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Dienstag, 3. Juni 2014

(Mords-)Weiber im Spundloch in Bensheim an der Bergstraße

Dagmar Krebs und Petra Grantl


Am 1. Juni fand in der Weingalerie SPUNDLOCH in Bensheim an der Bergstraße eine Vernissage mit Lesung statt. Der Titel: "(MORDS-)WEIBER". Die beiden Schwestern Petra Hoffmann, verheiratete Grantl, und Dagmar Hoffmann, verheiratete Krebs, ergänzten ihr Können in einer gelungenen Darbietung aus lustig-humorvollen Gemälden von - sagen wir vorsichtig "übergewichtigen" - Frauen und Männern, die in lustigen Posen, mit witziger Mimik und rührender Attraktivität den Zuschauer einnehmen, und grausigen, hinterlistigen Mordgeschichten mit einem verblüffenden Ausgang, kreiert im Kriminalautorinnen-Gehirn der Schwester Dagmar. 

Das Spundloch ist ein Keller aus dem Jahr 1880, das Haus befand sich im Eigentum der Bensheimer Seiferts, einer Nichte von Justus von Liebig.

Petra Grantl
Die Malerin ist Petra Grantl, die sich vom Bemalen von Gegenständen, über Fortbildungen und Lust am Malen hin zu einer vielseitigen (Gebrauchs-)Malerin entwickelte, wobei sie ursprünglich Architektin war. Ihr Repertoire umfasst heute Kindermotive, Porzellanmalereien in ihrem frech-frischen Stil, Landschaften, Blumen, Abstraktes und Menschen bzw. lustige Gesellschaften. Die gezeigten Bilder sind sehr lebhaft, ohne Steifheit oder Manieriertheit - natürliche Dicke, die einfach lustig kochen, trinken, futtern oder sich aalen. Die Bilder mit teils großen Formaten, auch Breitwandmaßen passen tatsächlich in viele Räumlichkeiten und erheitern die Betrachter in der ganzen Wohnung und an jedem Ort.
Während die Gäste ein Schlückchen auf die Mollig-Dicken tranken, begann Schwester Dagmar ihre blutigen Geschichten vorzutragen. Petra G. ist ja der festen Überzeugung, dass sie ihre Schwester bereits in jungen Jahren auf die Bahn der Autorin setzte, denn damals las sie ihr Gute-Nacht-Geschichten vor. Wie man hörte gruselige, sodass der erwünschte Schlaf eher ausblieb. 

Dagmar Krebs hat eigentlich Jura studiert, später kam sie zur Public-Relations-Arbeit und schließlich holte sie sich Preise für ihre Kurzgeschichten. Und die haben es in sich: 
Dagmar Krebs
In der Geschichte "Raptus" entwickelt die Autorin eine geniale Persönlichkeitsstörung und Perspektivenwechsel. Der gesuchte Mörder ist das aus Furcht vor Verfolgung und Angriff mordende Ich.
In "Baloo" ist der einstige Geliebte völlig verwahrlost, eine Zumutung für die Welt! Die Frau macht ihm ein feines und letztes Bärlauch-Pesto!
In "Jetzt" befürchtet die Frau von ihrem Mann ganz entsetzlich reingelegt zu werden bzw. noch schlimmer: auf der Mordliste zu stehen, um ihren Anteil an der Firma zu ergattern, und überfährt einen angeblich auf sie angesetzten Killer, wobei ihr Ehemann tatsächlich nur ein Revival ihrer Liebe will, wie sich bei ihrer Rückkehr rausstellt.

Gönnen Sie sich bei Gelegenheit einen guten Wein in der Weingalerie und schauen Sie sich die (Mords-)Weiber einmal an, Sie machen ganz sicher nette neue Bekanntschaften, vielleicht für immer!


http://www.petra-grantl.com/

http://www.kriminetz.de/krimis/moerderisches-zwingenberg