SV Verlag

SV Verlag mit Handy oder Tablet entdecken!
Die neue Generation der platzsparenden Bücher - klein, stark, leicht und fast unsichtbar! E-Books bei viereggtext! Wollen Sie Anspruchsvolles veröffentlichen oder suchen Sie Lesegenuss für zu Hause oder unterwegs? Verfolgen Sie mein Programm im SV Verlag, Sie werden immer etwas Passendes entdecken ... Weitere Informationen

.

.
Dichterhain, Bände 1 bis 4

.

.
Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Posts mit dem Label Horst Janssen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Horst Janssen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 19. August 2011

Für Sie besucht: Fabriktage in Kusel und 25 Jahre Kunstbahnhof in St. Julian-Eschenau









Die Kuseler Fabriktage 2011 (14./15.08.), wohl die letzten ihrer Art, weil die Besucherzahl hinter den Erwartungen zurückbleibt, bieten an sich ein sehr beeindruckendes Ambiente und für 5 Euro ein volles Musikprogramm für den ganzen Samstagabend. Es spielten eine Kuseler Formation BIGWIXX mit ihrem teilweise deutschsprachigen Programm Ohrgasmus für die junge Zielgruppe und eine hochprofessionelle THE NEW GENERATION aus dem Saarland. Letztere boten mit einem Aufgebot von an die 30 Musikern eine Mischung aus Gesang, klassischen Streichinstrumenten, Bläsern und Drums, Saxophon, E-, Bass-Guitar und Percussion ein Potpourri aus Pop-, Musical- und Swing-/Big Band-Jazz-Evergreens. Die Rocky Horror Picture Show, John Miles "Music was my first love" und Frank Sinatras "I did it my way" markierten die Höhepunkte eines dynamischen Repertoires für die Jungsenioren ab 45 Jahren. Ganz hervorragend und überzeugend der Leadsänger Martin Herrmann aus Merzig, mit sehr guter Stimm- und Körperbeherrschung, der eine stimmgewaltige Interpretation der Titel mit viel Bühnenshow verband. Auch die beiden anderen Sänger Stefan Pardi und Bernard Smith sowie ihre Kollegin Sabine Becker eine gelungene Besetzung mit individueller Note. Insgesamt ein perfektes Bühnenarrangement und eine punktgenaue Choreograpie. Vielleicht liegt die Besucherarmut der Fabriktage auch daran, dass die Generation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen Metal, Hip Hop, Rap, House und Dance vermissen, wovon sie bei dem ungünstig parallel verlaufenden Castle Rock auf der Burg Lichtenberg Hard Rock und Metal satt bekamen.


Am Sonntagmorgen Bücherflohmarkt der Stadtbücherei mit einem erschlagenden Angebot an alten, abgegriffenen Büchern aller Genres mit nachfolgender Jazzmatinee und der Gruppe KWASI JAZZ PROJECT, bestehend aus Christiane Owen (Gesang), Matthias Stoffel (Klavier), Peter Rothley (Schlagzeug), Sven Sommer (Bass) und Jo Seibert (Saxophon). Sie spielen alte, aber auch unbekanntere Titel der Jazz-Standards und Latin Styles, aus dem Jazzrock und Souljazz, getragen von Christiane Owen mit ihrer Altstimme und ihren gefühlvollen Interpretationen. Das Interieur der Stadtbücherei, um dem etwaigen Regen zu entkommen gewählt, kann allerdings keinesfalls mit dem schönen Innenhof und der Open-Air-Atmosphäre der Tuchfabrik Kusel mithalten.












Am Sonntagnachmittag dann die Vernissage und Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehen des kleinen Kunstbahnhofs von Dietmar Hofmann-Leitmeritz, der den alten Bahnhof Eschenau bei St. Julian neu belebt, renoviert und zu einem Kunst- und Kulturzentrum entwickelte. Zwei seiner aktuellen Arbeiten zum Thema:

Gefeiert wurde mit BLUES GROUP, Grillwürstchen und Bier, etlichen geladenen Künstlern und Gästen, darunter auch der ehemalige Kuseler Bürgermeister Jochen Hartloff, der im Kabinett Kurt Becks einen Ministerposten im Justizministerium erhielt. Ein sehr interessante Ausstellung auf kleinem Raum, die immer einen Abstecher lohnt und durch günstige Preise lockt, bietet eine Vielfalt an Interpretationen zum Thema "Lust und Liebe".


So Renate Wandel aus Bad Hersfeld, die Lustthemen ebenso meisterhaft wie ihre sakralen und literarischen Themen behandelt - von ihr Radierungen und ein größeres Gemälde.


Modern-freche, provokante Installationen vom W(Qu)a(h)l-Idar-Obersteiner Raimon Ruhleder, der über dem Besucher schwebende Kontur-Phallus aus umwickeltem Draht mit dem Apfel der Verführung an entscheidender Stelle. Ferner von ihm demontiert-veränderte Gemälde mit Verlust ihrer Umrahmung, Beengung, Auflösung der Betrachtungsgewohnheit, etwa Donald Duck mit der ansehnlichen Menge von 8 Phalli als Finger.


In der Vitrine meisterhafte Bronzen vom Saarländer Werner Bärmann, der diese Kunst bei einem saarländischen Künstler vor kurzem erst erlernte, die seine gewichtige Sandsteinkunst mit der 200-Jahre-Garantie nun in (erheblich leichteren) Bronzen fortsetzen.






Und als Besonderheit erotische Schnittbilder der Krimi-Autorin Candida C. Stapf aus Stuttgart, die stark an asiatische Schnittkunst und Schattenspiele erinnern, aber einen eigenen Platz in der modernen Kunst eingenommen haben durch ihre sehr anspruchsvolle, handwerklich hochwertige Komposition und ästhetische Aussagekraft. Sie verwendet dabei alle Arten von Papieren von handgeschöpftem japanischem chiyogami-Papier über venezianisches Künstlerpapier bis zu handelsüblichen Geschenkpapieren und Tortenunterlagen, alle geschmackvoll, bunt und schön. Candida Stapf überzeugt ferner durch sehr ästhetisch mit Papier beklebte Buddhas und einer ungewöhnlichen Idee, Urnen aus geeignetem Zellulosematerial mit völlig anderen Dekors zu versehen, sodass die Traurigkeit und Depressivität einer Beerdigung durch das Gewahrwerden von  Farbenfreude, Lebensbejahung und Neuinterpretation der Beisetzung an Wirkkraft verliert.

Nicht unerwähnt bleiben sollen die ansprechenden Aktfotos von Katja Triol, die liebevoll und formschön gestalteten Holzskulpturen von Elisabeth Jung, von der auch der Torso Mater Magna aus rotem Ton stammt. Last not least zwei Radierungen des Hamburgers Horst Janssen mit seinem sehr eigenen, kaum kopierbaren Stil.





Mittwoch, 13. April 2011

Kunstevent: Horst Janssens Frühwerk in Stade


Horst Janssen - Das Frühwerk
DIE SUCHE
Kunsthaus Stade 25.01.-08.05.2011

Horst Janssen (* 14. November 1929 in Hamburg, † 31. August 1995 ebenda) ist vielen noch ein Begriff wegen seiner eigenwilligen Figuren und Gestalten mit spindeldürren Extremitäten und absurden Verformungen. In den 70er- und 80er-Jahren war der deutsche Zeichner und Grafiker mit seiner künstlerisch-technischen Experimentierfreudigkeit und spitz-bizarren Feder ein gern gesehener Gast unter anderem bei den Polit-Liedermachern, beispielsweise Franz-Josef Degenhardt. Seine Popularität verschaffte auch dem Kleinen Kunstbahnhof von D.E. Leitmeritz in St. Julian-Eschenau einen unerwarteten Publikumsschub, und das in der abgelegenen Walachei der Nordpfalz. Janssens individuelle Ausdrucksweise bleibt sein Markenzeichen.


Kunst war für ihn existenziell, sie war die Konstante seines Lebens. Sein zeichnerisches Talent fiel bereits in der Schulzeit auf. So wundert es nicht, dass er 1946 im Alter von 17 Jahren als Meisterschüler das Studium an der Landeskunstschule in Hamburg aufnahm und bereits ein Jahr nach Studienbeginn in der Wochenzeitung „DIE ZEIT" seine erste Zeichnung veröffentlichte.


Die Ausstellung im Kunstbaus Stade zeigt in einem repräsentativen Querschnitt mit rund 150 Exponaten das Schaffen Janssens von der Mitte der 1940er- bis in die 1960er-Jahre hinein. Sein "Wortschatz", seine Ausdrucksmittel, seine Stimmungen entdecken wir schon früh in seinem Werk, noch nicht so ausgeprägt, alles noch im Schweben und Suchen begriffen, mit Humor und Absurdität liebevoll spielend. Mit dabei expressionistisch geprägte Holzschnitte, Zeichnungen und Radierungen, die das erste Mal öffentlich präsentiert werden.


Der Katalog zur Ausstellung erscheint im Verlag St. Gertrude, Janssens ehemaliger Wirkungsstätte in Hamburg-Altona. Mit Aufsätzen von Hans-Ulrich Klose und Heinz Spielmann. 144 Seiten mit 151 farbigen Abbildungen. Verkaufspreis im Kunsthaus: 24,00 Euro.


**************************