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Mittwoch, 12. September 2018

Opern-Premiere in Frankfurt: LOST HIGHWAY im Bockenheimer Depot



oben v.l.n.r. Elizabeth Reiter (Renee und alle auf diesem Foto abgebildeten Frauen),
Samuel Levine (Andy), Jeff Burrell (Fred; auch unten) und Rupert Enticknap (Mystery Man; auch unten)
(c) Monika Rittershaus



Premiere / Deutsche Erstaufführung

LOST HIGHWAY
Musiktheater von Olga Neuwirth (*1968)
Libretto von Elfriede Jelinek und Olga Neuwirth
nach dem Drehbuch zum gleichnamigen Film (1997) von David Lynch und Barry Gifford
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln



Musikalische Leitung: Karsten Januschke
Inszenierung: Yuval Sharon
Bühnenbild, Video, Licht: Jason H. Thompson, Kaitlyn Pietras
Live-Elektronik: Markus Noisternig, Gilbert Nouno
Klangregie: Norbert Ommer
Kostüme: Doey Lüthi
Dramaturgie: Stephanie Schulze
Pete: John Brancy
Fred: Jeff Burrell
Renee / Alice: Elizabeth Reiter
Mr. Eddy / Dick Laurent: David Moss
Mystery Man: Rupert Enticknap
Andy / Wärter / Arnie: Samuel Levine
Mutter von Pete: Juanita Lascarro
Vater von Pete: Jörg Schäfer
Ed / Detective Hank: Nicholas Bruder
Al / Detective Lou / Gefängnisdirektor: Jim Phetterplace jr.
Arzt / Der Mann: Jeff Hallman
Ensemble Modern
Mit freundlicher Unterstützung der Aventis Foundation, des Kulturfonds Frankfurt RheinMain
und des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper



Der Kinofilm Lost Highway (1997) von David Lynch ist eine faszinierende Verbindung aus Psychothriller, und Film noir. Das von Lynch zusammen mit Barry Gifford verfasste Drehbuch diente der österreichischen Komponistin Olga Neuwirth (*1968) als Grundlage für ihr gleichnamiges Musiktheater, dessen Libretto sie gemeinsam mit der Literaturnobel-preisträgerin Elfriede Jelinek verfasste. Die Uraufführung erfolgte 2003 beim Steirischen Herbst in Graz. Aus der „Fallstudie eines Menschen, der mit seinem Schicksal nicht fertig wird“ (Gifford) entwickelt Neuwirth ein Werk mit überaus ambitionierter Erzähltechnik und fieberhaften Szenenwechseln. Ihre Partitur ist die höchst komplexe Notation eines intermedialen Geflechts mit aufwändiger Liveelektronik und der Integration von Videotechnik, die die fiktionalisierte Realität verstärkt ins Virtuelle kippen lässt.

„Dick Laurent is dead.“ Über die Sprechanlage seines Hauses vernimmt der Jazzmusiker Fred diesen Satz, und es öffnet sich das Tor zu einem parallelen Universum. Auf einer Party behauptet ein mysteriöser Mann, zur selben Zeit auch in Freds Schlafzimmer anwesend zu sein. Kurz darauf findet sich dieser blutverschmiert über die zerstückelte Leiche seiner Frau gebeugt dort wieder. In irreal verschobenen Situationen gerät Freds Wahrnehmung aus den Fugen…

Die musikalische Leitung des Ensemble Modern liegt bei Karsten Januschke, der bis 2014/15 als Kapellmeister an der Oper Frankfurt verpflichtet war. Ein Doppelabend aus Ernst Kreneks Der Diktator und Viktor Ullmanns Der zerbrochene Krug führte ihn jüngst an die Bayerische Staatsoper München.

Der US-amerikanische Regisseur Yuval Sharon gab im Sommer 2018 mit Lohengrin sein Debüt bei den Bayreuther Festspielen, nachdem er mit unkonventionellen und medienübergreifenden Arbeiten auf sich aufmerksam gemacht hat.

Die Besetzungsliste vereint Sänger und Schauspieler aus der freien Szene und dem Ensemble: Der amerikanische Bariton John Brancy (Pete) gastierte in Frankfurt zuletzt als Moralès / Dancaïro in Bizets Carmen. Sein Landsmann, der Schauspieler Jeff Burrell (Fred), wurde in seiner Heimat ausgebildet und lebt inzwischen in Berlin. Auch der Vokalkünstler David Moss stammt aus den USA. Neuwirth schrieb die Partien Mr. Eddy / Dick Laurent für seine Stimme. Die Sopranistin Elizabeth Reiter (Renee / Alice), gleichfalls Amerikanerin, ist seit 2013/14 Frankfurter Ensemblemitglied.

Premiere / Deutsche Erstaufführung: Mittwoch, 12. September 2018, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot
Weitere Vorstellungen: 16., 17., 19., 21., 23. September 2018
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 25 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.