Mannshohe Skulptur aus Lindenholz, Acryl und Mooreiche: Walter Moroders „Drap“ von 2012 (Skulpturensammlung mpk. Foto: Christine Koch © Walter Moroder)
Walter Moroders Holzskulptur „Drap“
Bild des Monats im mpk
Bild des Monats im mpk
Um Walter Moroders Plastik „Drap“ von 2012 ging es beim „Bild des Monats“ am Samstag, 6. April, um 15 Uhr im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1. Der Künstler steht mit seinen Holzskulpturen in der Tradition der Schnitzkunst seiner Heimat, dem Grödnertal. Das dort über Jahrhunderte gepflegte Handwerk wurde weitgehend von industrieller Massenproduktion verdrängt. Losgelöst von diesem Prozess hat Moroder einen eigenen Weg als bildender Künstler gefunden. 1963 in St. Ulrich in Südtirol geboren, studierte er nach seiner Lehre in der väterlichen Werkstatt Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München. Auslandsaufenthalte führten ihn unter anderem in die USA, nach Mexiko, Guatemala und Indonesien. Seit 2001 arbeitet Moroder freischaffend.
Scheinbar vertraut und zugleich fremd muten seine lebensgroßen, weiblichen Holzfiguren an, so auch die Arbeit „Drap“, die sich in der ständigen Sammlung des mpk befindet. Der Betrachter vermag sich kaum dieser eigentümlichen, unnahbaren Aura zu entziehen, welche die Skulptur umgibt. Ihre Präsenz erfüllt den Ort, den sie einnimmt und zugleich verändert. Ihr Körper wirkt beseelt. Erwartungsvoll staunend ist die Figur anwesend und doch scheint sie einer anderen Welt anzugehören. Dr. Claudia Gross stellt das rätselhafte Werk vor und erläutert dabei die spezifische Handschrift des Künstlers, mit der er die zeitgenössische figürliche Bildhauerei und Plastik bereichert. Nach der Kunstbetrachtung laden die Freunde des mpk zu Kaffee und Kuchen ein. Bei einmaliger Aussicht auf die Stadt kann so weiterdiskutiert werden.