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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 19. April 2015

Kreative Lösungen für ungewöhnliche Behausungen in Zeiten der Wohnungsnot für sozial Benachteiligte

Vorschlag 195 Raumkapsel


Am Sonntag wurden in den Münchner Kammerspielen 23 Entwürfe präsentiert, die für das Stadtraumprojekt Shabbyshabby Apartments im September zum Spielzeitauftakt unter der Intendanz von Matthias Lilienthal in München realisiert werden sollen.

Aus 258 Einsendungen aus aller Welt, darunter fast ein Drittel aus München und Umgebung, wählte die Jury, zu der u.a. Cecilie Andersson (Bergen School of Architecture), Chris Dercon (Tate Modern, London), Niklas Maak (Journalist und Architekturkritiker, FAZ) und Elisabeth Merk (Stadtbaurätin München) gehörten, 23 Entwürfe aus.

Das Projekt von raumlaborberlin wirft Fragen auf, die angesichts der Münchner Wohn- und Raumsituation besonders dringlich sind – z.B.: Wie wollen wir wohnen? Wie privat wollen wir sein? Welche Urbanität halten wir aus? – wie es Stadtbaurätin Elisabeth Merk formulierte. In diesem Diskurs spielt auch das weltweite „tiny housing movement“ eine Rolle, so Benjamin Foerster-Baldenius, Projektleiter von raumlaborberlin. Fragen nach Öffentlichkeit und Privatheit, nach neuen Gemeinschaften und Nachbarschaften, alternativen Wohnkonzepten, nach dem Innen- und Außenleben spielten dabei ebenso eine Rolle wie die Demokratisierung von Architektur und Luxus. Viele der Entwürfe sehen die Nutzung gefundener Materialien sowie Verfahren des Re- und Up-Cyclings vor.

Die ausgewählten Entwürfe finden Sie unter: 
http://raumlabor.net/shabbyshabby-apartments
Über zwei weitere Entwürfe kann bis zum 19. April online bei ARTE Creative abgestimmt werden: 
http://creative.arte.tv/de/labor/shabby-shabby-apartments

In den nächsten Wochen werden die Bauplätze der Apartment-Entwürfe im öffentlichen Raum der Stadt München gefunden, bevor die anreisenden Gewinnerteams ab dem 03. September ihre Ideen vor Ort realisieren. Ab dem 12. September stehen die Shabbyshabby Apartments für einen Monat zum Probewohnen zur Verfügung.

Bei der Präsentation am Sonntagabend betonte Chris Dercon das Prozesshafte des Projektes, das einen Diskussionsbeitrag zu einer Stadtplanungsdebatte liefert, die nicht nur über die Form, sondern auch über Inhalte geführt würde. Er freute sich außerdem, dass es bei der Veranstaltung alle 3 Minuten Applaus für Architektur gab.

Sonntag, 1. März 2015

An alle Achitekturstudenten, Urbanismusforscher & Co: SHABBYSHABBY APARTMENTS -- Ausschreibung zum Entwurf und Bau von Sozialwohnungen im öffentlichen Raum der Stadt München

München im SHABBY-Fieber 


Weitere Impressionen aus Mannheim in den Jahren zuvor:

Sozialwohnungen für Obdachlose am Neckar



Sozialwohnungen für Obdachlose 2

Sozialwohnungen für Obdachlose 3 - Umfunktionierte Container

Sozialwohnungen für Obdachlose 4

Noch bevor Mitte Oktober unter der Intendanz von Matthias Lilienthal das Programm auf den Bühnen mit dem Ensemble der Münchner Kammerspiele in die Spielzeit 2015/16 startet, nehmen wir die Stadt, in der wir leben und arbeiten, unter die Lupe. Gemeinsam mit dem Architekturkollektiv raumlaborberlin initiieren die Münchner Kammerspiele mit Shabbyshabby Apartments ein Projekt, das sich mit der prekären Lage auf dem Münchner Wohnungsmarkt auseinandersetzt und die (Um-)Nutzung des städtischen Raumes thematisiert. Wie wollen wir in Zukunft wohnen? Was ist uns wichtig, worauf können wir verzichten? Was kann geteilt werden?

Bis zum 30. März 2015 werden in einem weltweiten Open Call Architekturstudierende, Urbanismusforscher und Interessierte anderer Disziplinen aufgerufen, Entwürfe für temporäre Wohnungen einzureichen, die im September an unterschiedlichen Orten im öffentlichen Raum der Stadt München errichtet werden. Das Budget hält sich, ähnlich wie bei den strengen Vorgaben für Sozialwohnungen, in einem engen Rahmen. Auf welche Weise und mit welchem Material gearbeitet wird, steht den Gruppen frei. Verfahren von Recycling und Upcycling bieten sich an.

Eine international besetzte Fachjury, bestehend aus Cecile Andersson (Bergen School of Architecture), Anne Julchen Bernhardt (Bel Architekten, Köln), Chris Dercon (Tate Modern, London), Hans-Georg Küppers (Kulturreferent der Landeshauptstadt München), Niklas Maak (Journalist und Architekturkritiker, FAZ), Elisabeth Merk (Stadtbaurätin, München),Kazunari Sakamoto (Architekt, Tokio - angefragt) sowie Axel Timm und Benjamin Foerster-Baldenius (raumlaborberlin) wird rund 20 Entwürfe auswählen. 

Ab dem 05. April 2015 sind die Entwürfe bei ARTE Creative online einsehbar und das Publikum hat die Möglichkeit für zwei Entwürfe abzustimmen. Die Auswahl wird am 12. April 2015 in der Spielhalle der Münchner Kammerspiele von der Jury bekannt gegeben.
Das Projekt bewegt sich im aktuellen Diskurs über Städtebau und die Architektur des Wohnens. In Wohnkomplex: Warum wir andere Häuser brauchen (2014) schreibt Niklas Maak:

"„Gleichzeitig hat das, was in den Städten geschieht, nichts mehr mit einem normalen Gentrifikationsprozess zu tun, in dem ein wohlhabenderes Bürgertum Geringverdiener in andere Viertel abdrängt. Rechtsanwälte und Ärzte können sich inzwischen bestimmte innenstädtische Lagen ebenso wenig mehr leisten wie Familien, Rentner, Ladenbesitzer, Studenten, Arbeiter, Cafébetreiber und Kleinunternehmer: all jene, die eine Stadtkultur, verstanden als Verdichtung, Überlagerung, Durchmischung, gegenseitige Bereicherung verschiedener Bevölkerungsschichten, einmal ausmachten, werden abgedrängt zugunsten von Büros, Hotels, Einkaufspassagen, Anlagen zur allgemeinen Touristenbespaßung und wenigen Luxuswohnimmobilien, die oft als Kapitalanlage erworben werden und die meiste Zeit leer stehen. Die Innenstadt verwandelt sich von einem Lebensraum in ein begehbares Anlagedepot, in dem einige Feinkostläden und anderer Spezialbedarf das Nötigste bereithalten, wenn doch einmal ein Wohnungseigentümer vorbeischaut."

Mit dem Projekt Shabbyshabby Apartments wollen die Münchner Kammerspiele den sozialen Wohnungsbau beleben und auf spielerische Weise neu denken. Es entstehen 22 temporäre Wohnungen im Stadtraum, die ab dem 12. September jeweils für eine Nacht gemietet und zum Heim für die Münchner werden können. Statt Altbauwohnung eine provisorische Unterkunft am Isarufer, vom suburbanen Eigenheim in die mobile Wohnkapsel auf der Maximilianstraße.

Weitere Informationen sowie die Ausschreibung finden Sie unter:http://raumlabor.net/