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Montag, 2. Juni 2014

Tabak - das legale Heroin für unsere Psyche - kann nicht teuer genug sein


„Ein hoher Zigarettenpreis hält Kinder und Jugendliche am ehesten vom Rauchen ab"
Über 100.000 Todesfälle jährlich als Folge des Tabakkonsums: Deutsche Herzstiftung unterstützt Forderung nach Erhöhung der Tabaksteuer

Am 31. Mai war WHO-Weltnichtrauchertag, die Deutsche Herzstiftung machte deshalb darauf aufmerksam, dass Rauchen einer der bedeutendsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall ist, ferner für verschiedene Krebsarten, chronische obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) und Diabetes. Jährlich sterben in Deutschland etwa 100.000 bis 140.000 Menschen vorzeitig an Erkrankungen, die durch Tabakkonsum verursacht werden. Zusätzlich sterben hierzulande jedes Jahr mehr als 3.000 Menschen durch Passivrauchen. [Die Schwere der Sucht wird in der Forschung mit der Heroinsucht gleichgestellt. Red.]

„Wir fordern deshalb von der Gesundheitspolitik konkrete Maßnahmen, den Tabakkonsum in Deutschland zu reduzieren, zum Beispiel durch eine spürbare Erhöhung der Tabaksteuer. Dies wäre ein effektiver Hebel, um das Rauchverhalten zu beeinflussen und den Einstieg vieler Menschen in das Rauchen zu verhindern. Ein hoher Zigarettenpreis hält insbesondere Kinder und Jugendliche davon ab, das Rauchen anzufangen", hebt der Kardiologe Prof. Dr. med. Helmut Gohlke, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung, hervor.
Höhere Tabaksteuern: Schutz der Kinder vor dem Einstieg in die Raucherkarriere

Mit ihrer Forderung, die Tabaksteuern anzuheben („Raise taxes on tobacco"), richtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihre Bemühungen im Rahmen des Weltnichtrauchertages besonders auf den Schutz der Kinder und Jugendlichen. Die Deutsche Herzstiftung unterstützt ebenso wie die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR) die Forderung der WHO nach einer spürbaren Anhebung der Tabaksteuern. „In Deutschland würde dies einer sehr großen Anzahl von Menschen Nikotinabhängigkeit und tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch tödliche Krebserkrankungen ersparen", sagt Prof. Gohlke.

Trotz der schwerwiegenden Folgen des Tabakkonsums rauchen in Deutschland immer noch mehr als 10 Prozent der 12- bis 17-Jährigen und ca. 30 Prozent der Erwachsenen. Mehr als die Hälfte der Erwachsenen raucht, weil sie bereits nikotinabhängig sind und das Rauchen nicht ohne unterstützende Maßnahmen aufgeben können. In anderen EU-Ländern (z. B. Finnland, Schweden) konnte die Raucherquote durch strikte Tabakprävention bereits auf unter 20 Prozent reduziert werden. „Der dringende Nachholbedarf Deutschlands bei der Tabakkontrolle wird unterstrichen durch das blamable Ergebnis der neuesten europäischen Tabak-Kontroll-Skala 2013, wonach Deutschland unter den befragten 34 Ländern den vorletzten Platz einnimmt", stellt Prof. Gohlke fest.* Die Skala beruht auf einer Beurteilung der Länder nach konkreten Maßnahmen zur Verringerung des Tabakkonsums (z. B. umfassende Werbeverbote, große Warnhinweise auf Zigarettenpackungen etc.).
Wer das Rauchen aufgibt, senkt sein Herz-Kreislauf-Risiko massiv
Rauchen ist das größte einzelne yerrneidbare Gesundheitsrisiko. Tabak ist das einzige zugelassene Verbraucher-Produkt, welches bei vorschriftsgemäßem Gebrauch zu tödlich verlaufenden Erkrankungen führt: Herzinfarkt, Schlaganfall und periphere Gefaßerkrankungen, das sogenannte „Raucherbein", werden durch das Tabak-Rauchen verursacht. Aber auch nach einem Herzinfarkt hat das Rauchen katastrophale Folgen. Umgekehrt kann durch vollständige Aufgabe des Rauchens nach einem Herzinfarkt das Risiko für weitere Herzkreislaufereignisse bei Personen, die bis zum Herzinfarkt geraucht haben, um 80% gesenkt werden, d. h. vier von fünf weiteren Ereignissen nach einem Herzinfarkt könnten durch vollständige Aufgabe des Rauchens vermieden werden.

* Joossens L, Raw M: The Tobacco Control Scale 2013 in Europe. Präsentiert auf der Sixth European Conference Tobacco or Health (TCToH), Istanbul, 26.-29. März 2014.

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Die Deutsche Herzstiftung bietet einen kostenfreien Herzinfarkt-Risikotest online unter www.herzstiftung.de

Den Risikotest hat Prof. Dr. Helmut Gohlke (Deutsche Herzstiftung) entwickelt.