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Sonntag, 26. Juni 2011

Kinotipp: Mütter und Töchter




Ein Film von Rodrigo GarciaProduzenten: Julie Lynn, Lisa Maria Falcone
Ausführender Produzent: Alejandro González Iñárritu


Drehbuch und Regie
Rodrigo Garcia
April 2011



Länge: 126 Minuten
Bildformat: 1:2,35
Tonformat: Dolby SRD & SR



Los Angeles. Drei Frauen. Drei Schicksale. Physiotherapeutin Karen (Annette Bening) leidet bis heute unter dem Verlust ihres Kindes, das sie als 14-Jährige nach einer ungewollten Schwangerschaft zur Adoption hatte freigeben müssen. Elizabeth (Naomi Watts) ist eine erfolgreiche, ambitionierte Anwältin, die alles unter Kontrolle hat und die Erinnerung an ihre Vergangenheit unter Arbeitswut und Sex, etwa mit ihrem aktuellen Chef Paul (Samuel L. Jackson) vergräbt. Lucy (Kerry Washington) wünscht sich nichts sehnlicher als ein Baby, doch sie und ihr Mann können keine Kinder bekommen. Sie entscheiden sich für eine Adoption, aber die schwangere Frau hat immer wieder Zweifel, ob die beiden die Richtigen sind. Drei Frauen und drei  Schicksale, die mehr miteinander verbindet, als zunächst angenommen.


Regisseur und Autor Rodrigo Garcia, Sohn von Nobelpreisträger Gabriel Garcia Marquez, erweist sich nach Filmen wie „Gefühle, die man sieht“ (2000) und „Nine Lives“ (2005) sowie der preisgekrönten TV-Kultserie „In Treatment – Der Therapeut“, erneut als Meister im Erkunden von Seelenlandschaften. In seinem neuen starbesetzten Drama MÜTTER UND TÖCHTER, das von Erfolgsregisseur Alejandro González Iñárritu („21 Gramm“, „Babel“, „Amores Perros“) produziert wurde, erzählt Rodrigo Garcia anrührend und einfühlsam von drei außergewöhnlichen Frauen, die versuchen, sich in ihrem Leben zurecht zu finden. Neben Samuel L. Jackson („Unbreakable“, „Jackie Brown“) und Jimmy Smits („The Million Dollar Hotel“) spielen die großartigen Darstellerinnen Naomi Watts („21 Gramm“, „Tödliche Versprechen“), Annette Bening („American Beauty“, „Being Julia“) und Kerry Washington („Der menschliche Makel“, „Ray“) Frauen, deren Wege sich kreuzen und die danach nie mehr dieselben sein werden.

Darsteller: Naomi Watts, Annette Bening, Kerry Washington, Jimmy Smits und Samuel L. Jackson

INTERVIEW MIT RODRIGO GARCÌA

Sie haben diesen Film sowohl geschrieben als auch inszeniert. Was hat Ihnen mehr Spaß gemacht?
Das Schreiben fällt mir schwerer, weil mich dabei ständig die Unsicherheit plagt. Ist es gut genug? Ist es ungewöhnlich? Wie sieht es mit der Spannung aus? Ist es menschlich genug? Und realistisch? Gefällt es sogar mir? Und interessiert das dann auch die guten Schauspieler? Die vielen Gesichter des großen Monsters. Wenn es läuft, gibt es natürlich nichts Schöneres. Dann fühle ich mich ausgesprochen gut, raffiniert und kultiviert. Aber die meiste Zeit ist das Ganze eine einzige Schufterei, die zu gesteigerter Selbstverachtung führt. Regieführen ist hingegen mehr körperlich anstrengend. Hier ist mein Problem nicht die Isolation, sondern genau das Gegenteil: die pausenlose Interaktion. Eine Überdosis Menschen sozusagen. Und dabei den Regisseur spielen, der den Überblick hat. Aber trotz allem ist es am Ende einfach berauschend, wenn das, was du dir in einsamen Nächten an deinem Schreibtisch ausgedacht hast, plötzlich vor deinen Augen zu atmen beginnt, lebendig wird.


Wie kam das Projekt denn zustande? Erzählen Sie uns bitte etwas über den Entstehungsprozess.
Das lief zweigleisig. Alejando González Iñárritu schickte das Drehbuch an Naomi Watts und bestärkte sie, den Film zu machen, während meine Produzentin Julie Lynn anfing, Investoren, weitere Schauspieler und eine erstklassige Crew zu suchen. Eine erste Anfrage bei Annette Bening blieb erfolglos, weil sie andere Verpflichtungen hatte, das war eine große Enttäuschung für uns. Wir flirteten auch mit dem einen oder anderen Studio, aber die Gefahren von Streiks waren zu der Zeit ziemlich groß. Gleichzeitig hatten wir gerade Kerry Washington gewonnen, doch dann wurde Naomi schwanger. Also beschlossen wir, die Produktion aufzuschieben und auf sie zu warten. Wir dachten, bei den Themen, die unser Film behandelt, würde uns das Glück bringen. Der Aufschub hatte zur Folge, dass Annette wieder zu haben war, und kurz danach unterschrieben Sam und Jimmy. Dann auch noch Cherry Jones! Diese großartige Besetzung sorgte schon einmal für Hochstimmung bei allen. Am Ende hatten wir dann alles zusammen – bis auf die Finanzierung. Aber auch dieses Problem war schließlich gelöst, dank Lisa Falcone und Tom Heller von Everest Entertainment, sowie WestEnd in London, die uns im Vorfeld mit den Rechteverkäufen sehr halfen.


Welche Szene war am schwierigsten zu drehen?
Ich hatte vor jeder Szene Angst und war nach den ersten Proben erleichtert. Von daher also: alle und keine. Aber die Sequenz mit Karen und Tom als Teenager hat uns schon ein bisschen Sorgen gemacht. Zwei 14-Jährige machen miteinander rum? Wirklich? Wie soll ich das inszenieren? Die Ernsthaftigkeit und der Professionalismus der beiden Darsteller haben mich gerettet.



Haben Sie denn eine Lieblingsszene?
Ich habe noch nie an einem Film gearbeitet, der so viele Szenen beinhaltet, mit denen ich glücklich bin. Wie zum Beispiel:
• Karen findet heraus, was ihre Mutter wirklich über sie dachte.
• Paul verspricht Elizabeth, immer für sie da zu sein.
• Lucy erzählt Schwester Joanne in der Adoptions-Agentur von sich, ihrem Ehemann und ihren Träumen.


Wie lange dauerten die Aufnahmen und wo haben Sie gedreht?
Die Dreharbeiten fanden in und um Los Angeles statt und dauerten 29 Tage.


In vielen Ihrer Filme sind Frauen die Hauptfiguren, Männer spielen eher eine untergeordnete Rolle. Was finden Sie an Frauen so faszinierend?
Ich weiß nicht warum, aber seit ich angefangen habe zu schreiben, waren meine Frauenfiguren immer komplexer als die Männer. Da sich aber meine Filme nicht grundsätzlich um Frauen drehen, sondern um Themen, die mich interessieren, ist das Geschlecht der Figuren nicht immer das Wichtigste für mich. Wie jeder Filmemacher benutze ich die stärksten Waffen, die ich habe, und das sind die weiblichen Charaktere. Der Schauspieler Jason Isaacs sagte mal zu mir, dass ich über Frauen schreiben würde, weil ich dadurch die Freiheit hätte, gefühlvoller über emotionale Themen zu schreiben. Ich mag Frauen und alles Weibliche. Vom geselligen Wesen der Frauen, über Schwangerschaft bis zu ihren Gesichtsausdrücken beim Aussuchen des richtigen Kleidungsstückes oder beim Anblick eines gutaussehenden Mannes. Wie sie ihre Lieben lieben und wie sie sich gegenseitig verrückt machen. Die Art und Weise wie sie ihre Ziele verfolgen. Natürlich weiß ich überhaupt nicht, was sie denken – aber sich das auszumalen, macht ungeheuren Spaß.

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