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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Mittwoch, 15. Mai 2013

Heute: Tag der Kriegsdienstverweigerer



Tag der Kriegsdienstverweigerer
15. Mai 2013

Der internationale Tag der Kriegsdienstverweigerer ist ein Aktionstag, der Ende der 1990er-Jahre eingeführt wurde und jährlich am 15. Mai stattfindet. Kriegsdienstverweigerung ist die individuelle Entscheidung einer Person, nicht am Kriegsdienst eines Staates teilzunehmen. Seit Menschen gegen ihren Willen zu Militärdiensten und Krieg gezwungen werden, gibt es Kriegsdienstverweigerung, die lange Zeit nur durch Desertion möglich war. Erst seit der europäischen Aufklärung wurde es denkbar, die Nichtteilnahme an Kriegsdiensten als ein Recht zu betrachten.

Dennoch fanden blutige Verfolgungen und Unterdrückungen von Kriegsdienstverweigerern statt, man denke nur an ihre Ermordung im Nazi-Terrorregime, gemeinsam mit psychisch erkrankten Kriegsgeschädigten und Deserteuren, gerade aus dem 1. Weltkrieg. Die unglaublich menschenverachtende aktive Sterbehilfe lief unter der Bezeichnung Aktion T4 und brachte Hunderttausende von psychisch bzw. geistig Kranken oder anderen Betroffenen (Rasse, Überzeugung, politische Anschauung) allein in Krankenhäusern oder Psychiatrien um. Von Erschießungen und Hinrichtungen in Lagern ganz zu schweigen. Ähnliches im grausamen Stalinregime. Je kriegswütiger ein Staat desto geringer die Toleranz gegenüber Verweigerern. Auch die USA lässt heute noch dieses Recht nicht ungebremst zu.

Seit 1945 wird es in immer mehr Staaten als allgemeines Menschenrecht anerkannt, das in vielen demokratischen Rechtsstaaten gesetzlich geschützt und einklagbar ist. 1987 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) das Recht zur Verweigerung des Kriegsdienstes als internationales Menschenrecht an. Seither kämpft die UN-Menschenrechtskommission um seine überprüfbare Anwendung und rechtsstaatliche Geltung, die in vielen Mitgliedsstaaten der UN nicht gewährleistet ist.
Wer vor Auflösung der Wehrpflicht weder verweigerte
noch zur Bundeswehr ging trotz Einberufung konnte von den Feldjägern abgeholt werden.

In Deutschland ist die Kriegsdienstverweigerung ein Grundrecht im Rahmen der Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit. Die Bundesrepublik Deutschland war der erste Staat der Welt, der diesem Recht Verfassungsrang einräumte. Dieses erhielt rechtlich, historisch und sachlogisch Vorrang gegenüber einer künftigen militärischen Landesverteidigung. Auch eine Zwangsrekrutierung von Deutschen durch die Alliierten sollte damit ausgeschlossen oder erschwert werden.

Mittwoch, 8. Mai 2013

Heute Abend Vortrag in Saarbrücken: Bücherverbrennung 1933


08.05.2013  I  18 Uhr  I  Stiftung Demokratie Saarland

Vorgeschichte und Folgen der Bücherverbrennung im Mai 1933

Bismarckstr. 99
66121 Saarbrücken
+49 (0) 681 906260

http://www.stiftung-demokratie-saarland.de/

Die ideologische Vorbereitung der Bücherverbrennung griff auf Argumente zurück, die seit dem späten 19. Jahrhundert im Bildungsbürgertum und in den politischen Diskursen gängig waren. Es war ein Arsenal von Schlagwörtern der völkischen und antirepublikanischen Tradition. Sie fanden in der Weimarer Republik immer mehr Befürworter. Der Nationalsozialismus ist als „ein stummer Gast“ bezeichnet worden, der keine eigenen intellektuellen Beiträge lieferte, sondern sich zahlreiche Argumente seiner diffusen Ideologie anverwandelte.



Mit der Berufung der „Deutschen Studentenschaft“, die an nahezu allen deutschen Universitäten und Hochschulen Bücherverbrennungen veranstaltete, auf das historische Vorbild des Wartburg-Fests 1817 (300-Jahr-Feier der Reformation) wurde die historische Dimension des Verbrennens von missliebigen Büchern aus religiösen und juristischen Gründen seit der römischen Antike angedeutet.

Zur unmittelbaren Vorgeschichte der Bücherverbrennung 1933 zählen die intensive Schmutz- und Schunddiskussion, die ‚arische‘ Literaturgeschichtsschreibung (Bartels), der wachsende Antisemitismus in der literarischen Diskussion, der Antimarxismus am Ende der Weimarer Republik.

Zu den Folgen der Bücherverbrennung gehörte zunächst die Entfernung der Bücher aller Autoren, die auf den ‚schwarzen Listen‘ standen, aus den öffentlichen Bibliotheken und Buchhandlungen. Unter den Autoren der Nachkriegszeit waren die der Weimarer Republik und des Exils nicht präsent. Der Deutschunterricht seit 1933 und noch bis in die siebziger Jahre hat den verbrannten Büchern die Rückkehr in den Schulkanon und ins literarische Bewusstsein verweigert.

Der Referent: Prof. Gerhard Sauder
Um Anmeldung unter c.reidenbach@stiftung-demokratie-saarland.de wird gebeten.

Mittwoch, 8. Februar 2012

Buchbesprechung: Die Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preises 2011


Maja Haderlap
Engel des Vergessens
Roman
Göttingen 2011, 288 S., geb., Schutzumschlag
18,90 € (D); Wallstein Verlag


Zu Beginn von Maja Haderlaps Roman ist die Ich-Erzählerin ein kleines Mädchen: Sie er­zählt vom kargen Alltag in der Abgeschiedenheit der Kärntner Berge, von der dominanter Großmutter und dem schwierigen Verhältnis zwischen Vater und Mutter. Ihr Vater griff schon mal zur Flinte und drohte alle zu erschießen, worauf sich die Kinder hinter Bäumen im Sicherheitsabstand zum Haus versteckten. Dieser Vater richtete nach ihren Worten regelrechte "Verwüstungen" in ihrer Seele an. Sie beobachte ihre Umgebung genau und schildert die Eindrücke einer bäuerlichen Kindheit präzise und sinnlich.
Durch diesen unvoreingenommenen kindlichen Blick wird die Geschichte der Kärntner Slowenen im 20. Jahrhundert behutsam aufgerollt. Erst langsam begreift die Erzählerin die Zusammenhänge: Die Großmutter wurde von den Nationalsozialisten deportiert und überlebte das Konzentrationslager, der Vater schloss sich noch als Kind den Partisanen im Wald an. Doch die geschichtlichen Ereignisse beeinflussen das Leben in der vermeintlichen Abgeschiedenheit bis in die Gegenwart: Die Kriege im Zusammenhang mit der Auflösung Jugoslawiens erlebt die Ich-Erzählerin als junge Frau, die in ein eigenes Leben aufbricht.
Die im slowenischen Teil Österreichs geborene Autorin formt in ihrem fulminanten Romandebüt die Geschichte des slowenischen Volkes zu einem großen Gesang.

Die Autorin
Maja Haderlap, geb. 1961 in Eisenkappel/Zelezna Kapla (Österreich), studierte Theaterwis­senschaft und Germanistik an der Universität Wien. Sie war von 1992 bis 2007 Chefdramaturgin am Stadttheater Klagenfurt und unterrichtet regelmäßig am Institut für Angewandte Kulturwissenschaft der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt. Seit 2008 lebt Maja Haderlap als freie Schriftstellerin in Klagenfurt. Sie veröffentlichte Gedichtbände auf Slowenisch und Deutsch sowie Übersetzungen aus dem Slowenischen.