Letzten
Sonntagabend, den 18.03.12, besuchte ich das erste Mal das
Neunkircher Musicalprojekt. Ich habe etwas versäumt all die Jahre,
dafür an einem Abend alles aufholen können. Mit "BeGeistert!"
wurde der große Erfolg vom August 2011 am 16.-18.3.2012 wieder
aufgegriffen und in der Konzeption alle 5 Musicals seit 2003.
Für mich ist das Neunkircher Musicalprojekt ein wirklich gelungenes Unternehmen, bei dem man mit fast 100 % stimmigen Auftritten und Stimmen rechnen kann, engagierte Teilnehmer, die alles geben und sich ganz in ihre Rollen stürzen. Dank hier an das Leitungsteam Ellen Kärcher und Dieter Meier (beide auch Regie) sowie den Produktionsleiter Markus Müller. Die künstlerischen Impulse und Ideen gehen auf Martin Leutgeb zurück. Mit imposanter Bühnengestaltung, Beleuchtung und Effekten, einer durch und durch spannenden und abwechslungsreichen Musik von Amby Schillo und Andreas Puhl (der bei der Generalprobe einen Kollaps erlitt und schnell ersetzt werden musste mit Carina Peitz und Markus Müller auf der Bühne), überzeugender Regie und Choreographie. Bewegung, Dynamik, Abwechslung, Transparenz und Integration des Zuschauerraums haben das Musical sehr lebendig gemacht und seine Wirkung intensiviert. Wenn man in Neunkirchen eine starke Brise Bochum spürt, dann weiß man, wer wie viel daran gearbeitet hat und wie viele wache Geister hier unterwegs sind. Eine Meisterleistung, in 10 Jahren einen solchen Betrieb auf die Beine zu stellen, und ein Zeichen von Qualitätsbewusstsein, so eine überzeugende Darbietung zu schaffen.
Für mich ist das Neunkircher Musicalprojekt ein wirklich gelungenes Unternehmen, bei dem man mit fast 100 % stimmigen Auftritten und Stimmen rechnen kann, engagierte Teilnehmer, die alles geben und sich ganz in ihre Rollen stürzen. Dank hier an das Leitungsteam Ellen Kärcher und Dieter Meier (beide auch Regie) sowie den Produktionsleiter Markus Müller. Die künstlerischen Impulse und Ideen gehen auf Martin Leutgeb zurück. Mit imposanter Bühnengestaltung, Beleuchtung und Effekten, einer durch und durch spannenden und abwechslungsreichen Musik von Amby Schillo und Andreas Puhl (der bei der Generalprobe einen Kollaps erlitt und schnell ersetzt werden musste mit Carina Peitz und Markus Müller auf der Bühne), überzeugender Regie und Choreographie. Bewegung, Dynamik, Abwechslung, Transparenz und Integration des Zuschauerraums haben das Musical sehr lebendig gemacht und seine Wirkung intensiviert. Wenn man in Neunkirchen eine starke Brise Bochum spürt, dann weiß man, wer wie viel daran gearbeitet hat und wie viele wache Geister hier unterwegs sind. Eine Meisterleistung, in 10 Jahren einen solchen Betrieb auf die Beine zu stellen, und ein Zeichen von Qualitätsbewusstsein, so eine überzeugende Darbietung zu schaffen.
Schon
der Einstieg holte einen gleich ab und nahm einen rein ins Geschehen.
Hektisches Treiben bei den Umbauarbeiten in der Gebläsehalle,
Feierabendtuten und Baustellenruhe, in die 5 Kinder unerlaubt
eindringen. Der Geist des Musicalprojekts (Dieter Meier) spukt dort
(im positiven Sinne) und zeigt den Kindern eine flimmernde
Zusammenschau der Musicalausschnitte, von denen sie nur vage etwas
gehört haben ... Die Halle erwacht zum Leben und nacheinander
tauchen die Musicals "The Casting", "Merlin, wir
können auch anders", "Hotel Lobby 20.30",
"Lysistrate" und "Stumm. Das Musical" auf, in die
die Kinder mehr oder weniger involviert werden. Sie versuchen immer
die illusionären Welten zu durchdringen und werden teilweise Helden
in Szenen oder überbringen wichtige Botschaften.
Der
Reigen beginnt mit dem bunten Treiben und Tanzen des Castings, bei
dem die uneheliche Tochter von Dieter Bohlen (Sibille Sandmeyer)
trotz Minderleistung vom BigSpender Markus Müller den Zuschlag
erhält. Das Mädchen Kris (Kristin Backes) mitten im Geschehen singt
auch kräftig mit.
Das Geschehen wechselt zu "Merlin".Einer der Jungs aus der Kindergruppe, Fredy (Federic Schneider), zieht das Schwert aus dem Fels und wird König von Britannien. Ganz stark der Aufruf von Artus (Jens Fried) zum Kampf gegen den neuen Kinder-König, der das nicht verdient hätte, mit geballter Faust ... GEWALT ... Lanzelott (Andreas Fischer) mit einem gelungenen Solo über die Liebe, einem ergreifenden Duett mit seiner verbotenen Geliebten, Artus Frau Guinevere (Carina Jörg), imposant die Hochzeit von Artus und Guinevere, mitreißend der schottische Hochzeitstanz und dramatisch der Tod Artus, die Abholung durch die Ewigkeit. Kris (Kristin Backes, etwa 14 Jahre) von den 5 Kindern interpretiert dies sehr, sehr schön mit "Ich bin ein Kuss, ich bin eine Umarmung! Ich bin dein Freund, der Tod, der zum Licht führt".
In der "Hotel Lobby 20.30" interessante Erscheinungen wie der Speedkings-Chef im grünen Giftlook, bezaubernde indische Shivatänze und ein Aufgebot an aufreizenden Herren in Übergrößen ... ;-) Die Kinder helfen den wichtigen Koffer zur Rettung des Hotels zu finden.
Das Geschehen wechselt zu "Merlin".Einer der Jungs aus der Kindergruppe, Fredy (Federic Schneider), zieht das Schwert aus dem Fels und wird König von Britannien. Ganz stark der Aufruf von Artus (Jens Fried) zum Kampf gegen den neuen Kinder-König, der das nicht verdient hätte, mit geballter Faust ... GEWALT ... Lanzelott (Andreas Fischer) mit einem gelungenen Solo über die Liebe, einem ergreifenden Duett mit seiner verbotenen Geliebten, Artus Frau Guinevere (Carina Jörg), imposant die Hochzeit von Artus und Guinevere, mitreißend der schottische Hochzeitstanz und dramatisch der Tod Artus, die Abholung durch die Ewigkeit. Kris (Kristin Backes, etwa 14 Jahre) von den 5 Kindern interpretiert dies sehr, sehr schön mit "Ich bin ein Kuss, ich bin eine Umarmung! Ich bin dein Freund, der Tod, der zum Licht führt".
In der "Hotel Lobby 20.30" interessante Erscheinungen wie der Speedkings-Chef im grünen Giftlook, bezaubernde indische Shivatänze und ein Aufgebot an aufreizenden Herren in Übergrößen ... ;-) Die Kinder helfen den wichtigen Koffer zur Rettung des Hotels zu finden.
"Lysistrate"
(Monika Groß) sehr stolz und kämpferisch: "Der Friede ist das
einzige Glück ..." und grandios ihr Schwur der Frauen als ein
großes Spektakel. Das Duett von Kinesias (Nicolas Schneider) mit
Myrrhine (Carina Jörg) als in Szene gesetzter Zwiespalt der
Männerwelt zwischen Liebe und Krieg. Später beim Saufen die
Verherrlichung des Krieges, um die Forderungen der Frauen abzuwehren.
Der Junge Marc (Marius Fries) wird in das Geschehen hineingezogen und
als Kriegsgott Ares verehrt. Ein hektisch-aggressiver Percussions-Act
mit mannshohen Stäben und Schlaghölzern von Amby Schillo mit zwei
Darstellern integrierte das Publikum, verschaffte uns einen Grundkurs in rhythmischem Klatschen.
"STUMM",
das sozialkritische Musical, zeigte die Misere der Arbeiter vor und
um die Jahrhundertwende, die Forderung nach menschengerechter Arbeit,
Gesundheit, mehr Lohn, mehr Brot. In glanzvollem Auftritt die
Arbeiterbrigaden in geschlossener Formation aus dem Zuschauerraum die
Bühne erstürmend, fordernd, drohend. Die Lungenkrankheiten der
Arbeiter thematisiert im Disput Dr. Zechner (Markus Müller) und
Karl-Ferdinand Stumm (Nils Hollendieck). Die Krankenschwestern im
unermüdlichen Einsatz, weil die Arbeitsbedingungen nicht stimmen.
Doch der unverständige Industrieadel mit Stumm, schaut nur auf den
Dreck, die Arbeit herab: "...das sind nicht Unseresgleichen...",
ebenso die Damen um Frau Stumm, die ihr Dasein ohne Liebe besingen,
die Männer als Belastung, das Shoppen in Paris als wohlverdiente
Pause in ihrem Alltag. Wieder sehr überzeugend und ansprechend, mit natürlichem Adel
Monika Groß als Gemahlin von Stumm, insbesondere in ihrer Bedrängnis
durch Buchhalter Dr. Meuser (Robert Piskac), den sie vehement ablehnt, bis er sich
einen Kuss abholt, den sie für eine Minute akzeptiert. Auch hier
spielen die Kinder wieder hinein, Fredy (Frederic Schneider) versucht
Ida Stumm noch anzusprechen, da platzt auch schon das Zimmermädchen
herein.
Im
Anschluss noch eine Aussicht auf das neue Projekt "Jedermann"
nach Hugo von Hofmansthal. Die Idee zum Jedermann kam von Martin
Leutgeb. Himmel oder Hölle ist die Frage für den reichen Mann, wenn
das Leben zu Ende geht ... Shakespeare, Goethe und Christian Wulff
standen Pate ... mehr Dynamik als bisher, weniger Text und eventuell
Akrobatik könnten vorkommen. Ellen Kärcher und Dieter Meier knöpfen
sich das Projekt mit der jetzt bestehenden Leitung und musikalischen
Unterstützung vor. Sie wollen darin weiterhin eine neue
Theatersprache verwirklichen. Nach den Oster- und Sommerferien geht
es los, und im Dezember soll die Uraufführung zur Eröffnung der
neuen Kulturstätte im Gebläsesaal des alten Hüttenreviers
stattfinden - sofern alles planmäßig läuft.
Fazit:
Ein atmosphärisch dichter Abend, voll packender Musik, überzeugenden
Darstellern, optischen Effekten und Reizen, zartem bis gewaltigem
Gesang, herausragende Frauen- und Männerfiguren, eine sehr
empfehlenswerte Unterhaltung! Jedes Musical für sich schon zu
Laufzeiten total ausverkauft und sehenswert, hier noch einmal
zusammen. Schön wäre es, das ein oder andere Musical noch einmal
aufzugreifen. Ein Projekt, das Neunkirchen sehr viele Pluspunkte verschafft.