Mel Ramos - Installation im Crocker Art Museum, Sacramento, 2012. (Licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license) |
Mel Ramos/Melvin John Ramos, am 24. Juli 1935 in Sacramento, Kalifornien geboren, ist vielen gar nicht bekannt, Kunstfreunden und Künstlern selbstverständlich ein Begriff. Zuletzt habe ich Werke von ihm im Weltkulturerbe Völklingen gesehen. Seine spezielle Form der Pop Art beginnend mit karikierenden Batman- und Superman-Bildern kreierte bald weibliche Superheldinnen wie die sogenannte Wonder Woman.
Das Model aus amerikanischen Maßeträumen, unendlicher Attraktivität bezüglich Kurven, die er mal vergrößerte, mal verkleinerte, so dass sie schon fast unglaubwürdig wirken, wurde bald zum anscheinenden Sexobjekt neben Alltagsprodukten aus der Werbung. Weil diese Kombination bei Mel Ramos beim genauen Betrachten etwas anderes ausdrückt, ist es keine Werbung, sondern Parodie auf die Werbung.
Die „Commercial Pin-Ups“ sollten über Jahrzehnte das Markenzeichen von Mel Ramos bleiben. Er zeigte Frauen auf Flaschengröße geschrumpft neben dem Vino, Ketchup, Cola oder lässt sie im Martiniglas beineräkelnd Platz nehmen. Auch das Stehbad im Colaglas wird möglich. Statt eines Karamellriegels steht ein lecker Mädchen in der Packung usw.
Seine erste Einzelausstellung fand 1966 in der Galerie Ricke in Kassel statt. 1967 wurden Ramos-Bilder bereits von der Kölner Polizei verhängt: Die Ausstellung hatte Arbeiten aus seiner Serie Animal Paintings gezeigt, die Frauen in eindeutigen Posen mit Tieren präsentierten.
Später knöpfte er sich die Aktbilder klassischer Meister wie Ingres, Modigliani und Manet vor, wobei er die natürliche Erotik durch das glamouröse Sexappeal von Pin-Ups ersetzte.
Von 1966 bis 1997 war Ramos Professor für Malerei an der California State University in Hayward.
Er ist dieser Tage am 14. Oktober 2018 in Oakland, Kalifornien verstorben. Ein witziger amerikanischer Künstler und bedeutender Vertreter der Pop Art hat uns verlassen. Er hinterlässt ein beachtliches Oeuvre und lässt fast jeden an seinem Schaffen teilnehmen. Wer ein Original will findet in Galerien Original-Lithographien auf Büttenpapier, handsigniert und limitiert, zwischen 3000 und 10000 EUR.