Wer das Monumentale, Außergewöhnliche und Prickelnde im Sound und im Geschehen liebt wird beim Circus FlicFlac aus Essen absolut fündig! Er gastiert noch bis einschließlich 18.08. in Saarbrücken, bevor es weiter nach Düsseldorf, Dortmund, Berlin etc. geht ... Aber Vorsicht! FlicFlac ist kein normaler Zirkus, sondern eine Extremsport- und Extremakrobatikshow ...
Eine Gänsehautshow (kein Zirkus für Kinder, erst ab Jugendlichenalter geeignet) mit einem Aufgebot an Steinbruch- oder Bergbaumaschinen, Moto-Cross-Motorrädern, Rollerbladern und BMX-Radfahrern mit Irrsinnsmanövern auf riesigen Rampen oder bis zu zehn Cross-Fahrer in der Todeskugel, Speed Globe genannt, in Abwechslung mit feinen Trapezakten oder anderen akrobatischen Leistungen. Wasser und Feuer prallen aufeinander, satte Erotik und Muskeln begegnen sich im sportlichen Extremspiel, Kunstnebel und Abgase hängen in der Luft. Moderiert von einem Ozzy Osbourne-/Alice Cooper-Typ aus der großen Rammstein-Familie. Und genau die stellen mit ihrem gruftigen und dunklen Powersound die absolut passende Musik zum Extremgeschehen. Kein Tätärätä oder Dschingderassabumm, sondern eben die Neue Deutsche Härte à la Rammstein, deren Impulsband Laibach aus Slowenien auch dazu passen würde. Die Texte um Tod und Leben, Widerstand mit Gewalt gegen Angst und plötzliches Ende, alles immer in der Herausforderung durch das Sterbenkönnen, kommentieren das Geschehen als tollkühne Acts ohne Angst vorm Tod - der dann auch in den letzten Jahren schon einige Male Sportler aus dem Showgeschehen holte. Aber es sind noch die Textpassagen aus Rammstein-Songs, die unbedenklich einem breiten Publikum im Dienste der Show angeboten werden können. Und der Pausenclown nimmt dann doch all zu viel Anspannung als tollpatschiger Transvestit wieder weg ...
"Wohin will der Mensch? (...) Schau nicht zurück, schau nicht nach unten, das bricht dir das Genick (...) Ausgeliefert, was soll ich hier (...) Was seh ich hier? Die Stadt, die dich in Atem hält (...) Jetzt ist Zeit für die Motoren ... die Luft vibriert, springt bis in des Teufels Ohren (...)"
Ganz andere Rammstein-Texte wären:
"Rammstein Ein Mensch brennt
Rammstein Fleischgeruch liegt in der Luft
Rammstein ein Kind stirbt
Rammstein die Sonne scheint
Rammstein ein Flammenmeer
Rammstein Blut gerinnt auf dem Asphalt
Rammstein Mütter schreien
Rammstein die Sonne scheint
Rammstein ein Massengrab
Rammstein kein Entrinnen
Rammstein kein Vogel singt mehr
Rammstein die Sonne scheint"
Zum Extrem-Hard-Rock-Sound schießen Flammen empor, rollen Bau-Nutzfahrzeuge, turnen muskulöse Männer und hübsche Frauen den Extremtango, schlagen an die 20 Artist(inn)en den Multi-FlicFlac oder fliegen durch die Luft, spielen Muskeln und prangen Tattoos auf der Haut. 250ccm-Cross-Maschinen fliegen durch die Luft ebenso wie Rollerblader oder BMX-Fahrer. Es ist alles außergewöhnlich bei FlicFlac und eigentlich vermisst man nur noch einen martialischen Trauerzug des Performancekünstlers Holger John aus Dresden, der Rammstein schon einige medienwirksame Special-Events in der Öffentlichkeit bescherte.
Neben den schon erwähnten Darbietungen stehen noch eine Duett-Jonglage mit Striptease auf zwei Nutzfahrzeugen, Springen von zwei Schiffsschaukeln überkreuz, eine witzige Rotlichtnummer mit Trampolinen, außerdem Nebeltanz und Trapeznummern zu bewundern. Ein Novize aus Bayern bediente die Diabolo ... Die Freestyle Jumper von "Air Force" mit ihren Maschinen sind Bjorn van den Broeck (34, Belgien), Ales Liemann (29, Tschechische Republik), Tomas Laysacek (25, Tschechische Republik) und Ondrej Zaruba (20, Tschechische Republik).
Ein extrem fesselndes Angebot mit einem lustigen zirkusähnlichen Comedy-Abschluss des Pausenclowns: "Bitte geh nicht fort, glaub kein Wort, lass mich nicht allein ..."
Zu dieser Show mit einem optimalen Mix an großen und kleinen, angespannten und entspannten Angeboten - selbst der Pausenclown bietet eine Supernummer mit seiner Dressur eines Tagebaubaggers - passt auch das gigantische Zelt des Circus FlicFlac. Ein Mega-Zelt, das größte reisende seiner Art in Europa.
Allein die 15 Meter hohe Mega-Rampe, von der die schwindelerregenden Sprünge gestartet werden, gibt dem Zelt eine Höhe von 18 Metern vor. Während sich im herkömmlichen Zirkuszelt eine Manege befindet, bildet im rechteckigen FlicFlac-Bau eine Kreuzung zweier Wege das Zentrum, über das die Artisten in atemberaubender Geschwindigkeit hinweg rasen oder fliegen.
Diese Konstruktion gibt eine Länge des Zeltes von 120 Metern und eine Breite von 60 Metern vor. Wobei der Platz für die Besucher so konstruiert wurde, dass für jeden der 1.500 Besucher absolut freie Sicht aufs Geschehen ermöglicht wird. Entworfen und gebaut wurde das Riesenzelt nach den Vorstellungen von FlicFlac-Gründer und -Direktor Benno Kastein im Land des Zirkus-Zeltbaues in Italien bei Scola Teloni.
Allein für das Dach wurden etwa 6.500 m² Plane vernäht. Für Masten, Rampen und Zuschauertribünen brauchte es gerade einmal 16 Kilometer Stahlrohr. Und damit das Zelt auch bei großen Windstärken am Boden bleibt, werden insgesamt 900 Erdnägel („Anker“) eingeschlagen, die natürlich ein Zigfaches von dem ausmachen und aushalten, was der Normalverbraucher vom Zelten als „Hering“ kennt. Bei bis zu acht Windstärken kann das Publikum sich getrost auf das Programm konzentrieren (bei einem aufregenden Programm und einer Innentemperatur von 23° C, egal, wie kalt es gerade draußen ist).
Seit Beginn der Tour rollt die riesige Konstruktion, in viele Portionen verpackt, auf 35 LKW mit je 15 t Aufliegern durch Deutschland. Das macht ein Gesamtgewicht von 525 Tonnen.
Hinzu kommen für die Mitarbeiter noch 40 Wohnwagen, die wie weitere 40 Container auf den jeweiligen Plätzen installiert werden.
Umzug und Aufbau der FlicFlac-Stadt sind eine logistische Meisterleistung, denn alles wird von Spielort zu Spielort innerhalb von nur fünf Tagen von 20 Mitarbeitern und 20 Aufbauhelfern ab- und aufgebaut und ist dann pünktlich zur Premiere einsatzbereit.