Radiophonic Spaces
Do–Mo 11–19h
25. und. 26.11. geschlossen
09.11. bis 22h
15.11. bis 23h
23. und 24.11. bis 20h
Eintritt frei
Das Radioarchiv umfasst überwiegend deutschsprachige Arbeiten (ohne Übersetzung).
PROGRAMM
Vor rund 100 Jahren begann das Radio Hörgewohnheiten zu verändern und die Kulturtechnik des Sendens und Empfangens zu revolutionieren. Seit Beginn der Digitalisierung befindet sich das Radio im Umbruch. Die Formen der Radiokunst migrieren in andere Medien, die Möglichkeiten und Ereignisse des Sendens und Empfangens vervielfachen sich: Der Mensch des 21. Jahrhunderts „funkt“ ununterbrochen. Die Frage danach, was empfangen wird und was gesendet, was ausgeblendet und was verstanden, folgt dabei nicht nur technischen und psychoakustischen Faktoren, sondern auch politischen Interessen.
Seit Beginn der Digitalisierung befindet sich das Radio im Umbruch. Während die Formen der Radiokunst in andere Medien migrieren, vervielfachen sich die Möglichkeiten und Ereignisse des Sendens und Empfangens: Der Mensch des 21. Jahrhunderts „funkt“ ununterbrochen und in die verschiedensten Richtungen. Die Frage danach, was empfangen wird und was gesendet, was ausgeblendet und was verstanden wird, folgt dabei nicht nur technischen Prozessen und psychoakustischen Gewohnheiten, sondern auch politischen Interessen.
Welches Wissen stellte die Institution Radio im 20. Jahrhundert bereit und wie prägt es den radiophonen Raum heute? Welche Bedeutung kommt dem Hör-Wissen in der von visuellen Kulturen geprägten Gegenwart zu? Wie ändern sich Kulturen, Ästhetiken und Politiken des Sendens und Empfangens? Welche Kriterien bestimmen heute die „Sendersuche“? Wer steuert wen?
Radiophonic Spaces verbindet die künstlerische Auseinandersetzung mit Radiokunst und Radiophonie mit einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt unter Federführung des Experimentellen Radios an der Bauhaus-Universität Weimar. Ein Team von Radiokünstler*innen und -forscher*innen hat unter Leitung von Nathalie Singer einen Hör-Raum konzipiert, in dem sich über 200 Arbeiten internationaler Radiokunst von den Besucher*innen individuell hören und erforschen lassen. Radiophonic Spaces ist begehbarer Radioraum, experimentelles Archiv, Studio und Bühne des Sounds in einem, präsentiert Experimente, Produktionsformen und Kompositionsverfahren des Radios, seinen Apparaturen und Diskursen. Vermittelt durch eine immersive Audiotechnologie lösen die Besucher*innen mit ihren Bewegungen einzelne Werke aus 100 Jahren Radiokunst aus. Der Künstler, Architekt und Musiker Cevdet Erek entwirft dafür eine Architektur, die es möglich macht, das Zusammenspiel von Sound und Raum zu erforschen. Verschränkt wird diese Architektur mit einem digitalen Nachschlagewerk zur Geschichte der Radiokunst, das vor Ort zugänglich ist.
Die Soundexponate sind nach Themen wie „Funkstille“, „Remix und Neuinszenierungen“ oder „Plattengeschichten“ geordnet. Durch individuelle Bewegungsentscheidungen können Besucher*innen verschiedene Richtungen innerhalb der Radiokunst einschlagen. Arbeitsplätze ermöglichen ein tieferes Eintauchen in die Thematik. Was bisher häufig in Archiven verschwunden ist oder nur in einzelnen Publikationen beschrieben wurde, wird hier erstmals multimedial zusammengeführt: Hörstücke, akustische Auszüge aus Produktionen, Skripte, Partituren oder persönliche Aufzeichnungen, dokumentierende Bilder aus den Studios sowie filmische Statements der Komponist*innen, Autor*innen und Regisseur*innen. Auch Fragen nach den Zusammenhängen zwischen den kulturellen und politischen Entstehungskontexten der Werke, nach den experimentellen Studiobedingungen und der daraus resultierenden Ästhetik, nach den Laboren und ihren Künstler*innen lassen sich hier erforschen.
Im begehbaren Radioarchiv Radiophonic Spaces lassen sich mehr als 200 Werke deutschsprachiger und internationaler Radiokunst aus 100 Jahren individuell hören und erforschen. In einem immersiven Raumkonzept macht es Experimente und Kompositionsverfahren, Apparaturen und Diskurse des Radios erfahrbar. Ein digitales Nachschlagewerk ermöglicht ein tieferes Eintauchen in die Geschichte der Radiokunst.
Die Auftaktveranstaltung Der Ohrenmensch eröffnete vom 1.-3.11. das Radioarchiv und erforschte das Wissen des Hörens. Künstler*innen und Wissenschaftler*innen erkundeten in Performances und Lectures ästhetische und theoretische Bedingungen der Radiophonie sowie politische Handlungsmöglichkeiten im radiophonen Raum.
Auch nach den Eröffnungstagen können die Radiophonic Spaces intensiv genutzt, diskutiert und vermittelt werden: Jeweils von Donnerstag bis Montag ab 17 Uhr finden Gespräche, Vorträge, Performances, Führungen, Filmvorführungen oder gemeinsames Hören statt. Forschungsgruppen (Seminare, Radiomacher*innen u. a.) und Vermittlungsprojekte werden gemeinsam mit dem Publikum einzelne Arbeiten aus dem Archiv (laut) hören, vorstellen und untersuchen, um dem Verhältnis von Radiokunst und der Institution Radio nachzugehen.
Für das Begleitprogramm von Radiophonic Spaces laden Künstler*innen, Studierende und Radiomacher*innen ein zu Gesprächen, Konzerten, Live-Radiosendungen und zum gemeinsamem Hören. Gespräche mit Radiomacher*innen kreisen um Zustand und Zukunft der Radiophonie. Workshops und Klang-Performances für Kinder, Jugendliche und Erwachsene erkunden das begehbare Radioarchiv auf eigene Weise. Ein Workshop für Schulklassen mit dem büro eta boeklund und Illustrator Dan Abbott kartiert die Klang- und Wissensräume des Radioarchivs, um Unsichtbares sichtbar zu machen.
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Begehbares Radioarchiv
01.11.–10.12.2018Do–Mo 11–19h
25. und. 26.11. geschlossen
09.11. bis 22h
15.11. bis 23h
23. und 24.11. bis 20h
Eintritt frei
Das Radioarchiv umfasst überwiegend deutschsprachige Arbeiten (ohne Übersetzung).
PROGRAMM
Vor rund 100 Jahren begann das Radio Hörgewohnheiten zu verändern und die Kulturtechnik des Sendens und Empfangens zu revolutionieren. Seit Beginn der Digitalisierung befindet sich das Radio im Umbruch. Die Formen der Radiokunst migrieren in andere Medien, die Möglichkeiten und Ereignisse des Sendens und Empfangens vervielfachen sich: Der Mensch des 21. Jahrhunderts „funkt“ ununterbrochen. Die Frage danach, was empfangen wird und was gesendet, was ausgeblendet und was verstanden, folgt dabei nicht nur technischen und psychoakustischen Faktoren, sondern auch politischen Interessen.
Seit Beginn der Digitalisierung befindet sich das Radio im Umbruch. Während die Formen der Radiokunst in andere Medien migrieren, vervielfachen sich die Möglichkeiten und Ereignisse des Sendens und Empfangens: Der Mensch des 21. Jahrhunderts „funkt“ ununterbrochen und in die verschiedensten Richtungen. Die Frage danach, was empfangen wird und was gesendet, was ausgeblendet und was verstanden wird, folgt dabei nicht nur technischen Prozessen und psychoakustischen Gewohnheiten, sondern auch politischen Interessen.
Welches Wissen stellte die Institution Radio im 20. Jahrhundert bereit und wie prägt es den radiophonen Raum heute? Welche Bedeutung kommt dem Hör-Wissen in der von visuellen Kulturen geprägten Gegenwart zu? Wie ändern sich Kulturen, Ästhetiken und Politiken des Sendens und Empfangens? Welche Kriterien bestimmen heute die „Sendersuche“? Wer steuert wen?
Radiophonic Spaces verbindet die künstlerische Auseinandersetzung mit Radiokunst und Radiophonie mit einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt unter Federführung des Experimentellen Radios an der Bauhaus-Universität Weimar. Ein Team von Radiokünstler*innen und -forscher*innen hat unter Leitung von Nathalie Singer einen Hör-Raum konzipiert, in dem sich über 200 Arbeiten internationaler Radiokunst von den Besucher*innen individuell hören und erforschen lassen. Radiophonic Spaces ist begehbarer Radioraum, experimentelles Archiv, Studio und Bühne des Sounds in einem, präsentiert Experimente, Produktionsformen und Kompositionsverfahren des Radios, seinen Apparaturen und Diskursen. Vermittelt durch eine immersive Audiotechnologie lösen die Besucher*innen mit ihren Bewegungen einzelne Werke aus 100 Jahren Radiokunst aus. Der Künstler, Architekt und Musiker Cevdet Erek entwirft dafür eine Architektur, die es möglich macht, das Zusammenspiel von Sound und Raum zu erforschen. Verschränkt wird diese Architektur mit einem digitalen Nachschlagewerk zur Geschichte der Radiokunst, das vor Ort zugänglich ist.
Die Soundexponate sind nach Themen wie „Funkstille“, „Remix und Neuinszenierungen“ oder „Plattengeschichten“ geordnet. Durch individuelle Bewegungsentscheidungen können Besucher*innen verschiedene Richtungen innerhalb der Radiokunst einschlagen. Arbeitsplätze ermöglichen ein tieferes Eintauchen in die Thematik. Was bisher häufig in Archiven verschwunden ist oder nur in einzelnen Publikationen beschrieben wurde, wird hier erstmals multimedial zusammengeführt: Hörstücke, akustische Auszüge aus Produktionen, Skripte, Partituren oder persönliche Aufzeichnungen, dokumentierende Bilder aus den Studios sowie filmische Statements der Komponist*innen, Autor*innen und Regisseur*innen. Auch Fragen nach den Zusammenhängen zwischen den kulturellen und politischen Entstehungskontexten der Werke, nach den experimentellen Studiobedingungen und der daraus resultierenden Ästhetik, nach den Laboren und ihren Künstler*innen lassen sich hier erforschen.
Im begehbaren Radioarchiv Radiophonic Spaces lassen sich mehr als 200 Werke deutschsprachiger und internationaler Radiokunst aus 100 Jahren individuell hören und erforschen. In einem immersiven Raumkonzept macht es Experimente und Kompositionsverfahren, Apparaturen und Diskurse des Radios erfahrbar. Ein digitales Nachschlagewerk ermöglicht ein tieferes Eintauchen in die Geschichte der Radiokunst.
Die Auftaktveranstaltung Der Ohrenmensch eröffnete vom 1.-3.11. das Radioarchiv und erforschte das Wissen des Hörens. Künstler*innen und Wissenschaftler*innen erkundeten in Performances und Lectures ästhetische und theoretische Bedingungen der Radiophonie sowie politische Handlungsmöglichkeiten im radiophonen Raum.
Auch nach den Eröffnungstagen können die Radiophonic Spaces intensiv genutzt, diskutiert und vermittelt werden: Jeweils von Donnerstag bis Montag ab 17 Uhr finden Gespräche, Vorträge, Performances, Führungen, Filmvorführungen oder gemeinsames Hören statt. Forschungsgruppen (Seminare, Radiomacher*innen u. a.) und Vermittlungsprojekte werden gemeinsam mit dem Publikum einzelne Arbeiten aus dem Archiv (laut) hören, vorstellen und untersuchen, um dem Verhältnis von Radiokunst und der Institution Radio nachzugehen.
Für das Begleitprogramm von Radiophonic Spaces laden Künstler*innen, Studierende und Radiomacher*innen ein zu Gesprächen, Konzerten, Live-Radiosendungen und zum gemeinsamem Hören. Gespräche mit Radiomacher*innen kreisen um Zustand und Zukunft der Radiophonie. Workshops und Klang-Performances für Kinder, Jugendliche und Erwachsene erkunden das begehbare Radioarchiv auf eigene Weise. Ein Workshop für Schulklassen mit dem büro eta boeklund und Illustrator Dan Abbott kartiert die Klang- und Wissensräume des Radioarchivs, um Unsichtbares sichtbar zu machen.
Radiophonic Spaces mit Arbeiten von Ammer & Console, Alessandro Bosetti, Andrea Cohen und Diego Losa, John Cage, Ferdinand Kriwet, Christina Kubisch, Friederike Mayröcker, Michaela Melián, László Moholy-Nagy, Kaye Mortley, Olaf Nicolai, Georges Perec, Paul Plamper, Milo Rau, Carl Sagan, Natascha Sadr Haghighian, Eran Schaerf, Dziga Vertov, Ror Wolf u. a.
Konzipiert von Nathalie Singer (Professur für Experimentelles Radio, Bauhaus-Universität) mit einem Team von Radioexpert*innen.
Der Ohrenmensch mit Beiträgen von ARK (Johannes Ismaiel-Wendt, Sebastian Kunas, Malte Pelleter), Nathalie Anguezomo Mba Bikoro und Gilles Aubry, Hermann Bohlen, Lino Camprubí, Cevdet Erek, Wolfgang Ernst, Beatriz Ferreyra, Marie Guérin, Wolfgang Hagen, Alexandra Hui, Hassan Khan, Sebastian Kunas, Verena Kuni, Aurélie Nyirabikali Lierman, Flora Lysen, Stefan Maier, Mara Mills, Nástio Mosquito und Martin Hirsch, Marko Peljhan, Marina Rosenfeld, Zoran Terzić, Viktoria Tkaczyk, Sarah Washington, Anna Zett, Elisabeth Zimmermann u. a.
Konzipiert von Nathalie Singer (Professur für Experimentelles Radio, Bauhaus-Universität) mit einem Team von Radioexpert*innen.
Der Ohrenmensch mit Beiträgen von ARK (Johannes Ismaiel-Wendt, Sebastian Kunas, Malte Pelleter), Nathalie Anguezomo Mba Bikoro und Gilles Aubry, Hermann Bohlen, Lino Camprubí, Cevdet Erek, Wolfgang Ernst, Beatriz Ferreyra, Marie Guérin, Wolfgang Hagen, Alexandra Hui, Hassan Khan, Sebastian Kunas, Verena Kuni, Aurélie Nyirabikali Lierman, Flora Lysen, Stefan Maier, Mara Mills, Nástio Mosquito und Martin Hirsch, Marko Peljhan, Marina Rosenfeld, Zoran Terzić, Viktoria Tkaczyk, Sarah Washington, Anna Zett, Elisabeth Zimmermann u. a.