Flüchtlingskinder erzählen:
Hussein im Spielzelt des Aufnahmelagers
© UNICEF/DT2015-36305/Ninja Charbonneau
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"Wir haben überall nur Blut gesehen"
"In unserem Dorf sind fast alle Straßen zerstört", erzählt Hussein. "Einmal sind wir nach Latakia gefahren, und als wir zurückkamen, haben wir überall nur Blut gesehen. Unsere Verwandten und Freunde wurden getötet, und wir wussten nicht einmal, welche Kriegspartei uns bombardiert hatte."
Die Mutter denkt, dass ihre Kinder vieles vergessen hätten. Aber Hassan erinnert sich noch genau an den Tag, als sein ungeborener Bruder starb. "Meine Mutter hatte ein Baby im Bauch. Sie hat es verloren, nachdem ein Flugzeug unser Dorf attackiert hat. Es war am Muttertag, ich wollte meine Mutter trösten und habe ihr ein Geschenk gekauft", sagt Hassan.
Jeden Tag griffen Raketen und Flugzeuge die Umgebung an. Wegen der Blockade gab es außerdem monatelang kaum Nahrungsmittel. Der Familie blieb keine andere Wahl, vor drei Monaten riskierte sie die Flucht. Seit zwei Monaten sind die Eltern mit den drei Jungen jetzt in Deutschland, momentan warten sie in einer Notunterkunft in Köln darauf, dass sie einer Gemeinde zugewiesen werden. "Alles, was wir uns wünschen, ist Sicherheit. Nur Sicherheit", sagt Hussein.
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