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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 23. September 2025

Empörung über das Wiedererstarken des Rassenwahns – ein Aufruf gegen die Ausladung jüdischer Stimmen


Es ist ein Skandal, der nicht nur empört, sondern erschüttert: Michel Friedman, jüdischer Publizist und streitbarer Demokrat, wird von der Stadt Klütz ausgeladen – aus Angst vor rechtsextremen Protesten. Was wie ein lokaler Verwaltungsakt erscheint, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Symptom einer gesamtgesellschaftlichen Verrohung. Die Entscheidung, einem jüdischen Intellektuellen den öffentlichen Auftritt zu verwehren, ist nicht nur feige – sie ist ein Echo des nationalsozialistischen Rassenwahns, der einst in Deutschland zur Staatsdoktrin erhoben wurde. Wir alle kennen das Ausmaß der Verfolgung.


Kein Einzelfall – ein beunruhigendes Muster

Die Ausladung Friedmans reiht sich ein in eine Serie von Vorfällen, die zeigen, wie jüdische Stimmen in Deutschland wieder systematisch ausgegrenzt, bedroht und zum Schweigen gebracht werden:

  • In Magdeburg steht die Synagoge unter verstärktem Polizeischutz nach mehreren Drohungen und versuchten Angriffen. Gemeindemitglieder berichten, dass sie sich nicht mehr trauen, mit Kippa oder Davidstern öffentlich aufzutreten.
  • In Leipzig wurden israelische Gastdozenten und jüdische Wissenschaftler von studentischen Gruppen boykottiert. Veranstaltungen wurden gestört oder unter Druck abgesagt.
  • In Berlin-Neukölln wurde das jüdische Café Bajszel, das sich offen gegen Antisemitismus positioniert, mehrfach attackiert – mit eingeschlagenen Fensterscheiben, Drohbriefen und Boykottaufrufen.
  • An Universitäten in Köln und Frankfurt wurden jüdische Studierende bei Veranstaltungen verbal angegriffen und teilweise vom Zutritt zu Diskussionsforen ausgeschlossen.
  • Flensburg – „Hausverbot für Juden“: Im September 2025 platzierte ein Ladenbesitzer in der Duburger Straße ein handgeschriebenes Schild mit der Aufschrift: „Juden haben hier Hausverbot! Nichts Persönliches. Kein Antisemitismus. Kann euch nur nicht ausstehen.“ Die Polizei entfernte das Schild aus „gefahrenabwehrenden Gründen“, doch es wurde später wieder im Inneren des Ladens aufgehängt. Der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein sprach von „Antisemitismus in Reinform“. Lokalpolitiker verurteilten den Vorfall scharf.
  • Laut RIAS-Bericht stieg die Zahl antisemitischer Vorfälle 2024 auf über 8.600 – ein Anstieg von 77 % gegenüber dem Vorjahr. Fast jede zweite antisemitische Straftat ist rechtsmotiviert, etwa durch Neonazi-Gruppen oder AfD-nahe Netzwerke (laut Deutsche Welle). Palästinaunterstützer sind eine weitere Großgruppe.

Diese Zahlen sind keine abstrakten Statistiken. Sie sind Ausdruck einer Realität, in der jüdische Menschen wieder Angst haben müssen, öffentlich aufzutreten, ihre Meinung zu sagen, ihre Kultur zu leben.


Die Rolle kultureller Institutionen – Klütz als Prüfstein

Ein Literaturhaus wie das in Klütz trägt Verantwortung. Es ist kein privater Debattierclub, sondern eine öffentlich geförderte Institution, die dem demokratischen Diskurs verpflichtet ist. Wenn eine Einzelmeinung – sei sie von einer langjährigen Mitarbeiterin oder einem Bürgermeister – ausreicht, um jüdische Stimmen auszuladen, dann stellt sich die Frage: Ist das noch ein Ort der Aufklärung oder bereits ein Ort des braunen Rassenwahns?

Die Ausladung Michel Friedmans ist nicht nur ein Affront gegen ihn persönlich. Sie ist ein Angriff auf die Idee der pluralistischen Gesellschaft. Sie stellt die Frage, ob wir bereit sind, jüdische Stimmen zu schützen – oder ob wir sie aus Angst vor rechten Netzwerken verstummen lassen.


Schluss mit der Feigheit

Es darf nicht sein, dass die (vor allem Ost-) Nachkommen der Tätergeneration heute wieder entscheiden, wer sprechen darf und wer nicht. Es darf nicht sein, dass ausgerechnet jene, die sich für Demokratie und Erinnerungskultur einsetzen, ausgeladen werden – weil ihre bloße Existenz als Provokation gilt.

Wer schweigt, macht sich mitschuldig. Wer auslädt, macht sich zum Komplizen. Es ist Zeit, dass Literaturhäuser, Kommunen und Kulturschaffende sich klar positionieren: gegen die Wiederholung des Rassenwahn, gegen die Angst, gegen die Ausgrenzung. Für die Freiheit. Für das Wort. Für die Würde.


Montag, 26. September 2011

DVD - Comedy - Serdar Somuncu: Der Hassprediger



Somuncu ist ein gebürtiger Türke mit deutscher Staatsbürgerschaft, sein Hassprediger zwischen Istanbul und Leverkusen aus dem Leib der Mutter gezwungen ... damit muss er klar kommen. Gewaltbereit und hasserfüllt will er alles zerdeppern, was ihn ankotzt, seine Penetration der Zuschauer führt zwangsläufig zu einer Kartharsis, denn wer hält das schon 2 Stunden aus, ohne genug zu bekommen? 
Betroffene kriegen meist zu viel und andere weiden sich in dem gespiegelten Nonsens. Als Somuncu mit "Hitlers Mein Kampf" auf Tournee ging, benötigte er Polizeischutz, weil seine Hitlerparodien die Neonazis entsetzten und vor die Eingänge trieb. Serdar Somuncu als ewig unzufriedener Hassprediger, als zähneknirschender Wüterich und Choleriker auf der Bühne tobt und brüllt die Zuschauer an, watscht sie ab mit seinen Tiraden gegen Rechts, Links, Juden, Behinderte, Kinder, Schwule, Mullahs und Muftis, Deutsche (Wessis, Ossis) und Türken, und wen er sonst noch erwischt. Fast keiner will diese Denkhaltung mehr hinterher, sie kotzt ihn an. Na prima, weiter so!


Serdar Somuncu feiert ein Vierteljahrhundert spannender, künstlerischer Auseinandersetzung. Dabei werden weder Stars und Sternchen verschont, noch nimmt Somuncu ein Blatt vor den Mund, erst recht nicht, wenn es um heikle politische Themen geht. Political Correctness ist dem preisgekrönten Bühnenprovokateur fremd. Getreu seinem Motto "Jede Minderheit hat ein Recht auf Diskriminierung" beleidigt, pöbelt und polemisiert der Bühnenterrorist gegen Gott und die Welt und klärt gleichzeitig auf einzigartige Weise auf.
Pünktlich zu Serdar Somuncus 25jährigem Bühnenjubiläum veröffentlichen BRAINPOOL Home Entertainment / myspass in Kooperation mit SONY Music Spaßgesellschaft! die neue DVD mit der Aufzeichnung seines aktuellen Programms aus dem Dortmunder FZW vom September 2010.
Die Bonus-DVD enthält Serdar Somuncus von den Moderatoren Jan Böhmermann und Klaas Heufer-Umlauf moderierte große Jubiläumsshow „25 Jahre Bühnenterror“ mit Gästen wie: Dave Davis, Käthe Lachmann, Carolin Kebekus, Ingo Appelt, die Popolskis Hennes Bender, Oliver Polak,Buddy Ogün, Xavier Naidoo u.v.m.!



Kurzbiografie
Serdar Somuncu wurde am 3. Juni 1968 in Istanbul geboren und ist ein deutscher Schriftsteller, Regisseur, Schauspieler und Kabarettist türkischer Herkunft. Nach dem Abitur studierte er Musik, Schauspielkunst und Regie in Maastricht und Wuppertal.
Er inszenierte mehr als 100 Theaterstücke und trat als Schauspieler in diversen deutschen Schauspielhäusern auf. Außerdem spielte Somuncu immer wieder kleinere Rollen für Fernsehserien (u.a. Lindenstraße, Dr. Psycho etc.).
Als Sprecher vertonte er zahlreiche Hörspiele. Seinen Durchbruch schaffte er 1996 mit einer szenischen Lesung von ausgewählten Textstellen aus dem Buch „Mein Kampf“ von Adolf Hitler. Seine jahrelange Tournee unter dem Titel „Nachlass eines Massenmörders“ wurde zu einem großen Publikumserfolg. Die taz zeichnete ihn infolgedessen als „Mann des Jahres 1996“ aus.
Bis zum Dezember 2006 war er mit seinem Programm Hitler-Kebab unterwegs. Zusätzlich moderierte er von 2005 bis 2007 eine eigene Bühnentalkshow unter dem Titel „Schöner Reden“.
Serdar Somuncu wurde bereits mit mehreren Preisen wie dem Deutschen Literatur-Theater-Preis, dem Europäischen Nachwuchsförderpreis, dem Prix Pantheon oder dem Kulturnews-Award für bestes Entertainment ausgezeichnet.
In seinem letzten Programm „Der Hassprediger liest Bild“ rezitierte und kommentierte Somuncu jeweils die aktuelle Ausgabe der Bild-Zeitung. Mit „Serdar Somuncu der hassprediger hardcore live!“ präsentiert er garantiert das Schärfste, was es zurzeit auf deutschen Kabarettbühnen gibt.