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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 26. März 2016

Hintergrundinfo zu BACH IN BRAZIL












WO LIEGT OURO PRETO? –
DER REALE UND DER FIKTIONALE ORT DER HANDLUNG

Ouro Preto (dt. „schwarzes Gold“) ist eine Stadt mit knapp
100.000 Einwohnern im Bundesstaat Minas Gerais ca. 300 km
nördlich von Rio de Janeiro in Brasilien. Die Altstadt ist seit
1980 als Unesco-Weltkulturerbe verzeichnet, d.h. als eine
besonders erhaltenswerte einzigartige Kulturstadt.
Natürlich hätten die Filmemacher irgendeine malerische Stadt
mit Barockkirche irgendwo in der Welt auswählen können, mit
einem Hintergrund der brasilianischen Landschaft versehen
und einfach behaupten können, es sei die Stadt in Brasilien,
in der Martens Freund Karl lebte und wo der ängstliche Erbe
jetzt seine Bach-Noten abholen soll. Und aus irgendeinem
ganz anderen Ort hätte man auch noch die Jugendarrestanstalt
drehen und im Filmschnitt ergänzen können. So setzen das
ja viele Filme zu einer einheitlichen Geschichte zusammen
mit ihren Location Scouts, Produktionsdesignern und Cuttern.
Doch der Filmemacher Ansgar Ahlers wollte einen echten
Bach-Ort in Brasilien und keinen behaupteten für seine
Geschichte: Er hatte gelernt, dass Johann Sebastian Bachs Musik
großen Einfluss auf brasilianische Komponisten hatte; er
hatte selbst vor Ort gesehen, dass es in Brasilien noch heute
viel unzerstörte barocke Kunst und Architektur gibt und sich
darin brasilianische und alte deutsche Städte wie z.B. Leipzig
und Bückeburg ähnlich sind; und er hatte gehört, dass die
Originalhandschrift des berühmten deutschen Komponisten
seines ARIOSOs bis heute verschollen ist. Auch hatte er aus den
Medien erfahren, dass ein seinerzeit offenes Multi-Kulti-Land
wie Brasilien mehr und mehr arme Menschen von den öffentlichen
Plätzen und insbesondere auch Stränden der Copacabana ausgrenzt.
Ein Land der Gegensätze von Hochkultur einerseits und Ausgrenzung
andererseits.

Auch Deutschland spiegelt diese Gegensätze mancherorts.
Aus all dem formte sich die Idee des Filmemachers von einer
Mischung aus Kulturhistorie und aktuellem sozialem Missstand
und er wollte an Plätzen drehen, die diese Elemente realistisch
in sich vereinen. Ouro Preto war dieser Ort – mit Barockkirche,
verwinkelten Gassen, einer Telefonzelle auf einem Hügel, einer
Jugendarrestanstalt mit großem Hof und mit viel Lebensfreude
auch unter den armen, teils ausgegrenzten Bewohnern.

So hat sich der Drehbuchautor und Regisseur eine Geschichte
ausgedacht über jemanden, der an einem brasilianischen Ort
ein altes Bach-Manuskript wiederfindet und damit aber nicht
nur dieses Stück Papier. Sondern dass es bis heute möglich ist,
Bachs deutsche Barock-Kompositionen, die weltberühmt sind,
mit brasilianischen Klängen zu mischen. Und dass es möglich
ist, einen alten, in seinen Gewohnheiten eingefrorenen Mann
durch arme, aber fröhliche Kinder wieder lebensmutiger zu
machen. Dazu müssen die unterschiedlichen, d.h. einander
fremden Lebensweisen und die Gemeinsamkeiten in der Kultur
erkannt und anerkannt werden. Dafür wählte er Ouro Preto in
Brasilien und Bückeburg in Deutschland als Gegensatz-Orte, in
denen die beiden konträren Pole der Figurenkonstellation aus
BACH IN BRAZIL – hier der alte Lehrer Marten/dort die nicht
geförderten inder und Jugendlichen – aufblühen können,
weil sie Fremdes, Neues kennenlernen. Im Mittelpunkt stand
für den Autor, Regisseur und Produzenten dabei der heitere
Komödienton, nicht das Sozialdrama, wie manche vielleicht
erwarteten.





Dienstag, 24. Dezember 2013

Johann Sebastian Bach: Toccata und Fuge in d-moll



Johann Sebastian Bach (1685 -1750): Toccata und Fuge in d-Moll BWV 565
gespielt von Roman Jungegger
an der Walcker-Orgel der Pfarrkirche St.Othmar in Mödling bei Wien.
(Live-Aufnahme vom 2. Konzert des Mödlinger Orgelsommers 2007 am 19.07.)

Die Slideshow führt Sie durch die spätgotische St.Othmar-Kirche,zum Karner,auf idyllische Spazierwege,in die malerische Mödlinger Altstadt,in die Unterkirche und auf eine kleine Zeitreise in vergangene Jahrhunderte.

Sonntag, 8. September 2013

Sonntagssounds: LAIBACH Kunst der Fuge VI

Laibach ist eine slowenische Musikgruppe, die durch ihre martialischen Auftritte, aber auch ideereichen Inszenierungen von Musik und Kunst auffielen. Laibach ist der - unter Tito verpönte - deutsche Name für Lubljana.

Laibach repräsentiert den musikalischen Teil des interdisziplinären Kunstkollektivs Neue Slowenische Kunst (NSK).  MEHR

Sonntagssounds: LAIBACH Kunst der Fuge V



Laibach ist eine slowenische Musikgruppe, die durch ihre martialischen Auftritte, aber auch ideereichen Inszenierungen von Musik und Kunst auffielen. Laibach ist der - unter Tito verpönte - deutsche Name für Lubljana.

Laibach repräsentiert den musikalischen Teil des interdisziplinären Kunstkollektivs Neue Slowenische Kunst (NSK).  
Hier Laibach, typische Pressefotos der Wehrmachtsspitze und die SS-Uniformen karikierend. MEHR


Sonntagssounds: LAIBACH Kunst der Fuge IV

Laibach ist eine slowenische Musikgruppe, die durch ihre martialischen Auftritte, aber auch ideereichen Inszenierungen von Musik und Kunst auffielen. Laibach ist der - unter Tito verpönte - deutsche Name für Lubljana.

Laibach repräsentiert den musikalischen Teil des interdisziplinären Kunstkollektivs Neue Slowenische Kunst (NSK). 
Hier die Gruppe in ihren berühmten Uniformen, die sich an SS-Uniformen und die Besatzer in Slowenien, aber auch an sozialistische Kampfgala anlehnen. MEHR



Sonntagssounds: LAIBACH Kunst der Fuge III



Laibach ist eine slowenische Musikgruppe, die durch ihre martialischen Auftritte, aber auch ideereichen Inszenierungen von Musik und Kunst auffielen. Laibach ist der - unter Tito verpönte - deutsche Name für Lubljana.
Laibach repräsentiert den musikalischen Teil des interdisziplinären Kunstkollektivs Neue Slowenische Kunst (NSK). MEHR


Sonntagssounds: LAIBACH Kunst der Fuge II

Laibach ist eine slowenische Musikgruppe, die durch ihre martialischen Auftritte, aber auch ideereichen Inszenierungen von Musik und Kunst auffielen. Laibach ist der - unter Tito verpönte - deutsche Name für Lubljana.
Laibach repräsentiert den musikalischen Teil des interdisziplinären Kunstkollektivs Neue Slowenische Kunst (NSK). MEHR





Sonntagssounds: LAIBACH Kunst der Fuge I

Laibach ist eine slowenische Musikgruppe, die durch ihre martialischen Auftritte, aber auch ideereichen Inszenierungen von Musik und Kunst auffielen. Laibach ist der - unter Tito verpönte - deutsche Name für Lubljana.

Laibach repräsentiert den musikalischen Teil des interdisziplinären Kunstkollektivs Neue Slowenische Kunst (NSK), das sie 1984 gemeinsam mit der Malergruppe IRWIN und der Theatergruppe Gledališče Sester Scipion Nasice (heute: NOORDUNG) begründete. Es bildeten sich noch vereinzelt Untergruppen, die wieder verschwanden. Dazu gehören die Projekte Germania, Strom und Klang, Kraftbach, Peter Paracelsus und 300.000 Verschiedene Krawalle. 

Laibach hatte enorme Probleme in Yugoslawien, aufgrund ihrer Respektlosigkeit und Demontage auch der sozialistischen Autorität.  Am 23. April 1983 kam es bei einem gemeinsamen Konzert mit 23 Skidoo und Last Few Days im Rahmen der Musik-Biennale Zagreb zu einem Eklat. Um fünf Uhr morgens wurde das Konzert gewaltsam von der jugoslawischen Armee und kroatischen Polizei gestoppt, da man den Film The Future Continues und einen Pornofilm übereinander projiziert hatte. Dabei waren unter anderem der drei Jahre zuvor verstorbene Staatspräsident Tito und ein Phallus gleichzeitig auf der Leinwand zu sehen. Die Band musste Kroatien verlassen.

Laibach provoziert mit einer reichen Symbolik auf allen Ebenen. Karikatur, Persiflage, Ironie und Satire lösen sich ab oder stehen nebeneinander. Laibach demontiert - psychoanalytisch betrachtet - Zeichen; Symbole und Ikonen der Macht, der Anerkennnung, des Begehrens, der Geschichte, der Musik usw. Faschismus, Nationalsozialismus und Sozialismus erscheinen als überzeichnete Vertreter der diktatorischen Unterdrücker.

Das künstlerische Prinzip Laibachs wie auch der gesamten Neuen Slowenischen Kunst
Altstadt von Laibach
bezeichnet man heute als Retroavantgarde oder, speziell im Falle Laibachs, als Monumental-Retro-Avantgarde: 


„Retroavantgarde ist die grundlegende künstlerische Vorgehensweise von Neue Slowenische Kunst. Sie basiert auf der Prämisse, dass Traumata der Vergangenheit, die sich auf Gegenwart und Zukunft auswirken nur geheilt werden können durch eine Rückkehr zu den ursprünglichen, auslösenden Konflikten. Die moderne Kunst hat bislang noch nicht den Konflikt überwunden, der durch die […] Assimilierung der historischen Avantgardebewegungen in die Systeme totalitärer Staaten entstand. Die übliche Wahrnehmung der Avantagarde als fundamentales Phänomen des 20. Jahrhunderts ist belastet durch Ängste und Vorurteile. Einerseits wird diese Periode naiv glorifiziert und mystifiziert, während andererseits ihr Missbrauch, ihre Kompromisse und Fehler mit bürokratischer Genauigkeit gezählt werden, um uns daran zu erinnern, dass sich eine derartig grandiose Verblendung niemals wiederholen darf.“
– Irwin/NSK (1993)


Samstag, 5. Februar 2011

Jean-Luc Godard wurde 80 - Soundtracks und DVDs

Jean-Luc Godard, ein kompromissloser künstlerischer Geist und Filmemacher par excellence, wurde am 3. Dezember 2010 80 Jahre alt. Zahlreiche Porträts, Artikel, Würdigungen, Verrisse von Godard sind durch die Weltpresse gegangendie Anerkennung seiner Leistung als großer Innovateur und Theoretiker des europäischen Kinos bleibt jedoch auch nach all den Jahren umstritten
Den europäischen Film hat er nachhaltig beeinflusst, das ist klar, die amerikanische Filmindustrie nahm er ins Visier. Bis auf einige progressive und experimentelle amerikanische Filmemacher hat er wohl wenig in Übersee erreicht. 
Die Nouvelle Vague, wie sie Ende der 50er- und Anfang der 60er-Jahre aus den "Cahiers du cinéma" (1951) mit dem Drei- bzw. Viergestirn Truffaut, Rivette, Godard, Chabrol entstand, war deutlich von ihm geprägt und getragen. Die Namen großer Schauspieler wie Jean-Paul Belmondo, Brigitte Bardot und Jeanne Moreau sind fest mit dieser europäischen Filmepoche verbunden.


Sein Debut als Regisseur gab Godard mit dem 1960 erschienenen Spielfilm "Außer Atem (À bout de souffle)". Mit dem legendären Hauptdarsteller Jean-Paul Belmondo schaffte er den Durchbruch. Das Drehbuch dazu stammte von François Truffaut. Das Besondere an diesem Film ist, dass der Kameramann Raoul Coutard mit einer Handkamera drehte, minimale Beleuchtung und völlig untypische Stilmittel einsetzte. Godard selbst verewigte sich wie Hitchcock in einer Marginalrolle als Passant. Sein zweiter Film "Der kleine Soldat (Le petit soldat)" kritisierte die Brutalität des franz. Kriegs gegen die  Unabhängigkeitsbewegung Algeriens. Der Film wurde bis zu seiner Veränderung für 2 Jahre verboten, um die Jugend Frankreichs nicht vom Militärdienst abzuhalten. Godard bewegte sich stetig weg vom realistischen Erzählkino im Stile Truffauts hin zu einem experimentellen Umgang mit Stilmitteln und Inhalten, um seiner Gesellschaftskritik den passenden Ausdruck zu verleihen. 
1968 ohrfeigte er gar den Produzenten seines Films "One plus One (auch: Sympathy for the Devil)", worauf seine Filme aus dem Filmverleih genommen wurden. Die folgende Phase nennt man oft die der unsichtbaren Filme. 1972/1973 übernahm Godard Sonimage, die ihn unabhängig machte von größeren Produktionsfirmen. Godard arbeitete nun völlig anders, fast schon dokumentarisch. Godard blieb ein Außenseiter in seinen Produktionen bis zum heutigen Tag, seine Filme gelten als richtungsweisend wider das klassische Hollywood-Kino, seine Filme sind oft collagenhaft. Nach 1967 spricht Godard auch mehr von Bildern und Tönen statt von Filmen. Bilder werden Sprache und hernach Welt, immer in einem experimentellem Rahmen.
   


Im Mainzer Bender Verlag gibt es eine lesenswerte und ausführliche Darstellung der Nouvelle Vague und all den Namen, die wir damit verbinden. Herausgeber und Autoren sind Grob, Kiefer, Klein und Stiglegger. In sachkundiger Manier erfahren wir die Epoche und ihre Träger, Filmtheoretisches und Skandalöses, fast schon ein Muss zum Einstieg in die Filmtheorie. Übrigens bietet der Verlag auch Bücher zum minimalistischen Kino Jim Jarmuschs, Robert Altmans und Aki Kaurismäkis.


Die wichtigsten Godard-Filme gibt es als Collections 1-3 bei Concorde Video, auch bei Universum Video


Die letzten 20 Jahre von Godards Schaffen sind in Soundtracks und einer DVD bei ECM Records erschienen:


1) Soundtracks zu Jean-Luc Godards Videos, aufgenommen von 1988-1997:


Histoire(s) du cinema  (ECM Records 1999)
Jean-Luc Godard


  • toutes les histoires
  • une histoire seule
  • seul le cinema
  • fatale beaute
  • la monnaie de l'absolu
  • une vague nouvelle
  • le controle de l'univers
  • les signes parmis nous


Mit Erläuterungen von Jean-Luc Godard, Juliette Binoche, Julie Delpy, Anne-Marie Miéville und den Stimmen von André Malraux, Ezra Pound, Paul Celan und anderen. Godard's Montage verbindet Paul Hindemith mit Arvo Pärt und Ludwig van Beethoven, Giya Kancheli, Béla Bartók, Franz Schubert, Igor Stravinsky, Johann Sebastian Bach, John Coltrane, Leonard Cohen, Otis Redding, Dimitri Schostakowitsch, Anton Webern, Dino Saluzzi, David Darling, Ketil Bjørnstad und vielen weiteren.


2) Soundtracks zum Film "Nouvelle Vague", der seine Premiere 1990 in Cannes hatte. Mit Dino Saluzzi, David Darling, Patti Smith, Jean Schwartz, Werner Pirchner, Paul Hindemith, Heinz Holliger, Paul Giger, Arnold Schoenberg, Gabriella Ferri, Meredith Monk (ECM Records 1990)


Jean-Luc Godard


Nouvelle Vague

In a first period
the old testament
a human being
(a man)
is rescued from ruin
by another human being
(a woman).

In a second period
the new testament
a human being
(a woman)
(the same)
is rescued from ruin
by another human being
(another man).

But the woman discovers that the other man
is the same as the first
that the second is
(still as before)
the same as the first.

So this is a revelation.
And if man proclaimed the mystery,
it is woman who revealed the secret.



3) Kurzfilme: Jean-Luc Godard, Anne-Marie Miéville: Four Short Films (ECM Records 2003)
  • De l'origine du XXIe siècle
  • The Old Place
  • Liberté et patrie
  • Je vous salue, Sarajevo


DVD mit 120-seitigem Hardcoverbuch, NTSC, Dolby Digital 5.1, Untertitel in Englisch und Deutsch, 85 min.








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