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Ressource Kohle - Ressoure Mensch. Leibeigene, Untertanen, Bergarbeiter
Lesung von Karl Josef Boussard
Über den Bergbau im Saarland ist fast alles gesagt. Fördermengen und energiepolitische Prozesse sind hinreichend beschrieben. Das Buch "Ressource Kohl - Ressource Mensch" setzt andere Akzente und stellt das Leben der Menschen in den Mittelpunkt der Betrachtungen. Wer kann sich beispielsweise vorstellen, dass unsere Vorfahren lange als Leibeigene oder Untertanen gelebt haben?
Die Menschen des 18. und 19. Jahrhunderts waren arm. Mit dem Aufkommen des Bergbaus entstanden neue Erwerbsquellen. Viele Ackerer nutzten diese Chance, konnten ihren Lebensunterhalt trotzdem nur mit der zusätzlichen Bewirtschaftung Ihrer Felder bestreiten. Das Leben blieb beschwerlich und erst mit Inkrafttreten der Montanmitbestimmung 1951 verbesserte sich die Situation der Bergleute und ihrer Familien. Der Kreis der über 250-jährigen Ära schließt sich mit einem großen Block spannender Interviews. Bergleute und vom Bergbau Betroffene legen ein Zeugnis über ihren Beruf ab.
Die letzte Schicht ist gefahren und die Kohle bleibt unter der Erde. Sie hatte lange Vorrang vor der Ressource Mensch. Das Erbe des Bergbaus darf sich nicht nur in der Erhaltung von Denkmälern und historischen Gebäuden erschöpfen. Nachkommende Generationen haben das Recht auf einen Zugang zum Leben ihrer Vorfahren.
Karl Josef Boussard arbeitete in der fünften Generation im Bergbau. Nach dem erfolgreichen Besuch der "Steigerschule" führte sein beruflicher Weg zunächst in den Kraftwerksbereich. Seinen Platz fand er schließlich in der betrieblichen Ausbildung, wo er bis zu seinem Ausscheiden Führungsaufgaben übernahm. In diesem Arbeitsumfeld entwickelte sich eine intensive Auseinandersetzung mit sozialen Fragen.