FREITAG, 22.02.2013
18:00 Uhr
D E R R I N G (DSE)
Theo Fransz
im SCHNAWWL / Nationaltheater
Inszenierung Theo Fransz
Bühne und Kostüme
Mareile Krettek
Musik Till Rölle
Dramaturgie Julia Dina Heße
Musik Till Rölle
Dramaturgie Julia Dina Heße
ab 12 Jahren
„Alles dreht sich um Macht. Frauen und Macht. Immer.“ Das ist die
Feststellung gleich zu Beginn dieser eigenwilligen Fassung des großen
Ring-Mythos. Wie die Oper widmet sich auch der Schnawwl anlässlich des
Wagner-Jahres dem deutschen Nationalepos – allerdings aus einer ganz
anderen Perspektive. Mit dem (augenzwinkernden) Blick auf das
Wesentliche wird hier die Sage des begehrtesten Fingerschmucks der Welt
nacherzählt: Die Geschichte des Ring des Nibelungen, der seinem Träger
nicht nur unvorstellbare Macht, sondern gleich die Herrschaft über die
ganze Welt verleihen kann. Geschmiedet aus dem Gold der Rheinweiber wird
er zum Symbol für unendliches Glück und unendliches Leid zugleich.
Nicht verwunderlich, denn das Rheingold erlangt nur, wer auf ewig der
Liebe entsagt. Dazu war einzig der fiese Zwerg Alberich bereit, nahm das
Gold und schmiedete den Ring. Als er diesen jedoch durch eine List an
den Gott Wotan verliert, belegt er ihn mit einem schrecklichen Fluch,
der den Macht besessenen Wotan mitsamt seiner Familie in den Ruin
treiben soll. Und so geht es tatsächlich mit Wotans Familienglück steil
bergab, als er seine Nachkommen instrumentalisiert, um doch noch in den
Besitz des Ringes zu gelangen. Neben der unerschrockenen Brünnhilde und
ihrem kräftigen Neffen und Geliebten, dem Drachentöter Siegfried, warten
viele Stars und Sternchen der berühmten deutschen Sage in Theo Fransz’
tempo- und geistreicher Neubearbeitung auf. Mit viel Humor, schrägen
Wortgefechten und bissiger Ironie, bringt er die Welt und ihre Ordnung
für Götter und Menschen gehörig durcheinander.Regisseur und Autor Theo Fransz studierte Schauspiel an der Theaterschule in Amsterdam und war anschließend als Theater- und Filmschauspieler tätig. Seit 2001 arbeitet er als freier Autor und Regisseur. Sein letztes Stück, das er für das moks in Bremen schrieb und inszenierte, wurde zum Festival Augenblick mal! 2011 nach Berlin eingeladen und mit dem Kaas & Kappes Preis ausgezeichnet. Am Schnawwl inszenierte Theo Fransz bereits Eine Odyssee.