In
Rheinland-Pfalz und Kaiserslautern ist Eugen Damm (*1936) seit den
50er-Jahren unterwegs, und zwar erst in Sachen Fasenacht, später
auch in allen anderen Sparten, die er bedient. Seine bürgerlichen
Berufe Zollbeamter und Gerichtsvollzieher kann man sich heute gar
nicht mehr vorstellen. Er ist bekannt als Buch-, Bühnen- und
Fernsehautor, Liederkomponist, Texter, Glossenschreiber,
Volksschauspieler, bis 2004 Leiter vom “Lautrer Altstadttheater“,
das er auch gegründet hat, Mitglied im „Literarischen Verein der
Pfalz e.V.“, mehrfacher Preisträger beim Bockenheimer
Mundart-Dichterwettstreit, Träger des Wachssiegels und
Barbarossasiegels der Stadt Kaiserslautern, der „Verdienstmedaille
des Landes Rheinland-Pfalz“. Er war die letzten Jahre freier
Mitarbeiter für den Saarländischen Rundfunk (SR), Südwestrundfunk
(SWR) und Radio RPR.
Im
Rahmen der Kunstgriff-regiostage.de-Veranstaltungen war Eugen Damm
vor Wochen schon mal in Otterberg im Programm und kam nun im selben
Rahmen auch nach Landstuhl in die Pfeffermühle, gesponsert von
Garten Dehner aus Kaiserslautern, wo der Marketingleiter Herr Robl ein
Präsent aus dem Fruchtprodukte-Spektrum überreichte. Eugen Damms
pfälzischer Humor ist in Kaiserslautern eng verwurzelt, er ist ein
wertvoller Mundarterhalter, Volksdichter und Volksschauspieler, der
den trockenen Riesling-Witz der Pfälzer total beherrscht. Ein
gemütlicher Mensch, der philosophiert, dichtet, scherzt und alles
mal so betrachtet, wie der Alltag es einem vermittelt.
"Moi
Zäh" und "Wormezich" (wurmig, wurmstichig) ließen
den Abend beginnen, jeweils der schöne Schein, der eben trügt.
Moral: Lieber eine hässliche Frau und innen gut als umgekehrt ...
Karl de Schloot lässt er bis zum 98. Lebensjahr rauchen und an Mumps
sterben. Damms pfälzisches Glaubensbekenntnis an den Wein kam in
vielfältiger Form, so der Rückblick eines Pfälzer Bubs, der sein
Leben schwinden sieht, aber optimistisch im Alter die Spätlese aus
"de Schnawweltass" trinkt. Total witzig auch seine Pfälzer
Entziehungskur in Bad Dürkheim im Fass. Mit viel Wein war sie für
den Kurgast besser als alles andere, nicht jedoch für die
Klinikleitung, die ihn gleich wieder heimschickte. Sehr eindrucksvoll
das karikierte Bild eines Genießers von neiem Woi und Zwiwwelkuche.
Sehr eindringlich werden die allseits bekannten schweren
Schmerzzustände und der Überdruck im Darmbereich bis zur
kanonenschlagartigen Erlösung geschildert. Die Amoralität wird
angeprangert, dass selbst am Tag der Beerdigung der Witwe am Grab des
Verstorbenen Anmache widerfährt. Leben und Tod, das Ende
witzig-melancholisch reflektiert: Man muss schon wissen, wer am
Jüngsten Tag klingelt, meistens ist es nur die Schwiegermutter, warf
er ein, und sinniert: "Wer soll die Fahrt zum Himmel lenke in
däm Trauerspiel ...?" Oft ist alles Plagen umsonst, man spart
für die Weltreise und machen tun sie die Erben. "Wozu die
gaanze Plackerei, wir kummen nackisch und gehn so auch widder".
Pfälzer zu sein ist dennoch eine Ehre, eine Gottesgabe, die Pfalz
als "Nawwl der Welt", auch geht die Weltachse durch unser
Land: "Pälzer lewwe uff de Sunneseit vom Lewwe". Nur bei
uns kriegen Dampfwalzenopfer ein Sonderbett von Zimmer 4 bis 8 und
weiß man, dass "ä Gliiehwirmsche und die Ehe" eines
gemeinsam haben: Wenn die Glut aus ist, steckt der Wurm noch drin.
Zum Schreien sein Chanson d'Armour von zwei Regenwürmern, die dann
von der Rasenmäherbegleitung "Ratatatamm" gescheibelt
werden. Der Donnersberg als höchste Erhebung der Pfalz ist "der
pälzische Montblanc" und "seit eh und je Wachturm für die golddisch
Paalz".
Ein Abend mit Eugen Damm ist ein sehr gemütlicher, humorvoller, auch nachdenklicher pfälzischer Abend, an dem man dann auch am liebsten dem Riesling und den Pfälzer Spezialitäten frönt ...
Ein Abend mit Eugen Damm ist ein sehr gemütlicher, humorvoller, auch nachdenklicher pfälzischer Abend, an dem man dann auch am liebsten dem Riesling und den Pfälzer Spezialitäten frönt ...