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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 30. April 2011

Kunstevent: Ute Lemper am 6. Mai in der Luxemburger Philharmonie

Last Tango in Berlin
Ute Lemper
Grand Auditorium der Philharmonie Luxembourg
Freitag, 6. Mai 2011, 20:00 Uhr


Ute Lemper:  vocals
Vana Gierig:  piano
Tito Castro:  bandoneon


Eine Hommage an die dekadente Kabarettszene zwischen den Kriegen, mit Liedern von Kurt Weil, Edith Piaf und Marlene Dietrich, außerdem von Astor Piazzolla, Jacques Brel und Friedrich Hollaender. In Luxembourg selbst scheinen keine Karten mehr zu bekommen sein. Fragen Sie bei der Patton Stiftung nach freien Karten oder Rückläufern.
Telefon: +49 681 9386656
Telefax: +49 681 9386984
info@patton-trust.org

Ute Lemper studierte am Institut für Bühnentanz in Köln und am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Sie war unter anderem in Cats, Peter Pan, Der blaue Engel, Chicago, Cabaret und bei Starlight Express zu sehen. Für die deutschen Versionen der Disneyfilme Arielle, die Meerjungfrau (Synchronisation von 1989) und Der Glöckner von Notre Dame (1996) sang sie die Parts der weiblichen Hauptfiguren Arielle und Esmeralda.


Im Anschluss an das Konzert findet in den Räumen der Philharmonie ein VIP-Empfang und Fundraising-Event der Patton Stiftung statt. Der Empfang ist leider nahezu ausgebucht.
Die Patton Stiftung nimmt diese Veranstaltung zum Anlass, die Idee der Patton Foundation Luxembourg vorzustellen. Ziel der Stiftung von Helen Patton ist es, im Sinne Ihres Großvaters, General George S. Patton Jr., der im strategischen Beraterumfeld von General Eisenhower eine entscheidende Rolle in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges spielte, zur Verständigung zwischen unterschiedlichen Kulturen beizutragen.

Sonntag, 17. April 2011

Die Friedensbewegung, ihre Buntheit und ihre Grenzen

Bei der gestrigen Vernissage zu Gaby Sommers Foto-Ausstellung: "Wehrt euch, leistet Widerstand! Die Friedensbewegung 1981-1985" in der Patton-Stiftung Saarbrücken wurde eines wieder klar: Politisches Engagement auf der Straße reicht oft nicht aus, den Bundestag umzustimmen bzw. das parlamentarische Prinzip der Mehrheit zu verändern. Ein Besuch dieser sehr interessanten und Erinnerungen an diese Zeit hervorrufenden Ausstellung rentiert sich in jedem Fall. Junge Betrachter können sich ein Bild machen, wie die Aktionen vor fast 30 Jahren abliefen, mit Petra Kelly, Gert Bastian,  Heinrich Böll, Oskar Lafontaine und vielen anderen bekannten Leuten ...

Zu Gaby Sommer bei viereggtext

Der Laudator Stephan Peter führte uns die Zusammenhänge von demokratischer Protestaktion und Hürde zum Parlament in seinem interessantem Vortrag vor Augen. Die Kraft der Demokratie hat dort ihre Grenzen, wo andere Gesetze herrschen als direkte Berücksichtigung der Volksmeinung. Dabei hatte die Friedensbewegung durch den Krefelder Appell gegen die Stationierung von über 500 Mittelstreckenraketen (Cruise Missiles, Pershing II) in Deutschland 4 Millionen Menschen mobilisiert, von denen ca. 65 % ihre Ablehnung der Stationierung per Unterschrift festhielten. Die Wahl am 6.3.1983 ging klar für CDU/CSU und FDP aus, die nachfolgende Abstimmung zu den Raketen fand im Spätjahr statt. Die große Koalition aller gesellschaftlichen Kräfte durch die Friedensbewegung reichte nicht aus, das parlamentarische System zu einem Stimmungswandel zu bewegen. Es befürwortete die Stationierung.

Alle Rechte bei Gaby Sommer
Wir können dies übrigens auch sehr klar und deutlich in Sven Reichardts und Detlef Siegfrieds: "Das alternative Milieu", Göttingen 2010, nachlesen. Ein Buch über das links-alternative Milieu in der Bundesrepublik Deutschland und Europa zwischen 1968 und 1983, das all die Erscheinungen von den 1968ern bis zur Friedensbewegung betrachtet und analysiert. Über die Friedensbewegung schreibt Tim Warneke in "Aktionsformen und Politikverständnis der Friedensbewegung". Ihre Aktionen waren bunt und vielfältig: Sabotageakte, symbolische Aktionen wie atomwaffenfreie Zonen, Blockaden, Demonstrationen, Kundgebungen, Mahnwachen, Unterschriftenaktionen, Informationsveranstaltungen. Autonome suchten die militante Auseinandersetzung, wie heute noch, der Rest agierte gewaltfrei. Laufgeschwindigkeit, Kleidung, an den Händen fassen, Sprechchöre und Parolenrufe war ihre teilweise Spontan-Dramaturgie und -Regie.


Das Alternative Milieu
Antibürgerlicher Lebensstil und linke Politik in der Bundesrepublik
Deutschland und Europa 1968-1983
Hg. von Sven Reichardt und Detlef Siegfried
Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte
(Hg. von der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg), Bd. 47
Göttingen 2010, 509 S., geb, Schutzumschlag, 39,90 €, Wallstein Verlag


In diesem Sammelband zum »Alternativen Milieu« untersuchen die Autorinnen und Autoren die Denkweise und Angebote von Alternativen zur bürgerlichen Lebenswelt anhand von Beispielen aus ganz unterschiedlichen Bereichen: So beschäftigt sich außerdem etwa Uta G. Poiger mit Feminismus und Punk, während Jens Ivo Engels die Umweltschutzbewegung untersucht. Kund Andresen setzt sich mit linkem Antisemitismus auseinander und Detlef Siegfried betrachtet die Dänemark-Wahrnehmung im westdeutschen Alternativmilieu.
Die Beiträge gehen größtenteils auf eine Kopenhagener Konferenz vom September 2008 zurück, zeichnen ein umfassendes Bild der Bewegung und legen dar, welche Rolle die Linken in den Transformationsbewegungen zwischen 1968 und den 1980er-Jahren gespielt haben.


Die Herausgeber
Sven Reichardt, geb. 1967, Juniorprofessor für Zeitgeschichte an der Universität Konstanz. 
Detlef Siegfried, geb. 1958, Associate Professor für Neuere Deutsche Geschichte und Kulturgeschichte an der Universität Kopenhagen.