SV Verlag

SV Verlag mit Handy oder Tablet entdecken!
Die neue Generation der platzsparenden Bücher - klein, stark, leicht und fast unsichtbar! E-Books bei viereggtext! Wollen Sie Anspruchsvolles veröffentlichen oder suchen Sie Lesegenuss für zu Hause oder unterwegs? Verfolgen Sie mein Programm im SV Verlag, Sie werden immer etwas Passendes entdecken ... Weitere Informationen

.

.
Dichterhain, Bände 1 bis 4

.

.
Dichterhain, Bände 5 bis 8

Übersetze/Translate/Traduis/Tradurre/Traducir/переводить/çevirmek

Posts mit dem Label Himmel werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Himmel werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 29. April 2013

Dichterhain: BUNT! von Kerstin Seidel

(c) Angela Täubl

Bunt!


Bin durch alle Erfahrungen hingegangen,
ich möchte leben, lachen und den Himmel
mit Händen fassen, er ist da nah,
ganz nah, ich muss nur warten,
worauf?


Lauf, lauf mir entgegen,
wirf deinen Schatten über mich
und dich, bist leise, zart und kalt,
ich möchte leben, lachen, lieben,
bald bin ich alt, zu alt für all die vielen
Lippen warten, locken, glühn und
tun mir Freude kund, schau nur schau
das Leben ist so leuchtend bunt



(c) Kerstin Seidel

Samstag, 9. März 2013

Fantasien zur Nacht: IN DEINEN ARMEN von Thomas Reich

Antonio Canova 1796
















In deinen Armen

Wer als Erstes aufsteht
versucht es zittrig.

Keine Chance.
Ich will dich
nicht loslassen
nicht rausmüssen
über den unwirtlichen Teppichboden
ich könnte
ewig so liegenbleiben
Geborgenheit in deinen Armen.

Wozu
nach draußen gehen
um die Sterne zu zählen
wenn der Himmel
hier beginnt? 

(c) Thomas Reich

Dienstag, 5. März 2013

Dichterhain: OH FEJGELE, FEJGELE von Artem Zolotarov



Oh fejgele, fejgele

Fejgele, fejgele, gej awek.
Oh flieg du Vogel,
du bist frei.
Flieg weit, flieg schnell,
flieg hin zu Gott.
Dort gibt's kein' Winter,
keine Zeit.

Oh fejgele, fejgele, gej awek.
Die Luft ist leicht.
Flieg weit, flieg schnell,
flieg ohne Furcht
zum Himmel hin.
Dort gibt's nur Freiheit,
keine Zeit.

Oh fejgele, fejgele, gej awek
und sing mein Lied,
sing's weit, sing's laut.
Erzähl den Menschen
von dem Ort,
an dem von ihnen
keiner war.

Oh fejgele, fejgele, gej awek,
doch nimm ein Stück von mir mit dir.
Erzähl den Menschen, wer ich war.
Oh fejgele, fejgele, bitte flieg. 

(c) Artem Zolotarov 

Sonntag, 16. September 2012

Dichterhain: DREI FRAUEN von Hermann Mensing

drei frauen

es bimmelte und tönte
als wäre wandlung
und katholiken begännen
den leib christi zu essen
stattdessen öffnete sich der himmel
und drei
frauen fielen herab

sie landeten sanft
sie blieben unversehrt
und ich dachte
ich gehe herum
sammle sie auf
lege sie in einen korb
und stelle sie auf meine fensterbank
damit sie nachreifen

als ich die erste nahm
fiel ihr rechter arm ab
aber das schien ihr nicht weh zu tun
die zweite war ganz weiß und roch ungut
so dass ich sie liegen ließ
die dritte schien gerade richtig
als ich sie in den korb legen wollte
sagte sie lass mich
ich habe einen freund
dafür kann ich doch nichts dachte ich
und legte sie trotzdem hinein
aber sie begann zu randalieren
und mich zu beschwören

ich sagte ich wüsste von all dem nichts
ich sei nur der knecht und müsse herumgehen
und aufsammeln was vom himmel falle
egal was und tatsächlich sei es so
dass täglich merkwürdigeres vom himmel falle
sie solle den mund halten
niemand täte ihr was

da schien sie beruhigt
aber als dann noch eine vom himmel fiel
die augen aufschlug und mich anschaute
konnte ich nicht umhin
ihr vorzuschlagen
mit mir nach hause zu kommen
damit wir ihren brüsten namen gäben
sie war einverstanden 


(c) Hermann Mensing, Münster, www.hermann-mensing.de

Sonntag, 8. Januar 2012

Heidis Gedichtetipps: Blau des Himmels

glücklich,
die ihr betrunken sein könnt
vom blau des himmels
möge der rauschtrank
nie mangeln
und süffig
ein leuchtvorrat
auch unter finstergewölk
aus schuh und angel
euch heben
trinkt blau
trinkt nicht kummer!
                                                   Kurt Marti
31. Januar 1921 in Bern,
ist ein Schweizer Pfarrer und Schriftsteller