19:30 Uhr | Kleines Haus | Staatstheater Darmstadt
Der blaue Engel
Nach dem Roman von Heinrich Mann | Stück mit Musik von Peter Turrini
Inszenierung Martin Ratzinger
„Riecht es hier nicht nach Unrat?“ Respektlos begegnen die Schüler des Kleinstadt-Gymnasiums ihrem Lehrer, Professor Rath. Doch die Verachtung beruht auf Gegenseitigkeit. Auch der vorzeitig gealterte Ordinarius ist gepeinigt vom Hass auf seine Schüler. Seinen Mangel an natürlicher Autorität versteckt der zurückgezogen lebende, zur Verwahrlosung neigende Einzelgänger hinter Schroffheit und Boshaftigkeit. Nur um seinen arrogantesten Widersacher, den Sohn des Konsuls Lohmann, moralisch zu diskreditieren, begibt er sich auf die Suche nach der Künstlerin Rosa Fröhlich, der Lohmann in seinem Aufsatzheft huldigte. Im einschlägig bekannten Lokal „Zum Blauen Engel“ wird Rath schließlich fündig. Dort trifft er nicht nur auf die Barfußtänzerin Rosa, sondern auch auf seine Schüler. Und wie diese zieht Rosa auch Rath in ihren Bann. Ohne dass er sich dagegen wehren könnte, lässt er alle Verantwortung für sich und seine erzieherische Aufgabe fahren, verfällt Rosa immer mehr, heiratet sie schließlich. Damit einher geht Raths gesellschaftlicher Niedergang. Vom Schuldienst suspendiert, finanziell ruiniert und moralisch diffamiert wird sein Haus zum Treffpunkt der Honoratioren, denen Rosa zu Diensten ist. Bis eines Tages der verhasste Lohmann wieder auftaucht …
Heinrich Manns 1904 entstandenes, atmosphärisch dichtes, brillant gezeichnetes Sittenbild der Wilhelminischen Ära stellt die Doppelmoral des Bürgertums an den Pranger. Immer wieder hat die Geschichte des skurrilen Professors, der in später Leidenschaft zu einer Kleinstadtkurtisane den Boden unter den Füßen verliert, Autoren, Filme- und Theatermacher inspiriert. Bekannt wurde sie vor allem durch den Stummfilm Der blaue Engel von Josef von Sternberg mit Emil Jannings und Marlene Dietrich aus dem Jahr 1930.
19:30 Uhr | Großes Haus | Staatstheater Darmstadt
Blaubarts Geheimnis
Stephan Thoss | Musik von Henryk Górecki und Philip Glass
Die berüchtigte Figur des frauenmordenden Ritters Blaubart steht im Mittelpunkt des Orchester-Ballettabends, der im Herbst 2011 zweifach nominiert war für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST. Die Uraufführung von Stephan Thoss zu Musik von Henryk Górecki und Philip Glass spürt den unterschiedlichen Märchenmotiven nach und deckt dabei verborgene Geheimnisse des Menschen Blaubart auf.
Dieser ist bei Thoss, anders als in der ursprünglichen Fassung des Märchens von Charles Perrault, kein brutaler Frauenschlächter, der die Leichen der ermordeten Gattinnen sorgsam in einem Zimmer seiner Burg verbirgt. Vielmehr fragt Thoss nach der Dynamik der Beziehung zwischen einem erfahrenen Mann und einer jungen Frau. Blaubart und Judith sind bei ihm ein Paar, das einen Weg zueinander sucht. Ihre Voraussetzungen dafür sind schwierig, denn die Ausgangspunkte könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Blaubart schon auf eine Reihe von Beziehungen zurückblicken kann, ist Judiths romantisches Bild von der Liebe noch nicht durch negative Erfahrungen geprägt. Wird es ihr gelingen, die früheren Frauen ihres Mannes, quasi die „Leichen in seinem Keller“, zu akzeptieren? Gelingt es ihm andererseits, die Spuren und Verletzungen zu überwinden, die das Scheitern der Beziehungen in seiner Seele hinterlassen hat? Blaubart führt seine Frau durch die unwirkliche Atmosphäre der Zimmer seines Schlosses und nimmt sie dabei mit auf den Weg durch das Labyrinth seiner Seele. Er ist bereit, für die gemeinsame Zukunft seine dunklen Rätsel mit ihr zu teilen, aber vor dem letzten Geheimnis schreckt auch er zurück.
DIE BUSCHTROMMEL: "TUNNEL AM ENDE DES LICHTS"
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Politisches Kabarett vom Feinsten
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
halbNeun Theater Sandstr. 32 64283 Darmstadt Tel.: 06151 23330 (Abendkasse)
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kleinkunst, die nett
unterhält, reicht ihnen nicht. Literarisches Kabarett mit poetischen
Texten können sie nicht. Comedy über Frauen und über Männer wollen sie
nicht. Unter der Gürtellinie kennen sie sich nicht aus, Haut und Strapse
wollen sie Ihnen nicht zumuten. Aber eines kann die BUSCHTROMMEL
garantieren: Sie wird Sie nicht langweilen. Wenn Sie anspruchsvolle Unterhaltung und politisches Kabarett mögen, gerne etwas auch zwischen den Zeilen entdecken und das Lachen mal im Hals stecken bleiben darf, dann sind Sie hier richtig. Erfahren Sie Neues über Bewährungshilfe für aussteigewillige Freie Demokraten, was zur Zeit gerade billiger zu kaufen ist: Griechenland oder eine Doppelgarage in der Uckermark, und und... Ein Hoch auf das politische Kabarett! ... Kritische Künstler wie die beiden Münsteraner ,Buschtrommler‘ Andreas Breiing und Ludger Wilhelm halten die Demokratie am Leben, gerade indem sie ihr genauer als andere auf die Finger schauen. (Neue Westfälische) |