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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Freitag, 6. Juni 2014

Sommerziel LandArt in Reipoldskirchen (Nordpfalz, Rheinland-Pfalz): Johann Heinrich Roos Bedeutendster Tiermaler des deutschen Barock



Er ist wohl einer der bedeutendsten Künstler, den die Pfalz bis heute hervorgebracht hat: Der Maler und Graphiker Johann Heinrich Roos, geboren am 29. September 1631 wohl in Otterberg, lutherisch getauft wenig später in Reipoltskirchen. Im Laufe der Wirren des 30-jährigen Krieges verschlägt es die Familie zunächst nach Zweibrücken, später an den Niederrhein und schließlich nach Amsterdam. Dort beginnt der junge Johann Heinrich 1647 eine Malerlehre bei dem Historienmaler Guilliam Dujardin und wird in der Folge stark von den holländischen Meistern Nicolaes Berchem und Karel Dujardin beeinflusst.

Ab 1651 ist Roos wieder in Deutschland. Es wird vermutet, dass er in dieser Zeit auch nach Italien reist, belegt werden kann ein Italienaufenthalt jedoch nicht. 1654 ist Roos zusammen mit seinem Bruder Theodor am Hof des Landgrafen Ernst von Hessen in Rheinfels nachweisbar. Er heiratet 1656 in St. Goar die Pfarrerstochter Anna Emmerich, die ihm sieben Kinder schenkt. 1664 bis 1667 bekleidet Roos unter Kurfürst Carl
Theodor die Stelle als Hofmaler am kurfürstlichen Hof in Heidelberg, er portraitiert dort u.a. die junge Liselotte von der Pfalz. 1667 zieht Roos mit seiner Familie nach Frankfurt am Main. Er ist mit großem Erfolg, nicht zuletzt durch viele Bildnisaufträge, Maler in der Bürgerstadt und bringt es dort zu Ansehen, Vermögen und einem prächtigen Haus auf der Zeil.
Am 3. Oktober 1658 stirbt der Künstler an den Folgen der Verletzungen, die er sich beim Brand dieses Hauses zugezogen hat. Seine vier Söhne wurden ebenfalls Maler und so gilt Johann Heinrich Roos auch als Stammvater einer erfolgreichen Künstlerdynastie.
Hirten- und Tierdarstellungen in einer idealisierten italienischen Campagnalandschaft mit römisch-antiken Ruinen waren die bevorzugten Motive des Künstlers, wobei Roos besonders im Tierbild zu außergewöhnlicher Meisterschaft gefunden hat. Seinen Zeitgenossen galt er als „Raffael aller Viehmaler“ und Goethe, der die Blätter von Roos sammelte, äußerte gegenüber Eckermann seine Bewunderung über Roos‘ Einfühlungsvermögen in die Psyche der Schafe, Ziegen und Kühe.
Tatsächlich gilt Johann Heinrich Roos als bedeutendster deutscher Tiermaler des 17. Jahrhunderts und seine Tierdarstellungen blieben bis in die Moderne vorbildhaft und hoch geschätzt. Dementsprechend wurden seine Bildfindungen viel kopiert beziehungsweise stilistisch nachgeahmt.
Qualitativ herausragend im Œuvre von Roos sind auch seine Radierungen: Es sind reine Tierstücke, die meist zu Serien zusammengeschlossen sind. Durch die Möglichkeit der Vervielfältigung der Druckgraphiken konnte der Künstler einen großen Kreis von Sammlern seiner Kunst erreichen.

Kurzeinführung von Dr. Heinz Höfchen, 
Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk)

Die Ausstellung ist leider nur selten geöffnet:
Samstag, 24. Mai 14.00-18.00 Uhr
Sonntag, 25. Mai 11.00-18.00 Uhr
Christi Himmelfahrt, 29. Mai 11.00-18.00 Uhr
Samstag, 31. Mai 14.00-18.00 Uhr
Sonntag, 1. Juni 11.00-18.00 Uhr
Pfingstsonntag, 8. Juni 11.00-18.00 Uhr
Pfingstmontag, 9. Juni 11.00-18.00 Uhr

Sonntag, 18. Mai 2014

19.5., 18 Uhr, Eröffnung der „Kunst im Grünen“ - neue Runde im Kuseler Land 2014



Marc de Roover, BRÜCKE, Belgien

Rund um die Wasserburg in Reipoltskirchen gibt es dieses Jahr, am Taufort des Tiermalers Johann Heinrich Roos sind dessen Bilder zu entdecken, neben einem Skulpturenweg, der für dieses Jahr zu einem echten Rundweg ausgebaut wurde. Mit eingeweiht bei der Eröffnung wird die Brücke des belgischen Künstlers Marc de Roover und eine Stele des Luxemburger Bildhauers Bertrand Ney. 

Mit der Schließung des Rundwegs wird der Skulpturenweg zu einer weiteren Station auf der „Europäischen Skulpturenstraße des Friedens“, wie sie etwas abgehoben heißt, aber nicht lückenlos verläuft, insofern entspricht das ja auch dem Friedensverlauf. Die Skulpturenstraße hat zwei Teile, der eine reicht im Norden von der Normandie bis nach Moskau, der andere von Amsterdam bis in die Pyrenäen. Sie kreuzen sich in Auvers-sur-Oise (bei Paris). 



Bertrand Ney: LE PASSAGE,
Der Durchgang,
Luxembourg, 2000

Die Grundidee sah begehbare "Skulpturentürme" als künstlerische Begegnungszentren vor, stammt aus dem Jahr 1936 und wurde von dem jüdischen Künstler Otto Freundlich entwickelt. Otto Freundlich wurde jedoch verschleppt und von den Nazis im Konzentrationslager Sobibor (Polen) ermordet. Seine Lebensgefährtin Jeanne Kosnick-Kloss aktualisierte und griff sein Konzept nach 1945 wieder auf. Erst Jahrzehnte später wurde es von deutschen und ausländischen  Städten und Gemeinden aufgegriffen. Initiator war der Bildhauer Leo Kornbrust, der bereits 1971 ein internationales Bildhauersymposion bei St. Wendel organisiert hatte. 1978 wurde die Idee angenommen und eine 25 km lange "Straße der Skulpturen St. Wendel" (aktuell 59 Skulpturen, bald 60), geschaffen, in die Kornbrust die 1971 entstandenen Werke integrieren konnte. 

Im Laufe der Jahre schlossen sich europaweit etliche Bildhauerprojekte und Kulturinstitutionen der Initiative an. Mittlerweile stehen über 400 Skulpturen an der gesamten, etwa 4.000 km langen Strecke. Es werden immer wieder neue Partnerschaften geschlossen. 2004 wurde der Verein "Straße des Friedens - Straße der Skulpturen in Europa - Otto Freundlich Gesellschaft" ins Leben gerufen, um die internationalen Kontakte zu koordinieren und das Konzept weiterzuentwickeln.


Zu sehen gibt es dieses Jahr:

Säulenfragment - Roland Albert, Kaiserslautern
Vertrautes - Nadine Buch, Herchweiler
Lebendige Geschichte - Carmen Harasti, Becherbach [www.harasti.de]
Gehörnte Kuppel - Edelgard Lösch, Steinwenden [www.edelgard-loesch.de]
Das lachende Schaf - Jürgen Schultheis, Desloch [www.mosaikbildnerei.de]
Das Portrait - Rainer Molz, Matzenbach [www.glandekultour.de]
Kinder malen in die Fußspuren von Johann Heinrich Roos


Die Ausstellung „Auf den Spuren von Johann Heinrich Roos“ wird am Montag, 19. Mai, 18.00 Uhr eröffnet, und zwar in der Malschule der Wasserburg mit Originalen von Johann Heinrich Roos.
Einführung durch Dr. Heinz Höfchen, Pfalzgalerie Kaiserslautern

Die Ausstellung ist wie folgt geöffnet:

Samstag, 24. Mai 14.00-18.00 Uhr
Sonntag, 25. Mai 11.00-18.00 Uhr
Christi Himmelfahr t, 29. Mai 11.00-18.00 Uhr
Samstag, 31. Mai 14.00-18.00 Uhr
Sonntag, 1. Juni 11.00-18.00 Uhr
Pfingstsonntag, 8. Juni 11.00-18.00 Uhr
Pfingstmontag, 9. Juni 11.00-18.00 Uhr