu wissen, WAS genau wir denn machen sollen.
Alles packen wir Menschen in einen zeitlichen Rahmen, um uns die Welt, das Leben zu erleichtern. Wir schaffen kleine Kästchen für uns und da wird das alles hineingepackt: die Zeit, das Alter, die Heirat, die Fortpflanzung, der Tod.

Aber wir sehen auch immer wieder, dass genau der Tod sich an keine Zeiten hält. Er kommt, wann er will, zu wem auch immer er will.
Auch die Einsamkeit hält sich an keine Zeiten – baue ein Haus mit Deiner Liebsten, bekomme Kinder mit ihr und dann verschwindest Du mit Deiner Sekretärin in der Mittagspause im Wald und treibst es mit ihr auf dem Rücksitz und fängst an sie wirklich zu lieben. Haus, Frau und Kind werden Dir egal – die Zeit fragt nicht danach, wen Du wann liebst.

Die Zeit fragt nicht, wann Du Hunger oder Durst hast – manchmal liegst Du Tage in den Bäumen und magst weder sprechen noch sterben. Dann bist Du zeitlos.

Kennen die Tiere eine Zeit? Nein! Sie haben ihre biologische Uhr, die sie wachwerden lässt und die sie in den Schlaf schickt – ohne Tagesschau.

Kennen die Banken, die Hedgefonds eine Zeit? Nein! Sie machen zu Zeiten, wo wir überhaupt nicht damit rechnen, die Welt kaputt! Der Ölpreis, kennt der eine Zeit? Eine Winterzeit, wo wir angewiesen sind auf den Stoff? Nein – gnadenlos liegt er jetzt bei 95 Euro pro 100 Liter. Hat sich innerhalb 10 Jahren zeitlos verdoppelt.

Aber dennoch arbeiten sie mit der Zeit, die Politiker, die Ölmagnaten und die Banken. Wenn bis zu einem bestimmten Termin bestimmte Leute auf ihr Gehalt verzichten, dann, ja dann gibt es wieder mal eine kleine Zulage für die stets hungrigen zeitlosen Banken.

Sie arbeiten alle mit der Zeit: die Schönheitschirurgen, die die Alterslefzen abschneiden, die Politiker, die, die Milliarden ausschütten an das Bankenpack, die Kriegstreiber, die nicht aufhören mit ihrem ständigen Bombardement. Alles nur eine Frage der Zeit, bis auch die letzten sogenannten unliebsamen Diktatoren vom Stuhl gewischt sind. Zu welchem Zweck, frage ich mich? Was kommt denn danach? Ja, die Zeit wird es richten, bis irgendwann in jeder Stadt der Welt Mac Donalds innerhalb kürzester Zeit Dir den Hunger stillt.

Ich behaupte, es gibt sie nicht, die Zeit. Es gibt Erlebtes, es gibt die Geschichte der Menschheit – aber es läuft alles auf irgendeine Art und Weise parallel.

Der Vollmond, die Sterne und die Sonne – sie sind zeitlos und unschuldig. Die Natur hat ihre sich stets wechselnden Momente der Erneuerung, des Sterbens und des Wiederauferstehens.
Gott oder das „höchste Wesen“ sind ebenfalls zeitlos. Das macht doch irgendwie Mut – oder? Ich möchte mich von der Zeit verabschieden, ja – aber nicht von meiner Uhr. Sie ist nur ein kleines Signal, mich zu einer bestimmten Zeit einzustellen. Aber Zeit? Das hat nichts mit der Uhr zu tun – weil ich denke: Es gibt sie nicht.
(c) Karin Michaeli, Düsseldorf

Montag, 24. September 2012

Hörbuch: PAMPA BLUES von Rolf Lappert

Rolf Lappert
Pampa Blues

Hörbuch beim Silberfisch Hörbuchverlag
Empfohlen für 14 bis 16 Jahre

Der 16-jährige Ben sitzt in dem verschlafenen Nest Wingroden fest, wo es nicht viel mehr gibt als eine Tankstelle, den Baggersee und die schöne Friseuse Anna. Als der Visionär Maslow Nachrichten von einem UFO verbreitet, um den Ort in eine Pilgerstätte zu verwandeln, taucht Lena mit ihrer Kamera auf. Maslows Plan scheint zu funktionieren. Doch dann treibt das UFO in den Nachbarort ab, Polizei und Presse kommen wegen eines Mordverdachts, Lena ist gar keine Journalistin - und Ben ist verliebt. In seinem ersten Jugendbuch beschwört Rolf Lappert irgendwo in der Pampa eine Schicksalsgemeinschaft aus schrägen Figuren. Mitten darin: der Held Ben, der die Probleme meistern muss, die das Erwachsenwerden und die erste Liebe mit sich bringen.

Rolf Lappert hat den LUCHS-Preis des Monats im Juni 2012 für seinen Jugendroman "Pampa Blues", Hanser Verlag bekommen. Das Buch erzählt die Geschichte des 16-jährigen Ben Schilling, der mit seiner Mutter und seinem Opa irgendwo in der norddeutschen Einöde, der "Pampa", lebt. Er träumt von Rockkonzerten und Mädchen, beides geht nicht in der Pampa. Bens Vater ist tot, seine Mutter bleibt oft von zu Hause fern, und sein Opa hat eine fortgeschrittene Demenz. 
Eines Tages passiert das Ungewöhnliche: Am Himmel ein Ufo und im Dorf Wingroden die drei Jahre ältere Lena. Der Bremer Rundfunk: "Der Schweizer Autor Rolf Lappert beschreibt die Hochsommerszenerie sparsam und trocken, aber dennoch so eindringlich, dass der Leser die flirrend heiße Luft über den selten benutzten Straßen sehen und spüren kann. Jurymitglied Hartmut El Kurdi urteilt: "Das ‚Bluesigste’ an diesem Roman ist, dass es dem Autor gelingt, die Geschichte immer in der Schwebe zu halten, irgendwo zwischen Trauer, Galgenhumor, Melancholie und plötzlichen Hoffnungsschimmern."

Der LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur wird jeden Monat von der ZEIT und Radio Bremen vergeben. Aus den zwölf Monatssiegern wird im November der Jahres der Jahres-LUCHS gewählt. Jurymitglieder sind Karsten Binder, Birgit Dankert, Hartmut El Kurdi und ZEIT-Redakteurin Susanne Gaschke.

Das Print- und E-Book erschien beim Hanser Verlag.


Montag, 3. September 2012

Heidis Gedichtetipps: JEDE MINUTE von Rose Ausländer

Jede Minute
 
Kostbar der Herzschlag
jeder Minute
sie schenkt dir den Atem
erlaubt dir anzufangen
aufs neue
 
In deinem Augenstern
kreist die verwirrende Welt
ruht das Himmelsherz
jede Minute
 
 
(c) Rose Ausländer

Sonntag, 26. August 2012

Dichterhain: ZEIT GEDICHT von Gabriele Brunsch




















ZEIT GEDICHT


...während ich den zeitmangel als last spüre,
von ihm gequetscht, zerdrückt, geknechtet werde,
ist's so, als fräße mir die zeit die zeit vom leib.
ein monster, untier, dämon, giert und geifert,
stößt atemlos mich in gedankenleere.

nicht weiß, nicht schwarz umgibt mich's nichts.

so sitze ich, ermattet, ausgehöhlt und endlos müde.

nicht sind da zeichen jetzt,
nicht lausche ich hinein in diesen raum,
nichts lässt mich tasten, nichts verbinden,
nichts lächelt, nichts lässt mich verschwinden.
das nichts beginnt mich einzusaugen,
und hat mich längst schon ausgekotzt,
drückt bleiern schlaf auf meine augen.

hab ich dem ansturm nicht getrotzt?
hab meiner zeit den zahn gezeigt,
in den sie sich so hart verbiss,
mich tränenreich ins nichts ausließ?

in zeitnot heftig eingezwängt,
kann selbst der traum mich nicht entlasten,
denn schlaf ist schon ein kleiner tod,
und raubt mir rasend die sekunden,
raubt mir die welt, die lichterstunden,
die wellenströme, die mich reich erfüllen,
die bilderwelten, die den hunger stillen,
wie klang und duft, wie frühlingsluft,
getränkt von worten.

war mir die welt
nicht immer reich
war sie mir nicht
die amme, die mich trug und nährte
mich sanft ermahnend
aus dem dunkel zerrte
mit ihren
stahlgrundworten,
ohne wenn und aber,
mit ihren
stahlgrundklängen,
orchestral und breit,
mit ihren
stahlgrundbildern,
stahlgrunddüften,
stahlgrundfesten zeitgedanken.

hätte ich hass zum wappnen,
doch den hab ich nicht.
fühlte ich neid und gier,
ich lebte anders, sicherlich.

hätte ich stolz,
kennte ich diese ängste nicht.
so sitz ich noch lebendig,
angenagt von zeit
zerschlissen fast,
doch kampfbereit,
denn nächtlich stählte mich das wort,
stählt' der gedanke,
stählte mich das licht
...

verzeiht
...
es stählte mich
...
die sucht
...
verzeiht
...
es stählte sehn-sucht mich
...
es stählte suchend mich
...
die liebe
...
...
zum
...
gedicht
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© ALLE RECHTE BEI GABRIELE BRUNSCH
www.kunst-frau.de 

Mittwoch, 8. August 2012

Dichterhain: DIE ZEIT von Karin Michaeli










Die Zeit

Wenn Du frierst – hab' keine Angst
Die Zeit legt über alles ihre Decke.
Du magst lieben, hoffen, planen,
Dich freuen auf morgen, wirst ahnen
nichts, aber auch nichts ist heute, wie
es morgen sein soll und gestern war.

Die Zeit ist das Luder, der Tod
Deiner Illusion – unsichtbar lauert sie
über deinen Bildern, die bunt und rot
Dich erwärmen in diesem Moment.
Was schenkt sie dir, wenn Du weinst?
Es kommt die Zeit, flüstert sie leise.

Ja, vielleicht ist sie auch weise,
die Nebelgestalt im Sonnenschein,
die neben Dir rennt wie ein Geist.
„Ich hab' keine Zeit“ magst du sagen -
aber sie ist da, streng, unerbittlich,
macht sie ihren Job ohne zu fragen.

(c) Karin Michaeli

Montag, 6. August 2012

Dichterhain: SO WEIT von Artem Zolotarov











So weit

So weit,
so weit trennt uns die Zeit
und jedes Stückchen Zweisamkeit -
mit dir allein.
Du bist nicht echt,
du bist nicht echt, nur Trug und Schein.

So weit,
so weit die Wege gehen,
werden wir uns wieder sehen,
Einsamkeit.
Mein rechter Platz,
mein rechter Platz ist stets bereit.

So weit,
so weit bleibt alles anders
und Liebe braucht keinen Anlass,
nur viel Zeit.
Verstehst du mich?
Verstehst du mich? Ich bin so weit.

(c) Artem Zolotarov

Mittwoch, 13. April 2011

Kunstevent: Horst Janssens Frühwerk in Stade


Horst Janssen - Das Frühwerk
DIE SUCHE
Kunsthaus Stade 25.01.-08.05.2011

Horst Janssen (* 14. November 1929 in Hamburg, † 31. August 1995 ebenda) ist vielen noch ein Begriff wegen seiner eigenwilligen Figuren und Gestalten mit spindeldürren Extremitäten und absurden Verformungen. In den 70er- und 80er-Jahren war der deutsche Zeichner und Grafiker mit seiner künstlerisch-technischen Experimentierfreudigkeit und spitz-bizarren Feder ein gern gesehener Gast unter anderem bei den Polit-Liedermachern, beispielsweise Franz-Josef Degenhardt. Seine Popularität verschaffte auch dem Kleinen Kunstbahnhof von D.E. Leitmeritz in St. Julian-Eschenau einen unerwarteten Publikumsschub, und das in der abgelegenen Walachei der Nordpfalz. Janssens individuelle Ausdrucksweise bleibt sein Markenzeichen.


Kunst war für ihn existenziell, sie war die Konstante seines Lebens. Sein zeichnerisches Talent fiel bereits in der Schulzeit auf. So wundert es nicht, dass er 1946 im Alter von 17 Jahren als Meisterschüler das Studium an der Landeskunstschule in Hamburg aufnahm und bereits ein Jahr nach Studienbeginn in der Wochenzeitung „DIE ZEIT" seine erste Zeichnung veröffentlichte.


Die Ausstellung im Kunstbaus Stade zeigt in einem repräsentativen Querschnitt mit rund 150 Exponaten das Schaffen Janssens von der Mitte der 1940er- bis in die 1960er-Jahre hinein. Sein "Wortschatz", seine Ausdrucksmittel, seine Stimmungen entdecken wir schon früh in seinem Werk, noch nicht so ausgeprägt, alles noch im Schweben und Suchen begriffen, mit Humor und Absurdität liebevoll spielend. Mit dabei expressionistisch geprägte Holzschnitte, Zeichnungen und Radierungen, die das erste Mal öffentlich präsentiert werden.


Der Katalog zur Ausstellung erscheint im Verlag St. Gertrude, Janssens ehemaliger Wirkungsstätte in Hamburg-Altona. Mit Aufsätzen von Hans-Ulrich Klose und Heinz Spielmann. 144 Seiten mit 151 farbigen Abbildungen. Verkaufspreis im Kunsthaus: 24,00 Euro.


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Sonntag, 23. November 2008

Kunst: Geheimnisvoller Staubniederschlag aus Köln


Staub, eines der leidigsten Themen aller Zeiten... er dringt ein, legt sich nieder, muss mit viel Aufwand weggewischt und beseitigt werden und hält einen immer auf Trab. Er ist Vorbote der Vergänglichkeit, des Todes, Kurier des statisch-immergleichen Werdens und Vergehens, das alles zum Blühen und Erliegen bringt, und Spielball der entfesselten Dynamik, die alles wegweht, wegpustet....

Bei trash/treasure aus Köln wird Staub zum Objekt des Begehrens, durch Gucklöcher und in aufwändigen Installationen geheimnisvoll beleuchtet sieht man Staub, zusammengeballt (oder zusammengerottet?) in der Ecke, in neuer Form, verändert und coloriert, im Kontext von Andy Warhols Pop Art und Spielbergs außerirdischer Geheimnisfülle, vergrößert und verfremdet, von der Decke herab sich auf gigantischen Spinnweben anschleichend...

Ein ganz eigenwilliger Gang der Dinge, die Sichtweise verändert, angepasst zunächst an die graue Wüste, im Ergebnis jedoch geheimnisvoll, bunt, fesselnd. Eine Meisterkunst des Ungewöhnlichen... Der Betrachter als Voyeur des Zerfalls....


STAUB

Staub-Movie

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Musik: Islands Zauber und US-Trauma

Beim Spazierengehen im Net bin ich über diese Musik gestolpert, die wirklich sehr überzeugend wirkt. Jóhannsson, gefunden bei Liisa.

Ein wenig erinnert sie an das fulminante Stück von Samuel Barber "Adagio for strings, op.11"

Zwei Musikerlebnisse von tiefem Eindruck....


Jóhann Jóhannsson - Melodia (Guidlines for a Space Propulsion Device...)

Samuel Barber - Adagio for strings, op.11


Techno-Barber-Fassung mit interessanter Diashow!

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