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Mittwoch, 11. Juni 2014

Therapie mit Virustatika senkt HIV-Risiko enorm


Virustatika reduzieren bei HIV-Infizierten die Viren so stark, dass sie auch bei ungeschütztem Verkehr den Sexualpartner nicht oder selten anstecken


Den Schutzeffekt einer Therapie belegt die europaweite "Partner-Studie" mit 1145 serodiskordanten Paaren, was so viel heißt wie ein Partner war HIV-positiv, der andere HIV-negativ. Die HIV-Infizierten waren so gut behandelt, dass die Viruslast unter 40 HIV-RNA Kopien pro Milliliter Blutplasma lag.

Die Ergebnisse werden auf dem 12. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT 2014) am 26. Juni 2014 in Köln vorgestellt, teilt die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie mit.

Die Forscher hatten an über 75 HIV-Zentren 458 homosexuelle und 687 heterosexuelle Paare untersucht und befragt. So fanden sie heraus, dass bei durchschnittlich einem ungeschützten Geschlechtsverkehr pro Woche und Paar das HI-Virus nicht zwischen den Partnern übertragen wurde. Zwar infizierten sich einige HIV-negative Teilnehmer, jedoch über andere Sexualpartner, wie die genetische Analyse der Viren ergab.
Keinesfalls sollten die Ergebnisse ein Freibrief zu ungeschütztem Verkehr sein, Kondome böten auch weiterhin den besten Schutz vor einer HIV-Infektion, wird in der Mitteilung betont. Aber gleichgeschlechtlichen Paaren werde eine Zentnerlast genommen. In erster Linie gehe es darum, das Ansteckungsrisiko deutlich zu senken. Ein Restrisiko bleibe, für den Analverkehr größer als für andere Formen des Geschlechtsverkehrs.