Begeistert von der Resonanz auf den Pfalzpreis
(von links): mpk-Direktor Steffen Egle, (Foto: Philip Nicolai, mpk) |
Künstlerisch auf höchstem Niveau
(Lara Kahl) Einen großen Andrang mit rund 200 Gästen, darunter nahezu alle beteiligten Künstlerinnen und Künstler, verzeichnete das mpk, Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, zur Eröffnung der Ausstellung zum Pfalzpreis für Bildende Kunst 2024. Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder, Steffen Egle, Direktor des mpk, und Denise Kamm, Kuratorin der Ausstellung, eröffneten die Schau mit über 40 Werken von 23 Hauptpreis- und neun Nachwuchspreiskandidatinnen und -kandidaten.
Die Ausstellung versammelt die Finalistinnen und Finalisten in der Bewerbung um den Haupt- und Nachwuchspreis. Wieder, der bereits zahlreichen Jurys zum Pfalzpreis vorsaß, betonte die Wichtigkeit und Wertigkeit des Preises und zeichnete die verschiedenen Stufen der Weiterentwicklung des Preises nach. Auch in dieser Runde gab es Neuerungen: Erstmals, sei die Spartenbindung aufgehoben und die Ausschreibung mit einem Thema, nämlich „Transformationen“, versehen worden. Mit weit über 300 Bewerbungen habe es die bisher größte Resonanz gegeben. „Ich freue mich über diese außerordentliche Resonanz. Die Entscheidung, wer letztlich den Preis erhalten wird, dürfte nicht einfach werden“, so Wieder und dankte den Jurymitgliedern sowie allen Beteiligten an der Vorbereitung und Durchführung des Ausschreibungsverfahrens.
Auch Egle zeigte sich hochzufrieden. Er lobte die beachtliche Qualität der Kunstwerke. „Der Pfalzpreis ist ein wichtiges Förderinstrument für das Kunstschaffen in der Pfalz.“ Erstmals habe man den Positionen mit zwei Ebenen weit mehr Raum gegeben als zuvor. Der mpk-Direktor nutzte sein Grußwort für einen besonderen Dank an Theo Wieder, der zum letzten Mal in seiner Funktion als Bezirkstagsvorsitzender im mpk begrüßte. Wieder habe sich besondere Verdienste für Kunst und Kultur erworben. „Ich habe Sie“, so Egle, „in der kurzen gemeinsamen Wegstrecke als einen begeisterungsfähigen Kulturermöglicher kennenlernen dürfen, als einen Politiker, den man zu keinem Zeitpunkt davon überzeugen musste, wie wichtig die Kunst für die Gestaltung von Gesellschaft und unserer Demokratie ist.“ Beispielhaft nannte Egle Wieders Entscheidung, die Auswahl der Pfalzpreisträgerinnen und -träger einer Experten-Jury zu überlassen und so die Freiheit der Kunst zu stärken. Als Großtat zum Ende der Amtszeit hob Egle die Anmietung und den angestrebten Erwerb der ehemaligen Landeszentralbank hervor. Auch das mpk profitiere davon auf Jahrzehnte: „Durch das so geschaffene Außendepot können wir drängende Platzprobleme im Haus lösen und mit der ehemaligen Aula einen repräsentativen Veranstaltungsraum zurückgewinnen.“
Denise Kamm, Kuratorin der Ausstellung, führte anschließend mit einem lebhaften Vortrag in die Ausstellung und das Ausschreibungsthema ein, verdeutlichte Herausforderungen in der Gestaltung des Ausstellungsprozesses und dankte den zahlreichen Mitwirkenden für ihr Engagement, ohne das eine Ausstellung dieser Größe innerhalb von zweieinhalb Monaten nicht realisierbar gewesen wäre. „Es ist notwendig, die Kunstwerke hautnah zu erleben, denn kein Blick in eine Datenbank oder auf ein Foto ersetzt die Erfahrung, die ein Kunstwerk in seiner Präsenz in einem auslösen kann.“ Kamm war es insbesondere ein Anliegen, den Kunstwerken Raum zu geben, „damit sie so in ihrer eigenen Ästhetik wirken können“. Die Werke seien so arrangiert worden, dass ein Dialog zwischen ihnen entstehen könne. Drei Leitthemen gäben Orientierung für die Besucherinnen und Besucher: Während sich eine Gruppe den strukturellen Veränderungen widme, insbesondere den Lebens- und Arbeitsverhältnissen, reflektierten andere den menschlichen Körper und die Beziehung der Menschen zu ihren technischen Assistenzsystemen; auch der künstlerische Prozess als Transformation an sich finde Eingang.