LUST heißt das letzte Programm vom bundesweit bekannten Kabarettisten Lars Reichow. Er ist seit 30 Jahren überall vertreten beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, bei den Privatsendern, in den Kabaretthäusern, in Theatern und und und. Wer es noch nicht realisiert hat, dass es ihn gibt, sollte sich mal einen Abend sein Programm anhören oder mehr Kabarett oder Fastnachtsübertragungen anschauen. Denn auch hier hat er seinen festen Platz. In unserer Gegend in der Landeszentrale für Fasching "MeeenzbleibtMeeenz", bei den Bayern und Hessen and so on.
Dieses Mal in Neunkirchen / Saar, in der Stummschen Reithalle, eine Art Verschlag, wie ihm dünkt, und eben sehr tondurchlässig. Selbst beim illegalen Pinkeln hinter der Großhütte schaut man ganz schnell in die Augen der Köchin, die gerade zum Fenster rausschaut. Die Anfahrt immer deutlicher in eine menschenleere Gegend führend, wo es nichts gibt, außer McDonald's (mehrere Eroscenter und eine große Kulturhalle hat er vergessen) und Cinestar-Kinos. Sehr ländlich eben, aber er liebt es trotzdem das Saarland, schon wegen der vielen Frauen, die er hier hatte und liebte. Leider war die beste von ihnen dann doch eine Pfälzerin. So spielt das Leben. :-) Feindbilder greifen halt immer. Aber das Saarland liegt in allen Werten selbstverständlich weit vorne, während Deutschland bei der Häufigkeit von Sex mit 120 "Bewegungen" in 12 Monaten irgendwo auf Platz 11 oder 15 läge. An der Spitze Ungarn mit ca. 162-mal/Jahr. Ob das am Paprika liegt? Er hat es uns nicht erklärt. Dafür haben wir zwei hörenswerte Definitionen von Lust bekommen: „Lust ist die grellgeschminkte Schwester der Liebe" oder "die Schlampe unter den Gefühlen."
Überhaupt kam er vom Thema Lust ab, das darf einen nicht irritieren, denn er schweift immer assoziierend durch alle Gefilde, und er übertreibt! Ja, regelrecht. Am tollsten diese Tierliebe, die er in der Familie pflegt, und viele Deutsche auch, mit Mitgliedschaften in Vereinen und als Fördermitglieder von völlig verrückten Stiftungen zur Rettung von - sagen wir - einäugigen Eichhörnchen - bis zum Gehtnichtmehr. Jedenfalls, wer so viel Tierunterstützungsarbeit leistet vergisst Lust. Dafür kennt er Haushunde, davon haben wir noch nie was gehört, der 15 m lange Hund, auf dem 32 Kinder reiten können, wobei der Hund eine Geschwindigkeit von 35 km/h erreicht. Für Kinder wiederum eine Lustgewinn, aber anders.
Es wurde deutlich, dass es viel mehr Dinge gibt, die von der Lust abhalten, als Gründe, die uns dazu bewegen. Eigentlich ist es eine Lustfeindlichkeit, die überall lauert, es fängt beim ordnenden Denken an, das den Run zur Sexstätte zu einem neurotischen Aufräumen auf dem Weg macht, Gläser weg, gelbe Säcke raus ... im Schlafzimmer angekommen, übermannt die Lustigen dann der Schlaf. Tja ..., wie soll das was werden? Dann dieses wunderbare Schmuselied "Je t'aime", von dem man normalerweise animiert wird, nein! Es liegt an der Aussprache: "Jewesesche", das Klischee zerbröselt, und die Wäsche ist der Lustverhinderer, alle, vor allem die Frauen, können sich nicht mehr hingeben, weil sie nur die (Koch-)Wäsche im Kopf haben. Dann kommt die Politik dazu. Was die zerstört! Mit einem Rundumschlag gedenkt er Theresa May, Marine LePen, dem "Niederländer" Francois Holland als Präsident von Frankreich, der so wenig taugte wie der Zwerg Sarkozy, erst Emmanuel Macron käme jetzt an, vor allem sein Macronismus. Donald Trump und dessen Ponymähne hat er einen eigenen Song gewidmet, seinen Wahllügen, und seiner hoffentlich baldigen Entlassung. Lars Reichows Lieder sind den ganzen Abend entspannende, humorvolle, auch melancholische und lyrische Akzente. Berlusconi und Putin kriegen was ab und sehr viel die AfD, 90 Abgeordnete in Berlin, die da gar nicht hingehören und eine Schande für unser Land seien. Echte Betroffenheit und Ablehnung, er schimpft, wie man so etwas nur wählen könne und lässt später dann noch einen Zweizeiler gegen die Partei im Together singen. Der bissige Hund Orban, den er über die polnische Seite Welpskaja bezog, hat eindeutig rechtsseitig ein Problem, er verlor den Hinterlauf, was die Bewegung absolut rechtslastig mache. Über die SPD frozzelte er, dass sie eben immer weniger Wähler hätte, nicht zuletzt durch den Umstand: „Es gibt keine Partei, die ihre Niederlagen so akribisch vorbereitet wie sie“. Auch Christian Lindner entzöge sich immer kurz vor der Totalniederlage schnellstens der Kanzleraufgabe.
Aber auch die Dieseldiskussion verhindert Lust. Erst heißt es Verbot, dann sollen wir doch noch zwei Jahre nagelneue Modelle günstig kaufen (was osteuropäische Händler jetzt ganz schnell machen und das Problem wegfahren) und auskosten, bevor es zu spät ist. Feinstaub hin oder her, lieber eine Ladung davon einatmen und als Senior gewarnt sein, dass überhaupt ein Auto kommt, als lautlos von einem E-Auto erfasst werden. Selbst beim E-Auto käme irgendwann die Belastung durch Reifenabrieb als Grund zum Abstoßen. Ist es nicht der Diesel, ist es die demente Mutter, die ihren Sohn immer mit Ingrid verwechselt und mit Ingrid besser erzählen kann als mit ihm. Dann gibt es noch das Schnarchen, das für einige Frauen allerdings doch erotisch wirkt, und die vielen PIN-Nummern, die vor allem dem Vergessen und der Aufregung beim Suchen dienen.
Verblüffenderweise ist ein Kleriker der einzige, der noch weiß, wie Lust geht, im heiter-beschwipsten Zustand - mit einer verblüffenden Ähnlichkeit mit dem früheren Mainzer Bischof - lässt er seine amoureusen Abenteuer durchblicken.
Lars Reichow redet einem den allgemeinen Alltagsfruststau aus dem Kopf und lässt alle lachen durch seine witzigen und geistreichen Darstellungen, ungewöhnlichen Konstellationen und grundsätzlich gegen die Erwartung gerichteten Aktionen oder Denkweisen. Danach hat man dann schon eher wieder Lust, wenn man nicht die Autoschlüssel verloren oder die öffentlichen Verkehrsmittel versäumt hat.
Dieses Mal in Neunkirchen / Saar, in der Stummschen Reithalle, eine Art Verschlag, wie ihm dünkt, und eben sehr tondurchlässig. Selbst beim illegalen Pinkeln hinter der Großhütte schaut man ganz schnell in die Augen der Köchin, die gerade zum Fenster rausschaut. Die Anfahrt immer deutlicher in eine menschenleere Gegend führend, wo es nichts gibt, außer McDonald's (mehrere Eroscenter und eine große Kulturhalle hat er vergessen) und Cinestar-Kinos. Sehr ländlich eben, aber er liebt es trotzdem das Saarland, schon wegen der vielen Frauen, die er hier hatte und liebte. Leider war die beste von ihnen dann doch eine Pfälzerin. So spielt das Leben. :-) Feindbilder greifen halt immer. Aber das Saarland liegt in allen Werten selbstverständlich weit vorne, während Deutschland bei der Häufigkeit von Sex mit 120 "Bewegungen" in 12 Monaten irgendwo auf Platz 11 oder 15 läge. An der Spitze Ungarn mit ca. 162-mal/Jahr. Ob das am Paprika liegt? Er hat es uns nicht erklärt. Dafür haben wir zwei hörenswerte Definitionen von Lust bekommen: „Lust ist die grellgeschminkte Schwester der Liebe" oder "die Schlampe unter den Gefühlen."
Überhaupt kam er vom Thema Lust ab, das darf einen nicht irritieren, denn er schweift immer assoziierend durch alle Gefilde, und er übertreibt! Ja, regelrecht. Am tollsten diese Tierliebe, die er in der Familie pflegt, und viele Deutsche auch, mit Mitgliedschaften in Vereinen und als Fördermitglieder von völlig verrückten Stiftungen zur Rettung von - sagen wir - einäugigen Eichhörnchen - bis zum Gehtnichtmehr. Jedenfalls, wer so viel Tierunterstützungsarbeit leistet vergisst Lust. Dafür kennt er Haushunde, davon haben wir noch nie was gehört, der 15 m lange Hund, auf dem 32 Kinder reiten können, wobei der Hund eine Geschwindigkeit von 35 km/h erreicht. Für Kinder wiederum eine Lustgewinn, aber anders.
Es wurde deutlich, dass es viel mehr Dinge gibt, die von der Lust abhalten, als Gründe, die uns dazu bewegen. Eigentlich ist es eine Lustfeindlichkeit, die überall lauert, es fängt beim ordnenden Denken an, das den Run zur Sexstätte zu einem neurotischen Aufräumen auf dem Weg macht, Gläser weg, gelbe Säcke raus ... im Schlafzimmer angekommen, übermannt die Lustigen dann der Schlaf. Tja ..., wie soll das was werden? Dann dieses wunderbare Schmuselied "Je t'aime", von dem man normalerweise animiert wird, nein! Es liegt an der Aussprache: "Jewesesche", das Klischee zerbröselt, und die Wäsche ist der Lustverhinderer, alle, vor allem die Frauen, können sich nicht mehr hingeben, weil sie nur die (Koch-)Wäsche im Kopf haben. Dann kommt die Politik dazu. Was die zerstört! Mit einem Rundumschlag gedenkt er Theresa May, Marine LePen, dem "Niederländer" Francois Holland als Präsident von Frankreich, der so wenig taugte wie der Zwerg Sarkozy, erst Emmanuel Macron käme jetzt an, vor allem sein Macronismus. Donald Trump und dessen Ponymähne hat er einen eigenen Song gewidmet, seinen Wahllügen, und seiner hoffentlich baldigen Entlassung. Lars Reichows Lieder sind den ganzen Abend entspannende, humorvolle, auch melancholische und lyrische Akzente. Berlusconi und Putin kriegen was ab und sehr viel die AfD, 90 Abgeordnete in Berlin, die da gar nicht hingehören und eine Schande für unser Land seien. Echte Betroffenheit und Ablehnung, er schimpft, wie man so etwas nur wählen könne und lässt später dann noch einen Zweizeiler gegen die Partei im Together singen. Der bissige Hund Orban, den er über die polnische Seite Welpskaja bezog, hat eindeutig rechtsseitig ein Problem, er verlor den Hinterlauf, was die Bewegung absolut rechtslastig mache. Über die SPD frozzelte er, dass sie eben immer weniger Wähler hätte, nicht zuletzt durch den Umstand: „Es gibt keine Partei, die ihre Niederlagen so akribisch vorbereitet wie sie“. Auch Christian Lindner entzöge sich immer kurz vor der Totalniederlage schnellstens der Kanzleraufgabe.
Aber auch die Dieseldiskussion verhindert Lust. Erst heißt es Verbot, dann sollen wir doch noch zwei Jahre nagelneue Modelle günstig kaufen (was osteuropäische Händler jetzt ganz schnell machen und das Problem wegfahren) und auskosten, bevor es zu spät ist. Feinstaub hin oder her, lieber eine Ladung davon einatmen und als Senior gewarnt sein, dass überhaupt ein Auto kommt, als lautlos von einem E-Auto erfasst werden. Selbst beim E-Auto käme irgendwann die Belastung durch Reifenabrieb als Grund zum Abstoßen. Ist es nicht der Diesel, ist es die demente Mutter, die ihren Sohn immer mit Ingrid verwechselt und mit Ingrid besser erzählen kann als mit ihm. Dann gibt es noch das Schnarchen, das für einige Frauen allerdings doch erotisch wirkt, und die vielen PIN-Nummern, die vor allem dem Vergessen und der Aufregung beim Suchen dienen.
Verblüffenderweise ist ein Kleriker der einzige, der noch weiß, wie Lust geht, im heiter-beschwipsten Zustand - mit einer verblüffenden Ähnlichkeit mit dem früheren Mainzer Bischof - lässt er seine amoureusen Abenteuer durchblicken.
Lars Reichow redet einem den allgemeinen Alltagsfruststau aus dem Kopf und lässt alle lachen durch seine witzigen und geistreichen Darstellungen, ungewöhnlichen Konstellationen und grundsätzlich gegen die Erwartung gerichteten Aktionen oder Denkweisen. Danach hat man dann schon eher wieder Lust, wenn man nicht die Autoschlüssel verloren oder die öffentlichen Verkehrsmittel versäumt hat.