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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 16. Juli 2011

Ankes Fundstücke: Josef Weinheber

Im heißen Hauch mondsilbergrün,
die Wiese wehet her und hin.
Goldamselruf, Hornissenton,
den Wald bekrönt die Sommerkron.
Mit seiner Sense Sankt Barnabas
rückt an und schneidet ab das Gras
im Denkeltakt und Mäherschritt.
Und alles was Hände hat, tut mit.
Jetzt regne nur nicht, heiliger Veit,
bis uns das Heu im Stall leit
und Peter-Paul, gestellt ans End,
die Deichsel gegen Juli wendt. 

Josef Weinheber
[(1892 in Wien-Ottakring; † 8. April 1945 in Kirchstetten, Niederösterreich) war ein österreichischer Lyriker und Erzähler. Aus dem Gefühl seiner Erfahrungen gesellschaftlicher Deklassierung entwickelte Weinheber das Bewusstsein, als einsamer und unverstandener, aber sprachbegabter Einzelkämpfer, autark und ohne bürgerlichen Bildungshintergrund - sein Vater war Metzger, die Mutter Näherin - als Dichter hervorzutreten. Beeinflusst von Rainer Maria Rilke, Anton Wildgans, Richard Dehmel und Walt Whitman schrieb er ab 1912 Gedichte, hatte aber erst wirklich durchschlagenden Erfolg mit seinem Gedichtband Adel und Untergang (1934), der den 42jährigen Weinheber nach vielen Jahren verbitterten Ringens um öffentliche Anerkennung schlagartig berühmt und zu einem der angesehensten Lyriker seiner Zeit machte.
Der Schopenhauer- und Nietzsche-Liebhaber Weinheber war erfüllt von einem tiefen Pessimismus, Leiden und Leid der Welt waren für ihn schon seit seinen Jugendjahren grundlegende Existenzkategorien.]