Symbolische Residenz des Turmschreibers |
Die ehemalige Deutsche Weinkönigin Katja Schweder war 2010 die letzte Turmschreiberin in Deidesheim, es wird mal wieder Zeit einen neuen zu benennen. Bislang war die Renovierung des Turms bzw. der Mauern nicht gesichert. Die „Stiftung zur Förderung der Literatur der Pfalz“ hat bereits einige Bewerbungen vorliegen, die Entscheidung soll im Frühjahr 2018 fallen.
Die Deidesheimer „Stiftung zur Förderung der Literatur der Pfalz“, deren Vorsitzender zurzeit der Stadtbürgermeister Manfred Dörr ist, möchte 2018 einen noch nicht nominierten Literaten zum 13. „Turmschreiber von Deidesheim“ ernennen. Er soll als Stipendiat der Stiftung die Reihe der prominenten literarischen Gäste des Weinstädtchens fortsetzen. Die Stiftung wurde 1978 gegründet und wird von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, dem Land Rheinland-Pfalz, der Stadt Deidesheim und dem Südwestrundfunk getragen. Sie finanziert sich aus Spenden und Zuwendungen und stattet den Stipendiaten mit einem Honorar von 7500 Euro, den Kosten für zwei vierwöchige Aufenthalte in Deidesheim und täglich drei Flaschen Wein während seiner Zeit in Deidesheim (was keine Aufforderung zum Missbrauch sein soll, eher etwas für Sammler, die gerne Feste zu Hause feiern). Außerdem erhält der Turmschreiber einen Ehren-Rebstock im Prominenten-Wingert von Deidesheim.
Er muss auch was leisten für sein Geld, nämlich innerhalb von zwei Jahren jeweils mindestens vier Wochen lang in Deidesheim präsent sein und dort im mittelalterlichen „Turmschreiber-Turm“ im Schlossgarten „literarisch-pfalzbezogen“ publikumswirksam arbeiten.
Bis zu seinem Einzug muss nach der aufwendigen Sanierung einer Mauer des Schlossgrabens mit dem „Turmschreiber-Turm“ (Kosten rund 600.000 EUR) eine weitere Mauer, die sich in Privatbesitz befindet, gesichert werden. Außerdem soll die Grünanlage in dem Graben neu gestaltet werden – dazu findet am 25. September eine Bürgerversammlung statt, man hofft auf Mitwirkung bei der Maßnahme. Juristisch wurde die Deidesheimer „Turmschreiberei“ in den zurückliegenden beiden Jahren bereits neu geordnet. Die bisherige Stiftung wurde in die in den USA initiierte „Frank-Leydn-Stiftung“ eingegliedert, die ebenfalls in Deidesheim beheimatet ist und von Stadtbürgermeister Dörr geleitet wird.