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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 4. November 2012

Dichterhain: KONTRASTE von Gabriele Brunsch


Kontraste












herbst - sonnendurchwirbelt weich und wild
du wühlst mich auf, ich wache ungestillt
mit meinen lippen schlürf ich deinen seim
aus farben - lass mich trunken sein
mich dürstet nach dem dunklen duft
von erde und verfall, verfall vergehen,
gesättigt bin ich nimmermehr,
als müsst ich hundertfach in dieser süßen luft
von todessehnsucht angefasst am rand
vom reichen jahr ermattet lässig stehen
und denken, wär das denn so schwer
dies kleine stück zu gehen?
was bleibt? ein satz vielleicht,
ein epitaph aus zahl und wort,
und efeuranken blattdurchpulst...
empfindung fühlbar ungetrübt,
die sinne klar - ein ozean, ein meer -
ist ein gewand aus lichtblau-grün,
kühl-wasser-grün-und kühl so kühl,
und körperweiche kühle haut,
im wassergrünen kühlen grün, umspült
- wie schwimmst du aus dem neer,
undine, zartes flüssiges gespinst,
unwesenhaft nicht mensch nicht fisch,
bist alles gleichsam willentlich
und schwimmst...
von sonnenlicht und glanzgeflecht,
von glitzerglanz und funkentanz,
durchspült verharrst du plötzlich eisig-kühl,
verharrst, und starrst, und starrst...
du bist so feige, ahnungsloser leib,
du kränkelst, lustbetonte note,
verweichlicht, eingedickt der mut,
schon tänzelst du, verstrickt
vertäut,
verankert und verkettet,
verzweifelt aufgeknüpft und lau die glut...
ha!!
ein riesenhafter schoß sind deine meere welt,
in die der zeitgeist kotzt, ein ausgekochtes spiel,
vereinzelt stehen ratlos kleine felsenstädte,
im sonnenlicht, verzagt,
der blick geheftet, starr, der leib geschändet,
im flötenklang und trommelwirbelorchestralgewendet
stehst nackt du da,
ein stückchen zeit - du erdenteil -
im jetzt verendet
...
sei nicht vermessen,
was soll das, verendet?
die welt sie lebt und ist ne loveaffair
du hörst das klatschen hundertfacher wellen,
und hauchst beglückt: "was will ich mehr...!"
...
verschwendet?


(c) Gabriele Brunsch, 2009

Sonntag, 23. November 2008

Kunst: Geheimnisvoller Staubniederschlag aus Köln


Staub, eines der leidigsten Themen aller Zeiten... er dringt ein, legt sich nieder, muss mit viel Aufwand weggewischt und beseitigt werden und hält einen immer auf Trab. Er ist Vorbote der Vergänglichkeit, des Todes, Kurier des statisch-immergleichen Werdens und Vergehens, das alles zum Blühen und Erliegen bringt, und Spielball der entfesselten Dynamik, die alles wegweht, wegpustet....

Bei trash/treasure aus Köln wird Staub zum Objekt des Begehrens, durch Gucklöcher und in aufwändigen Installationen geheimnisvoll beleuchtet sieht man Staub, zusammengeballt (oder zusammengerottet?) in der Ecke, in neuer Form, verändert und coloriert, im Kontext von Andy Warhols Pop Art und Spielbergs außerirdischer Geheimnisfülle, vergrößert und verfremdet, von der Decke herab sich auf gigantischen Spinnweben anschleichend...

Ein ganz eigenwilliger Gang der Dinge, die Sichtweise verändert, angepasst zunächst an die graue Wüste, im Ergebnis jedoch geheimnisvoll, bunt, fesselnd. Eine Meisterkunst des Ungewöhnlichen... Der Betrachter als Voyeur des Zerfalls....


STAUB

Staub-Movie

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